Durch den Ausbau Erneuerbarer Energien in Deutschland wird es zukünftig zu einer geografischen Trennung von Stromerzeugung und –verbrauch kommen. Der daraus resultierende Ausbaubedarf von Übertragungsnetzten wird in der vorliegenden Arbeit kritisch auf ihre technische und planungsrechtliche Umsetzbarkeit geprüft.
Der Analyse liegt ein Szenario des Sachverständigenrats für Umweltfragen (SRU) zugrunde, welches eine Stromvollversorgung Deutschlands aus Erneuerbaren Energien für das Jahr 2050 vorsieht. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Entwicklung eines Netzausbaumodells bis 2050, welches dem Stand der Technik sowie technischen Neuerungen gerecht wird. Die aktuellen Gesetzesänderungen im Planungsrecht lassen letztendlich einen Schluss über die planungsrechtliche Umsetzbarkeit des Netzausbaumodells zu.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Problemstellung und Zielsetzung
- 1.2. Gang der Untersuchung
- 2. Bestandsaufnahme der Netze
- 2.1. Netzstruktur
- 2.2. Veränderung der Lastflüsse
- 2.3. Übertragungsnetzbetreiber
- 2.4. Technologien im Übertragungsnetz
- 2.4.1. Freileitungen
- 2.4.2. Erdkabel
- 2.4.3. Hochspannungsgleichstromübertragung (HGÜ)
- 2.4.4. Gasisolierte Leitungen (GIL)
- 2.5. Netzzustand
- 2.6. Investitionen und Entgelte
- 2.7. Aktueller Netzausbau
- 3. Planung und Genehmigung von Übertragungsnetzen in Deutschland
- 3.1. Einführung in die Raumplanung
- 3.2. Rechtliche Rahmenbedingungen
- 3.2.1. Rechtliche Rahmenbedingungen der Raumordnung
- 3.2.2. Rechtliche Rahmenbedingungen der Fachplanung
- 3.3. Instrumente und Träger der Raumordnung
- 3.3.1. Europäische Ebene
- 3.3.2. Ebene des Bundes
- 3.3.3. Ebene der Länder
- 3.3.4. Ebene der Regionen
- 3.4. Umweltschutz beim Planen von Übertragungsnetzen
- 3.5. Verfahren der Planung und Genehmigung von Übertragungsnetzen
- 3.5.1. Das Raumordnungsverfahren
- 3.5.2. Das Planfeststellungsverfahren
- 3.6. Zwischenfazit
- 4. Auswahl eines Energieszenarios für das Jahr 2050
- 4.1. Vorstellung der gewählten Studie
- 4.2. Zusammensetzung der Energieszenarien
- 4.3. Untersuchung der Randbedingungen der SRU-Studie
- 4.3.1. Windkraft
- 4.3.2. Sonnenenergie
- 4.3.3. Wasserkraft
- 4.3.4. Biomasse
- 4.3.5. Energiespeicher
- 4.4. Bewertung der Szenarien
- 4.4.1. Haushalte
- 4.4.2. Industrie
- 4.4.3. GHD
- 4.4.4. Verkehr
- 4.4.5. Gründe für eine grenzüberschreitende Kooperation
- 4.4.6. Auswahl des Zielszenarios
- 5. Ausbaubedarf des deutschen Stromnetzes
- 5.1. Entwicklung gemäß des Zielszenario 2.1.a bis 2050
- 5.2. Modell der Stromerzeugung für das Jahr 2050
- 5.2.1. Windkraft
- 5.2.2. Photovoltaik, Biogas, Biomasse, Wasserkraft
- 5.3. Modell des Stromverbauchs für das Jahr 2050
- 5.3.1. Haushalte
- 5.3.2. Verkehr
- 5.3.3. Industrie und GHD
- 5.4. Zwischenfazit
- 5.5. Netzausbaumodell
- 5.5.1. Ausbauphase I (bis 2022)
- 5.5.2. Ausbauphase II (bis 2030)
- 5.5.3. Ausbauphase III (bis 2040)
- 5.5.4. Zusammenfassung
- 6. Planungsrechtliche Umsetzbarkeit des Zielszenarios
- 6.1. Realisierungsmöglichkeit mit den derzeitigen Verfahren
- 6.2. Defizite der Planung und Genehmigung von Übertragungsnetzen
- 6.2.1. Bedarfsplanung zum Gemeinwohlzweck
- 6.2.2. Akzeptanzprobleme
- 6.2.3. Defizite der Verfahren
- 6.3. Gesetzliche Regelungen zur Einleitung der Energiewende
- 6.4. Beschlossene Gesetzesentwürfe zum Netzausbau und zur Netzplanung
- 6.4.1. Gesetzesentwurf zur Änderung des EnWG
- 6.4.2. Entwurf des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes (NABEG)
- 6.4.3. Erwartete Auswirkungen der Gesetzesänderungen
- 6.5. Realisierungsmöglichkeit mit den verabschiedeten Beschleunigungsgesetzen
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die technischen und planungsrechtlichen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Ausbau der deutschen Stromnetze bis 2050 im Kontext eines 100% Erneuerbare-Energien-Szenarios. Ziel ist es, die Umsetzbarkeit dieses Szenarios im Hinblick auf die notwendige Netzinfrastruktur zu bewerten.
- Entwicklung und Bestand des deutschen Stromnetzes
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Netzplanung und -genehmigung
- Analyse und Auswahl eines geeigneten Energieszenarios für 2050
- Ermittlung des Netzausbaubedarfs bis 2050
- Bewertung der planungsrechtlichen Umsetzbarkeit des Zielszenarios
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1 führt in die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit ein, beschreibt den Gang der Untersuchung und erläutert die Methodik.
- Kapitel 2 bietet eine Bestandsaufnahme der deutschen Stromnetze, inklusive der Netzstruktur, der Veränderung der Lastflüsse, der Technologien im Übertragungsnetz und des aktuellen Netzausbaus.
- Kapitel 3 analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen der Planung und Genehmigung von Übertragungsnetzen in Deutschland. Es werden die relevanten Gesetze, Vorschriften und Verfahren sowie die Rolle der verschiedenen Akteure beleuchtet.
- Kapitel 4 untersucht verschiedene Energieszenarien für das Jahr 2050 und wählt ein Zielszenario für die weitere Analyse. Hierbei werden die relevanten Randbedingungen und die technologische Entwicklung der erneuerbaren Energien berücksichtigt.
- Kapitel 5 ermittelt den Netzausbaubedarf, der sich aus dem gewählten Zielszenario ergibt. Es werden verschiedene Ausbauphasen und die dazugehörigen Maßnahmen definiert.
- Kapitel 6 analysiert die planungsrechtliche Umsetzbarkeit des Zielszenarios, insbesondere im Hinblick auf die bestehenden Verfahren und die gesetzlichen Regelungen. Es werden Defizite und Herausforderungen der bestehenden Verfahren aufgezeigt und die Auswirkungen von gesetzlichen Beschleunigungsmaßnahmen auf die Realisierung des Netzausbaus bewertet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themengebiete der Arbeit sind der Ausbau der deutschen Stromnetze, Erneuerbare Energien, Netzinfrastruktur, Planungsrecht, Raumordnung, Genehmigungsprozesse, Energieszenarien, Netzausbaubedarf und Umsetzbarkeit.
- Arbeit zitieren
- Johannes Kraft (Autor:in), Johannes Beers (Autor:in), Sebastian Ruths Sion (Autor:in), Stefanie Tonn (Autor:in), 2011, Ausbau der deutschen Stromnetze bis 2050, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179767