Im Rahmen der dreitägigen Exkursion nach Köln/Bonn wurden zwei
Themenschwerpunkte gesetzt. Zum einen wurde die Wirtschaft und der
wirtschaftliche Strukturwandel innerhalb des Raumes Köln/Bonn untersucht, zum
anderen wurde der unterschiedliche Verlauf der Stadtentwicklung dieser beiden
Städte analysiert. Wir haben uns als Themenschwerpunkt die Wirtschaft und den
wirtschaftlichen Strukturwandel des Raumes Köln/Bonn herausgegriffen. Es wird
zuerst auf die Bedeutung und den Bedeutungswandel des Primären Sektors
eingegangen. Hierbei werden sowohl die kulturräumlichen Voraussetzungen als auch
die sozio-ökonomischen Aspekte betrachtet. Anschließend wird auf den
Strukturwandel der Stadt Bonn eingegangen. Hierbei handelt es sich nicht um einen
„traditionellen“ Strukturwandel, vom Sekundären hin zum Tertiären Sektor, sondern
die Stadt Bonn durchläuft einen ganz individuellen, durch ihre ehemalige
Hauptstadtfunktion geprägten Veränderungsprozess. Der Strukturwandel, der
einzigartig in der Bundesrepublik Deutschland ist, findet innerhalb des Tertiären
Sektors statt. Es wird dargelegt, welche Maßnahmen und Strategien die Stadt Bonn
nach dem Verlust der Hauptstadtfunktion ergreift. Dabei gilt es nicht nur die
Arbeitsplatzverluste zu kompensieren, sondern es erfolgt eine komplett neue
Profilbildung der Stadt Bonn. Wie diese aussieht und welchen Erfolg diese hat wird
anhand ausgewählter Beispiele erläutert.
Es schließt sich eine Darstellung eines eher klassisch einzustufenden
Strukturwandels des Raumes Köln an.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Agrarwirtschaft im Raum Köln/Bonn
3 Strukturwandel in Bonn
4 Wirtschaftsstrukturen im Raum Köln
5 Köln als Medienstadt
1 Einleitung
Im Rahmen der dreitägigen Exkursion nach Köln/Bonn wurden zwei Themenschwerpunkte gesetzt. Zum einen wurde die Wirtschaft und der wirtschaftliche Strukturwandel innerhalb des Raumes Köln/Bonn untersucht, zum anderen wurde der unterschiedliche Verlauf der Stadtentwicklung dieser beiden Städte analysiert. Wir haben uns als Themenschwerpunkt die Wirtschaft und den wirtschaftlichen Strukturwandel des Raumes Köln/Bonn herausgegriffen. Es wird zuerst auf die Bedeutung und den Bedeutungswandel des Primären Sektors eingegangen. Hierbei werden sowohl die kulturräumlichen Voraussetzungen als auch die sozio-ökonomischen Aspekte betrachtet. Anschließend wird auf den Strukturwandel der Stadt Bonn eingegangen. Hierbei handelt es sich nicht um einen „traditionellen“ Strukturwandel, vom Sekundären hin zum Tertiären Sektor, sondern die Stadt Bonn durchläuft einen ganz individuellen, durch ihre ehemalige Hauptstadtfunktion geprägten Veränderungsprozess. Der Strukturwandel, der einzigartig in der Bundesrepublik Deutschland ist, findet innerhalb des Tertiären Sektors statt. Es wird dargelegt, welche Maßnahmen und Strategien die Stadt Bonn nach dem Verlust der Hauptstadtfunktion ergreift. Dabei gilt es nicht nur die Arbeitsplatzverluste zu kompensieren, sondern es erfolgt eine komplett neue Profilbildung der Stadt Bonn. Wie diese aussieht und welchen Erfolg diese hat wird anhand ausgewählter Beispiele erläutert.
Es schließt sich eine Darstellung eines eher klassisch einzustufenden Strukturwandels des Raumes Köln an.
2 Agrarwirtschaft im Raum Köln/Bonn
Um den Primären Sektor des Exkursionsgebietes näher zu betrachten, wurde als erster Standort ein landwirtschaftliches Bewirtschaftungsgebiet der Gemarkung Alfter untersucht. Dieses Gebiet am Südrand der Kölner Bucht ist durch intensiven Gartenlandanbau von Obst- und Gemüsekulturen geprägt. Hier werden vor allem Salat, Weißkohl, Möhren, Lauch und Rhabarber angebaut. Es finden sich sogar mediterrane Gemüsesorten wie die Salatsorte Lollo Rosso. Es fällt auf, dass es sich teilweise um einen sehr spezialisierten Gartenbau handelt; auf einigen Parzellen wird beispielsweise ausschließlich Dill angebaut. Die Anbauflächen sind außerdem sehr klein, sie weisen im Durchschnitt 2,5-7 ha aus. Bundesweit beträgt die durchschnittliche Größe einer landwirtschaftlichen Anbauflächen ca. 30 ha.
Die kleinen Flächen und die Flächenzersplitterung sind auf historische Bedingungen zurückzuführen, die geprägt sind von adeligem Großgrundbesitz und anteiliger Verpachtung.
Die Fragen, die sich uns hierbei stellten, waren, wie sich ein solch intensiver Gartenlandbau in der Nähe der Städte Köln und Bonn entwickeln konnte und warum sich diese klein parzellierten Flächen trotz des hohen Kapital- und Arbeitseinsatz halten konnten.
