Mit 817,5 Millionen Kinobesuchern – allein in den westdeutschen Lichtspielhäusern – erreichte das Kino 1956 so viele Zuschauer wie nie zuvor. Angesichts dieser enormen Anziehungskraft, drängt sich die Frage auf wie der deutsche Film der Nachkriegszeit den Nationalsozialismus aufarbeitete und seine politischen und gesellschaftlichen Folgen bewertete. Der Film verkörpert dabei, sofern er sich denn mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzt, das gesellschaftliche Produkt der Vergangenheitsbewältigung; gleichzeitig nahm er jedoch seinerseits wieder Einfluss auf die öffentliche Meinung.
Um die Funktion des Films bei der Aufarbeitung systembedingten Unrechts zu analysieren wird sich die vorliegende Arbeit vor allem auf die westdeutsche Nachkriegszeit konzentrieren, um die gewonnenen Erkenntnisse anschließend mit den Entwicklungen der Sowjetischen Besatzungszone, bzw. der DDR zu vergleichen. Zu diesem Zweck werden zunächst die Rahmenbedingungen des Wiederaufbaus der Filmindustrien in den Besatzungszonen und den beiden deutschen Staaten betrachtet werden. Thematisiert werden hierbei unter anderem die unterschiedlichen Interessen, die der Medienpolitik der Militärregierungen zugrunde lagen und deren Auswirkung auf die deutsche Kinematografie.
Der Erläuterung des Hintergrundes folgt die Vorstellung der ersten Gehversuche des Nachkriegsfilms, des so genannten "Trümmerfilms", seiner Besonderheiten und seinen wichtigsten Repräsentanten. Dem folgt die sozialethische Analyse, der Filmwelt der Bundesrepublik und der Deutschen Demokratischen Republik. Besonderes Augenmerk wird herbei auf die cineastische Aufarbeitung des Nationalsozialistischen Vergangenheit und seinen Folgen gelegt. Während sich der Betrachtung der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit im bundesrepublikanischen Kino, ein Exkurs über die Darstellung von Vertriebenen und Kriegsgefangenen anschließt, bietet sich Betrachtung für die DDR-Produktionen nicht an. Im Gegensatz zu der Bundesrepublik, die die Aufnahme von Millionen Flüchtlingen, Kriegsgefangenen und Vertriebenen meistern musste, verließen die Menschen der SBZ/DDR ihre Heimat scharenweise. Da die Darstellung der Flucht in den Westen einem politischen Offenbarungseid gleichgekommen wäre, wurde dieses Thema in den staatlichen Filmproduktionen tabuisiert. Ähnlich verhielt es sich mit den Kriegsgefangenen, da eine öffentliche Diskussion dieser Problematik zwangsläufig eine Konfrontation mit dem sozialistischen Bruderstaat provozieren musste. [...]
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Untersuchungsgegenstand und Vorgehensweise
1.2 Verwendete Literatur und Forschungsstand
2. Alliierte Medienpolitik nach 1945
2.1 Alliierte Medienpolitik in den westlichen Besatzungszonen
2.2 Die Medienpolitik in der Sowjetischen Besatzungszone: 12 Der Wiederaufbau der deutschen Filmindustrie
2.3 Der Wiederaufbau der westdeutschen Filmindustrie
2.4 Trümmerfilme
3. Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in der Kinematografie West- und Ostdeutschlands
3.1 Die westdeutsche Filmindustrie nach Gründung der Bundes- republik
3.2 Die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit im westdeutschen Film
3.3 Von Vertriebenen und Kriegsgefangenen - die Aufarbeitung der Kriegsfolgen im jungen bundesdeutschen Film
3.4 Die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit im ostdeutschen Film
3.5 Der Aufbaufilm der DDR
4. Schluss
Literatur:
- Citar trabajo
- M. A. Aaron Faßbender (Autor), 2006, "Vergangenheitsbewältigung" im Spiegel des deutschen Nachkriegsfilms, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182753
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