Der "Wilde Westen" - kaum ein Abschnitt der amerikanischen Geschichte wird bis heute so
glorifiziert wie er. Er ist ein Mythos, welcher ein Gefühl von Abenteuer, Freiheit und Romantik
auslöst. Doch ist der "Wilde Westen" auch ein raues Land, das für Gesetzlosig-keit steht und in
welchem nur die Starken überleben. Vielleicht wirkt diese Gegensätzlich-keit anziehend auf den
Menschen, ebenso die Lust aus Gewohntem auszubrechen und sein Glück auf Wegen zu
versuchen, welche noch nicht ausgetreten sind.
Der Traum vom Westen führte gar zu einem eigenständigen literarischen und filmischen Genre,
dem Western. Wer kennt heutzutage nicht die Abenteuerromane Karl Mays, die Filme und
Fernsehserien um tapfere Cowboys und Sheriffs im Kampf gegen böse Schurken oder um
Familien, die mutig ein neues Leben in unbekanntem Land beginnen? Vor allem durch die
genannten Medien wird die Vorstellung vom Leben im "Wilden Wes-ten" geprägt. Eng
verknüpft sind mit diesem Begriff darum verschiedene Szenarien wie rauchende Colts,
Schlägereien im Saloon und die Konfrontation mit Indianern. Doch ent-spricht dies der
historischen Wirklichkeit?
Ziel dieser Hausarbeit soll darum die allgemeine Untersuchung zum Leben im westlichen
Siedlungsgebiet der Vereinigten Staaten im 19. Jahrhundert sein. Der Hauptaugenmerk wird
dabei auf die amerikanische Autorin Laura Ingalls Wilder gelegt, welche diese Epoche nicht nur
miterlebte, sondern ihre Erfahrungen in mehreren Büchern und Texten verar-beitete. Anlässlich
der Recherche für diese Arbeit wurde das Buch Little House on the Prairie ausgewählt, um es auf
verschiedene thematische Aspekte, die sich vor allem auf das Familienleben beziehen, zu
untersuchen. Diese Themen sind im Einzelnen die Rolle des Mannes und der Frau und das Leben
der Kinder als Pioniere des amerikanischen Westens.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Laura Ingalls Wilder
3 The Frontier
4 Little House on the Prairie
5 Zentrale Thematiken des Textes
5.1 Die Rolle des Mannes
5.2 Die Rolle der Frau
5.3 Das Leben als Kind
6 Resümee
Literaturverzeichnis
Textgrundlage
Forschungsliteratur
Internetquellen
1 Einleitung
Der "Wilde Westen" - kaum ein Abschnitt der amerikanischen Geschichte wird bis heute so glorifiziert wie er. Er ist ein Mythos, welcher ein Gefühl von Abenteuer, Freiheit und Romantik auslöst. Doch ist der "Wilde Westen" auch ein raues Land, das für Gesetzlosig-keit steht und in welchem nur die Starken überleben. Vielleicht wirkt diese Gegensätzlich-keit anziehend auf den Menschen, ebenso die Lust aus Gewohntem auszubrechen und sein Glück auf Wegen zu versuchen, welche noch nicht ausgetreten sind.
Der Traum vom Westen führte gar zu einem eigenständigen literarischen und filmischen Genre, dem Western. Wer kennt heutzutage nicht die Abenteuerromane Karl Mays, die Filme und Fernsehserien um tapfere Cowboys und Sheriffs im Kampf gegen böse Schurken oder um Familien, die mutig ein neues Leben in unbekanntem Land beginnen? Vor allem durch die genannten Medien wird die Vorstellung vom Leben im "Wilden Wes-ten" geprägt. Eng verknüpft sind mit diesem Begriff darum verschiedene Szenarien wie rauchende Colts, Schlägereien im Saloon und die Konfrontation mit Indianern. Doch ent-spricht dies der historischen Wirklichkeit?
