Diese Arbeit setzt sich kritisch mit der Frage auseinander, in welchem Zusammenhang die Unterscheidung von Meinen und Wissen, die Idee des Guten und die Platonische Ideenlehre stehen.
Ausgangspunkt zur Beantwortung dieser Frage ist das Faktum, dass Platon in seiner Politeia die Erkenntnis der Idee des Guten als höchstes Lebensziel des Menschen nennt. Diese Vorstellung entfaltet er im Zusammenhang mit dem Bildungsziel des Philosophenherrschers. Eine solche Erkenntnis aber ist nur möglich, wenn der Mensch wahres Wissen von bloßem Meinen unterscheiden lernt. Um sein eigentliches Lebensziel zu erreichen, muss er daher eine Entwicklung durchlaufen, die ihn vom Scheinwissen über das bewusste Nichtwissen zur Weisheit führt. Diese Weisheit setzt Platon mit der Erkenntnis des Guten gleich. Anhand der einschlägigen Kapitel der Politeia versuche ich nachzuzeichnen, wie sich Platon diese Entwicklungsstufen vorstellt und welche Pflichten sich daraus für denjenigen ergeben, der den genannten Gipfelpunkt des menschlichen Daseins erreicht hat.
Im Rahmen dieser Arbeit soll die Platonische Ideenlehre nicht in vollem Umfang dargelegt, son-dern nur im Zusammenhang mit der Idee des Guten angesprochen werden. Auch möchte ich die Schaffung eines gerechten Staates, wie sie in der Politeia vorgestellt wird, nur kurz anreißen und auch keinen Bezug auf andere Platon-Dialoge nehmen, die sich mit dem Thema Meinen und Wissen auseinandersetzen. Diese Arbeit soll sich ausschließlich an dem orientieren, was in der Politeia zum Thema Meinen und Wissen, zur Ideenlehre und zur Idee des Guten herauslesbar ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wissen und Meinen
- Das Verhältnis zwischen Wissen und Meinen
- Kriterien zur Unterscheidung von Wissen und Meinen
- Das Liniengleichnis
- Fazit
- Die Idee des Guten als Ursache von allem
- Das Bildungsziel des Philosophenherrschers
- Das Wesen des Guten
- Das Sonnengleichnis
- Fazit
- Das Reich des Wahrnehmbaren und das Reich der Erkenntnis
- Das Höhlengleichnis
- Die pädagogische Pflicht des Philosophen
- Fazit
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage, wie die Unterscheidung von Meinen und Wissen, die Idee des Guten und die Platonische Ideenlehre in Platons Politeia zusammenhängen. Die Arbeit analysiert Platons Vorstellung, dass die Erkenntnis der Idee des Guten das höchste Lebensziel des Menschen darstellt, und wie diese Erkenntnis im Zusammenhang mit dem Bildungsziel des Philosophenherrschers steht. Die Arbeit untersucht, wie Platon die Entwicklung vom Scheinwissen über das bewusste Nichtwissen zur Weisheit, die er mit der Erkenntnis des Guten gleichsetzt, darstellt. Sie analysiert die Pflichten, die sich aus dieser Entwicklung für denjenigen ergeben, der den Gipfelpunkt des menschlichen Daseins erreicht hat.
- Das Verhältnis von Meinen und Wissen in Platons Politeia
- Die Rolle der Idee des Guten in Platons Philosophie
- Die Entwicklung des Menschen vom Scheinwissen zur Weisheit
- Die Pflichten des Philosophenherrschers
- Die Bedeutung der Platonischen Ideenlehre für das menschliche Leben
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit beleuchtet das Verhältnis von Meinen und Wissen in Platons Politeia. Es wird erläutert, wie Platon den Philosophen als denjenigen definiert, der die Wahrheit zu schauen begierig ist. Anhand des Liniengleichnisses wird eine Verbindung zwischen dem Reich des Wahrnehmbaren und dem Reich der Erkenntnis hergestellt. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Idee des Guten als Ursache von allem. Es wird das Bildungsziel des Philosophenherrschers vorgestellt und das Wesen des Guten erläutert. Das Sonnengleichnis wird als Metapher für die Erkenntnis des Guten verwendet. Das dritte Kapitel analysiert das Reich des Wahrnehmbaren und das Reich der Erkenntnis. Das Höhlengleichnis wird als Metapher für die menschliche Unwissenheit und die Notwendigkeit der Bildung verwendet. Die pädagogische Pflicht des Philosophen wird im Kontext des Höhlengleichnisses erläutert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Meinen, Wissen, Platon, Politeia, Idee des Guten, Philosophenherrscher, Ideenlehre, Höhlengleichnis, Liniengleichnis, Bildung, Erkenntnis, Wahrheit, Scheinwissen, Weisheit, Philosophie, Gerechtigkeit.
- Arbeit zitieren
- Helga Spriestersbach (Autor:in), 2011, Meinen und Wissen in Platons 'Politeia', München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181414
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