Die kindliche Lebenswelt ist komplex und birgt sowohl Chancen der Selbstverwirklichung als auch vielfältige Risiken in sich.
Ein Blick auf die heutige Lebenswelt der Menschen in den westlichen Industrieländern zeigt, dass es den meisten, gemessen an den materiellen Sorgen der vorherigen Jahrhunderte, gut geht. Viele Kinder wachsen weitestgehend unbeschwert auf. Sie müssen weder arbeiten noch betteln gehen, um ihre Familien zu unterstützen und in ihren Zimmern türmen sich die Kuscheltiere und technisches Spielzeug. Allerdings hat „der materielle Wohlstand für eine gesunde Entwicklung der Kinder nur eine vergleichsweise untergeordnete Bedeutung.“1. Die Gesellschaft entwickelt sich ständig weiter und im Zuge dieser Weiterentwicklung kommt es auch zu Veränderungen des sozialen Umfelds. Viele Kinder erleben heute Unsicherheiten in den familiären Beziehungen und werden Zeuge von Spannungen in der Partnerschaft ihrer Eltern. Heranwachsende werden immer häufiger von alleinerziehenden Elternteilen betreut und leiden unter einer neuen, sozialen Armut. Die stetig ansteigenden Leistungsanforderungen der Schule und Gesellschaft bewirken weiteren starken Druck auf die jungen Individuen. Besonders das deutsche Schulsystem, welches in den letzten Jahren starken Veränderungen und Umstrukturierungen unterliegt, stellt eine große Herausforderung für Schüler und Lehrer dar. Oftmals wird die Schule zum Ort offen ausgetragener aggressiver Handlungen, die sich auch geschlechterspezifisch betrachten lassen können. Auffällig bei dieser Betrachtung ist, dass Störungen bei den Jungen eher in der Kindheitsphase und Schulzeit auftreten und bei den Mädchen eher in der Phase der Adoleszenz.[...]
Inhaltsverzeichnis
- Die Ursachen aggressiven Verhaltens im Unterricht aus der Sicht der psychoanalytischen Entwicklungstheorie
- Aggression und aggressives Verhalten
- Psychoanalytische Theorieansätze
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Ursachen aggressiven Verhaltens im Unterricht aus der Sicht der psychoanalytischen Entwicklungstheorie. Die Arbeit stützt sich dabei vor allem auf die Objektbeziehungspsychologie Erik Eriksons und Sigmund Freuds psychoanalytische Grundlagen.
- Aggressives Verhalten im schulischen Kontext
- Psychoanalytische Erklärungen für Aggression
- Die Rolle der frühkindlichen Entwicklung
- Einfluss von sozialen Faktoren auf aggressives Verhalten
- Abwehrmechanismen als Ausdruck von Aggression
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den Kontext aggressiven Verhaltens bei Schülern, insbesondere im Hinblick auf Geschlechterunterschiede und die Auswirkungen von gesellschaftlichen und familiären Faktoren. Es werden Statistiken zu psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter vorgestellt. Das zweite Kapitel definiert Aggression und beschreibt ihr Auftreten im schulischen Alltag. Das dritte Kapitel präsentiert psychoanalytische Ansätze zur Erklärung von Aggression, wobei die Theorien von Sigmund Freud und Erik Erikson im Fokus stehen.
Schlüsselwörter
Aggressives Verhalten, Psychoanalyse, Objektbeziehungspsychologie, Erik Erikson, Sigmund Freud, frühkindliche Entwicklung, soziale Faktoren, Abwehrmechanismen, Schule, psychische Störungen.
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- Seda Markhoff (Autor), 2010, Über die Ursachen aggressiven Verhaltens aus psychoanalytischer Sicht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182110