.Im Rahmen des Moduls „Schulpraktische Studien“ habe ich im Wintersemester 2010/2011 in der vorlesungsfreien Zeit vom xxx bis xxxx mein erstes Schulpraktikum absolviert. Mein Praktikum habe ich gemeinsam mit meiner Kommilitonin Sarah Bastemeyer an der Berufsbildenden Schule Winsen (Luhe) (BBS X) durchgeführt.
Im Rahmen der Lehramtstudiengänge sind Praktika ein unerlässlicher Bestandteil, da Studierende sich frühzeitig mit dem späteren Berufsfeld vertraut machen müssen, um herauszufinden, ob die Berufswahl für sie geeignet ist oder nicht. In der Lehrerausbildung wird daher „[...] eine Vermittlung von Theorie und Praxis angestrebt, die es den Studierenden ermöglicht, ihre eigenen Wahrnehmungsmuster vom Beruf des Lehrers, [...] kritisch zu reflektieren [...]. “ Im Schulalltag wird es den Studierenden möglich, Praxiserfahrung zu sammeln und die Realität des Lehrerberufs kennenzulernen.
1.Einleitung
Im Rahmen des Moduls „Schulpraktische Studien“ habe ich im Wintersemester 2010/2011 in der vorlesungsfreien Zeit vom xxx bis xxxx mein erstes Schulpraktikum absolviert. Mein Praktikum habe ich gemeinsam mit meiner Kommilitonin Sarah B. an der Berufsbildenden Schule Winsen (Luhe) (BBS X) durchgeführt.
Im Rahmen der Lehramtstudiengänge sind Praktika ein unerlässlicher Bestandteil, da Studierende sich frühzeitig mit dem späteren Berufsfeld vertraut machen müssen, um herauszufinden, ob die Berufswahl für sie geeignet ist oder nicht. In der Lehrerausbildung wird daher „[...] eine Vermittlung von Theorie und Praxis angestrebt, die es den Studierenden ermöglicht, ihre eigenen Wahrnehmungsmuster vom Beruf des Lehrers, [...] kritisch zu reflektieren [...].[1] “ Im Schulalltag wird es den Studierenden möglich, Praxiserfahrung zu sammeln und die Realität des Lehrerberufs kennenzulernen.
Mein persönliches Ziel ist es, einen Einblick in den Schulalltag zu bekommen und mein Vorhaben, Berufsschullehrerin zu werden, kritisch zu überprüfen. Bis zum Schulpraktikum war ich mir noch nicht sicher, ob ich den Berufsanforderungen gerecht werden kann und mir wirklich vorstellen kann, diesen Beruf ein Leben lang auszuüben. Durch die dreizehn Jahre, die ich zur Schule gegangen bin und die zweieinhalb Jahre Berufsschule, die ich im Rahmen meiner Ausbildung zur Industriekauffrau absolviert habe, habe ich bereits ein Bild von der Institution Schule. Meine Erfahrungen mit dem Schulwesen sind allerdings nur aus der Rolle des Schülers heraus und daher ist es mir wichtig, die Berufsschule aus der Perspektive einer Lehrerin neu kennenzulernen. Ich habe vor, einen Einblick in die Arbeitsabläufe und den Umgang mit den Schülerinnen und Schülern (SuS) zu bekommen. Ich wünsche mir, dass ich einen Rollenwechsel von einer Schülerin zu einer Lehrerin schaffe und somit mein Vorhaben, eine Lehrkraft zu werden, überprüfen kann. Ich erhoffe mir, dass ich die richtige Berufswahl getroffen habe und durch die Gewissheit auch eine zusätzliche Motivation für mein Studium Wirtschaftspädagogik bekomme.
Im folgenden Teil werde ich zunächst die Schule beschreiben mit ihren Schultypen. Im Mittelpunkt wird die Schulform der Berufsfachschule stehen, da ich in einer dieser Klassen meine Unterrichtsversuche hatte. Danach werde ich eine ausgewählte Doppelstunde erläutern und reflektieren. Im Anschluss werde ich meine Erkundungsabsicht erklären und auswerten, um meine Ergebnisse kritisch durchleuchten. Zum Schluss dieses Praktikumsberichts werde ich meine Vorhaben überprüfen und meine Erkenntnisse zusammenfassen.
