In dieser Diplomarbeit gehe ich der Frage nach, wie ein Konzert beschaffen sein muss, um Interesse für Neue Musik bei Jugendlichen zu wecken. Die Ergebnisse meiner theoretischen Betrachtungen wurden durch die Durchführung eines Schülerkonzertes erprobt, welches von den Teilnehmern evaluiert wurde.
Zunächst gebe ich einen Überblick über das Handlungsfeld der Musikvermittlung. Danach differenziere ich das aus der Forschungsfrage abgeleitete Leitziel meines Vermittlungsprojektes in drei allgemeine Ansätze aus: Distanzverringerung, Aufmerksamkeitssteigerung und Zielgruppenorientierung. Letzterer macht es notwendig, typische Motive der Musikrezeption, die Lebenswelt und das Kulturverhalten der Zielgruppe zu analysieren. Aus den dabei gewonnenen Erkenntnissen stelle ich anschließend verschiedene Vermittlungsmethoden auf, welche die Ansätze in die Praxis überführen. Die Variation der Darbietungsform, die Aufnahme der Wahrnehmungsgewohnheiten der Zielgruppe sowie die Verwendung einfacher Marketingstrategien sind hierbei von besonderer Bedeutung.
Auf der Basis meiner Methoden entstand ein abwechslungsreiches Konzertprogramm, in welchem Live-Musik, Medieneinspielungen, Moderation und Partizipationsmöglichkeiten einander abwechselten. Der außermusikalische Teil wurde von Video-Interviews geprägt, in denen die Interpreten sich und ihrer Werke vorstellten. Die Werke selbst wurden teils wiederum mit außermusikalischen Aktionen kombiniert, welche die Rezeption erleichtern oder Aufmerksamkeit wecken sollten. Anwesend waren ca. 120 Gymnasiasten der Klassenstufen 10 und 11, die nach dem Konzert ihre Eindrücke in einem Fragebogen festhielten.
Trotz fehlender Kontrollgruppe legt die Auswertung der Evaluation nahe, dass die aufgestellten Ansätze und Methoden das Interesse von Jugendlichen an Neuer Musik fördern können. Dabei ist vor allem die zielgruppenorientierte Variation der Konzertform ausschlaggebend. Den Besuch eines vergleichbaren Konzertformates mit ähnlicher oder anderer Musik können sich etliche Zuhörer auch in Zukunft vorstellen. Obwohl jedoch die einzelnen Konzeptideen gute Bewertungen von den Teilnehmern erhielten, wurde die Musik selbst im Durchschnitt weniger positiv aufgenommen. Es wurde deutlich, dass die Art der Vermittlung den ästhetischen Eindruck nur begrenzt verbessern kann, besonders im Rahmen einer einzelnen Veranstaltung.
Inhalt
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Hintergründe zur Konzeption der Arbeit
1.2 Klärung zentraler Begriffe
1.2.1 Neue Musik
1.2.2 Klassik/klassische Musik und Kunstmusik
1.2.3 Popularmusik und Gebrauchsmusik
1.2.4 Musikvermittlung
1.3 Betrachtungen zur Musikvermittlung
1.3.1 Gründe für die Notwendigkeit von Musikvermittlung
1.3.2 Ziele der Musikvermittlung (Audience Development und Ästhetische Bildung)
1.3.3 Gründe für die Förderung und Vermittlung von klassischer Musik
1.3.4 Neue Musik als Objekt der Musikvermittlung
1.3.5 Gründe für die Förderung und Vermittlung von Neuer Musik
2. Entwicklung der konzertpädagogischen Ansätze und Methoden meines Vermittlungsprojektes
2.1 Leitziel des Projektes und Ausdifferenzierung in Ansätze
2.1.1 ErsterAnsatz: Distanzabbau
2.1.2 Zweiter Ansatz: Erzeugung und Steigerung von Aufmerksamkeit
2.1.3 Dritter Ansatz: Zielgruppenorientierung
2.2 Zielgruppenanalyse
2.2.1 Entwicklungspsychologische Faktoren
2.2.2 Bedeutung des Bildungsniveaus
2.2.3 Motivation und Motive
2.2.4 Freizeitgestaltung
2.2.5 Markenverhalten
2.2.6 Kulturverhalten
2.3 Methoden
2.3.1 Variation der Form
2.3.2 Informationsvermittlung
2.3.3 Auratisierung
2.3.4 Auswahl der Kompositionen
2.3.5 Gezielter Einsatz visueller Reize
2.3.6 Publikumseinbindung
2.3.7 Verbindung mit anderen Stilistiken
2.3.8 Etablierung einer Marke — Corporate Identity und Corporate Design
2.4 Zusammenfassung
3. Konzeption und Durchführung des Konzertes
3.1 Zustandekommen und Vorstellung des Konzertprogramms
3.1.1 Gewinnung der Interpreten
3.1.2 Kurzbeschreibung der aufgeführten Werke
3.2 Marketing und Markenbildung
3.2.1 Corporate Identity des Projektes
3.2.2 Corporate Design des Projektes
3.3 Komponenten des Konzertes
3.3.1 Raumauswahl und Raumgestaltung
3.3.2 Audio-Collage zur Eröffnung (Opener)
3.3.3 Programminformationen
3.3.4 Video-Interviews
3.3.5 Moderator und Moderation
3.3.6 One
3.3.7 Abfilmen der Interpreten
3.3.8 Texteinblendung zu ,Früher oder später’
3.3.9 Erklärung durch den Komponisten
3.3.10 Verabschiedung und Outro
3.4 Begründung der Programmanordnung
4. Evaluation des Konzertes
4.1 Auswahl der Evaluationsmethoden
4.2 Qualität in der Musikvermittlung
4.2.1 Qualitätskriterien und Bedingungen für Qualität
4.2.2 Strukturqualität, Prozessqualität, Produktqualität
4.3 Persönliche Beobachtungen des Musikvermittlers
4.3.1 Projektplanung und Vorbereitung
4.3.2 Erfahrungsbericht vom Konzert
4.4 Erstellung des Fragebogens
4.5 Darstellung und Auswertung der Ergebnisse
4.6 Zusammenfassung der Ergebnisse
5. Fazit und Ausblick
6. Quellenverzeichnis
6.1 Literatur
6.2 Internetquellen
6.3 Audioquellen
Zusammenfassung
- Quote paper
- Daniel Eisenhardt (Author), 2011, Neue Musik für Jugendliche präsentiert. Erprobung und Reflexion konzertpädagogischer Ansätze, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179523
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