Ziel dieser Hausarbeit soll darum die allgemeine Untersuchung zum Leben im westlichen Siedlungsgebiet der Vereinigten Staaten im 19. Jahrhundert sein. Der Hauptaugenmerk wird dabei auf die amerikanische Autorin Laura Ingalls Wilder gelegt, welche diese Epoche nicht nur miterlebte, sondern ihre Erfahrungen in mehreren Büchern und Texten verar-beitete. Anlässlich der Recherche für diese Arbeit wurde das Buch Little House on the Prairie ausgewählt, um es auf verschiedene thematische Aspekte, die sich vor allem auf das Familienleben beziehen, zu untersuchen. Diese Themen sind im Einzelnen die Rolle des Mannes und der Frau und das Leben der Kinder als Pioniere des amerikanischen Westens.[1]
2 Laura Ingalls Wilder
Laura Ingalls Wilder wurde am 7. Februar 1867 in Pepin, Wisconsin unter dem Namen Laura Elizabeth Ingalls geboren. Sie war die zweitälteste Tochter ihrer Eltern Charles Phillip Ingalls und Caroline Lake Quiner. Laura Ingalls Wilder hatte drei Schwestern: Mary, Carrie und Grace und einen Bruder namens Charles Frederick, welcher allerdings im frü-hen Kindesalter verstarb.
Während ihrer Kindheit siedelte Laura mit ihrer Familie in die Nähe von Independence, Kansas um. Dieses Gebiet war zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht für Siedler frei-gegeben und strenggenommen noch indianisches Territorium. Nach einigen weiteren Um-zügen, unter anderem nach Walnut Grove, Minnesota und Burr Oak, Iowa, ließ sich die Familie in DeSmet, South Dakota nieder. Dort lernte Laura Ingalls Wilder auch ihren spä-teren Ehemann Almanzo Wilder kennen, welcher 10 Jahre älter war als sie.
Ebenso wie ihre Mutter, wurde auch Laura Ingalls Wilder Lehrerin. Ihre berufliche Lauf-bahn endete jedoch mit ihrer Hochzeit mit Almanzo Wilder am 25. August 1885. Im Jahr darauf bekam die Familie ihre Tochter Rose Wilder Lane. 1889 stirbt Laura Ingalls Wilders zweites Kind, ein Junge, der noch keinen Namen hatte, kurz nach der Geburt. Im Jahr 1894 zieht die Familie Ingalls Wilder nach Mansfield, Missouri, wo sie die Rocky Ridge Farm kauft und diese innerhalb der nächsten 20 Jahre langsam zu einem gut funktionierenden Hof gestaltet und zu finanzieller Sicherheit gelangt.
Laura Ingalls Wilders Tochter Rose ist es schließlich, die ihre Mutter dazu bringt, ihre Lebensgeschichte niederzuschreiben. Es entstehen mehrere Bücher, die ihre Kindheit und Jugend als Pionier und ihr Leben mit ihrem Mann Almanzo beschreiben[2]. Daneben schrieb Ingalls Wilder diverse Essays und Zeitungsberichte. Die Bücher ihrer "Little House"-Reihe bildeten außerdem die Grundlage für die Fernsehserie Little House on the Prairie ("Unsere kleine Farm").
Laura Ingalls Wilder überlebt ihren Mann um 10 Jahre und stirbt 1949 im Alter von 92 Jahren auf ihrer Farm. Sie und ihr Mann wurden auf dem Friedhof in Mansfield bei-gesetzt.
3 The Frontier
Das Wort frontier in ein adäquates deutsches Wort zu übersetzen ist ein schwieriges Unter-fangen. Wörterbücher geben als Möglichkeiten Grenze, Grenzland oder Landesgrenze an. Obgleich diese Übersetzungen nicht falsch sind, so geben sie doch nicht den gesamten Inhalt des Begriffs frontier wieder, welcher in der amerikanischen Geschichte eine entschei-dende Rolle spielt. Die amerikanische frontier bezeichnet das Grenzgebiet, welches sich nach Westen hin ausdehnte. Das Wort beinhaltet allerdings nicht nur die Siedlungsgrenze sondern auch die Grenze zur Wildnis, die Grenze zu den amerikanischen Ureinwohnern und nicht zuletzt eine innere Grenze, die jeder Siedler auf dem Weg in den Westen und auf dem Weg zu sich selbst zu überschreiten hatte.