2. Rahmenbedingungen
2.1 Die Schule
Die BBS X wurde 1859 als die Franksche Fortbildungsschule des MTV gegründet, um den handwerklichen Nachwuchs zu fördern. Gleichzeitig wurde 1859 die zweiklassige Handelsschule zu Winsen gegründet, die von der Kaufmannsgilde gefördert wurde. Seit dem Jahr 1975 gibt es das heutige Schulgebäude an der Bürgerweide in Winsen.
An der Schule gibt es ungefähr 150 Lehrkräfte und ungefähr 3000 SuS (Schülerinnen und Schüler). Die Schule besteht aus einem großen Hauptgebäude und einem kleineren neuen Nebengebäude und bietet den SuS ein umfangreiches Bildungsangebot mit verschiedenen Schulformen. Angeboten wird ein Berufsvorbereitungsjahr (BVJ), die Berufseinstiegsklasse-Wirtschaft (BEK) und die Berufseinstiegsklasse-Bau, die Berufsfachschule mit acht verschiedenen Fachbereichen, die Technikerschule, Berufliche Gymnasien (BG), Berufsqualifizierende Berufsfachschulen mit drei Fachbereichen, die Fachoberschulen (FOS) mit vier Fachbereichen und die Berufsschulen für sechsundzwanzig Ausbildungsberufe (duale Ausbildung). Die schulische Berufsausbildung kann in Teilzeit absolviert werden. Die SuS, die in Teilzeit ausgebildet werden, kommen an ein bis zwei Tagen in der Woche zur Schule.
Die einzelnen Unterrichtsfächer für die Ausbildungsberufe und die Berufsfachschulen sind in Lernfeldern zusammengefasst, um eine direkte Verbindung mit der beruflichen Tätigkeit zu ermöglichen. Da die SuS und das Kollegium der Lehrer einen großen Teil ihrer Zeit in der Schule verbringen, ist es Ziel der Schule, dass die Beteiligten die Institution nicht nur als Arbeitsplatz begreifen, sondern sich auch mit der BBS X als ihre Schule identifizieren.[2] Alle sollen die Schule durch die Mitarbeit an Projekten, Arbeitsgruppen und vielem mehr persönlich mit gestalten. Die Schule zeichnet sich des weiterem durch präventive Maßnahmen gegen Gewalt aus und versucht neben fachlichen Qualifikationen auch soziale, methodische und besonders persönliche Kompetenzen zu fördern.
Nach der Vorstellung der Schule, an der ich mein Praktikum absolviert habe, soll nun die Schulform der Berufsfachschule Wirtschaft genauer beschrieben werden, da ich in einer dieser Klassen meine Unterrichtsversuche durchgeführt habe.
2.2 Die Berufsfachschule Wirtschaft
Die einjährige Berufsfachschule kann mit einem vorhandenen Hauptschulabschluss besucht werden. Ziel dieser Schulform ist es, eine berufliche Grundbildung zu schaffen und eine Vertiefung der beruflichen Orientierung zu gewährleisten. Die Bildungsinhalte sind in die Kompetenzbereiche Deutsch (Kommunikation), Englisch (Kommunikation), Politik, Sport und Religion aufgeteilt und setzen sich im berufsorientierten Bereich in unterschiedlichen Lernfeldern zusammen. Hier werden zum Beispiel Unternehmen erkundet und präsentiert; Beschaffungsprozesse und Absatzprozesse geplant und durchgeführt.[3] „Innerhalb des berufsbezogenen Lernbereichs werden die kaufmännischen Schwerpunkte Handel und Logistik betont.“[4] Der Besuch der Berufsfachschule in die zweite Klasse Wirtschaft kann erfolgen, wenn die Leistungen am Schluss der einjährigen Berufsfachschule im Durchschnitt mit der Note drei (befriedigend) bewertet werden. Ziel der zweijährigen Berufsfachschule ist der Realschulabschluss oder sogar der erweiterte Realschulabschluss, der nötig ist, wenn im Anschlussdas Berufliche Gymnasium besucht werden soll. Das Ziel dieser Schulform ist der erfolgreiche Abschluss der Klasse. Daneben wird die Schulpflicht eingehalten und es wird eine Basis für das Erlernen eines kaufmännischen Berufs geschaffen. Die Lernbereiche sind die gleichen wie in der einjährigen Berufsfachschule.
