In vielen römischen Nekropolen fanden die Archäologen spezielle Vorrichtungen an den Grablegungen, die sie in Zusammenhang mit Libationen, Trankopfer, bringen. Allerdings haben die Forscher diese Libationsvorrichtungen bisher lediglich im Rahmen der Beschreibungen der Nekropolen genannt, ihnen vielleicht ein paar Zeilen in den allgemeinen Beschreibungen zu den Totenritualen gewidmet .
Es gibt bisher noch kein (mir bekanntes) Werk, das sich genauer mit dem Phänomen der Libationsröhren auseinandersetzt. Dier hier vorliegende Arbeit soll einen ersten Beitrag dazu geben, folgende Fragen aufzuwerfen, wenn möglich auch annähernd zu beantworten: Welche Formen der Libationsvorrichtungen gibt es? Waren solche Vorrichtungen bestimmten Grabtypen und damit einer bestimmten gesellschaftlichen Klasse vorbehalten, oder waren sie eine allgemeine Erscheinung? Kann man das Auftreten der Libationsvorrichtungen chronologisch fassen? Welchen speziellen Nutzen hatten sie?
Um mich diesen Fragen zu nähern, werde ich folgendermaßen vorgehen: Zunächst mache ich einen Versuch der typologischen Einordnung der verschiedenen Libationsvorrichtungen. Danach werde ich untersuchen, wie diese Vorrichtungen in die Gräber integriert waren und ob es eventuell Zusammenhänge mit anderen Installationen gab, die dem Grabkult dienten. Die Frage nach dem „wann“ könnte man sicherlich in einem Satz beantworten, doch um zu klären, warum die Libationsvorrichtungen in einem bestimmten Zeitraum auftraten und in einem anderen nicht, erachte ich es für sinnvoll, einen Blick auf die Tradition des Trankopfers zu werfen und diesen Kult in der griechischen und etruskischen Kultur zu untersuchen. Anschließend soll die Funktion der Libationsvorrichtungen näher beleuchtet werden. In einem Fazit werde ich die Ergebnisse zusammenfassen.
Der erste Schritt, um mich diesem Thema zu nähern, war die Durchsicht diverser Beschreibungen verschiedener Nekropolen auf das Vorhandensein von Libationsröhren oder -öffnungen. Die Ergebnisse habe ich in einem Katalog zusammengestellt und an die vorliegende Arbeit angehängt. Wenn ich mich in meinen Ausführungen auf einen dieser Katalogeinträge beziehe, so werde ich diesen mit seiner Kennnummer (A1 – A60) nennen.
Inhalt
I. Einführung
II. Typologie der Libationsvorrichtungen
A. Libationsröhren
B. Libationsöffnungen
III. Der architektonische Zusammenhang von Grab, Libationsvorrichtung und weiteren dem Grabkult dienenden Einbauten
A. Die Installation der Libationsvorrichtungen im Grab
B. Die Verbindung der Libationsvorrichtungen mit den architektonischen Einbauten für das Convivium funebre C. Weitere kultische Einbauten in Gräbern mit Libationsvorrichtungen
D. Kultausübung an Gräbern ohne nachweisbare Libationsvorrichtungen am Beispiel der Nekropolen im Vatikan
IV. Chronologie
A. Der Libationskult in Griechenland und Etrurien
B. Die chronologische Verteilung der Libationsvorrichtungen in römischen Nekropolen
V. Funktion der Libationsvorrichtungen im Rahmen der Kultausübung
A. Funktion der Libation innerhalb der Kultausübung
1. Libation im Rahmen öffentlicher Gedenktage
2. Libation beim persönlichen Totengedenken
B. Funktion der Libationsvorrichtungen
VI. Fazit
VII. Anhang A: Katalog der Gräber mit nachweisbaren Libationsvorrichtungen
A. Nekropolen im Vatikan
1. Nekropole unter dem Petersdom
2. Nekropolen an der Via Triumphalis
B. Nekropolen in Ostia
1. Nekropole an der Porta Romana
2. Nekropole an der Via Laurentina
C. Nekropole in Portus - Die Isola Sacra
D. Nekropolen in Pompeji
1. Nekropole an der Porta Ercolano
2. Nekropole an der Porta Nocera
VIII. Anhang B: Katalog der Abbildungen mit Abbildungsverzeichnis
IX. Literatur
I. Einführung
In vielen römischen Nekropolen fanden die Archäologen spezielle Vorrichtungen an den Grablegungen, die sie in Zusammenhang mit Libationen, Trankopfer, bringen. Allerdings haben die Forscher diese Libationsvorrichtungen bisher lediglich im Rahmen der Beschreibungen der Nekropolen genannt, ihnen vielleicht ein paar Zeilen in den allgemeinen Beschreibungen zu den Totenritualen gewidmet[1].
