Mit dieser Arbeit möchte ich einem potentiellen Existenzgründer einen ersten Einblick in die Welt der Unternehmensgründung vermitteln. Ich weise darauf hin, dass sich diese Bachelorarbeit ausschließlich mit der Neugründung eines Unternehmens als Existenzgründung beschäftigt.
Die Arbeit ist in vier Abschnitte gegliedert. Der erste Abschnitt informiert über einige Möglichkeiten, die der Freistaat Bayern für werdende Existenzgründer zur Hinführung auf ihr Vorhaben bietet. Intention dieses Abschnitts ist es, einen werdenden Existenzgründer für sein Vorhaben zu motivieren und diesem eine geeignete Beratung und Hilfestellung zu vermitteln.
Der zweite und gleichzeitig größte Teil dieser Arbeit beschäftigt sich mit der Planung einer Unternehmensneugründung bis hin zur Erstellung eines Realisierungsplans. Ich stelle dar, wie eine Gründungsplanung zu erfolgen hat, was der Existenzgründer wissen sollte und was er zu beachten hat.
Im dritten Abschnitt werden die praktischen Aspekte der vorher geplanten Unternehmensneugründung in Form einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung genau erläutert. Der Leser soll hier einen Eindruck des Ablaufs eines solchen Prozesses gewinnen.
Der letzte Abschnitt fasst die in den vorausgegangenen Kapiteln dargestellten Sachverhalte zu einem Resumé zusammen.
Inhaltsverzeichnis
Begriffs und Abkürzungsverzeichnis
0 Vorangestellte Worte
0.1 Danksagung
0.2 Überblick
1 Unterstützung der Existenzgründer durch den Freistaat Bayern
1.1 Gründer-Agenturen – die erste Anlaufstelle
1.2 Weitere beratende Institutionen
1.3 Gründerwettbewerbe
1.3.1 Überregionale Wettbewerbe
1.3.2 Regionale bayerische Gründer-Wettbewerbe
1.3.3 Existenzgründungs-Simulationen und Planspiele
2 Planung einer Unternehmensneugründung am Beispiel der Vitaliss Catering UG
2.1 Beschreibung der Geschäftsidee
2.1.1 Der Vitaliss Lunchservice
2.1.2 Der Vitaliss Eventservice
2.2 Marketing und Vertrieb der beiden Produkte
2.2.1 Akquisemaßnahmen
2.2.2 Gestaltung der klassischen Werbeaktivitäten
2.2.3 Öffentlichkeitsarbeit
2.2.4 Sortimentspolitik
2.2.5 Meinungsumfragen bei Bestandskunden
2.2.6 Branchendaten
2.3 Geschäftsmodell und Unternehmensorganisation
2.3.1 Geschäftsmodell
2.3.2 Unternehmensorganisation
2.3.3 Rechtliche Rahmenbedingungen
2.3.4 Standortwahl
2.4 Unternehmerteam, Management und Personal
2.5 Der Businessplan
2.5.1 Form
2.5.2 Inhalt
2.6 Der Realisierungsfahrplan
3 Realisierung der Unternehmensplanung
3.1 Praktische Aspekte der Gründung
3.1.1 Die eigentliche Gründung durch das Notariat
3.1.2 Wahl und Eröffnung des Bankkontos
3.1.3 Anmeldung zum Handelsregister
3.1.4 Gewerbeanmeldung
3.1.5 Anmeldung beim Finanzamt
3.1.6 Gründungskosten
3.2 Beginn der Betriebsführung
3.2.1 Belegführung
3.2.2 Fakturierung
3.2.3 Einstellungsmöglichkeiten für Personal
3.2.4 Haftungsabsicherung
4 Resumé
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Ehrenwörtliche Erklärung
Anhang
Kontakte
Dokumente
Urheberrechtshinweis
Begriffs und Abkürzungsverzeichnis
0 Vorangestellte Worte
Mit dieser Arbeit möchte ich einem potentiellen Existenzgründer einen ersten Einblick in die Welt der Unternehmensgründung vermitteln. Ich weise darauf hin, dass sich diese Bachelorarbeit ausschließlich mit der Neugründung eines Unternehmens als Existenzgründung beschäftigt.
