Über die Notwendigkeit von mehr männlicher Präsenz in Kitas herrscht in der Elternschaft, bei Erzieherinnen, den Trägerverantwortlichen und nicht zuletzt in der Politik weitgehend Einigkeit (Cremers et al. 2010, S. 46f.). Auch wenn das an anderer Stelle zu beschreibende Phänomen eines „Generalverdachts“ gegenüber männlichen Erziehern hier einschränkend wirkt, ist doch festzustellen, dass Männer zu kaum einem anderen Zeitpunkt so wohlwollende Aufmerksamkeit in der möglichen beruflichen Orientierung auf den Erzieherberuf gefunden haben.
Trotz dieser positiven Gesamtstimmung gegenüber Männern im Erzieherberuf steigt der Anteil junger Männer, die sich in dieses Berufsfeld orientieren und eine Erzieherausbildung oder ein entsprechendes grundständiges Studium aufnehmen, scheinbar nicht signifikant (vgl. Rohrmann 2001, S.3).
In der hier vorliegenden Ausarbeitung soll versucht werden, solche Aspekte zu betrachten, die eine Einbeziehung des Erzieherberufs in das Berufswahlspektrum von Jungen und Männern begünstigen können. Ausgegangen wird dabei von der Annahme, dass der Prozess der beruflichen Orientierung im Grunde bereits mit dem Prozess des „Zurechtfindens“ in der Welt (Entwicklung eines Selbstkonzepts) überhaupt beginnt, dass also die grundsätzliche Entwicklung von Werten und Interessen Teil einer Entwicklung ist, die schließlich in der Aufnahme einer Berufsausbildung oder eines Studiums mündet (vgl. Gottfredson 2006 zit. nach Grotlüschen 2010, S. 136).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Situation: männliche Fachkräfte in Kindertagesstätten
- Männliche Zugänge zum Erzieherberuf
- Erwünschtheit von Männern in Kindertagesstätten
- Sicht der Träger und Kitaleitungen
- Elternsicht auf männliche Präsenz in Kindertagesstätten
- Vorbehalte gegen männliche Erzieher
- Verbleib von Männern im Erzieherberuf
- Wege in den Erzieherberuf - Erweiterung des Berufswahlspektrums männlicher Schüler
- Grundlagen der beruflichen Orientierung
- Einflussfaktoren auf den Berufswahlprozess - relevante Berufswahltheorien
- Zur Berufswahlforschung
- Theorien der Berufswahl
- Der person-job-fit Ansatz
- Der Entscheidungstheoretische Ansatz
- Der Entwicklungspsychologische Ansatz
- Der Allokationstheoretische Ansatz
- Berufswahlkompetenz
- Geschlechtergerechte Berufswahlorientierung an allgemeinbildenden Schulen
- Möglichkeiten der Sensibilisierung von Jungen im Berufswahlprozess
- Frühe Grundlagen – Rollenoffenheit als Thema in den Bildungs- und Beschäftigungsangeboten der Kindertagesstätte
- Orientierung am Vorbild – Bedeutung des Vaters für Interessenentwicklung und Berufswahl von Jungen
- Zur Rolle des Vaters in der Erziehung
- Väterpräsenz in der Kindertagesstätte
- Neue Wege gehen - Netzwerke und Projekte zur geschlechtergerechten Berufswahlorientierung für Jungen
- Jungenarbeit als Teilbereich der Jugendarbeit
- Neue Wege für Jungs
- Bundesprogramm, MEHR Männer in Kitas'
- Fazit
- Abschlusserklärung
- Quellenverzeichnis
- Anlagen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage, wie die Berufswahl und der Verbleib von Jungen und Männern im Erzieherberuf, einem weiblich dominierten Berufsfeld, gefördert werden können. Die Arbeit analysiert die aktuelle Situation männlicher Fachkräfte in Kindertagesstätten, beleuchtet die Gründe für die geringe Anzahl von Männern im Erzieherberuf und untersucht die Herausforderungen und Chancen der geschlechtergerechten Berufswahlorientierung für Jungen.
- Die Bedeutung von männlicher Präsenz in Kindertagesstätten
- Die Herausforderungen der Berufswahlorientierung für Jungen im Hinblick auf den Erzieherberuf
- Die Rolle von Eltern und Erziehern bei der Förderung der Berufswahl von Jungen
- Die Bedeutung von Netzwerken und Projekten zur geschlechtergerechten Berufswahlorientierung
- Die Bedeutung von Vorbildern und der Rolle des Vaters für die Berufswahl von Jungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der geringen Anzahl männlicher Fachkräfte in Kindertagesstätten dar und erläutert die Relevanz des Themas. Sie beleuchtet die positive Gesamtstimmung gegenüber Männern im Erzieherberuf, die jedoch nicht zu einem signifikanten Anstieg der männlichen Zugänge führt. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, Aspekte zu betrachten, die eine Einbeziehung des Erzieherberufs in das Berufswahlspektrum von Jungen und Männern begünstigen können.
Das zweite Kapitel beleuchtet die aktuelle Situation männlicher Fachkräfte in Kindertagesstätten. Es werden die Gründe für die geringe Anzahl von Männern im Erzieherberuf analysiert, die Sicht der Träger und Kitaleitungen sowie die Elternsicht auf männliche Präsenz in Kindertagesstätten dargestellt. Zudem werden Vorbehalte gegen männliche Erzieher beleuchtet und der Verbleib von Männern im Erzieherberuf untersucht.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den Wegen in den Erzieherberuf und der Erweiterung des Berufswahlspektrums männlicher Schüler. Es werden die Grundlagen der beruflichen Orientierung, relevante Berufswahltheorien und die Berufswahlkompetenz beleuchtet. Zudem werden Möglichkeiten der Sensibilisierung von Jungen im Berufswahlprozess aufgezeigt.
Das vierte Kapitel behandelt die Bedeutung von Rollenoffenheit in den Bildungs- und Beschäftigungsangeboten der Kindertagesstätte. Es wird argumentiert, dass die frühkindliche Bildung eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Geschlechterrollen spielt und dass Kindertagesstätten eine wichtige Rolle bei der Förderung von Rollenoffenheit spielen können.
Das fünfte Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Vaters für die Interessenentwicklung und Berufswahl von Jungen. Es wird die Rolle des Vaters in der Erziehung und die Väterpräsenz in der Kindertagesstätte untersucht.
Das sechste Kapitel stellt Netzwerke und Projekte zur geschlechtergerechten Berufswahlorientierung für Jungen vor. Es werden die Jungenarbeit als Teilbereich der Jugendarbeit, neue Wege für Jungs und das Bundesprogramm, MEHR Männer in Kitas' vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Erzieherberuf, die Berufswahlorientierung, die Geschlechtergerechtigkeit, die männliche Präsenz in Kindertagesstätten, die Rolle des Vaters, die Väterpräsenz in der Kindertagesstätte, die Bedeutung von Vorbildern, Netzwerke und Projekte zur geschlechtergerechten Berufswahlorientierung für Jungen, sowie das Bundesprogramm, MEHR Männer in Kitas'.
- Quote paper
- Mario Braun (Author), 2011, Berufswahl. Männer in Kitas., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181393
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