Es gibt bisher noch kein (mir bekanntes) Werk, das sich genauer mit dem Phänomen der Libationsröhren auseinandersetzt. Dier hier vorliegende Arbeit soll einen ersten Beitrag dazu geben, folgende Fragen aufzuwerfen, wenn möglich auch annähernd zu beantworten: Welche Formen der Libationsvorrichtungen gibt es? Waren solche Vorrichtungen bestimmten Grabtypen und damit einer bestimmten gesellschaftlichen Klasse vorbehalten, oder waren sie eine allgemeine Erscheinung? Kann man das Auftreten der Libationsvorrichtungen chronologisch fassen? Welchen speziellen Nutzen hatten sie?
Um mich diesen Fragen zu nähern, werde ich folgendermaßen vorgehen: Zunächst mache ich einen Versuch der typologischen Einordnung der verschiedenen Libationsvorrichtungen. Danach werde ich untersuchen, wie diese Vorrichtungen in die Gräber integriert waren und ob es eventuell Zusammenhänge mit anderen Installationen gab, die dem Grabkult dienten. Die Frage nach dem „wann“ könnte man sicherlich in einem Satz beantworten, doch um zu klären, warum die Libationsvorrichtungen in einem bestimmten Zeitraum auftraten und in einem anderen nicht, erachte ich es für sinnvoll, einen Blick auf die Tradition des Trankopfers zu werfen und diesen Kult in der griechischen und etruskischen Kultur zu untersuchen. Anschließend soll die Funktion der Libationsvorrichtungen näher beleuchtet werden. In einem Fazit werde ich die Ergebnisse zusammenfassen.
Der erste Schritt, um mich diesem Thema zu nähern, war die Durchsicht diverser Beschreibungen verschiedener Nekropolen auf das Vorhandensein von Libationsröhren oder -öffnungen. Die Ergebnisse habe ich in einem Katalog zusammengestellt und an die vorliegende Arbeit angehängt. Wenn ich mich in meinen Ausführungen auf einen dieser Katalogeinträge beziehe, so werde ich diesen mit seiner Kennnummer (A1 - A60) nennen.
II. Typologie der Libationsvorrichtungen
Beim Lesen der Beschreibungen der verschiedenen Grabstätten ist mir sofort eines aufgefallen: Es war entweder die Rede von „Röhren“, die in die jeweilige Grablegung führen, oder von „Öffnungen“ (in einigen Fällen von „Löchern“[2] ) in Böden bzw. Platten oberhalb der Grablegungen, durch welche die Trankopfer gegossen wurden. Man kann also die Vorrichtungen, die in die Gräber zum Zwecke der Libationsdarbringung installiert worden sind, in zwei Kategorien einteilen: zum einen die Libationsröhren, zum anderen die Libationsöffnungen.
A. Libationsröhren
Die Libationsröhren können zum einen einfache Tonröhren sein, die in den meisten Fällen direkt in die Urnen bzw. Körpergräber führen[3]. Ein eindrucksvolles Beispiel für eine solche Libationsröhre ist A16, ein Körpergrab aus der Nekropole unter dem Autoparco im Vatikan, wo gleich drei ineinandergesteckte Röhren dafür sorgen sollen, dass die Trankopfer den Bestatteten erreichen. Die „griechische“ Urne aus A19 zeigt sehr schön die Verbindung einer Libationsröhre mit einer Urne.
Besonders häufig werden Amphoren (ganze oder nur die Hälse) als Libationsröhren verwendet. Dies geschieht vor allem bei den einfachen Erdbestattungen der Armen, wo die Röhren auch gleichzeitig die Grabstelle markieren (z.B. A35, A46). Doch auch in Grabbauten wurden Amphoren als Röhren verwendet, wie A43 zeigt. In einem Fall (A14) diente eine Urne als Libationsröhre.
B. Libationsöffnungen
In vielen Columbarien oder Kammergräbern waren Öffnungen in die Fußböden gelassen, durch die die Trankopfer gegossen wurden. Diese Öffnungen waren entweder ein ganzes Loch oder perforierte, „siebartige“ Stellen. Besonders häufig kann man sie in den Nekropolen im Vatikan beobachten, wo in 13 von 36 Gräbern mit Libationsvorrichtungen dieselben als Öffnungen im Boden ausgeführt waren (A1 - A4, A10, A12, A13, A20, A22, A27, A28, A30). In A38 wurden später eingesetzte Urnen mit einem Block aus Travertin abgedeckt, in dem Öffnungen für Libationen gebohrt waren. Dies kann man als ein Sonderfall der Libationsöffnungen im Boden ansehen, wenn man den Block als neues Bodenniveau ansieht.