0.1 Danksagung
Allen voran gebührt der meiste Dank meinem Vater Thomas Queck. Er hat mich sowohl bei der Planung als auch bei der Durchführung meiner ersten Existenzgründung mit all seiner jahrelangen beruflichen Erfahrung als Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Unternehmensberater unterstützt. Sowohl in der Planungs- als auch in der Gründungsphase tauchten täglich neue Fragen und Aufgaben auf, die es zu lösen galt. Ich danke für ein hohes Maß an Geduld und Zeit, das er mir für alle meine Fragen geschenkt hat.
Ich möchte mich auch bei Herrn Prof. Dr. Alexander Söder für seine Betreuung und Aufgeschlossenheit zu dem Thema dieser Arbeit bedanken. Vielen Dank auch an Prof. Dr. Frank Herrmann für zwei außerordentlich gute Logistik-Vorlesungen, die mein Interesse an dieser Thematik geweckt haben.
Weiterer Dank geht an Herrn Dr. Martin Kammerer als Mitarbeiter der Industrie- und Handelskammer Regensburg für die umfangreiche, freundliche und kompetente Bereitstellung von Existenzgründungsinformationen und Branchendaten aus dem Cateringgewerbe.
0.2 Überblick
Die Arbeit ist in vier Abschnitte gegliedert. Der erste Abschnitt informiert über einige Möglichkeiten, die der Freistaat Bayern für werdende Existenzgründer zur Hinführung auf ihr Vorhaben bietet. Intention dieses Abschnitts ist es, einen werdenden Existenzgründer für sein Vorhaben zu motivieren und diesem eine geeignete Beratung und Hilfestellung zu vermitteln.
Der zweite und gleichzeitig größte Teil dieser Arbeit beschäftigt sich mit der Planung einer Unternehmensneugründung bis hin zur Erstellung eines Realisierungsplans. Ich stelle dar, wie eine Gründungsplanung zu erfolgen hat, was der Existenzgründer wissen sollte und was er zu beachten hat.
Im dritten Abschnitt werden die praktischen Aspekte der vorher geplanten Unternehmensneugründung in Form einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung genau erläutert. Der Leser soll hier einen Eindruck des Ablaufs eines solchen Prozesses gewinnen.
Der letzte Abschnitt fasst die in den vorausgegangenen Kapiteln dargestellten Sachverhalte zu einem Resumé zusammen.
1 Unterstützung der Existenzgründer durch den Freistaat Bayern
Der Freistaat Bayern stellt das Existenzgründerland Nr. 1 in Deutschland dar.1 Hier haben sich in den letzten Jahren so viele zusätzliche Unternehmer und Selbstständige erfolgreich am Markt etablieren können, wie nirgendwo anders in Deutschland. Dies stellt einen Beleg für die innovativen Rahmenbedingungen dar, die Existenzgründer in Bayern vorfinden.2
Die Unternehmensneugründung erfordert nicht nur eine zündende Geschäftsidee. Sie stellt eine Vielzahl von Facetten wie Behördengänge, Entscheidungen zum Firmenstandort, richtige Wahl der Rechtsform, Finanzierung, Mitarbeiterfindung und vieles mehr dar. Kurz: Eine Existenzgründung ist eine sehr komplexe Angelegenheit. Durch die richtige Beratung durch Experten lassen sich hier früh Fehler vermeiden, die das werdende junge Unternehmen vielleicht später teuer bezahlen müsste.3
Ich möchte nachfolgend einige der wichtigsten Möglichkeiten vorstellen, die der Freistaat Bayern anbietet, um den Existenzgründer bestens auf sein Vorhaben vorzubereiten.4
1.1 Gründer-Agenturen – die erste Anlaufstelle
Um angehenden Existenzgründern den Start in die eigene Selbstständigkeit einfacher zu gestalten, hat Bayern ein ausgedehntes Netz von Gründer-Agenturen als zentrale Anlaufstelle für Neugründer eingerichtet. Diese unterstützen Jungunternehmer bei sämtlichen Schritten, die bei einer Unternehmensgründung anfallen. Das Angebot reicht von der Abwicklung aller notwendigen Formalitäten bis hin zu Seminaren über finanzielle Fördermöglichkeiten. Die Gründer-Agenturen werden von den Industrie- und Handelskammern und den Handwerkskammern in Bayern in Zusammenarbeit mit dem IFB (Institut für Freie Berufe) sowie mit Notaren, Landratsämtern und kreisfreien Städten betrieben.
