Harninkontinenz stellt ein besonders sensibles Thema in der Pflege von
pflegebedürftigen Menschen dar. Als Pflegephänomen gewinnt es in der täglichen
Versorgung von Betroffenen immer mehr an Bedeutung.
Ausgehend von einer Prävalenz von 50,1% (Schmitz in Dassen, 2010) stellt sich
besonders die Frage nach einer qualifizierten Versorgung.
Besonders deutlich zeigte die bundesweite Prävalenzerhebung einen sich
ergebenden Unterschied im Vergleich zwischen Betroffenen aus Pflegeheimen und
Krankenhäuser (Schmitz in Dassen, 2010).
Saxer et al. (2008a) fanden zudem heraus, dass sich das Risiko einer
Harninkontinenz nach einem einjährigen Heimaufenthalt erhöht, dies stellt
zwangsläufig eine besondere Herausforderung für Pflegekräfte in Pflege- und
Altenheimen dar.
Seit 2009 wurde, in Deutschland, die Versorgung (harn-)inkontinenter Patienten bzw.
deren Kontinenzförderung zusätzlich gesetzlich verankert (§§ 113a, 114 SGB XI in
Schulin, 2010). Besonders Pflegeheime werden dazu angehalten einen Nachweis
bezüglich der geforderten Qualitätsanforderung und der damit verbundenen
Einführung des „Nationalen Expertenstandards zur Förderung der Kontinenz“ nach
dem DNQP (2007) zu erbringen.
Durch eine immer älter werdenden Gesellschaft und einer damit
zusammenhängenden Multimorbidität in der Bevölkerung, kommt man bei näherer
Betrachtung vorliegender Faktoren, unter Berücksichtigung aktueller
Rahmenbedingungen im Gesundheitssektor, zur wesentlichen Forderung nach einem aktuellen Praxis- und Theoriewissen deutscher Pflegekräfte. Diese sollten
daher besonders geschult sein, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.
Die Versorgung inkontinenter Menschen zieht nicht nur ökonomische Aspekte im
Sinne von Kosten für Verbrauchsmaterialien mit sich, sondern beinhaltet zudem alle
Folgekosten begleitender Morbiditäten sowie zusätzlich entstehender Co-
Morbiditäten bzw. Langzeiterkrankungen bei vorliegender Urininkontinenz.
Nach Schulenburg et al. (2007) lagen die Gesamtkosten für das Gesundheitssystem
im in Deutschland Jahre 2002 bei 223612 Mio. €, davon betrugen die Kosten der
Harninkontinenz 396 Mio. € (0,18%). Demnach ergibt sich vonseiten der Krankenund
Pflegeversicherung, eine sich immer stärker orientierende ökonomische
Vorgabe, welche sich im Sinne von Rationalität, Effektivität und Effizienz sowie der
Qualität pflegerischer Versorgungslandschaften widerspiegelt. Dies verstärkt
zusätzlich die Notwendigkeit nach fachspezifischer Professionalität im Pflegesektor.
Inhaltsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Vorwort
1 Einleitung
1.1 Forschungsfragen und Untersuchungsziel
2 Literaturanalyse und theoretischer Bezugsrahmen
2.1 Methodisches Vorgehen bei der Literaturrecherche
2.2 Harninkontinenz und Kontinenzförderung
2.2.1 Der Miktionsablauf
2.2.2 Kontinenz und Harninkontinenz
2.2.3 Formen der Harninkontinenz
2.2.4 Risiken einer Harninkontinenz
2.2.5 Diagnostik und Einschätzung einer Harninkontinenz
2.2.6 Inkontinenzversorgung und Kontinenzförderung
2.3 Wissen, Einstellung und Ansicht in der Pflege inkontinenter Menschen
3 Methodik
3.1 Studiendesign
3.2 Instrument
3.3 Datenerhebung
3.4 Datenanalyse
4 Ergebnisse
4.1 Stichprobe
4.1.1 Alters- und Geschlechtsverteilung
4.1.2 Grundsausbildung, Fort- und Weiterbildung
4.1.3 Berufserfahrung in der Pflege
4.2 Wissen zu Urininkontinenz (UI)
4.2.1 Wissen nach Alter und Geschlecht
4.2.3 Wissen nach Bildung und Berufserfahrung
4.3 Einstellung zu Urininkontinenz
4.3.1 Einstellung zur UI nach Alter und Geschlecht
4.3.2 Einstellungen zu UI nach Aus-, Fort- und Weiterbildung
5 Diskussion und Schlussfolgerung
Zusammenfassung
Summary
Quellenverzeichnis
Anhang
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