In der Nekropole vor der Porta Nocera in Pompeji bietet sich ein anderes Bild: Hier waren viele der Gräber mit Stelen in Hermenform markiert (A51 - A60). Vor diesen Stelen lagen häufig mit Löchern versehene Platten, durch welche die Trankopfer die darunter liegenden Bestattungen erreichten.
Weiterhin kamen Libationsöffnungen direkt in Urnendeckeln (A18, A50) vor.
III. Der architektonische Zusammenhang von Grab, Libationsvorrichtung und weiteren dem Grabkult dienenden Einbauten
A. Die Installation der Libationsvorrichtungen im Grab
Wie weiter oben bereits erwähnt, führen die Libationsröhren in den meisten Fällen direkt in die Urne bzw. das Kopfende des Grabes. So befand sich in dem Grab A6 eine als Libationsröhre dienende Amphore direkt über dem Gesicht des Verstobenen. Eine Ausnahme bildet hier z.B. das Grab 14 der Nekropole unter dem Autoparco (A14). In diesem Grab ist eine als Libationsröhre dienende Urne räumlich gesehen in die Mitte der vorhandenen Grablegungen installiert worden. Sie führte also nicht direkt in eine spezielle Bestattung, sondern wurde als gemeinschaftliche Libationsvorrichtung für alle in diesem Grab Bestatteten genutzt. Ähnlich verhält es sich auch in den Gräbern A31 - A34, allesamt Ofengräber (tombe a forno). Diese Ofengräber hatten meistens die Form eines Würfels und waren von so geringer Größe, dass man sie nicht betreten konnte. Daher besaßen sie auch keinen Eingang wie die größeren Grabbauten, sondern lediglich eine Öffnung, um die Rituale zum Totengedenken abhalten zu können[4]. Durch diese Öffnung nun konnte man die Libationsröhre erreichen, in welche dann das Trankopfer für alle Grablegungen gegossen wurde. Da A14 von gleichem geringem Ausmaß und quadratischem Grundriss wie die Ofengräber A31 - A34 ist, kann man dieses mit zu dieser Gruppe rechnen.
Libationsröhren traten sowohl innerhalb der Grabbauten, als auch im Freien auf. Die hypäthralen Röhren führten zu den einfachen Erdbestattungen der armen Bevölkerung. Sie standen entweder zusammen mit hermenähnlichen Stelen (in Pompeji; Gräber A55 und A57) oder bildeten selber die Markierung der Gräber (A17). Diese Röhren im Freien waren in der Regel nicht durch eine Abdeckung geschützt, so dass sowohl Niederschläge von außen in die Gräber, als auch der Verwesungsgestank bei Körperbestattungen nach außen dringen konnten.
Letzteres war auch bei allen Libationsvorrichtungen, ob innen oder im Freien, ob Röhren oder Öffnungen, ein Problem, das auch Liverani als solches erkannte: „Die offensichtlichen hygienischen Probleme, die eine solche Öffnung im Falle eines Körpergrabes mit sich bringen konnte, spielten eine untergeordnete Rolle.“[5]
Libationsöffnungen lagen im Gegensatz zu den Röhren immer direkt über den Gräbern, d.h. jeder Bestattung war ihre eigene Öffnung zugeordnet. Im Inneren von Grabbauten kann man das daran festmachen, dass in den verschiedenen Gräbern auch eine verschiedene Anzahl an Öffnungen im Boden vorhanden war. Wäre es den Hinterbliebenen nicht wichtig gewesen, jede Bestattung einzeln mit Libationsöffnungen zu versehen, so hätte analog zu den Ofengräbern mit der „Gemeinschaftsröhre“ auch hier eine Öffnung für alle unter dem Boden liegenden Bestattungen gemeinsam genügt.
Bei den Libationsöffnungen in den Mosaikfußböden kann man auch gut die relative Reihenfolge der Installation beider Einrichtungen (Öffnungen und damit zusammenhängende Grablegungen unter dem Fußboden und das Fußbodenmosaik an sich) ablesen. Bei Grab A1 ist deutlich zu erkennen, dass die Libationsöffnungen erst später als das Fußbodenmosaik eingebracht worden sind, da die Öffnungen willkürlich das Muster des Mosaiks unterbrechen. Im Gegensatz dazu sind sie im Grab A2 fein säuberlich am Rand des Mosaiks entlang angeordnet und fügen sich in das Muster ein. Das heißt, der Boden wurde nach den Bestattungen oder gleichzeitig mit ihnen angelegt.
Die Libationsöffnungen, die im Freien den Armengräbern zugeordnet waren, traten in der Regel zusammen mit Stelen in Hermenform auf, vor denen durchlöcherte Platten lagen. In einigen Fällen wurden auch Platten ohne Stelen gefunden, man geht jedoch davon aus, dass die dazugehörige Stele zu ergänzen ist[6].