Die folgende Karte zeigt die Gründer-Agenturen in Bayern auf. Im Anhang sind deren Kontaktdaten ab Seite VIII ff. zu finden.
Abbildung 1: Standorte der Gründer-Agenturen in Bayern
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.2 Weitere beratende Institutionen
Neben den Gründer-Agenturen der Industrie- und Handelskammern und der Handwerkskammern gibt es auch noch einige weitere Institutionen, die eine kompetente Erstberatung anbieten.5
BMWi – Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie6
Seit nun mehr als 25 Jahren hilft das Bundeswirtschaftsministerium jungen Unternehmerinnen und Unternehmern mit seiner Informationsbroschüre „Starthilfe“. Über die in vielen Jahren gesammelte Erfahrung sind dabei immer wieder neue Themen und Bereiche berücksichtigt worden. Auch die aktuelle Ausgabe (35. Auflage vom September 2010) bietet eine Reihe praxisnaher Hilfen für die Existenzgründung und auch für die Unternehmensführung:
Ausführliche Anleitung für den Businessplan
Hinweise zu Verträgen und Verhandlungen
Informationen zur Planung und Durchführung von Kooperationen
Einführung in das „Kaufmännische Einmaleins“
Zusätzlich stellt das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ein Softwarepaket für Gründer und junge Unternehmen kostenlos zur Verfügung. Für eine klarere, zielgruppengerechte Strukturierung wurden die Anwendungen des Softwarepakets in die zwei Rubriken "Unternehmen gründen" und "Unternehmen führen" unterteilt:
Mit einem Klick auf „Unternehmen gründen“ findet der Existenzgründer alle Werkzeuge, die er zur Vorbereitung und Durchführung einer Unternehmensgründung benötigt, beispielsweise einen Businessplaner, eine Preiskalkulation oder einen Finanzierungsrechner.
In der zweiten Rubrik „Unternehmen führen“ finden Unternehmer zahlreiche Werkzeuge, die helfen, das neue Unternehmen besser zu organisieren, sowie effizienter zu führen. Beispielsweise können hier Anwendungen wie ein Geschäftsjournal, ein Kassenbuch oder eine Zeiterfassung genutzt werden.
Neben den Anwendungen zur Unternehmensgründung und -führung wurde eine beachtliche Datensammlung an Branchenkennzahlen, hilfreichen Adressen sowie Broschüren und Publikationen rund um die Themen Existenzgründung und Unternehmensführung in das Paket eingebunden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Startplattform des BMWi-Softwarepaket 10
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Scharnhorststraße 34-37, 10115 Berlin
Tel.: 030/18615-0, Fax: 030/18615-5208
E-mail: info@bmwi.bund.de
Internet: www.bmwi.de
LfA Förderbank Bayern
Die LfA Förderbank Bayern berät Existenzgründer über Förderprogramme, die vom Freistaat Bayern, Bund und der EU angeboten werden.
Kundencenter der LfA Förderbank Bayern
Königinstraße 15, 80539 München
Tel.: 089/2124-0, Fax: 089/2124-2440
E-mail: info@lfa.de
Internet: www.lfa.de
Wirtschaftsbereiche der bayerischen Bezirksregierungen
Die Wirtschaftsbereiche der bayerischen Bezirksregierungen beraten über Förderprogramme des Freistaates Bayern, des Bundes und der EU. Sie helfen Existenzgründern dabei, geeignete Fördermittel und -maßnahmen zu finden und diese richtig zu beantragen.
