Als Folge der Rede des damaligen Vorsitzenden der US-Notenbank, Alan Greenspan, am 5. Dezember 1996 wurden deutliche Verluste zwischen zwei und vier Prozent auf den Aktien-märkten in aller Welt vermeldet. Greenspan hinterfragt an diesem Tag die Möglichkeit, durch irrational ausgelassenes Anlegerhalten beeinflusste Assetwerte erkennen zu können. Die Formulierung der „irrational exuberance“ schreckte scheinbar einige Marktteilnehmer ab und ist heute noch in vielen Beiträgen zur Behavioral Finance zu finden. Tatsächlich geschieht diese Aussage in einer Zeit des Anwachsens der „dot-com-Blase“ der 1990er Jahre.
Immer wieder sind Ereignisse in der Geschichte der Finanzmärkte zu finden, die so außerge-wöhnlich sind, dass sie einen eigenen Namen verdienen. Vom ersten dokumentierten Börsen-crash 1637 im Zusammenhang mit der großen Tulpenmanie in Holland bis in das letzte und aktuelle Jahrhundert. Die Weltwirtschaftskrise 1929, der Tronicsboom in den 1960er Jahren, der Schwarze Montag im Oktober 1987, die dot-com-Blase in den 90er Jahren und der Immobilen-, Banken-, Finanz-, mittlerweile Weltwirtschaftskrise genannte Einbruch der Kapitalmärkte in den letzten Jahren sind nur einige Beispiele.
In dieser Arbeit soll der signifikante Einfluss des Investor Sentiments auf den Querschnitt von Aktienkursen auf dem US-Markt dargelegt und eine entsprechende Untersuchung für den deutschen Aktienmarkt durchgeführt werden. Bedeutend dafür sind unter anderem die Beiträge von De Long et al. (1990), Daniel, Hirshleifer und Subrahmanyman (1998) sowie Barberis, Shleifer und Vishny (1998) zum Investor Sentiment und den psychologischen Grundlagen, die Arbeit von Daniel und Titman (1997) hinsichtlich des hier angewandten conditional characteristics model und natürlich die umfangreichen Untersuchungen von Baker und Wurgler (2006, 2007) sowie Baker, Wurgler und Yu (2009) durch das Sentiment bedingter Effekte von Unternehmenseigenschaften auf Aktienrenditen.
Der zentrale Ansatz dieser Studie besteht im indirekten Nachweis durch die Marktstimmung erzeugter Fehlbewertungen mit Hilfe der Identifikation von Kurskorrekturen in den Folgeperioden. Dazu stehen neben der Ermittlung potenzieller Sentimentindikatoren auch Überlegungen zu besonders von der Investorenstimmung abhängigen Aktien im Vordergrund.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische, empirische und statistische Basis
- Einfluss auf Aktienrenditen – Beobachtungen zu konditionierten Modellen, Abhängigkeiten von der Marktstimmung und Querschnittmustern
- Aufdecken von Beziehungen mit Hilfe von Konditionierungen
- Frühere Erkenntnisse zu Abhängigkeiten von Aktienrenditen gegenüber der Marktstimmung
- Querschnittmuster in Aktienrenditen und mögliche Erklärungen
- Investor Sentiment und theoretische Effekte
- Irrationale Investoren und Investor Sentiment
- Begrenzte Arbitragemöglichkeiten
- Zusammenhang von Investor Sentiment und Arbitragebegrenzungen
- Statistische Grundlagen
- Hauptkomponentenanalyse
- Regression und Orthogonalisierung
- Grundlagen der empirischen Studien und verwendete Kennzahlen
- Aussagen zu angewandten Modellen und Methoden
- Bottom-up- versus Top-down-Ansatz
- Conditional characteristics model und indirekter Nachweis von Fehlbewertungen
- Verwendete Indikatoren und konstruierte Kennzahlen für die empirischen Studien
- Unternehmens- und Renditedaten
- Erfassung des Investor Sentiments über Kennzahlen
- Empirische Analyse durch das Sentiment konditionierter Querschnitteffekte auf dem US-Aktienmarkt
- Konstruktion eines Sentimentindex
- Einfluss des Investor Sentiments auf den Querschnitt von US-Aktienrenditen – Interpretation über Dezil-Portfolios
- Größe, Alter und Risiko
