[...] Diese Arbeit soll die konkreten Vorstellungen und Bemühungen Kolpings und Kettelers sowie deren
besondere Stellung innerhalb der katholisch-sozialen Bewegung im Zuge der sozialen Frage herausstellen.
Dabei soll untersucht werden, ob die herausragende Stellung, welche die beiden bis
heute genießen, ihre Rechtfertigung findet.
Zunächst werden der Begriff der sozialen Frage differenziert und die katholischen Lösungsvorschläge
zur sozialen Frage dargestellt. Hier soll die erste Verortung Kolpings und Kettelers in Bezug
zu ihren Zeitgenossen erfolgen. Ausgehend von der These, dass der Ruhm den beide genießen
ihnen nicht in Gänze zusteht, soll im Anschluss daran zunächst die Person Kolpings im Mittelpunkt
der Untersuchung stehen. Hier ist notwendig, zuerst sein persönliches Verständnis zur sozialen Frage
zu klären, um im Anschluss sein Wirken im Gesellenverein nachvollziehen zu können. Der zweite
Teil der Arbeit ist hier dem Wirken Kettelers mit vergleichenden Aspekten zu Kolping gewidmet.
Um das Wirken der beiden vollends verstehen zu können, ist es unerlässlich, sich mit den Originalschriften
Kolpings und Kettelers zu befassen. Für Adolph Kolpings standen hier insbesondere die in
sechzehn Bänden erschienenen Adoplph-Kolping-Schriften zur Verfügung. Besondere Verwendung
fanden dabei die Bände drei und vier, welche u. a von ROSA COPELOVICI herausgegeben wurden.
Bei Wilhelm Emmanuel Ketteler beschränkt sich die Quellenlage auf die ersten zwei Bände der
zehnbändigen Reihe Willhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler sämtliche Werke und Briefe, herausgegeben
von ERWIN ISERLOH. Die wissenschaftliche Literatur, die sich im Groben mit der katholischen
Kirche in Zusammenhang mit Industrialisierung und sozialen Frage beschäftigt, stammt
zum größten Teil aus den 1960er und 1970er Jahren.. Die Forschungsliteratur die sich intensiv mit
der Person Kolpings befasst (KRACHT und LÜTTGEN), entstammt vor allem den 90er Jahren des 20.
Jahrhunderts. Für Ketteler stand für diese Arbeit keine solch umfassende Literatur zur Verfügung,
weshalb sich vor allem auf die Monografie von ULLRICH SELLIER Die Arbeiterschutzgesetzgebung
im 19. Jahrhundert gestützt wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Vorbedingungen
- 1.1 Soziale Frage
- 1.2 Vorstellungen der katholischen Kirche zur sozialen Frage im 19. Jahrhundert
- 2. Kolpings Verständnis zur sozialen Frage
- 3. Adolph Kolping und der Katholische Gesellenverein – Die Überwindung vom theoretischen zum praktischen Handeln
- 3.1 Gründungsgeschichte
- 3.2 Kolpings Handeln im Gesellenverein
- 4. Wilhelm Emmanuel von Ketteler - Sozialpolitische Vorstellungen
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Lösungsansätze der katholischen Kirche zur sozialen Frage im 19. Jahrhundert anhand der Beispiele Adolph Kolpings und Wilhelm Emmanuel von Kettelers. Ziel ist es, deren konkrete Vorstellungen und Bemühungen herauszustellen und ihre besondere Stellung innerhalb der katholisch-sozialen Bewegung zu evaluieren. Die Arbeit hinterfragt dabei die bis heute bestehende herausragende Bewertung beider Persönlichkeiten.
- Die Soziale Frage im 19. Jahrhundert und die Reaktionen der katholischen Kirche.
- Adolph Kolpings Verständnis der Sozialen Frage und sein Wirken im Katholischen Gesellenverein.
- Wilhelm Emmanuel von Kettelers sozialpolitische Vorstellungen und deren Vergleich mit denen Kolpings.
- Die Einordnung von Kolping und Ketteler innerhalb der katholisch-sozialen Bewegung.