Die einjährige (HU) und die zweijährige (HH) Berufsfachschule setzt sich aus jeweils vier Klassen zusammen. Die Schüler besuchen die Schule fünf Tage die Woche und haben ungefähr sechs Unterrichtsstunden pro Tag.
Um die SuS der Fachoberschulen und der Berufsfachschulen auf den betrieblichen Alltag optimal vorzubereiten, findet in diesen Klassen ein vierwöchiges Berufspraktikum statt.
Ich habe meine Unterrichtsversuche alle in der Klasse HH3 durchgeführt. Im Anschluss an diesen Teil werde ich meinen eigenen, ausgewählten Unterricht im Bereich Rechnungswesen beschreiben und kritisch reflektieren.
3. Die Unterrichtsplanung für die Unterrichtsstunde am 16.03.2011 von 11:35 - 13:05 Uhr
3.1 Bedingungsfeldfaktoren
3.1.1 Schülerbezogene Faktoren
Die HH3 ist eine von vier Klassen der zweijährigen Berufsfachschule. Diese Klasse setzt sich aus neun Schülerinnen und acht Schülern zusammen. Die SuS haben alle einen Hauptschulabschluss und der größte Teil der Klasse strebt einen Realschulabschluss an. In dieser Klasse erfüllt keiner der SuS die Voraussetzung für einen erweiterten Realschulabschluss. Ein Teil der Klasse hat bereits einen Ausbildungsplatz und der andere Teil der Klasse strebt den Besuch der Fachoberschule an, für den ein Realschulabschluss benötigt wird. Die Altersstruktur der Klasse ist ungefähr gleich und liegt im Durchschnitt bei sechzehn Jahren. Das Leistungsniveau der SuS ist sehr unterschiedlich. Während ein Teil der Klasse sehr motiviert wirkt in den Lehrer-Schüler-Gesprächen (LSG), nimmt der andere Teil der Klasse am Unterricht lediglich teil. Sechs SuS dieser Klasse haben einen Migrationshintergrund, wodurch das Verhalten untereinander beeinflusst wird. Die Schüler mit dem Migrationshintergrund spalten sich als Gruppe von der Klasse ab. Dennoch ist zu beobachten, dass das Miteinander in der Klasse freundlich ist. Ich konnte auch nicht feststellen, dass die Gruppe der Migranten vom Leistungsniveau unter dem der anderen sind als die SuS ohne Migrationshintergrund. Zusammenfassend komme ich zu dem Ergebnis, dass diese Klasse motiviert werden kann, mit zu arbeiten im Unterricht, da es sich hier auch um eine überschaubare Klassengröße handelt.
3.1.2 Lehrerbezogene Faktoren
Die Klasse wird im Fach Rechnungswesen von zwei verschiedenen Lehrern unterrichtet. Theorie- und Praxisteil werden in zwei unterschiedlichen Lernfeldern behandelt, wobei sich die beiden Lehrer inhaltlich über die Themen absprechen. Während der eine Lehrer im Vorlauf die Themen inhaltlich bespricht und mit den Schülern Buchungssätze handschriftlich übt, behandelt der andere Lehrer diese Gebiete im Praxisteil mit Fallbeispielen. Die Schüler buchen Geschäftsfälle aus der Praxis mit Hilfe des Programms Lexware.
Die Klasse wird im Praxisteil von einem motivierten und erfahrenen Lehrer unterrichtet, der gleichzeitig auch der Klassenlehrer ist. Vor meinem Unterrichtsversuch habe ich zweimal in der Klasse in diesem Fach hospitiert. Dadurch habe ich die Klasse zwar kennengelernt und habe auch einen ersten Eindruck von ihr gewonnen, jedoch kenne ich die SuS noch nicht sehr gut. Die Schüler dieser Klasse haben mich ebenfalls nur durch eine kurze Vorstellung kennengelernt. Bei meinen Unterrichtsbesuchen habe ich gemerkt, dass der Lehrer wenig Wert auf das inhaltliche Verständnis der Themen legt. Ihm ist es wichtiger, die Jugendlichen für die Alltagspraxis im Betrieb vorzubereiten.