B. Die Verbindung der Libationsvorrichtungen mit den architektonischen Einbauten für das Convivium funebre
Toynbee ist der Meinung, dass Trank- und auch Speiseopfer in die Gräber gegeben werden, um die Seelen der Verstorbenen an Festmahlen teilhaben zu lassen.[7] Diese Festmahle, convivium funebre[8] genannt, wurden mehrmals im Jahr zum Gedenken des Verstorbenen am Grab abgehalten, so z.B. zu den offiziellen Feiertagen, die dem Totengedenken gewidmet sind, oder am Geburts- bzw. Sterbetag des Verstorbenen. Dafür wurden in den Gräbern Orte geschaffen, die den Bankettsälen der Wohnhäuser nachempfunden waren. Dies wurde erreicht durch fest aufgemauerte Tri- und Biklinien, in die Grabgebäude eingefügte Herdstellen oder Dachterrassen, auf denen mobile Klinen aufgestellt werden konnten.
Sollte Toynbee nun mit seiner Annahme richtig liegen, müssten in Gräbern mit Libationsvorrichtungen auch Installationen für das Convivium funebre vorhanden sein. Außen vor lassen kann man hier die Einzelbestattungen der Armen, da sie, wenn überhaupt, einen gemeinschaftlichen Ort für sepulkrale Bankettfeiern hatten. Es bleiben also noch 47 Gräber, die auf das Vorhandensein von Einrichtungen für convivia zu untersuchen sind. Lediglich 11 dieser Gräber besitzen solche Einrichtungen, d.h. Triklinien, Biklinien oder Dachterrassen. Es sind dies die Gräber A2, A3, A4, A19, A37, A39, A40, A43, A44, A45, A50. Grab A37 muss man nun noch abziehen, da hier zwar in der ersten Nutzungsphase ein Triklinium vorhanden war, aber in der zweiten Phase, aus der die Libationsvorrichtungen stammten, durch ein Columbarium überbaut worden war. Lediglich bei einem einzigen Grab wird auch eine Herdstelle genannt (A39). Es bleiben also 10 Gräber übrig, in denen sowohl Libationsvorrichtungen, als auch Einbauten für das Convivium funebre nachgewiesen (bzw. genannt) wurden.
C. Weitere kultische Einbauten in Gräbern mit Libationsvorrichtungen
Neben den Einbauten für das Convivium funebre konnten die Gräber noch mit anderen dem Grabkult dienenden Objekten ausgestattet sein, vor allem Altäre und Ädikulen[9]. Beide Installationen dienten zum Ablegen der für die Kulthandlungen notwendigen Opfergaben.
Altäre konnten in die Gräber integriert sein (so bei A52 und A50) oder zusammen mit den Tri- bzw. Biklinien aufgestellt werden, wie dies besonders auf der Isola Sacra der Fall war (A44 und A45). Die Ädikulen waren mit Nischen für Urnen versehen. Sie wurden meisten nachträglich in die Gräber eingebaut, um Raum für weitere Bestattungen zu gewinnen.
Es ist allerdings kein Fall bekannt, in dem eine Libationsvorrichtung in direktem räumlichen Zusammenhang mit einem Altar oder einer Ädikula steht, z.B. eine Röhre durch einen Altar in eine Grablegung führt.
In drei Gräbern (A25, A29, A31) wurden darüber hinaus Einzelfunde wie Öllampen, Salbenbehälter und kleine Kannen gemacht, die sicherlich bei den Opferhandlungen genutzt worden sind.
D. Kultausübung an Gräbern ohne nachweisbare Libationsvorrichtungen am Beispiel der Nekropolen im Vatikan
Um eine genauere Aussage machen zu können, inwieweit die Libationsvorrichtungen mit weiteren kultischen Einbauten in den Gräbern in Zusammenhang gebracht werden können oder müssen, ist es erforderlich, sich die kultische Ausstattung in Gräbern ohne nachweisbare Libationsvorrichtungen anzusehen. Auch sollte man danach fragen, inwieweit die einzelnen Bestattungen für Kulthandlungen, wie z.B. Trankopfer, erreichbar waren oder in einigen Fällen Libationsvorrichtungen für die Ausübung derselben von Nutzen gewesen wären.
Die Nekropolen im Vatikan wurden in der Antike bereits durch Erdrutsche verschüttet oder durch Terrassierung aufgefüllt. Dies ist der Grund einen außergewöhnlich guten Erhaltungszustand bei der Wiederauffindung, und viele der Funde waren „in situ“. Dadurch eignen sich diese Nekropolen als Beispiel für die Kultausübung in Gräbern ohne Libationsvorrichtungen.
