In Rahmen meines Studiums beziehungsweise meiner beruflichen Praxis habe ich schon sehr oft mit Gruppen im Arbeitsfeld der Jugend- und Erwachsenenbildung zusammengearbeitet. In einigen Projekten ist dabei aber aufgefallen, dass in verschieden Zusammenhängen mit Gruppen eher nach einem gewissen „Bauchgefühl“ gearbeitet wurde, statt mit einer handlungsleitenden Theorie. Gerade aber vor diesem Hintergrund gewinnt das Wesen und die Funktionsweise von Gruppen sowie der Blick auf die moderierende Funktion des Gruppenleiters an Aktualität für eine sozialpädagogische Praxis im Bereich der sozialen Kommunikation.
Deshalb möchte ich mich in der folgenden Arbeit näher mit der Funktionsweise von Gruppen und deren Entwicklungsprozessen auseinandersetzen. Ich möchte mir hierzu Fragen stellen wie: Was hierbei deren handlungsleitenden Maximen sind? Welche Modelle Funktionen und Prozesse von Gruppen beschreiben? Und in diesem Zusammenhang: Welche Aufgaben stellen sich hierbei an die Leitung von Gruppen?
Da die Literatur zum Thema Gruppenarbeit und deren zugehörigen Modellen ein fast unüberschaubares Ausmaß annimmt, beschränke ich mich bei der Beschreibung des theoretischen Rahmens einerseits auf das Modell der Themenzentrierten Interaktion von Ruth Cohn, da diese ein spezifisches ganzheitliches Gefühl für das Innenleben der Gruppe vermittelt und anderseits gerade auf das Modell der Gruppenphasen von Tuckman, der hier meiner Ansicht nach das Wesentlichste der Gruppenentwicklung in einen Modell der Entwicklungsphasen einer Gruppe beschrieben hat. Aus meiner Sicht stellen beide Modelle ganz elementar die Grundlagen und erstes Handwerkszeug für die Arbeit mit Gruppen in der Bildungsarbeit dar.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist eine Gruppe?
- Die Dynamik der Gruppe - Themenzentrierte Interaktion
- Die Entwicklung zur Gruppe – Gruppenphasen nach Tuckman
- Forming - Die Gründungsphase
- Storming - Konflikt um unterschiedliche Zielvorstellungen
- Norming - Entscheidung und Kompromis
- Performing - Die Arbeitsphase
- Re-Forming – Bilanz, Veränderung, Orientierung
- Die Theorie in der Praxis
- Forming
- Storming
- Norming
- Performing
- Re-Forming
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Funktionsweise von Gruppen und deren Entwicklungsprozesse. Sie beleuchtet die handlungsleitenden Maximen von Gruppen, beschreibt Modelle zur Funktionsweise und Entwicklung, und betrachtet die Aufgaben der Gruppenleitung. Der Fokus liegt auf dem Modell der Themenzentrierten Interaktion (TZI) nach Ruth Cohn und dem Gruppenphasenmodell nach Tuckman.
- Definition und Merkmale von Gruppen
- Die Themenzentrierte Interaktion (TZI) als Methode zur Gruppenarbeit
- Das Gruppenphasenmodell nach Tuckman (Forming, Storming, Norming, Performing, Re-Forming)
- Anwendung der theoretischen Modelle in der Praxis
- Handlungshilfen und Kooperations- und Vertrauensspiele für die Gruppenarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Ausgangspunkt der Arbeit – die Erfahrungen der Autorin mit Gruppenarbeit in der Jugend- und Erwachsenenbildung und das Fehlen einer handlungsleitenden Theorie in manchen Projekten. Sie begründet die Notwendigkeit einer Auseinandersetzung mit der Funktionsweise von Gruppen und deren Entwicklungsprozessen und skizziert den Fokus auf die TZI und das Modell von Tuckman als zentrale theoretische Grundlagen.
Was ist eine Gruppe?: Dieses Kapitel definiert den Begriff „Gruppe“ anhand sozialwissenschaftlicher Perspektiven. Es beschreibt Merkmale wie Zusammengehörigkeitsgefühl, Dauerhaftigkeit, Interaktion und Gruppenziele. Verschiedene Gruppenklassifikationen werden angesprochen, wobei der Fokus auf Großgruppen im Seminar- oder Workshop-Kontext liegt, die als sekundäre, formelle und Ingroups charakterisiert werden.
Die Dynamik der Gruppe - Themenzentrierte Interaktion: Dieses Kapitel erläutert die Themenzentrierte Interaktion (TZI) nach Ruth Cohn, ihre Entstehung aus der Frage nach der Übertragbarkeit therapeutischer Methoden auf nicht-therapeutische Gruppen, und ihre Anwendung in verschiedenen Bereichen. Es betont den humanistischen Ansatz der TZI mit ihrem ganzheitlichen Menschenbild (Kopf, Herz, Hand) und den ethischen Axiomen als Grundlage.
Die Entwicklung zur Gruppe – Gruppenphasen nach Tuckman: Dieses Kapitel stellt das Gruppenphasenmodell von Tuckman vor und beschreibt die einzelnen Phasen: Forming (Gründungsphase), Storming (Konfliktphase), Norming (Normierungsphase), Performing (Arbeitsphase) und Re-Forming (Abschlussphase). Es beleuchtet die charakteristischen Merkmale jeder Phase und deren Bedeutung für die Gruppenentwicklung.
