Die Arbeit behandelt die Ganymed-Zeichnung von Michelangelo, die dieser Tommaso dei Cavalieri, einem guten Freund, geschenkt hat. Hierbei geht es nicht um für die Renaissance typische, symbolträchtige Details, die es zu entschlüsseln gilt. Stattdessen liegt der Fokus auf der Figurengruppe des Ganymed und seines Entführers in Gestalt eines Adlers. Dennoch gibt es viel zu entdecken, wobei man sich hier vor allem mit der Gedanken- und Gefühlswelt Michelangelos und auch der seiner Zeit auseinandersetzen muss.
Ein wichtiger Diskurs in der Frühen Neuzeit war der um die Liebe. Dieser hat die Kreise der Intellektuellen auch stark beeinflusst. Insofern gäbe es zu diesem Punkt viel zu erörtern, doch ich möchte meinen Schwerpunkt anders setzen. Unter besonderer Bezugnahme auf James Saslow werde ich die homoerotische Natur der Geschenkzeichnung, die innere Welt Michelangelos, die Sodomie und den Genderaspekt „homosexueller“ Männer in der florentinischen Renaissance näher betrachten.
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
2. Die Zeichnung
2.1. Original oder Kopie?
2.2. Ganymed-Darstellungen und Deutungen des Mythos
3. Michelangelo und Tommaso dei Cavalieri
3.1. Lehrer und Schüler
3.2. Das neuplatonische Ideal
3.3. Der homoerotische Aspekt
4. „Homosexualität“ im Florenz der Renaissance
5. Resümee
6. Bibliographie
7. Abbildungsnachweis
8. Abbildungen
- Citation du texte
- Jenny Bergel (Auteur), 2009, Michelangelos Ganymed und die Homosexualität in der italienischen Renaissance, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182952
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