Die vorliegende Hausarbeit reflektiert das Klavierkonzert von Carl Philipp Emanuel Bach
(CPE) im Kontext einer allgemeinen Entwicklungsgeschichte.
Die Epoche zwischen Johann Sebastian Bach (Bach) und Wolfgang Amadeus Mozart in den
Jahren. von 1730 bis ca. 1770 steht für die Ausprägung einer eigenen Tonsprache, die von der
Durchdringung der polyphonen Setzweise des Nordens und der homophonen des Südens
geprägt ist. Die Sonatenhauptsatzform (SHF) verdrängt zusehends die Vivaldische
Konzertform, um schließlich das vorherrschende Kompositionsprinzip der Klassik zu werden.
Das Cembalo wandelt sich zeitgleich vom begleitenden Generalbassinstrument zum
solistischen Konzertinstrument und wird zum populärsten des 18. Jahrhunderts, besonders im
Solokonzert. Dazu verlässt das Konzert den elitären Rahmen von Hof und Kirche und bedient
die Forderung des entstehenden Bürgertums nach musikalischer Rezeption und Betätigung.
Die vorliegende Arbeit bietet eine kurze einleitende Geschichtsschreibung zum
Konzert bzw. zum Klavierkonzert, womit zu einem Grundverständnis beigetragen wird. Wenige biografische
Details und eine kleine Systematisierung des Klavierkonzertschaffens von Carl Philipp Emmanuel Bach (CPE) schließen sich an.
Die Analyse des 1. Satzes des Konzerts in d-moll bereitet schließlich auch darauf vor, typische Entwicklungen in seiner
Kompositionsweise zu reflektieren, insbesondere im Hinblick auf die Ausformulierung der
Sonatenhauptsatzform im Konzert. Entgegen verallgemeinernder Hypothesen über einen möglichen Einfluss
von CPE auf die Wiener Trias scheint diese Herangehensweise insofern angemessen, da sie
am eigentlichen Werk bleibt. Die Frage nach dem Einfluss des Schaffens von CPE auf die
nachfolgende Klassik wird durch biografische Zeugnisse bzw. historische Fakten
abgeschlossen.
Die Analyse zeigt weiterhin individuelle Abweichungen dieses Konzerts von der tradierten Ritornellform von Vivaldi. Von besonderem Interesse ist hier die kompositorische Realisierung einer ausgesprochenen Reprisenidee. In diesem Zuge wird versucht, die Ritornellform, als das (noch) dominierende Kompositionsprinzip, mit der(konkurrierenden)Sonatenhauptsatzform (der Wiender Klassik) in Beziehung zu setzen.
Gliederung:
1. Einleitung
2. Zum Konzert
3. Carl Philipp Emmanuel Bach
4. Analyse des 1. Satzes des Klavierkonzerts in d-moll (Wq 23)
5. Interpretation der kompositorischen Merkmale des analysierten Konzertsatzes, insbesondere unter dem Aspekt Ritornellform vs. Sonatenhauptsatzform
6. Schlusswort
Bibliografie
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