Kontaktdaten siehe Kontaktanhang auf Seite XI.
Gründer- und Technologiezentren
Auch diese Organisationen bieten zunehmend Beratungen und Seminare für Existenzgründer an. Derzeit stehen in Bayern 50 Gründerzentren, die Beratung und Coaching anbieten, zur Verfügung.
Internet: www.startup-in-bayern.de
Rubrik „Gründerzentren“
1.3 Gründerwettbewerbe
Gründerwettbewerbe simulieren die ersten wichtigen Schritte hin zum eigenen Unternehmen und manchmal auch die folgende Unternehmensführung. Dabei können neben wertvoller Erfahrung auch noch Geld- oder Sachpreise gewonnen werden. Der Existenzgründer erhält zu seinen Entscheidungen und Konzepten eine kompetente Rückmeldung und trainiert gleichzeitig im Wettbewerb die eigenen Präsentationskompetenzen, die besonders für spätere Verhandlungen mit Banken, Investoren und Kunden wichtig sind.7
Für die meisten Wettbewerbe müssen die Teilnehmer einen detaillierten Businessplan erstellen, der von Fachleuten beurteilt wird. Um die Gründung junger Unternehmen zu fördern, werden solche Businessplan-Wettbewerbe vom Freistaat Bayern durch Gründerwettbewerbe unterstützt. Die Wichtigsten benenne ich im Folgenden.
1.3.1 Überregionale Wettbewerbe
Businessplan-Wettbewerb Nordbayern
Innovative Ideen mit hohem Wachstumspotential liegen hier im Fokus. Das Ziel kann sowohl die Gründung eines eigenen Unternehmens als auch der Ausbau einer bereits bestehenden Geschäftsidee sein.
Teilnahmebedingung: Die Ideenträger sollten in Nordbayern ansässig sein, d. h. mindestens ein Teammitglied muss seinen Wohnsitz in Nordbayern haben.
netzwerk-nordbayern
Neumeyerstraße 48, 90411 Nürnberg
Tel.: 0911/59724-8000, Fax: 0911/5904-8049
E-mail: info@netzwerk-nordbayern.de
Internet: www.netzwerk-nordbayern.de
Gründerwettbewerb – IKT Innovativ
Dieser Wettbewerb richtet sich speziell an Unternehmen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik.
Das BMWi unterstützt hier die Gründung von innovativen IKT-Unternehmen. Ein Preisgeld von bis zu 30.000 € und ein umfangreiches Coaching durch ein bundesweites Netzwerk von Experten werden hier für die beste Ausarbeitung angeboten.
Tel.: 030/310078-123
E-mail: info@gruenderwettbewerb.de
Internet: www.gruenderwettbewerb.de
MBPW – Münchener Business Plan Wettbewerb
Ein Gründer-Wettbewerb für innovative und schnell wachsende Technologie- und Dienstleistungsunternehmen. Bewertet werden konkrete Unternehmenskonzepte, die zu einer Gründung führen. Hier werden in drei Stufen unternehmerische Grundüberlegungen, das Finanzierungskonzept und wichtige betriebswirtschaftliche Einzelaspekte erarbeitet.
Die Teilnehmer werden dabei von Fachleuten betreut, erwerben in verschiedenen Seminaren Gründer-Know-how und gewinnen Kontakte zu eventuell zukünftigen Mitbewerbern. Eine erfahrene Jury bewertet das ausgearbeitete Konzept und den Businessplan.
MBPW GmbH
Agnes-Pockels-Bogen 1, 80992 München
Tel.: 089/3883838-0, Fax: 089/3883838-88
E-mail: info@mbpw.de
Internet: www.mbpw.de
Science 4 Life – Gründer-Wettbewerb für Life Science und Chemie
Für diese Wachstumsbereiche ist dies der bundesweit erste Gründer-Wettbewerb. Die Zielgruppe sind Studenten, Doktoranden und auch wissenschaftliche Mitarbeiter an Hochschulen, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen sowie andere Ideenträger im Bereich Life Science und Chemie.
