Von erwachsenen Menschen wird in der Regel erwartet, dass sie in der Lage sind, ein selbstbestimmtes und selbstverantwortliches Leben zu führen. Die Fähigkeit, aus eigener Einsicht verantwortungsbewusst zu handeln, könnte man als eine Minimaldefinition von Mündigkeit zusammenfassen. Dass diese Definition auf Kritiker stoßen wird, daran zweifelt der Verfasser dieser Arbeit nicht, betrachtet man doch die epochengeschichtlich divergierenden Ideen und Auffassungen über den Begriff der Mündigkeit. So ist es nur unmittelbare Folge, dass der Diskurs um den Begriff bzw. um das Verständnis von Mündigkeit eine sehr lange Geschichte hat, die bis an die Anfänge der abendländischen Erziehungstheorie zurückreicht. Doch was, wenn die Erziehung nicht das kann, was sie beabsichtigt?! Was Intention verfolgt sie denn überhaupt und welche Folgen ergeben sich, wenn die Erziehung ihre Absichten nicht erfüllen kann?
Diese Fragen werden auf dem Fundament von Niklas Luhmann beantwortet. Als soziologischer ,,Querdenker" wird er in Fachkreisen bezeichnet. Tatsächlich ist dieser Ausdruck nicht von ungefähr, betrachtet man doch seine enorme Wirkung gerade durch die Widerlegung, Erweiterung oder Neukonzeption von Theorien im Bereich der Wissenschaft. Berühmt wurde Luhmann Anfang der 1970-er Jahre durch die alleinige Entwicklung einer Theorie über die moderne Gesellschaft, die sich unter anderem dadurch auszeichnet, dass die Gesellschaft transdisziplinär angelegt sei. Diese Theorie einer funktional differenzierten Gesellschaft wird an den unterschiedlichen Bereichen deutlich, mit denen sich Luhmann ausgiebig auseinandersetzt: Staat, Wirtschaft, Recht, Politik, Medien, Liebe, Kunst, Religion, Medizin, Ökologie oder Wirtschaft. Seine außerordentliche ,,Theorieleidenschaft" zeigt sich daran, dass Luhmann seine Bekenntnisse immer wieder ausgeweitet oder ergänzt hat, womit seine Theorien immer in Bewegung gehalten wurden. Sicherlich kann man Kneer zustimmen, wenn er Luhmann auf eine Stufe mit den allseits bekannten Wissenschaftlern Michel Foucault und Jürgen Habermas katapultiert.
Gerade der Aspekt der Komplexität führte dazu, dass die Auseinandersetzung mit Luhmann oftmals von Verständnisschwierigkeiten begleitet wurde. Trotzdem will der Verfasser, der sich ausgiebig mit der Systemtheorie Luhmanns -auch im Hinblick auf den Aspekt der Erziehung- beschäftigt hat, dem Leser die Grundgedanken dieses phänomenalen Denkers näher bringen.
Inhaltsverzeichnis
- Orientierung am Kind - Eine Einführung.
- Der Erziehungsbegriff als Desiderat.
- Die Erziehungslehre im Wandel der Zeit
- Niklas Luhmann- der Begründer einer fundamentalen Theorie..................
- Die Erziehungsproblematik nach Luhmann
- Systeme als operativ- geschlossene Einheiten
- Kommunikation und Bewusstsein- ein coevolutionärer Prozess
- Die Sprache als struktureller Kopplungsmechanismus
- Das Kind als Medium der Erziehung..
- ,,Das Kind"- Eine menschliche Erfindung
- Das Kind als autopoietisches System?
- Fazit: Dauerirritation als Ausweg aus der Misere........
- Literaturverzeichnis.................
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Problematik der Erziehung im Kontext der Luhmannschen Systemtheorie. Sie analysiert, wie sich die Orientierung am Kind im Lichte der Luhmannschen Theorie darstellt und welche Herausforderungen sich daraus für die Erziehungspraxis ergeben.
- Der Erziehungsbegriff und seine historische Entwicklung
- Die Systemtheorie von Niklas Luhmann und ihre Relevanz für die Erziehung
- Das Kind als Medium der Erziehung und seine Rolle im System
- Die Problematik der Kommunikation und des Bewusstseins in der Erziehung
- Die Bedeutung der Sprache als struktureller Kopplungsmechanismus
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema „Orientierung am Kind“ ein und beleuchtet den Erziehungsbegriff als Desiderat. Es wird die historische Entwicklung der Erziehungslehre und die unterschiedlichen Auffassungen von Mündigkeit dargestellt.
Das zweite Kapitel widmet sich der Systemtheorie von Niklas Luhmann und ihren Implikationen für die Erziehung. Es werden die zentralen Elemente der Luhmannschen Theorie, wie die operativ-geschlossene Einheit von Systemen, die Kommunikation als Grundlage der sozialen Interaktion und die Bedeutung der Sprache als struktureller Kopplungsmechanismus, erläutert.
Das dritte Kapitel untersucht das Kind als Medium der Erziehung. Es wird die Frage aufgeworfen, ob das Kind als autopoietisches System betrachtet werden kann und welche Folgen dies für die Erziehungspraxis hat.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Orientierung am Kind, die Luhmannsche Systemtheorie, die Erziehungsproblematik, die Kommunikation, das Bewusstsein, die Sprache, das Kind als Medium der Erziehung und die Dauerirritation als Ausweg aus der Misere.
- Citation du texte
- Studierender Arian Sahitolli (Auteur), 2011, Orientierung am Kind - Luhmann und die Erziehungsproblematik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183750
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