- Bewertung der historischen Relevanz und des bis heute anhaltenden Einflusses von Kolping und Ketteler.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den gesellschaftlichen Wandel im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert, geprägt von der Französischen Revolution, der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches und dem Übergang zur Industriegesellschaft. Sie beleuchtet den Konflikt zwischen dem aufkommenden Liberalismus und der katholischen Kirche und die Notwendigkeit einer Neuorientierung der Kirche angesichts der Säkularisierung. Die zunehmende Industrialisierung und die damit verbundene soziale Frage werden als zentraler Punkt des 19. Jahrhunderts eingeführt, wobei die Rolle der katholischen Kirche, insbesondere von Adolph Kolping und Wilhelm Emmanuel von Ketteler, hervorgehoben wird. Die Arbeit kündigt die Untersuchung der konkreten Vorstellungen und Bemühungen beider Persönlichkeiten an und hinterfragt deren bis heute bestehende herausragende Stellung.
1. Vorbedingungen: Dieses Kapitel definiert den Begriff der "Sozialen Frage", der sich aus den mit der Industrialisierung einhergehenden sozialen Problemen in England entwickelt hat und sich in Frankreich und Deutschland verbreitete. Es beschreibt die Armut und Verelendung der Arbeiterklasse, den Pauperismus und die unterschiedliche Verwendung des Begriffs "Soziale Frage" in den 1840er Jahren in Deutschland. Das Kapitel legt die Grundlage für das Verständnis der Herausforderungen, mit denen Kolping und Ketteler konfrontiert waren.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: [Titel der Arbeit einfügen]
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Lösungsansätze der katholischen Kirche zur sozialen Frage im 19. Jahrhundert. Im Fokus stehen die konkreten Vorstellungen und Bemühungen von Adolph Kolping und Wilhelm Emmanuel von Ketteler und deren Einordnung in die katholisch-soziale Bewegung. Die Arbeit hinterfragt auch die bis heute bestehende hohe Bewertung beider Persönlichkeiten.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die soziale Frage im 19. Jahrhundert, die Reaktionen der katholischen Kirche darauf, Adolph Kolpings Verständnis der sozialen Frage und sein Wirken im Katholischen Gesellenverein, Wilhelm Emmanuel von Kettelers sozialpolitische Vorstellungen im Vergleich zu Kolpings, die Einordnung beider Persönlichkeiten in die katholisch-soziale Bewegung und schließlich die Bewertung ihrer historischen Relevanz und ihres bis heute anhaltenden Einflusses.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu den Vorbedingungen (inkl. der sozialen Frage und der katholischen Kirchenauffassung im 19. Jahrhundert), ein Kapitel zu Kolpings Verständnis der sozialen Frage, ein Kapitel zu Kolping und dem Katholischen Gesellenverein (inkl. Gründungsgeschichte und Kolpings Handeln), ein Kapitel zu Kettelers sozialpolitischen Vorstellungen und eine Schlussbetrachtung.
Was wird in der Einleitung beschrieben?
Die Einleitung beschreibt den gesellschaftlichen Wandel im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert mit der Französischen Revolution, der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches und dem Übergang zur Industriegesellschaft. Sie beleuchtet den Konflikt zwischen Liberalismus und katholischer Kirche und die Notwendigkeit einer Neuorientierung der Kirche angesichts der Säkularisierung. Die zunehmende Industrialisierung und die soziale Frage werden als zentraler Punkt des 19. Jahrhunderts eingeführt, wobei die Rolle von Kolping und Ketteler hervorgehoben wird.
Was wird im Kapitel "Vorbedingungen" behandelt?
Dieses Kapitel definiert die "Soziale Frage", die sich aus den mit der Industrialisierung einhergehenden sozialen Problemen entwickelt hat. Es beschreibt die Armut und Verelendung der Arbeiterklasse, den Pauperismus und die unterschiedliche Verwendung des Begriffs "Soziale Frage" in den 1840er Jahren in Deutschland. Es legt die Grundlage für das Verständnis der Herausforderungen, mit denen Kolping und Ketteler konfrontiert waren.
Welche Quellen werden verwendet? (Diese Frage kann nur beantwortet werden, wenn die Arbeit die Quellen auflistet)
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Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die konkreten Vorstellungen und Bemühungen von Kolping und Ketteler zur Lösung der sozialen Frage herauszustellen und ihre besondere Stellung innerhalb der katholisch-sozialen Bewegung zu evaluieren. Die Arbeit hinterfragt die bis heute bestehende herausragende Bewertung beider Persönlichkeiten.
- Citation du texte
- Sebastian Gärtner (Auteur), 2011, Lösungsansätze der katholischen Kirche zur sozialen Frage in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts am Beispiel Adolph Kolping´s und Wilhelm Emmanuel von Ketteler, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182185