Da Obst und Gemüse leicht verderbliche Ware darstellen und somit eine geringe Transportfähigkeit aufweisen, müssen diese landwirtschaftlichen Produkte nach dem Modell von Thünen in Stadtnähe angebaut werden. Dieses Erklärungsmodell von geringer Transport- und Frachttragfähigkeit kann jedoch nicht mehr herangezogen werden, um den heutigen Gartenlandbau um die Städte Bonn und Köln zu erklären, da moderne Transportlogistik und geschlossene Kühlketten einen Transport über weite Strecken ermöglichen. Der landwirtschaftliche Anbau dieser Region geht auch auf langjährige Traditionen innerhalb des Gemüseanbaus zurück. Ein wichtig Rolle spielt hierbei sicherlich das tacit knowledge. Tacit knowledge ist nicht-kodifizierbares Wissen, dass über interpersonellen Austausch weitergegeben wird. Es ist anzunehmen, dass keine Arbeitskräfte von außerhalb bei der Aussaat und Ernte beteiligt sind, sondern dass überwiegend Familienmitglieder helfen.
Es ist weiterhin anzunehmen, dass die Landwirtschaft hier hauptsächlich in Form des Zuerwerbs getätigt wird. Die Nähe zur Stadt wirkt sich positiv aus, da die Bevölkerung dort Arbeitsplätze findet. Der Gartenlandbau dient als zusätzliche Erwerbsquelle. Es werden Gemüse und Früchte angepflanzt, die einen minimalen Arbeits- und Kapitalaufwand erfordern.
Einen weiteren wichtigen Punkt stellen auch die eingespielten Vermarktungskanäle dar. Der Centralmarkt in Roisdorf übernimmt hierbei eine wichtige Funktion. Der Absatz der Produkte der Haupt-, Zu- und Nebenerwerbsbetriebe wird über den Centralmarkt erleichtert. Über diesen werden die spezialisierten Anbauprodukte wie beispielsweise Dill abgesetzt. Diese Anbaukulturen sind für den überregionalen Markt gedacht. Ebenso werden jedoch auch weiterhin Erzeugnisse für den regionalen Markt angebaut und über den Großmarkt abgesetzt.
Die gestiegene Nachfrage nach biologischem Anbau von Obst und Gemüse und die damit verbundene Direktvermarktung dürfte auch dafür sorgen, dass weiterhin intensiver Gartenlandbau betrieben wird.
Landschaftlich gesehen handelt es sich bei dem Köln/Bonner Raum um einen Gunstraum; die natürlichen Standortbedingungen haben dazu beigetragen, dass sich der Erwerbsgartenbau in diesem Gebiet ausgeprägt hat. Ein mildes Klima und nährstoffreiche Böden führen zu diesen günstigen Anbaubedingungen. Die ariden Sommermonate verhindern, dass die Nährstoffe des Bodens ausgespült werden.
Der Standort „Heimatblick“ ermöglicht ein Überblick über das Exkursionsgebiet. Es können die Städte Köln und Bonn erkannt werden. Weiterhin fällt auf, dass es viele Haufendörfer, jedoch wenig Aussiedlerhöfe gibt. Dies kann wiederum als Indiz dafür gesehen werden, dass die Landwirtschaft in diesem Gebiet hauptsächlich als Zuerwerb betrieben wird.
Von diesem Standort kann die klassische Flussterrassenbildung von Haupt-, Mittel-, und Niederterrasse erkannt werden. Diese Terrassenbildung lässt sich durch den Wechsel von Kalt- und Warmzeiten erklären (Kaltzeit: Wasser ist gebunden, Aufschotterung; Warmzeit: Flüsse schneiden sich tief in die eigene Aufschotterung ein). Aufgrund der Terrassen kam es zu einer Umkehr der Verhältnisse, da sich die „alten“ Bodenschichten oberhalb der „jungen“ befinden. Durch Staubanwehungen der Westwinde sind die älteren Terrassen, die Hanglagen, mit Löss bedeckt. Auf der Mittelterrasse befinden sich ebenso Löss-Schichten. Auf der Niederterrasse hingegen fehlt jegliche Lössauflage. Die Haupt- und Mittelterrassen sind agrarökonomisch die fruchtbaren Böden. Wenn man jedoch den Anbau auf der Hauptterrasse betrachtet, kann man feststellen, dass hier nur Brombeeren angepflanzt werden und viele Flächen brach liegen oder verbuscht sind. Dies ist auf die Benachteiligung der Hanglage zurückzuführen. Auf diesen Flächen ist eine mechanisierte Bearbeitung des Bodens unmöglich. Intensiver landwirtschaftlicher Anbau findet sich überwiegend auf der Mittelterrasse, obwohl deren Bodenqualität geringer ist. Jedoch wird dies durch den Einsatz von Düngemitteln und der Möglichkeit der maschinellen Bearbeitung kompensiert. Durch technischen Fortschritt der Agrartechnik kommt es zu einer Umkehr der landwirtschaftlichen Gunsträumen.
[...]
- Citation du texte
- Markus Lueske (Auteur), 2003, Wirtschaft und wirtschaftlicher Strukturwandel im Raum Köln und Bonn, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17976
-
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X. -
Téléchargez vos propres textes! Gagnez de l'argent et un iPhone X.