- Profitabilität und Dividendenzahlungen
- Sachanlagen
- Wachstumsmöglichkeiten und finanzielle Notlagen
- Regressionsanalyse mit Long-Short-Portfolios
- Vorgehensweise
- Ergebnisse und Interpretation
- Betrachtung einer out-of-sample-Periode und Zwischenfazit
- Systematisches Risiko als Erklärung
- Einfluss der Veröffentlichung von Quartalsberichten
- Empirische Analyse durch das Sentiment konditionierter Querschnitteffekte auf dem deutschen Aktienmarkt
- Verwendete Daten und Vorgehensweise
- Renditen und Unternehmensmerkmale
- Marktstimmungsindikatoren
- Indexerstellung, Ergebnisse und Interpretationen
- Ermittlung eines Sentimentindex für den deutschen Aktienmarkt
- Einfluss des Investor Sentiment auf den deutschen Aktienmarkt – Interpretation über Dezilportfolios
- Long-Short-Portfolios für den deutschen Aktienmarkt
- Schlussbemerkung
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht den Einfluss des Investor Sentiments auf Aktienrenditen. Ziel ist es, die Beziehung zwischen der Marktstimmung und der Performance von Aktien zu analysieren und zu quantifizieren. Dabei werden sowohl theoretische Modelle als auch empirische Studien auf dem US-amerikanischen und deutschen Aktienmarkt herangezogen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Untersuchung von Querschnitteffekten, d.h. die Unterschiede in der Performance von Aktien in Abhängigkeit von der Marktstimmung und den jeweiligen Unternehmensmerkmalen.
- Investor Sentiment und seine Auswirkungen auf Aktienrenditen
- Theoretische Modelle zur Erklärung des Zusammenhangs zwischen Investor Sentiment und Aktienrenditen
- Empirische Analyse von Querschnitteffekten auf dem US-amerikanischen und deutschen Aktienmarkt
- Konstruktion und Anwendung von Sentimentindikatoren
- Interpretation der Ergebnisse und Ableitung von Implikationen für Investoren und Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Investor Sentiments und seiner Bedeutung für die Aktienmarktforschung ein. Sie erläutert die Forschungsfrage und die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die theoretischen Grundlagen und die empirische Literatur zum Thema Investor Sentiment und Aktienrenditen. Es werden verschiedene Modelle und Ansätze vorgestellt, die den Einfluss der Marktstimmung auf die Performance von Aktien erklären. Kapitel 3 beschreibt die statistischen Grundlagen und die verwendeten Methoden für die empirischen Studien. Es werden die wichtigsten Kennzahlen und Indikatoren vorgestellt, die zur Messung des Investor Sentiments und der Aktienrenditen eingesetzt werden. Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse der empirischen Analyse auf dem US-amerikanischen Aktienmarkt. Es wird ein Sentimentindex konstruiert und der Einfluss des Investor Sentiments auf die Performance von Aktien in Abhängigkeit von verschiedenen Unternehmensmerkmalen untersucht. Kapitel 5 widmet sich der empirischen Analyse auf dem deutschen Aktienmarkt. Es werden die gleichen Methoden und Kennzahlen wie im vorherigen Kapitel verwendet, um den Einfluss des Investor Sentiments auf die Performance von Aktien auf dem deutschen Markt zu untersuchen. Die Schlussbemerkung fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und diskutiert die Implikationen für die Praxis.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Investor Sentiment, Aktienrenditen, Querschnitteffekte, Marktstimmung, Arbitragebegrenzungen, empirische Analyse, Sentimentindikatoren, US-Aktienmarkt, deutscher Aktienmarkt, Unternehmensmerkmale, Performance, Risikoprämie.
- Citation du texte
- Oliver Haugk (Auteur), 2010, Investor Sentiment und Aktienrenditen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182073
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