Von den insgesamt 132 Gräbern der vatikanischen Nekropolen sind 96 ohne Libationsvorrichtungen. Bei nur 5 von diesen werden Einbauten für das Convivium genannt, was eine Quote von ca. 5% ausmacht. Dahingegen besaßen von den 36 Gräbern mit Libationsvorrichtungen 4 Gräber Räume für sepulkrale Bankette. Das sind auch nur 11%. Daraus lässt sich ableiten, dass die Gräber mit Libationsvorrichtungen nicht unbedingt mit Convivium-Einbauten versehen waren. Die Zahlen der Gräber mit beiden Kultvorrichtungen sind aber insgesamt so gering, dass sich auch nicht die Regel bilden lässt, dass Gräber mit Triklinien usw. Libationsvorrichtungen besitzen müssten.
Schaut man sich die Gräber auf die Erreichbarkeit der Bestattungen hin an, so kann man mit einiger Gewissheit sagen, dass in einigen der Gräber Libationsvorrichtungen durchaus angebracht gewesen wären. So gibt es Gräber mit Körper- und Brandbestattungen unter dem Fußboden, bei denen die entsprechenden Libationsöffnungen fehlen[10].
Auch der Libationsröhren bedurft hätten mehre Ofengräber, die denselben Aufbau haben wie die Ofengräber mit Röhren. Wie bereits weiter oben erwähnt, waren die Libationsröhren bei den Ofengräbern die einzige Möglichkeit, die Grablegungen mit den Opfergaben zu erreichen. Besonders deutlich wird dies am Grab XXI der Nekropole „Santa Rosa“[11]. In diesem Ofengrab wurde neben den vier in den Boden eingegrabenen Aschenurnen eine Schale gefunden, die wahrscheinlich für Speiseopfer genutzt wurde. Warum sollten in einem Grab Speise- aber keine Trankopfer dargebracht werden?
Ein weiterer Fall sind die in den Nischen eingemauerten Urnen in Columbarien. Da es aber Gräber (z.B. A9, A22) gibt, in denen beides nebeneinander existiert - Bestattungen unter dem Fußboden mit dazugehörigen Libationsvorrichtungen und in Nischen eingemauerte Urnen ohne Libationsvorrichtungen - ist in diesen Fällen die Erreichbarkeit wahrscheinlich nicht erwünscht. Dieser Eindruck verstärkt sich noch, wenn man bedenkt, dass es keinen einzigen Fall gibt, in dem solche zugemauerten Nischen mit Libationsvorrichtungen versehen waren.
IV. Chronologie
Trankopfer im Rahmen des Totenkultes haben eine lange Tradition[12]. So gab es bereits in Mesopotamien das Ritual der Libation als Versorgung der Verstorbenen, auch Vorrichtungen, die die Libationen in die Gräber leiteten, wurden archäologisch nachgewiesen. Im Antiken Ägypten glaubte man an ein Weiterleben nach dem Tode, in dem die im Diesseits Verstorbenen mit Speis und Trank versorgt werden mussten. Bei den Griechen war das Darbringen von Trankopfern in Form von Honig, Milch, Wein, Wasser und Öl ein gängiges Ritual. In etruskischen Gräbern wurden neben bildlichen Darstellungen von Gelagen auch dem Verstorbenen mitgegebenes Ess- und Trinkgeschirr gefunden.
Da die griechische und die etruskische Kultur die römische maßgeblich beeinflusst haben, werde ich im Folgenden einen Überblick zum Kult der Libationen am Grab beider Kulturen geben.
A. Der Libationskult in Griechenland und Etrurien
Für die Griechen waren die Begräbnisriten von starker Bedeutung, da ihrem Glauben nach die Seelen der Verstobenen ohne diese Riten nicht „zur Ruhe gekommen“ wären[13]. Die Begräbniszeremonie soll sich folgendermaßen abgespielt haben[14]: Der Leichnam wurde so bald als möglich gewaschen und aufgebahrt (próthesis). Diese Aufbahrung blieb noch den gesamten nächsten Tag bestehen, an dem der Verstobene durch die Familienmitglieder oder extra gemietete Klageweiber betrauert wurde (thrénos). Am dritten Tag folgte die so genannte ekphorá: Der Verstorbene wurde aus dem Haus hin zum Begräbnisplatz getragen, wo er anschließend begraben oder verbrannt wurde. Zu den Gaben, die dem Verstorbenen mitgegeben wurden, zählten neben persönlichen Gebrauchsgegenständen wie Spiegel, Waffen oder Spielzeug auch immer Libationen in Form von Honig, Milch, Wein, Wasser oder Öl. Diese Libationen wurden Aischylos zufolge auch nach der Beerdigung wiederholt[15].
Im Rahmen des Begräbnisrituals fanden am Grab Totenfeiern mit Essen und Trinken statt.