Zwar habe ich selbst nach dem Abitur eine Ausbildung zur Industriekauffrau gemacht und somit an der Berufsschule in Hamburg meine eigenen Erfahrungen mit dem Fach Rechnungswesen gemacht, aber die Arbeitsweisen der BBS X in diesem Fach, sind mir neu. Ich hatte damals selbst das Fach Rechnungswesen in der Berufsschule nur in der Theorie und habe Geschäftsvorfälle handschriftlich verbucht, wodurch mir jeglicher Bezug zur Praxis fehlte. Die Vorbereitung für die Alltagspraxis, Geschäftsfälle mit einem gängigen Programm (Lexware) aus der Praxis zu buchen, erachte ich persönlich als sehr sinnvoll. Jedoch muss das Verständnis für die Inhalte aus dem Rechnungswesen, dessen Basis die Theorie ist, vorhanden sein. Während meiner Ausbildung konnte ich erste Erfahrungen im Unterrichten sammeln, da ich für die neuen Ausbildungsjahrgänge Einführungsseminare vorbereitet und gegeben habe. Ansonsten sind meine Unterrichtserfahrungen aus der Rolle des Lehrers nur theoretischer Natur gewesen. Im Seminar „Schulische Praxisstudien“ haben wir in einer kleineren Gruppe einen Unterrichtsverlauf erstellt, der im Plenum besprochen wurde.
3.2 Entscheidungsfeldfaktoren
3.2.1 Stellung der Lektion im Unterricht
Die Klasse HH3 ist in dieser Schülerkonstellation seit Beginn des Schuljahres im Sommer 2010 zusammen. Zum Zeitpunkt meines Unterrichtsversuch also ungefähr sechs Monate. Der Theorieteil Rechnungswesen findet immer zwei Stunden in der Woche statt und der Praxisteil dieses Lernfeldes besteht aus vier Unterrichtsstunden in der Woche. Zwei Wochen vor meinem Unterrichtsversuch waren die Schüler vier Wochen in einem Betriebspraktikum. Bei meiner ersten Hospitation hat der Lehrer den Schülern Buchungssätze gegeben, in denen es hauptsächlich darum geht, die Vorsteuer und die Umsatzsteuer zu verbuchen. Obwohl die Klasse zu diesem Thema vor dem Schülerpraktikum unterrichtet wurde, können die Schüler die Buchungssätze nicht bearbeiten und es ist deutlich geworden, dass die SuS den Hintergrund zum Thema Mehrwertsteuer nicht verstehen. Daher ergab sich dann das Thema für meinen Unterrichtsversuch. Es ist zu meiner Aufgabe geworden, den SuS das Thema und die Hintergründe des Themas Mehrwertsteuer verständlich zu machen. Zur Bearbeitung des Inhaltes stellt mir der Lehrer eine Doppelstunde zur Verfügung. Die vorgestellte Unterrichtseinheit soll für die Schüler als Basis dienen, um die Thematik zu verstehen. Da die Schüler durch ihr Praktikum offensichtlich viel Basiswissen verloren habe, setze ich für meinen Unterricht kaum Vorwissen voraus und werde versuchen, mich gemeinsam mit den Schülern dem Thema induktiv zu nähern. In der darauf folgenden Stunde will der Lehrer die Buchungssätze mit den Schülern wiederholen und sie sollen die Geschäftsfälle mit dem Programm Lexware buchen.
3.3 Inhalts- und Zielentscheidungen
3.3.1 Sachanalyse
Kernelement der Unterrichtseinheit soll das Verständnis dafür sein, warum es eine Mehrwertsteuer gibt und in welchem Zusammenhang ein Unternehmen die Mehrwertsteuer entweder als Vorsteuer oder als Umsatzsteuer verbucht.
[...]
[1] Dauber, Heinrich / Krause-Vilmar Dietfrid (Hrsg.); 1998: Schulpraktikum vorbereiten. Bad Heilbrunn.
[2] Vgl.: BBS Winsen (Luhe); 2004: http://web.bbs-winsen.de/leitbild.html.
[3] Vgl.: BBS Winsen (Luhe); 2004:http://web.bbs-winsen.de/hu.html.
[4] Ebd.
- Citar trabajo
- Jennifer Reimer (Autor), 2011, Praktikumsbericht über ein Schulpraktikum an einer Berufsbildenden Schule Winsen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183655
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