Die ersten Siedler waren überwiegend Jäger, Trapper und Pelzhändler, doch folgte ihnen bald der Bergbau, da zwischen den heutigen Staaten Wisconsin und Iowa Bleierz entdeckt wurde. Nach nicht allzu langer Zeit waren ebenjene Minen allerdings erschöpft, weshalb die naheliegenden Dörfer verlassen wurden. Daraufhin fingen Viehzüchter und Landwirte an in den Westen vorzudringen, sicherlich auch wegen des 1862 in Kraft getretenen Bundes-heimstättengesetzes, welches jedem erwachsenen Amerikaner 160 Acres Land zusicherte[3]. Viele Pioniere erhofften sich ein besseres Leben und eine wahre Siedlerflut zog gen Westen.[4] Zu dieser Zeit begann die Industrialisierung und Urbanisierung.[5]
Gerade die Bewältigung der Herausforderungen in unberührtem Territorium und die stän-dige Verlagerung der Grenze zwischen naturbelassenem Terrain und der "Neuen Welt", formte den demokratischen, freiheitsliebenden "Typus des Amerikaners"[6].
Doch wie war das alltägliche Leben als Pionier gegen Ende des 19. Jahrhunderts, also zur der Zeit in der Little House on the Prairie spielt? Viele Siedler wussten nicht, was sie im Westen erwartet. Klimatische Extreme erschwerten die Reise und den Aufbau eines neuen Heimatortes. Wilde Tiere und Indianer, welche sich mittlerweile gegen den Diebstahl ihres Landes wehrten, taten ihr Übriges. Auch nach dem Beziehen der neuen Heimstätte taten sich Probleme auf. Die großen Entfernungen zu den nächsten Nachbarn, Handelsposten oder medizinischer Hilfe konnten verheerend sein.[7] Sich zum Hauptteil selbst zu ernähren und mit benötigtem Werkzeug zu versorgen war Schwerstarbeit. Das Klima und die häufig nicht besonders fruchtbaren Böden führten zu schlechten Ernten und somit für viele Pio-niere zur Überschuldung.[8] Alle landwirtschaftlichen Aufgaben und Gewerke mussten selbst und von Hand ausgeführt werden und vielerlei tägliche Aufgaben im Haushalt und der Viehzucht verlangten Einfallsreichtum und Ausdauer. Auch an Rohstoffen mangelte es zum Teil sehr. Auf den weiten Ebenen gab es keine Bäume und somit war Holz Mangel-ware. Beim Hausbau und beim Beheizen der primitiven Eisenöfen mussten darum Alter-nativen gefunden werden.[9]
Eine sehr ursprüngliche Lebensweise war nicht zu vermeiden, Prioritäten änderten sich. Nicht wenige der Westwärtsziehenden mussten aufgeben und in den Osten des Landes zurückkehren. Doch wie man heute sieht, haben es viele Siedler geschafft das Leben an der frontier zu meistern und das Land urbar zu machen.
[...]
[1] Wikipedia: Laura Ingalls Wilder.
[2] Ingesamt besteht die Reihe aus 9 Büchern: Little House in the Big Woods, Little House on the Prairie, Farmer Boy, On the Banks of Plum Creek, By the Shores of Silver Lake, The Long Winter, Little Town on the Prairie, These Happy Golden Years, The First Four Years.
[3] Spoerel 1997, S. 43.
[4] Emmerich 2009, S. 47.
[5] Wasser 2004, S. 248f.
[6] Zitat: Ebd., S. 249.
[7] Kuegler 2008, S. 39ff.
[8] Spoerel 1997, S. 43.
[9] Kuegler 2008, S. 40ff.
- Arbeit zitieren
- Elisabeth Eidner (Autor:in), 2011, Leben im Grenzland - Living at the Frontier, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181570
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