Im Gegensatz zur wissenschaftlichen Debatte um Klimasicherheit, die sich sozialkonstruktivistischer oder komprehensiver Sicherheitsverständnisse bedient, bringen Staaten die Bedrohungen durch den Klimawandel häufig mit ihrer nationalen Sicherheit in Verbindung und propagieren Strategien, die dem Erhalt ihrer relativen Macht im internationalen System am zuträglichsten erscheinen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist abseits der Neudefinition und Versicherheitlichung des Klimawandels eine alternative analytische Betrachtung der Klimasicherheit unter Zuhilfenahme realistischer Ansätze und besonderer Berücksichtigung der Staatenpraxis aufzuzeigen. Diese realistische Perspektive kann bei wenigen Modifikationen einen Mehrwert für die Analyse der Klimasicherheit schaffen. Zeitgleich sollen jedoch exemplarisch Grenzen und Schwächen einer realistischen Bearbeitung der Klimasicherheit aufgezeigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einführung
- B. Klimawandel und Sicherheit: Grundzüge des Diskurses
- I. Versicherheitlichung des Klimawandels
- II. ...oder Erweiterung des Sicherheitsbegriffs?
- C. Staatenpraxis: Zurück zur nationalen Sicherheit?
- I. Klimasicherheit im Realismus - ein Oxymoron?
- II. Typologisierung der Bedrohungen
- III. Eine europäische Perspektive
- IV. Eine US-amerikanische Perspektive
- a. Klimawandel und knappe Ressourcen
- b. Polit-ökonomische Auswirkungen des Klimawandels
- c. Die Rolle menschlicher Sicherheit in der Klimasicherheit
- D. Zurück zum Realismus?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Betrachtungsweise der Klimasicherheit unter Zuhilfenahme realistischer Ansätze und der Staatenpraxis. Sie analysiert, inwieweit realistische Konzepte einen Mehrwert für die Analyse der Klimasicherheit bieten, besonders im Hinblick auf die Kooperation von Staaten. Gleichzeitig werden Grenzen und Schwächen einer solchen Betrachtungsweise aufgezeigt.
- Analyse der Klimasicherheit aus realistischer Perspektive
- Bewertung des Mehrwerts realistischer Ansätze für die Analyse von Klimasicherheit
- Untersuchung der Grenzen realistischer Erklärungsansätze für Kooperation im Kontext des Klimawandels
- Vergleich der Wahrnehmung des Klimawandels durch die USA und die EU
- Analyse der Rolle nationaler Sicherheitsinteressen im Umgang mit dem Klimawandel
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einführung stellt den anthropogenen Klimawandel als sicherheitspolitische Herausforderung dar und skizziert die Zielsetzung der Arbeit: die Analyse der Klimasicherheit aus realistischer Perspektive unter Berücksichtigung der Staatenpraxis, insbesondere der EU.
Der Abschnitt Klimawandel und Sicherheit: Grundzüge des Diskurses beschreibt zwei Herangehensweisen im sicherheitspolitischen Diskurs zum Klimawandel: die Versicherheitlichung und die Erweiterung des Sicherheitsbegriffs. Der Fokus liegt auf der Beschreibung dieser beiden Ansätze.
Staatenpraxis: Zurück zur nationalen Sicherheit? analysiert die Wahrnehmung des Klimawandels durch die USA und die EU und untersucht, inwieweit sich Klimasicherheit in den analytischen Rahmen der realistischen Schule einbetten lässt. Der Abschnitt beleuchtet die Auswirkungen des Klimawandels auf knappe Ressourcen, polit-ökonomische Folgen und die Rolle der menschlichen Sicherheit.
Schlüsselwörter
Klimawandel, Klimasicherheit, Realismus, nationale Sicherheit, internationale Beziehungen, Staatenpraxis, EU, USA, Versicherheitlichung, Sicherheitsbegriff, Kooperation, Ressourcenknappheit, polit-ökonomische Auswirkungen.
- Citation du texte
- Christina Schröder (Auteur), 2011, Klimawandel und Sicherheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183688