„Hitler ist der Feind der Menschheit, von ihm und vor ihm muss die Welt gerettet werden.“
Heinrich und Thomas Mann setzten sich diese Rettung zum Ziel und nahmen den „Kampf gegen das Böse“ auf – aus dem Exil.
Nach der Machtergreifung Hitlers gab es für die Brüder keine andere Wahl als die der Emigration. Ein Leben in Deutschland wurde für die oppositionellen Schriftsteller zur Gefahr, denn die Nationalsozialisten „hassen zuerst die Intellektuellen, weil diese die Macht haben, ihr Volk auszudrücken und zu überzeugen.“ , so Heinrich Mann. Genau dieses Talent nutzen die Gebrüder Mann, um gegen den Nationalsozialismus anzukämpfen; Heinrich Mann ist sich sicher: Das Wort „wird für die Dauer die grösste Macht sein“ . Diesen verbalen Kampf gegen das Nazi-Regime konnten und wollten die Gebrüder Mann nur außerhalb der deutschen Grenzen fortführen.
„Einen Menschen meiner Art, einen unpolitischen Menschen im Grunde, hätte aus Deutschland nichts, kein Regierungswechsel, keine politische Veränderung, keine Revolution vertreiben können, nichts in der Welt wäre dazu imstande gewesen als gerade nur dies Eine, nur das, was sich Nationalsozialismus nennt, einzig nur Hitler und seine Bande. Denn das ist keine Politik und kein Staat und keine Gesellschaftsform, das ist die Bosheit der Hölle, und der Krieg dagegen ist die heilige Notwehr der Menschheit gegen das schlechthin Teuflische.“
Die Erkenntnis darüber, dass aus dem Nationalsozialismus nichts Gutes kommen könne, und der gemeinsame Kampf gegen das faschistische Regime führten die einst zerstrittenen Brüder wieder zusammen.
Ein gemeinsamer Kampf wäre zuvor nicht möglich gewesen, denn zu groß waren die Unterschiede ihrer ästhetischen und politischen Betrachtungen. Die Differenzen zwischen Thomas und Heinrich Mann und ihre Annäherung sollen zu Beginn der Arbeit ausführlich dargestellt werden.
Der antifaschistische Kampf der Brüder in der Exilpresse, der zugleich ein Kampf für das „wahre Deutschland“ wurde, wird den zweiten großen Teil dieser Arbeit umfassen. Geteilt wird dieser Bereich aufgrund verschiedener Arbeitsbedingungen und -möglichkeiten in zwei Phasen des Exils: das europäische Exil und das amerikanische Exil. Grund dafür ist neben den verschiedenen Bedingungen in der europäischen und amerikanischen Exilpresse ein Wandel der publizistischen Aktivitäten der Gebrüder Mann im Rahmen derer.
Inhaltsverzeichnis
- Zu Struktur und methodischem Vorgehen
- Thomas und Heinrich Mann und ihre Meinung zur Politik im Wandel der Zeit
- Der Streit zwischen den Gebrüdern Mann
- Thomas Manns Wandel - Vom Unpolitischen zum verantwortungsbewussten Schriftsteller
- Das Leben im Exil – Das andere Deutschland repräsentiert durch die Gebrüder Mann
- Der Weg in das Exil
- Thomas Mann als Repräsentant der Kultur
- Thomas Manns Begriff von „Deutschtum“ und Kultur
- Heinrich Mann und sein politisches Engagement
- Einführung in die deutsche Exilpresse 1933 - 1945
- Die Gebrüder Mann und die deutsche Exilpresse 1933–1940
- Die Arbeit der Gebrüder Mann für die deutsche Exilpresse 1933–1940
- Überblick der wichtigsten europäischen Publikationsorgane der Gebrüder Mann
- Heinrich Manns Arbeit für das Pariser Tageblatt/die Pariser Tageszeitung
- Heinrich Mann – der verehrte Mittelpunkt der Neuen Weltbühne
- Die „Internationale Literatur“
- Thomas Manns „Maß und Wert“
- Die Arbeit der Gebrüder Mann für die deutsche Exilpresse 1940-1945
- Das amerikanische Exil
- Die publizistische Arbeit der Gebrüder Mann in Amerika
- Thomas Manns Arbeit für die jüdische Zeitschrift „Aufbau“
- Thomas Manns Rundfunkarbeit für die BBC
- Thomas Manns Weg zur Sendung „Deutsche Hörer!“
- Die Radioreden
- Analyse
- Darstellung Hitlers und der Nationalsozialisten
- Verachtung für den Nationalsozialismus
- Verhöhnung der Sprache der Nationalsozialisten
- Aufklärung der Gastgeberländer und des deutschen Volkes
- Verbesserung des deutschen Bildes im Ausland
- Appeasement-Politik
- Juden und Antisemitismus in Deutschland
- Demaskierung der Nationalsozialisten: Entlarvung ihrer Lügen
- Darstellung des deutschen Volkes
- Politische und moralische Aufklärung
- Mittel zur Überzeugung
- Das Christentum
- Freund-Feind-Schema
- Geschichtliche Herleitung des Faschismus
- Sarkasmus und Ironie
- Rhetorische Fragen
- Aufrufe
- Darstellung Hitlers und der Nationalsozialisten
- Die Ansichten der Gebrüder Mann über Deutschland nach dem Krieg und die Wirkung ihrer Arbeit
- Keine Rückkehr nach Deutschland
- Ein verlorener Kampf - doch nicht wirkungslos
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einsatz der Gebrüder Mann gegen den Nationalsozialismus in der deutschen Exilpresse. Ziel ist es, ihre publizistischen Strategien und die Wirkung ihrer Texte zu analysieren. Dabei wird insbesondere auf die Entwicklung ihrer politischen Positionen und ihre Zusammenarbeit eingegangen.
- Der politische Wandel der Gebrüder Mann im Kontext des Nationalsozialismus
- Die Rolle der deutschen Exilpresse im Kampf gegen das NS-Regime
- Die publizistischen Methoden der Gebrüder Mann (z.B. Verhöhnung, Sarkasmus, Appell)
- Die Darstellung des deutschen Volkes und des "wahren Deutschtums"
- Die Wirkung der publizistischen Arbeit der Gebrüder Mann auf das deutsche und internationale Publikum
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beschreibt die Methodik der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet den politischen Wandel der Gebrüder Mann und ihren anfänglichen Konflikt. Kapitel 3 behandelt den Weg ins Exil und die Rolle der Brüder als Repräsentanten eines "anderen Deutschlands". Kapitel 4 bietet eine Einführung in die deutsche Exilpresse. Die Kapitel 5 und 6 analysieren die Arbeit der Gebrüder Mann in der europäischen und amerikanischen Exilpresse, einschließlich ihrer Beiträge zu verschiedenen Publikationen.
Schlüsselwörter
Heinrich Mann, Thomas Mann, Deutsches Exil, Nationalsozialismus, Exilpresse, Publizistik, Antifaschismus, Propaganda, Deutschtum, Kultur, Politische Aufklärung.
- Quote paper
- Vicky Hoffmann (Author), 2011, Das Wort als Waffe gegen den Nationalsozialismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183005