Die Theorie in der Praxis: Dieses Kapitel wendet die theoretischen Modelle auf praktische Beispiele aus der Erfahrung der Autorin an. Es illustriert die einzelnen Phasen des Tuckman-Modells anhand konkreter Gruppensituationen und zeigt, wie die TZI-Prinzipien in der Praxis umgesetzt werden können. Es wird vermutlich auch die Anwendung von Kooperations- und Vertrauensspielen in den verschiedenen Phasen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Gruppenarbeit, Gruppenentwicklung, Themenzentrierte Interaktion (TZI), Tuckman-Modell, Gruppenphasen, Forming, Storming, Norming, Performing, Re-Forming, Gruppenleitung, Sozialpädagogik, Jugend- und Erwachsenenbildung, Kooperation, Vertrauen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Gruppenarbeit: Ein Überblick"
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Theorie und Praxis der Gruppenarbeit. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel, sowie Schlüsselbegriffe. Der Fokus liegt auf der Themenzentrierten Interaktion (TZI) nach Ruth Cohn und dem Gruppenphasenmodell nach Tuckman.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt folgende zentrale Themen: Definition und Merkmale von Gruppen, die Themenzentrierte Interaktion (TZI) als Methode zur Gruppenarbeit, das Gruppenphasenmodell nach Tuckman (Forming, Storming, Norming, Performing, Re-Forming), die Anwendung der theoretischen Modelle in der Praxis und Handlungshilfen für die Gruppenarbeit (z.B. Kooperations- und Vertrauensspiele).
Welche Modelle zur Gruppenarbeit werden vorgestellt?
Die zentralen Modelle sind die Themenzentrierte Interaktion (TZI) nach Ruth Cohn und das Gruppenphasenmodell nach Tuckman. TZI wird als humanistischer Ansatz mit ethischen Axiomen und ganzheitlichem Menschenbild (Kopf, Herz, Hand) beschrieben. Das Tuckman-Modell beschreibt die Phasen der Gruppenentwicklung: Forming (Gründung), Storming (Konflikt), Norming (Normierung), Performing (Arbeit) und Re-Forming (Abschluss).
Wie werden die theoretischen Modelle in der Praxis angewendet?
Das Dokument illustriert die Anwendung der theoretischen Modelle anhand praktischer Beispiele aus der Erfahrung der Autorin. Es zeigt, wie die TZI-Prinzipien und die Phasen des Tuckman-Modells in konkreten Gruppensituationen umgesetzt werden können, inklusive der Anwendung von Kooperations- und Vertrauensspielen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Gruppenarbeit, Gruppenentwicklung, Themenzentrierte Interaktion (TZI), Tuckman-Modell, Gruppenphasen, Forming, Storming, Norming, Performing, Re-Forming, Gruppenleitung, Sozialpädagogik, Jugend- und Erwachsenenbildung, Kooperation, Vertrauen.
Worum geht es in der Einleitung?
Die Einleitung beschreibt den Ausgangspunkt der Arbeit – die Erfahrungen der Autorin mit Gruppenarbeit und das Fehlen einer handlungsleitenden Theorie in manchen Projekten. Sie begründet die Notwendigkeit einer Auseinandersetzung mit der Funktionsweise von Gruppen und deren Entwicklungsprozessen und skizziert den Fokus auf die TZI und das Modell von Tuckman.
Was wird im Kapitel "Was ist eine Gruppe?" erklärt?
Dieses Kapitel definiert den Begriff „Gruppe“ anhand sozialwissenschaftlicher Perspektiven. Es beschreibt Merkmale wie Zusammengehörigkeitsgefühl, Dauerhaftigkeit, Interaktion und Gruppenziele. Verschiedene Gruppenklassifikationen werden angesprochen, wobei der Fokus auf Großgruppen im Seminar- oder Workshop-Kontext liegt.
Wie wird die Themenzentrierte Interaktion (TZI) beschrieben?
Das Kapitel erläutert die TZI nach Ruth Cohn, ihre Entstehung und Anwendung. Es betont den humanistischen Ansatz der TZI mit ihrem ganzheitlichen Menschenbild (Kopf, Herz, Hand) und den ethischen Axiomen als Grundlage.
Was wird im Kapitel "Die Entwicklung zur Gruppe – Gruppenphasen nach Tuckman" behandelt?
Dieses Kapitel stellt das Gruppenphasenmodell von Tuckman vor und beschreibt die einzelnen Phasen: Forming, Storming, Norming, Performing und Re-Forming. Es beleuchtet die charakteristischen Merkmale jeder Phase und deren Bedeutung für die Gruppenentwicklung.
Wie wird die Theorie in der Praxis dargestellt?
Das Kapitel "Die Theorie in der Praxis" wendet die theoretischen Modelle auf praktische Beispiele aus der Erfahrung der Autorin an. Es illustriert die einzelnen Phasen des Tuckman-Modells anhand konkreter Gruppensituationen und zeigt, wie die TZI-Prinzipien in der Praxis umgesetzt werden können.
- Citation du texte
- Antje Kreher (Auteur), 2011, Wie funktioniert eine Gruppe? Gruppenmodelle nach Tuckman und Cohn, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182910