Die Pracht dieser Totenfeiern kann man heute nachvollziehen, da das dabei verwendete Geschirr und Reste des Essens anschließend in so genannten „Opferrinnen“ verbrannt wurden, wobei durchaus Scherben und Knochen zurückblieben, bzw. das Geschirr dem Verstorbenen mit ins Grab gegeben wurde[16]. Zu diesem Geschirr zählten z.B. Amphoren, Kratere, Gießgefäße (Oinochoe), Phialen usw. Nach Kistler ging man irgendwann dazu über, nicht mehr das Gebrauchsgeschirr auf den Gräbern aufzustellen, sondern „Scheinkeramik“, die im Boden mit Löchern versehen war[17]. Durch diese Löcher konnten die Libationen in den Boden gelangen.
Libationen sind in der griechischen Kultur bis heute anzutreffen, so war es in den ländlichen Gegenden Griechenlands bis vor kurzem noch üblich, Flüssigkeiten auf den aufgebahrten Leichnam zu schütten[18].
Da für die etruskische Kultur keine literarischen oder inschriftlichen Überlieferungen vorhanden sind, sind die archäologischen Funde in den Grabanlagen, die Form der Gräber selber und deren Ausstattung mit Grabbeigaben und Wandbildern, die wichtigsten Quellen.
So wurden Körper- und Brandbestattungen gefunden, die neben Grabbeigaben persönlicher
Art (Schmuck, Waffen) auch Ess- und Trinkgeschirr enthielten. Zerbrochene Trinkschalen an den Grabeingängen lassen zudem auf Trankopfer als Grabriten schließen[19].
Die Grabmalereien des 5. und 6. Jh. v. Chr. zeigen vielfach Symposiums-Szenen, wo die Verstorbenen im Kreise ihrer Familien auf Klinen liegend dargestellt sind[20]. Bis in hellenistische Zeiten treten zunehmend Sarkophage und Urnen auf, deren Deckel mit den Figuren von Bankett-Teilnehmern geschmückt sind[21].
Darüber hinaus lassen sich in etruskischen Nekropolen „in archaischer und hellenistischer Zeit einzelne Räume außerhalb der eigentlichen Bestattungskammern nachweisen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit für regelmäßige Bankettfeiern im Rahmen von Bestattungen oder Totengedenken angelegt worden sind“[22].
B. Die chronologische Verteilung der Libationsvorrichtungen in römischen Nekropolen
Das römische Bestattungswesen ist geprägt von den kulturellen Einflüssen der Griechen und Etrusker. So wurden z.B. von dem griechischen Totenkult die Trauerprozession in das römische Brauchtum übernommen. Dies lässt den Schluss zu, dass auch die Tradition der Bankette am Grab und des daran Teilhabenlassens der Verstorbenen von den Römern mit übernommen wurde. Einen Beweis dafür, dass es in der Frühzeit Roms solche convivía gegeben haben muss, liefert das Zwölftafelgesetz von 450 v. Chr. In diesem wird ein Ausschweifen der Begräbnisfeiern dadurch unterbunden, dass neben der übertriebenen Totenklage auch der Weinkonsum in jeglicher Form untersagt wurde[23].
In die Gräber integrierte Räume für sepulkrale Bankettfeiem, wie z.B. Tri- und Biklinien, sind dann auch erst wieder ab der frühen Kaiserzeit archäologisch fassbar. Doch bereits ab dem Ende des 2. Jh. n. Chr. treten keine neu gebauten Banketteinrichtungen mehr auf[24].
Dies fällt mit meinen Beobachtungen bezüglich der in die Gräber installierten Libationsvorrichtungen zusammen. So werden die frühesten Gräber mit Libationsvorrichtungen in die spätrepublikanische bis frühaugusteische Zeit, grob also in das 1. Jh. v. Chr. datiert. Alle diese Gräber stammen aus der Nekropole vor der Porta Nocera in Pompeji (A53, A57, A58). Das späteste Vorkommen von Libationsvorrichtungen ist in Grab A20, welches an das Ende des 2. Jh. n. Chr. datiert wird. Alle anderen Gräber verteilen sich auf die ersten beiden Jahrhunderte n. Chr., also die Frühe und Mittlere Kaiserzeit.