Geschäftsstelle Science4Life e.V.
Dr. Gerhard Hahner, Christiane Wohlers
Industriepark Höchst, Gebäude H831
65926 Frankfurt am Main
Tel.: 069/305 25922, Fax: 069/305 27021
E-mail: info@science4life.de
Internet: www.science4life.de
Media Award HOCHSPRUNG
Dieser Preis wird nicht nur für besonders clevere Gründungsideen verliehen, sondern vor allem für die besonders gelungene Kommunikation und Medienpräsenz junger Firmen. Prämiert werden Unternehmer, die ihre Produkte bzw. Dienstleistungen durch ein stimmiges Kommunikationskonzept, ansprechende Printmedien oder eine informativ gestaltete Internetseite in der Öffentlichkeit präsentieren.
GründerRegio M e.V.
Projekt HOCHSPRUNG
Westendstraße 123, 80339 München
Tel.: 089/2180-72236
E-mail: info@hoch-sprung.de
Internet: www.media-award.de
1.3.2 Regionale bayerische Gründer-Wettbewerbe
Businessplan-Wettbewerb Schwaben
Dieser Wettbewerb findet in Kooperation mit dem überregionalen „Münchener Business Plan Wettbewerb“ statt. Teilnehmen können Ideenträger aus dem Regierungsbezirk Schwaben des Freistaats Bayern, die eine innovative Dienstleistungs- oder Produktidee mit hohem Marktpotential haben. Die besten Konzepte bzw. Businesspläne werden mit Geld- und Sachprämien ausgezeichnet.
MBPW GmbH
Markus A. Schilling,
Geschäftsbereichsleiter Schwaben
aiti-park, Werner-von-Siemens-Straße 6
86159 Augsburg
Tel.: 0821/4507510
E-mail: bpschwaben@aitipark.de
Internet: www.bpw-schwaben.de
Businessplan-Wettbewerb „ideenReich“, Südostbayern
Dieser Wettbewerb findet unter der Projektleitung der Hochschule Landshut in Kooperation mit dem „Münchener Business Plan Wettbewerb“ statt. Teilnehmen können alle Ideenträger aus der südostbayerischen Region. Nach Beurteilung der eingereichten Businesspläne werden die Besten mit Sach- und Geldprämien gewürdigt. Alle Teilnehmer profitieren außerdem von zahlreichen Weiterbildungsveranstaltungen.
Hochschule Landshut
Harald Wagner
Tel.: 0871/506-762
E-mail: info@ideenreich-bpw.de
Internet: www.ideenreich-bpw.de
1.3.3 Existenzgründungs-Simulationen und Planspiele
EXIST-priME-Cup8
Dieser Wettbewerb ist ein vierstufiger Planspielwettbewerb, der von gründungsorientierten Hochschulen untereinander ausgetragen wird. Teilnehmen können die Hochschulen im gesamten Bundesgebiet. Die ersten Stufen stellen die Campus-Cups dar. Die besten Teams spielen anschließend in den 42 Master-Cups (zweite Stufe) um den Einzug in die insgesamt 6 Professional-Cups (dritte Stufe). Das Finale (vierte Stufe) bestreiten dann die 15 besten Hochschulteams (Erst- und Zweitplatzierte sowie die drei besten Drittplatzierten der Professional-Cups).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Ebenen des EXIST-priME-Cups
In einem realistischen Umfeld müssen unternehmerische Entscheidungen von den Teilnehmern getroffen werden. Auch müssen Gewinn- und Verlustrechnungen und Bilanzen interpretiert und daraus die richtigen Konsequenzen gezogen werden.
