Im Kontext eines Pädagogikstudiums, das sich mit den Lebensbedingungen der Menschen und deren Optimierung in Richtung eines selbstständigen Individuums beschäftigt und deren zentrale Themen „Erziehung“ und „Bildung“ darstellen, ist die Konfrontation mit dem Thema des Lehrens und Lernens unumgänglich.
Zum besseren Verständnis dieses Phänomens des „Lehrens“ (Didaktik) und „Lernens“ (Mathetik), ist eine Definition der Begriffe angebracht. So versteht man, nach Weber, unter „Lernen“ eine „relativ andauernde Veränderung im menschlichen Verhalten, von dem aus auf entsprechende dispositionelle Veränderungen geschlossen werden kann, wobei diese Veränderungen nicht primär organisch, sondern durch Umwelteinflüsse ausgelöst werden, also durch Erfahrungen zustande kommen“ (Vgl. Raithel 2009).
Unter Didaktik versteht man, obgleich es bislang keinen einheitlichen Begriff davon gibt, im weitesten Sinne das organisierte Lehren und Lernen in sämtlichen Situationen und Kontexten. Im engeren Sinne ist damit die Theorie der Bildungsinhalte und des Lehrplans im Schulunter-richt gemeint. Die „Allgemeine Didaktik“ beschäftigt sich, nach Lenzen, „mit allgemeinen Prinzipien, den Strukturmomenten und der Institutionalisierungsproblematik organisierten Lehrens und Lernens; sie ist mithin eingeschränkt auf die gesellschaftlich aufgeworfenen, entfalteten und aufrechterhaltenen Normen, Regeln und Formen des Lehrens und Lernens“ (Vgl. Raithel 2009).
So prekär bereits eine Definitionsfindung dieser zentralen Begriffe des „Lehrens und Ler-nens“ ist, so komplex ist das inhaltliche Gebiet in all seinen Perspektiven, das sich dahinter verbirgt. Nach diesen Definitionsversuchen als Antwort auf die Frage „Was ist Lernen und was ist Lehren?“ sollen im Folgenden die ebenfalls zentralen Fragen „Was hat Motivation mit Lernen und Lehren zu tun?“ und „Wie können Lernprozesse im Sinne eines möglichst großen Lerner-folges bestmöglich gefördert werden?“ anhand von ausgewählten Aspekten und in Form von Beispielen bezogen auf den Hochschulkontext, beleuchtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kooperatives Lernen und Instruktion im Hochschulkontext
- Das Problem des trägen Wissens
- Instructional Design im Hochschulkontext
- Kooperative Lernformen und —techniken an der Hochschule
- Kooperationsskripts — Unterstützung kooperativen Lernens
- Feedback und kooperatives Lernen im Hochschulkontext
- Lernstrategien an der Hochschule
- Tutorielle Betreuung und Unterstützung von Lehrveranstaltungen
- Multimediales Lernen — Formen, Möglichkeiten: Perspektiven
- Gestaltung medialer Lernumgebungen an der Hochschule
- Schlusswort
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Thema des kooperativen Lernens und der Instruktion im Hochschulkontext. Sie analysiert die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Anwendung von kooperativen Lernformen und -techniken im Hochschulkontext ergeben. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Instructional Design, Feedback und Lernstrategien sowie die Rolle der Tutoren und die Möglichkeiten des multimedialen Lernens in der Hochschule.
- Das Problem des trägen Wissens und dessen Überwindung
- Die Bedeutung von Instructional Design und Motivation im Hochschulkontext
- Kooperatives Lernen und die Herausforderungen der Wissensanwendung
- Der Einsatz von Feedback und Lernstrategien für erfolgreiches Lernen
- Die Rolle von Tutoren und multimedialen Lernumgebungen in der Hochschule
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas „Lehren und Lernen" im Kontext eines Pädagogikstudiums dar und erläutert die zentralen Begriffe „Lernen" und „Didaktik". Sie führt die zentralen Fragen nach der Motivation und der Förderung von Lernprozessen ein, die im weiteren Verlauf der Arbeit anhand ausgewählter Aspekte und Beispiele im Hochschulkontext beleuchtet werden.
Das Kapitel „Das Problem des trägen Wissens" beschreibt das Phänomen, dass Wissen trotz seines Vorhandenseins in konkreten Situationen nicht angewendet werden kann. Es werden verschiedene Erklärungen für dieses Phänomen vorgestellt und die Bedeutung der Wissensanwendung für den Lernerfolg im Hochschulkontext hervorgehoben.