Es muss jetzt allerdings noch untersucht werden, ob diese chronologische Einordnung der Libationsvorrichtungen eventuell nur zufällig so fällt, da die Nutzungsdauern der von mir gewählten Nekropolen möglicherweise keine früheren oder späteren Datierungen erlauben würden. Eine Nutzung der Nekropole vor der Porta Nocera in Pompeji, aus der die am ehesten zu datierenden Libationsvorrichtungen stammen, ist ab dem 1. Jh. v. Chr. belegt. Hier gehören die genannten Gräber also zu den frühesten in der Nekropole, was die Möglichkeit offen lässt, dass es in anderen Nekropolen, die bereits früher existierten, auch früher zu datierende Gräber mit Libationsvorrichtungen gibt. Eine solche Nekropole ist die an der Porta Romana in Ostia, welche ab dem 2. Jh. v. Chr. in Benutzung war. Das früheste Grab mit einer Libationsvorrichtung ist A39, welches in die spättiberische - frühclaudische Zeit (erste Hälfte des 1. Jh. n. Chr.) datiert wird. Man kann also davon ausgehen, dass fest installierte Libationsvorrichtungen ab dem Übergang von der Republik zur Kaiserzeit auftreten, was ungefähr mit dem Auftreten der Triklinien in den Gräbern zusammenfällt.
Für das zeitliche Ende des Auftretens der Libationsvorrichtungen ist die Nekropole „Annona“ an der Via Triumphalis im Vatikan von Interesse, da hier das Grab A20 steht, welches mit dem Ende des 2. Jh. n. Chr. das am spätesten datierte Grab mit Libationsöffnung ist. Die Nekropole „Annona“ wurde ab dem 1. Jh. n. Chr. bis zum Ende des 3. Jh. n. Chr. genutzt, also noch gut 100 Jahre nach Grab A20. Die Nutzungsdauer der Nekropole kann also nicht die zeitliche Grenze für das Auftreten von Libationsvorrichtungen sein. Da Grab A20 zeitlich wiederum mit dem Ende der Bankettarchitektur im Grab zusammenfällt, ist wohl hier ein Zusammenhang zu finden.
Wie ich weiter oben gezeigt hatte[25], bedingen sich Libationsvorrichtungen und Einbauten für das convivium funebre nicht gegenseitig, wenn man sich nur die Ausstattung der einzelnen Gräber anschaut. Nach den Untersuchungen zur Chronologie der Libationsvorrichtungen und der Feststellung, dass diese gleichzeitig mit den sepulkralen Banketträumen in den Nekropolen der römischen Kaiserzeit auftreten, muss man den beiden Einrichtungen zur Kultausübung doch einen ideellen Zusammenhang zugestehen.
V. Funktion der Libationsvorrichtungen im Rahmen der Kultausübung
Zum Schluss bleibt noch die Frage nach dem „Warum?“. Um die Funktion der Libationsvorrichtungen im Rahmen der Kultausübung bestimmen zu können, muss erst die Bedeutung der Libation an sich geklärt werden.
A. Funktion der Libation innerhalb der Kultausübung
1. Libation im Rahmen öffentlicher Gedenktage
Im römischen Kalender existieren zwei öffentliche Feiertage, an denen der Toten gedacht wurde: die Parentalia mit ihrem Abschlusstag Feralia Mitte Februar, sowie die Lemuria Mitte Mai. Beide Feiertage werden von Ovid in seinem Buch über die Fasti beschrieben.
Die Parentalia[26], ein Zeitraum von neun Tagen, galten dem Gedenken an die verstorbenen Verwandten und Bekannten. Die Römer glaubten, dass die „Seelen“, dii manes („guten Götter“), der Verstorbenen in den Gräbern wohnten, aber an den Parentalia in die Oberwelt kamen[27]. Diese Manen erhielten am Anfang der Parentalia ein Opfer in Form einer öffentlichen Libation durch eine Vestalin[28].
Der letzte Tag dieser Trauerperiode wurde Feralia[29] genannt und gilt als eigenständiger Feiertag. An diesem Tag war es Sitte, den Manen an ihren Gräbern zu opfern und sie somit zu besänftigen. Ursprung dieses Festes ist nach Ovid das Totenopfer des Aeneas für seinen Vater Anchises gewesen[30].
Im Mai wurden die Lemuria[31] abgehalten. Die lemures, ebenfalls eine Bezeichnung für die Seelen der Verstorbenen, erhielten am Grab kleine Gaben und wurden durch ein festgelegtes Ritual aus dem Haus getrieben[32].
Die Libationen an den öffentlichen Gedenktagen hatten die Seelen der Verstorbenen, ob nun dii manes oder lemures, zu besänftigen, so dass sie von der diesseitigen Welt wieder in ihre Welt zurückkehren und dort friedlich ihr Dasein fristen konnten.
2. Libation beim persönlichen Totengedenken
Der Römer brachte seinen verstorbenen Verwandten und Bekannten, wie eben gezeigt, im Rahmen der öffentlichen Gedenktage am Grab Libationen dar. Dies muss von einiger Bedeutung für den Einzelnen gewesen sein, da bei einer Widerbenutzung eines Grabes weitestgehend darauf geachtet wurde, dem Vorbesitzer das Erreichen der Grablegungen zu ermöglichen[33]. Ein Beispiel hierfür ist das Grab 7 in der Nekropole unter dem Autoparco (A11). Dieses kleine Columbarium wurde über einem älteren Grab mit Brandbestattungen errichtet. In einer Nische des Columbariums wurden eine Amphore und eine Röhre installiert, die das Erreichen der alten Bestattungen mit den Libationen ermöglichten.
