Die Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe umfasst schätzungsweise 60.000 bis 100.000 Substanzen. Diese können gesundheitsförderlich oder auch gesundheitsschädlich sein. Sie dienen den Pflanzen insbesondere als Farbstoffe, Wachstumsregulatoren, Abwehrstoffe gegen Krankheiten und Schädlinge sowie Aroma- und Duftstoffe. Auch im menschlichen Körper entfalten sie gesundheitsfördernde Wirkungen und können beispielsweise Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Chemisch gesehen sind die sekundären Pflanzenstoffe eine heterogene Gruppe. Sekundäre Pflanzenstoffe können positive (gesundheitsförderliche) und negative (krankheitsauslösende, giftige) Eigenschaften haben.
Sekundäre Pflanzenstoffe - Phytoöstrogene und andere sekundäre Pflanzenstoffe aus ernährungswissenschaftlicher und Ernährungsmedizinischer Sicht
von Sven-David Müller, M.Sc.
Die Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe umfasst schätzungsweise 60.000 bis 100.000 Substanzen. Diese können gesundheitsförderlich oder auch gesundheitsschädlich sein. Sie dienen den Pflanzen insbesondere als Farbstoffe, Wachstumsregulatoren, Abwehrstoffe gegen Krankheiten und Schädlinge sowie Aroma- und Duftstoffe. Auch im menschlichen Körper entfalten sie gesundheitsfördernde Wirkungen und können beispielsweise Krebs und HerzKreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Chemisch gesehen sind die sekundären Pflanzenstoffe eine heterogene Gruppe. Die wichtigsten Gruppen sind:
- Karotinoide
- Phytosterine
- Saponine
- Glucosinolate
- Polyphenole
- Protease-Inhibitoren
- Terpene
- Phytoöstrogene
- Sulfide
Reich an sekundären Pflanzenstoffen sind u. a. Obst, Gemüse, Kräuter, Nüsse und Samen. Bei einem Vergleich zwischen der Soll- und der Ist-Aufnahme von Gemüse und Obst in Deutschland zeigte sich, dass nur extrem wenige Menschen die empfohlenen Mengen verzehren. Dabei zeichnen sich Gemüse und Obst durch eine Reihe wichtiger Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe aus, welche positive Effekte auf die Gesundheit haben. Gleichzeitig enthalten die meisten Sorten nur wenig Kalorien und können deshalb reichlich verzehrt werden. Ein hoher Gemüse- und Obstverzehr wird beispielsweise mit einem verminderten Risiko für Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen in Verbindung gebracht. Verbraucher sollten beim Einkauf und Verzehr vor allem auf frische, regionale und saisonale Produkte achten, denn diese weisen meist die höchsten Gehalte an gesundheitsförderlichen Substanzen auf. Doch auch Fruchtsäfte und Tiefkühlprodukte können eine gute Alternative darstellen, um die empfohlenen Gemüse- und Obstmengen zu decken. Wichtig ist, so abwechslungsreich wie möglich unter den verschiedenen Sorten auszuwählen, um möglichst viele unterschiedliche Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe aufzunehmen.
Die Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe ist in letzter Zeit, aufgrund ihrer möglichen positiven gesundheitlichen Wirkungen, zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Sekundäre Pflanzenstoffe kommen im Gegensatz zu den primären Pflanzenstoffen nur in geringen Mengen und nur in bestimmten Pflanzen vor. Sie können sowohl gesundheitsförderliche als auch gesundheitsschädliche Substanzen darstellen. Aufgrund ihrer chemischen Struktur beziehungsweise ihrer spezifischen Wirkungen werden sie in neun Substanzklassen eingeteilt: Carotinoide, Phytosterine, Saponine, Glucosinolate, Polyphenole, Phytoöstrogene, Sulfide, Protease-Inhibitoren sowie Monoterpene. Diskutiert werden derzeit eine Reihe verschiedener Wirkungen der sekundären Pflanzenstoffe wie antikanzerogen, antioxidativ, cholesterinsenkend, antimikrobiell, entzündungshemmend, und immunmodulierend. Daneben gibt es auch sekundäre Pflanzenstoffe mit einem antinutritivem Charakter, die aber unter üblichen Verzehrsgewohnheiten eine eher untergeordnete Rolle spielen. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass die Zufuhr von sekundären Pflanzenstoffen über Gemüse und Obst hinsichtlich ihrer positiven gesundheitlichen Wirkungen von größerem Vorteil ist, als über einzelne isolierte Substanzen. Die Empfehlungen gehen daher zu einem reichlichen Gemüse- und Obstverzehr, um möglichst viele verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe in einer idealen Kombination aufzunehmen.
Dass Obst und Gemüse gesund sind, ist spätestens seit verschiedener Kampagnen wie beispielsweise „5 am Tag“ bekannt. Dachte man früher noch an die enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe, so rücken seit einigen Jahren verstärkt die Sekundären Pflanzenstoffe in den Mittelpunkt des Interesses. Mehr als 10.000 Substanzen sind bisher bekannt und man schätzt die Anzahl der in Pflanzen enthaltenen bioaktiven Substanzen auf weitere 50.000 bis 100.000. Grund für diese Schwankungsbreite ist die immense Anzahl auf der Welt vorkommender Pflanzen und die bis jetzt noch fehlenden chemischen Untersuchungsmethoden. Bisher sind Carotinoide, Phytosterine, Saponine, Glucosinolate, Polyphenole, Sulfide, Protease-Inhibitoren, Phytinsäure, Monoterpene und Phytoöstrogene mit ihren jeweiligen Untergruppen bekannt.
[...]
- Arbeit zitieren
- M.Sc. Sven-David Müller (Autor:in), 2011, Sekundäre Pflanzenstoffe in der menschlichen Ernährung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180941
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.