Ziel dieser Proseminararbeit soll es sein, ein Charakterbild des römischen Statthalters Publius Quintilius Varus zu erstellen. Durch „seine“ Niederlage im Jahre 9 n. Chr., der so genannten „Varusschlacht“, erlangte der Statthalter seine historische Bedeutung. Im Mittelpunkt der Analyse sollen dabei seine Persönlichkeit, seine Aufgaben als Statthalter und sein Verhalten als Feldherr stehen. Im Besonderen soll auf die Frage eingegangen werden, ob das durch Quellen vermittelte Bild des Legaten als realistisch betrachtet werden kann. Die Charakter-darstellung wurde im Besonderen durch den antiken Autor Velleius Paterculus negativ geprägt. Speziell Anspruch und Wirklichkeit der Quellen sollen dabei genauer untersucht werden. War Varus in dem Glauben nach Germanien gekommen, dort Steuern erheben zu können und eine Provinzialordnung nach römischem Vorbild entstehen zu lassen? Oder war ihm die heikle Lage bewusst? Wenn ja, warum ließ er sich dann im Herbst 9 n. Chr. zu jenem geschichtsträchtigen Zug ins Germanengebiet verleiten?
Der erste Teil der Arbeit setzt sich zunächst biographisch mit Varus’ Karriere als Konsul, Prokonsul und später Statthalter in Syrien und Germanien auseinander. Der zweite Teil der Arbeit geht im Detail auf Varus’ Persönlichkeit ein. Es wird geklärt, wie sich Varus als Statthalter und Feldherr verhielt und wie er durch Zeitgenossen und in der Forschung eingeschätzt wird. Im Mittelpunkt wird die Frage stehen, warum Varus Jahre nach seinem Tod vom Historiker Velleius Paterculus derart persönlich demontiert wurde. Paterculus’ Darstel-lung wird dahingehend mit anderen antiken Autoren in Hinblick auf Perspektivität verglichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Die Person des Statthalters Varus
- Biographische Skizze des Legaten
- Varus' politische Laufbahn bis zur Statthalterschaft in Germanien
- Statthalterschaft in Germanien und Tod im Jahre 9
- Das Charakterbild des Legaten
- Die Persönlichkeit von Publius Quintilius Varus
- Varus' Rolle als Statthalter
- Quintilius Varus - Der unfähige Feldherr?
- Die Erzeugung einer Person – Einschätzungen zu Varus
- Biographische Skizze des Legaten
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Proseminararbeit ist es, ein Charakterbild des römischen Statthalters Publius Quintilius Varus zu erstellen. Der Fokus liegt auf seiner Persönlichkeit, seinen Aufgaben als Statthalter und seinem Verhalten als Feldherr. Dabei wird besonders auf die Frage eingegangen, ob das durch Quellen vermittelte Bild des Legaten als realistisch betrachtet werden kann.
- Die politische Laufbahn von Publius Quintilius Varus
- Die Rolle des Statthalters Varus in Germanien
- Die Bewertung Varus' als Feldherr
- Die Quellenlage zu Varus' Leben und Wirken
- Die Interpretation der Varusschlacht in der antiken Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Dieses Kapitel stellt die Zielsetzung der Arbeit vor und skizziert den Themenbereich. Es wird die Bedeutung Varus' im Kontext der Varusschlacht hervorgehoben und die zentrale Forschungsfrage formuliert.
- Die Person des Statthalters Varus: Dieses Kapitel behandelt Varus' Lebenslauf, beginnend mit seiner frühen Karriere bis hin zu seiner Statthalterschaft in Germanien. Es beleuchtet seine politischen Ämter und seine Beziehung zu Augustus. Weiterhin wird Varus' Rolle als Feldherr und seine Persönlichkeit in den Blick genommen. Die Frage nach seinem Fähigkeiten und die Bewertung seiner Entscheidungen stehen im Mittelpunkt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Publius Quintilius Varus, Varusschlacht, Statthalter, Germanien, Feldherr, Quellenkritik, antike Literatur, Velleius Paterculus, Cassius Dio, Tacitus, Römische Geschichte.
- Citation du texte
- Thomas Schulze (Auteur), 2007, Charakterstudie des römischen Statthalters Publius Quintilius Varus im Kontext literarischer Überlieferungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179155