Der Wettbewerb richtet sich ausdrücklich auch an Anfangssemester und Nicht-BWL-Studierende (z.B. Ingenieure, Natur- oder Geisteswissenschaftler), die ihre Management-Kenntnisse erweitern wollen. Reisekosten wie Anfahrt und Übernachtung werden ab der Master-Cup-Ebene bis zu einer festgelegten Höhe erstattet.
priME-Projekt gGmbH
Libanonstraße 61, 70184 Stuttgart
Tel.: 0711/933418-12
E-mail: info@exist-primecup.de
Internet: www.exist-primecup.de
5-Euro-Business – Wettbewerb für Studierende der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften
Dieser Wettbewerb ist kein echter Gründer-Wettbewerb, er bietet aber Studierenden die Möglichkeit, sich für einige Wochen in Teams als Unternehmer zu behaupten. Vorrangiges Ziel ist es, die Studierenden für das Thema Existenzgründung zu motivieren und deren Schlüsselqualifikationen zu trainieren. Die Teilnahme ist kostenfrei.
GründerRegio M e.V.
Projekt HOCHSPRUNG
Westendstraße 123, 80339 München
Tel.: 089/2180-72236
Internet: www.5-euro-business.de
2 Planung einer Unternehmensneugründung am Beispiel der Vitaliss Catering UG
„Planung ist der Ersatz von Chaos durch Fehler.“
Unbekannter Autor
Auch eine „göttliche Eingebung“ ist, aus der wirtschaftlichen Perspektive gesehen, vorerst nichts weiter als eine noch wertlose Idee, mag sie in den eigenen Augen auch noch so brillant sein. Bis aus der Idee eine ausgereifte Geschäftsidee wird, muss sie sorgfältig ausgearbeitet und geplant werden. Im Folgenden werden einige Aspekte vorgestellt, die auf diesem Weg von Bedeutung sind.
2.1 Beschreibung der Geschäftsidee
„Jeder Mensch mit einer neuen Idee ist ein Spinner,
bis die Idee Erfolg hat.“
Mark Twain
Eine neue, innovative Geschäftsidee wird in der Regel nicht sofort verwirklicht werden. Häufig vergehen mehrere Monate bis zur endgültigen Geschäftsidee. Sie muss reifen und stets neu hinterfragt werden. Im Normalfall wird eine Geschäftsidee erst dann finanzierungswürdig, wenn sie so weit konkretisiert ist, dass sie in absehbarer Zeit und mit kalkulierbarem Risiko am Markt verwirklicht werden kann.9 Diesen Prozess und die damit verbundenen Überlegungen am Beispiel der Vitaliss Catering UG möchte ich nun darstellen.
2.1.1 Der Vitaliss Lunchservice
„Nichts auf der Welt ist mächtiger als eine Idee,
deren Zeit gekommen ist!“
Victor Hugo
Der Lunchservice stellt seit Beginn das Kerngeschäft der Vitaliss Catering UG dar. Die Idee entstand bei der Überlegung, einen ganztägigen Lieferservice mit Hausmannskost als Alternative zum üblichen Schnellimbiss zu starten. Bei der ersten Kalkulation dieser Geschäftsidee schlugen aber schnell der hohe Wareneinsatz im Vergleich zu Fast-Food-Produkten und die noch höheren Fahrtkosten pro Gericht stark zu Buche. Eine profitable Realisierung wäre hier nicht möglich gewesen.
Es wurde weiter überlegt, wie man in kurzer Zeit möglichst viele Gerichte verkauft. Die eigentliche Lösungsidee kam dann von meinem Vater: „Biete das Essen doch bei Unternehmen an, dann kannst du mit einer Fahrt gleich mindestens zehn davon liefern!“
Letztendlich entstand ein Konzept, gesundes und vor allem frisches Essen als Mittagstisch speziell Unternehmen ohne eigene Kantine anzubieten. Dabei sollte jeden Tag wahlweise ein warmes Hauptgericht und ein vollwertiger Salat zur Auswahl stehen. Das Augenmerk wurde hier speziell auf eine abwechslungsreiche Speisekarte gelegt; jedes Gericht darf sich frühestens nach einem Monat wiederholen.