Das Grab A4 gibt ein anschauliches Beispiel, welche Bedeutung die (sepulkralen) Bankette und damit die während dieser erbrachten Trank- und Speiseopfer für den Genießer haben musste. In diesem Grab unter dem Petersdom war eine Statue aufgestellt, die den Flavius Agricola, auf einer Kline liegend, mit einer Libationsschale in der Hand darstellt. Die dazugehörige Inschrift fordert den Leser (zur Zeit der Aufstellung waren dies die Familie und Besucher des Grabes) dazu auf, das Leben zu genießen. Zusammenfassen kann man die Aussage der Inschrift am besten mit dem (unbegründet) Luther zugeschriebenem Motto: „Wer nicht liebt Wein, Weib, Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang“[34]. Indem Flavius Agricola dies auf seine Statue innerhalb seines Grabes schrieb, will er meiner Meinung nach zum Ausdruck bringen, dass die Besucher seiner Grabstätte convivia abhalten und ihn, sowie die weiteren Bestatteten in dem Grab, daran teilhaben lassen sollen.
B. Funktion der Libationsvorrichtungen
Nachdem ich versucht habe, deutlich zu machen, welche Bedeutung Trank- und Speiseopfer innerhalb der Kultausübungen für die Hinterbliebenen hatten, scheint die Funktion der Libationsvorrichtungen klar zu sein: Sie sollten das Erreichen der Grablegungen ermöglichen. Gestützt wird diese These durch die Gräber, in denen neben den mit Libationsvorrichtungen versehen Bestattungen auch Grablegungen ohne diese Vorrichtungen gefunden wurden (z.B. A1, A2, A4). In diesen Columbarien waren in den Wänden Nischen und Arkosolien eingebracht, die Platz für Urnen bzw. Körperbestattungen boten. Diese Nischen waren nicht vermauert, man konnte die Urnen also direkt erreichen und sie somit auch direkt mit Libationen begießen.
[...]
[1] Vgl. D’Ambrosio 1983, S. 36; Liverani / Spinola / Zander 2010, S. 29; Toynbee 1996, S. 51
[2] So z.B. bei A36
[3] Zu den Ausnahmen siehe Kapitel „III. A. Die Installation der Libationsvorrichtungen im Grab“ der vorliegenden Arbeit
[4] Vgl. Liverani / Spinola / Zander 2010, S. 225
[5] Liverani / Spinola / Zander 2010, S. 29
[6] Vgl. z.B. D'Ambrosio / Caro 1987, S. 214 (A53)
[7] Toynbee 1996, S. 51
[8] Zum Convivium funebre, seine Bedeutung und die dafür im Grab installierten Vorrichtungen ausführlich Braune 2008
[9] Vgl. Braune 2008, S. 45 - 48
[10] z.B. Grab 11 der Nekropole „della Galea“ (Liverani / Spinola / Zander 2010, S. 146 - 150); Grab 8 der Nekropole „Autoparco“ (Liverani / Spinola / Zander 2010, S. 171); Grab 12 der Nekropole „Annona“ (Liverani / Spinola / Zander 2010, S. 208)
[11] Liverani / Spinola / Zander 2010, S. 235
[12] Vgl. Pauly 2011 - Totenkult
[13] ebenda
[14] ebenda
[15] Aischylos - Choephoren, 84-164
[16] Vgl. Schwarzmeier 2008, S. 404 ; Hölscher / Borg 2002, S. 130 - 131
[17] Vgl. Kistler 1998, S. 58 f.
[18] Vgl. Schwarmeier 2008, S. 404
[19] Vgl. Pauly 2011 - Totenkult
[20] So geschildert bei Toynbee 1996, S. 12
[21] Vgl. Toynbee 1996, S. 13 - 14
[22] Braune 2008, S. 153
[23] ebenda
[24] Vgl. Braune 2008, S. 101 - 102
[25] Abschnitt III.D. der vorliegenden Arbeit
[26] Hierzu Pauly 2011 - Parentalia
[27] Šterbenc Erker 2008, S. 13
[28] ebenda
[29] Ov. fast. 2,533 - 570
[30] Šterbenc Erker 2008, S. 13 - 15
[31] Ov. fast. 5,419 - 661
[32] Pauly 2011 - Totenkult
[33] Vgl. Liverani / Spinola / Zander 2010, S. 29
[34] Gutknecht 2001, S. 97 f.
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