Im Kapitel „Instructional Design im Hochschulkontext" wird das Konzept des Instructional Design vorgestellt, das sich mit der Konzeption von Lernumgebungen und -angeboten zur Förderung der Lernkompetenz befasst. Der Fokus liegt auf der Bedeutung der Motivation als Schlüsselfaktor für den Lernerfolg und die Anwendung des „ARCS-Modells" von Keller zur Aufrechterhaltung der Motivation im Hochschulkontext.
Das Kapitel „Kooperative Lernformen und —techniken an der Hochschule" beleuchtet die Herausforderungen und Chancen des kooperativen Lernens im Hochschulkontext. Es werden verschiedene Ebenen des Lernerfolgs bei kooperativem Lernen betrachtet, wie etwa die Motivation und die Anreizstruktur, und die Bedeutung des „ARCS-Modells" für die Förderung der Motivation und Zufriedenheit der Lernenden im Kontext des kooperativen Lernens hervorgehoben.
Das Kapitel „Kooperationsskripts — Unterstützung kooperativen Lernens" stellt verschiedene Methoden des kooperativen Lernens mit Texten vor, die als „Kooperationsskripts" bezeichnet werden. Es werden verschiedene Strategien und Methoden des kooperativen Lernens mit Texten, wie etwa „Scripted Cooperation", „Reciprocal Teaching" und „Cooperative Teaching", erläutert und die Anwendung dieser Skripts im Hochschulkontext diskutiert.
Das Kapitel „Feedback und kooperatives Lernen im Hochschulkontext" behandelt die Bedeutung von Feedback für den Lernprozess und die verschiedenen Arten von Feedback, die im Hochschulkontext gegeben werden. Es werden die verschiedenen Bezugsnormorientierungen von Feedback sowie die Bedeutung der Ebene (Motivation, Aufgabe, Selbst) für die Feedbackgestaltung diskutiert. Die Vorteile und Nachteile von mündlichem und schriftlichem Feedback sowie die Bedeutung des Feedbackakzeptanz für die Wirkung von Feedback werden ebenfalls beleuchtet.
Das Kapitel „Lernstrategien an der Hochschule" definiert den Begriff „Lernstrategie" und unterscheidet zwischen kognitiven, metakognitiven und ressourcenbezogenen Strategien. Es wird die besondere Bedeutung von Lernstrategien im Hochschulkontext hervorgehoben und die Unterschiede zwischen „oberflächlichen" und „Tiefenstrategien" erläutert. Die Bedeutung des Vorwissens für den Lernprozess und die Herausforderungen der Wissensintegration im Hochschulkontext werden ebenfalls diskutiert.
Das Kapitel „Tutorielle Betreuung und Unterstützung von Lehrveranstaltungen" beschreibt die Aufgaben und Kompetenzen von Tutoren im Hochschulkontext. Es werden die verschiedenen Ebenen der Unterstützung durch Tutoren (kognitiv, motivational, sozial) sowie die Bedeutung der Ausbildung von Tutoren für die Qualität der Betreuung von Lernenden hervorgehoben.
Das Kapitel „Multimediales Lernen — Formen, Möglichkeiten, Perspektiven" beleuchtet das Phänomen der „Wissensexplosion" und die Bedeutung neuer Medien für den Lernprozess. Es werden die Vorteile und Nachteile des Lernens mit neuen Medien im Hochschulkontext diskutiert, insbesondere die Bedeutung der Flexibilität, Orts- und Zeitunabhängigkeit sowie die Herausforderungen der Kommunikation und des Austauschs im Kontext des multimedialen Lernens.
Das Kapitel „Gestaltung medialer Lernumgebungen an der Hochschule" stellt das Konzept des „Blended Learning" vor, das eine sinnvolle Verknüpfung von virtuellem Lernen und Präsenzveranstaltungen ermöglicht. Es werden die Bedeutung der Abwechslung und Variation von Instruktionselementen sowie die Anwendung der Lerntheorie des Kognitivismus für die Gestaltung medialer Lernumgebungen im Hochschulkontext diskutiert. Die technischen Möglichkeiten der Gestaltung medialer Lernumgebungen, wie etwa Lernplattformen, werden ebenfalls erläutert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen kooperatives Lernen, Instruktion, Hochschulkontext, träges Wissen, Instructional Design, Motivation, Feedback, Lernstrategien, Tutoren, multimediales Lernen, Lernumgebungen, Blended Learning, Wissensexplosion, Kognitivismus.
- Citar trabajo
- Lisa Fink (Autor), 2011, Kooperatives Lernen und Instruktion im Hochschulkontext, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180530
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