Kundennutzen
„Wenn Sie den Nutzen nicht kennen,
ist die Sache hoffnungslos“
Bruno Weis, Unternehmer
Hier unterscheiden wir zwischen dem Nutzen für den Arbeitnehmer und dem des Arbeitgebers. Als Kunde sehen wir in erster Linie den Arbeitnehmer. Trotzdem ist der Arbeitgeber als Multiplikator und eventueller Kostenübernehmer ein wichtiger Partner.
Dem Mitarbeiter bieten wir mit unseren Mittagsgerichten in erster Linie:
Mit dem Lieferservice soll der Mitarbeiter außerdem Zeit sparen können: Er muss nicht mehr zum nächsten Fast-Food-Restaurant oder zum nächsten Metzger marschieren, sondern kann seine Mittagspause ohne Eile verbringen. Dank der ersparten kann die Mittagspause effektiver genutzt werden.
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht sofort klar erkenntlich ist, hat auch der Arbeitgeber einige Vorteile, wenn sich seine Mitarbeiter in der Mittagspause auf Nahrungssuche nicht in alle Winde zerstreuen.
Zielgruppen
Wie bereits dargestellt, gehören zur Zielgruppe in erster Linie mittelständische Unternehmen, die über keine eigene Kantine verfügen. Die Mindestbestellmenge von fünf Gerichten schränkt hier die potentiellen Unternehmen etwas ein.
Ein Konzept für Kindergärten sollte folgen. Die meisten Ganztagskindergärten beziehen Ihr Mittagsessen durch einen Lieferanten. Hier sollte das Thema „Gesundheit & Frische“ speziell für Kinder neu aufgegriffen werden und verstärkt in Kindergärten geworben werden.
Wettbewerber
„Existiert kein Wettbewerb,
so gibt es wahrscheinlich auch keinen Markt.“
Brian Wood
Als Wettbewerber sehen wir in erster Linie sämtliche Lieferservices in Regensburg. Diese unterscheiden sich jedoch stark von unserem Angebot:
im Grunde nur Pizza, Pasta oder chinesisches Essen
selten verständlich deutscher Telefonservice
Unpünktlichkeit
keinerlei Informationen über Herkunft der Zutaten
keine Abwechslung
In zweiter Linie sind alle Restaurants, die einen Mittagstisch anbieten, ebenfalls unsere Wettbewerber. Hier nutzen wir unseren Preisvorteil, den wir an den Kunden weitergeben:
einmal die geringere Mehrwertsteuer (7% statt im Restaurant 19%)
der Kunde kann sein Getränk zur Mittagspause günstig von zuhause mitbringen
Markt für Mittagstisch-Catering
„Jeder Unternehmer hat einen Vorgesetzten -
und das ist der Markt.“
Unbekannter Autor
Für die Ermittlung des Marktpotentials wurde versucht, die hierfür in Frage kommenden Unternehmen festzustellen.
Als Recherchewerkzeug wurde die Firmendatenbank der Industrie- und Handelskammern in Bayern genutzt. Sie enthält Adressen und Unternehmenskennzahlen von sämtlichen Firmen in Bayern, sofern diese Mitglied einer Industrie- und Handelskammer sind. Die Suche wurde mit entsprechenden Parametern eingegrenzt und ergab insgesamt 360 Treffer10.
[...]
1 Vgl. [Baye11]
2 Vgl. [Zeil11a], S. 1
3 Vgl. [Zeil11a], S. 6
4 Vgl. [Zeil11a], S. 5
5 Vgl. [Zeil11a], S. 5
6 Vgl. [Hebe10], S. 4
7 Vgl. [Zeil11a], S. 11 ff.
8 Vgl. [Prim11]
9 Vgl. [Zeil11b], S. 15
10 Vgl. [Indu11], Recherche nach Unternehmen in Regensburg Stadt
- Arbeit zitieren
- M.A. Maximilian Selmair (Autor:in), 2011, Die Planung und Realisierung einer Unternehmensneugründung. Am Beispiel der Vitaliss Catering UG, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181346
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