Mülltrennung ist nach einer langen Entwicklungsphase zu einem „Ritual“ geworden, das von vielen Bürgern ernst genommen und diszipliniert vollzogen wird. Allerdings ist die Abfalltrennung im Bereich von Einfamilienhäusern nicht mit Mülltrennung in Wohnhausanlagen vergleichbar. Die Bewohner im verdichteten Geschosswohnungsbau sind als Mieter, im Gegensatz zu Eigentümern, nicht in der Lage, direkten Einfluss auf ihre Abfallgebühren zu nehmen, da sie keine Änderungen in der Behälterausstattung veranlassen können. Darüber hinaus sind in vielen Fällen selbst bei vorbildlichem abfallwirtschaftlichen Verhalten keine direkten Auswirkungen zu spüren, da die möglichen Einsparungen durch das weiter vorhandene Fehlverhalten anderer Bewohner nicht zum Tragen kommen können.
Die tägliche Praxis zeigt, dass es heute immer noch Anfallstellen gibt, die den Anforderungen einer zeitgemäßen Abfallwirtschaft nicht entsprechen. Gerade in Bereichen der Wohnhausanlagen ist die Problemlage aber häufig am größten. Viele Behälterstandorte auf Grundstücken von Wohnungsgesellschaften sind hinsichtlich ihrer Größe und Ausstattung falsch konzipiert. Hierfür lassen sich historische Gründe anführen z.B. war die Bildung von großen Kosteneinheiten abrechnungstechnisch sowie technisch-gestalterisch einfacher. Aber große Standorte sind wesentlich schlechter in das Wohnumfeld einzubinden und erzwingen durch ihr vergrößertes Einzugsgebiet lange Wege für die Mieter. Wenn zudem verschiedene Abfallbehälter einzeln stehen, werden Mieter, die ihren Abfall trennen, durch doppelte Wege bestraft. Infolgedessen stößt besonders in Wohnhausanlagen die Abfalltrennung aufgrund der Anonymität und des mangelnden Kostenbewusstseins auf eine geringere Akzeptanz. Neben der Lage sind vor allem die Größe, Ausstattung, Gestaltung und Sauberkeit der Behälterstandorte am Haus für die Akzeptanz der Wertstoffsammlung in größeren Siedlungen von Bedeutung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 1.1 Ausgangslage
- 1.2 Maßnahmen
- 1.3 Finanzierung des Projektes
- 2. Die Bewohnerbefragung
- 2.1 Methodik
- 2.2 Die Befragungsergebnisse
- 2.3 Fazit der Bewohnerbefragung
- 3. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studie befasst sich mit der Entwicklung eines siedlungsbezogenen Abfallwirtschaftskonzeptes im Duisburger Stadtteil Neumühl. Das Konzept zielt darauf ab, durch eine verbesserte Abfalltrennung und -verwertung das Wohnumfeld zu verbessern, die Abfallgebühren zu senken und den Dialog mit den Bewohnern zu fördern.
- Analyse des Abfallentsorgungssystems im Stadtteil Neumühl
- Bewohnerbefragung zur Identifizierung von Verbesserungspotenzialen
- Entwicklung von Maßnahmen zur Optimierung der Abfalltrennung und -verwertung
- Steigerung des Umweltbewusstseins und der Akzeptanz von Abfalltrennung
- Reduzierung der Abfallgebühren und Verbesserung des Wohnumfeldes
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung
Dieses Kapitel stellt die Ausgangslage des Projekts dar und beleuchtet die Probleme der Abfalltrennung in Wohnhausanlagen. Es werden die Ziele und die Finanzierung des Projekts erläutert.
- Kapitel 2: Die Bewohnerbefragung
Dieses Kapitel beschreibt die Methodik der Bewohnerbefragung und präsentiert die Ergebnisse. Es analysiert das Bewusstsein und das Verhalten der Bewohner in Bezug auf Abfalltrennung.
- Kapitel 3: Ausblick
Dieses Kapitel bietet einen Ausblick auf die Umsetzung des entwickelten Abfallwirtschaftskonzeptes und die erwarteten Auswirkungen auf das Wohnumfeld und die Abfallgebühren.
Schlüsselwörter
Die Studie fokussiert sich auf die Bereiche Abfallwirtschaft, Bewohnerbefragung, Siedlungsbezogene Konzepte, Abfalltrennung, Wertstoffsammlung, Umweltbewusstsein, Wohnumfeldverbesserung und Nebenkostenoptimierung.
- Arbeit zitieren
- Ariane Struck (Autor:in), 2003, Siedlungsbezogenes Abfallwirtschaftskonzept im Duisburger Stadtteil Neumühl - eine Bewohnerbefragung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18078