Nach Meads Kommunikationskonzept können materielle Konsumgüter einen sozial bestimm-ten symbolischen Bedeutungsschatz herausbilden und haben somit sinnstiftenden Charakter für die Identitätsbildung einer Person. An einem von mir aufgeführten Beispiel lässt sich zei-gen, dass das Auftreten eines besonderen Konsumgutes im Freundeskreis eines Jugendli-chen, den Anstoß für eine innere dialogische Aushandlung des Selbstverständnisses auslösen kann. Die Bedeutung eines materiellen Konsumgutes als Symbolquelle konnte soweit im Ausschnitt einer losen sozialen Interaktion dargestellt werden (Kohl 2011: 2f.). Sieht man das Individuum dabei im Kontext einer modernen, individualisierten und pluralisierten Gesellschaft ergeben sich weitere Blickwinkel auf die Bedeutung von Konsum für die Identität. Hier ist das Individuum mit einer Reihe von Entscheidungsmöglichkeiten konfrontiert, deren Wahl immer auch unkalkulierbare Risiken beinhalten können und somit das Selbstbild in unsicherer Weise bestimmen (Abels 2007: 229 f.). Aufgrund vielzähliger differenzierter Lebenslagen in einer nach Beck definierten Gesellschaft, sieht sich das einzelne Schicksal im Prozess seiner individuellen Entfaltung und dabei auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, Widersprüchen und weitgehender Orientierungslosigkeit durch den Verlust sozialer Sicherheiten ausgesetzt. (Massen)-Konsum als soziale Operation ist dabei immanent. (Beck 1986, 206).
Die Untersuchung von Fernsehkonsum auf Grundlage der bereits gewonnen Erkenntnisse, aus Kohl (2011) „Identität durch Konsum?“ soll schließlich belegen, dass Konsum unter diesen Umständen weitere sinnstiftende Aspekte der Identität anspricht. Weiter wird behauptet, dass Fernsehen darüber hinaus den Individualisierungsprozess einer Person unterstützt. Um die Zusammenhänge zu verdeutlichen, ist es zunächst notwendig, die Ideen von Mead zu modifi-zieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Individuum in der gesellschaftlich-entwickelten Moderne
- Modifikation der theoretischen Überlegungen Meads
- Die Bedeutung von TV-Konsum für die Identitätsbildung
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Bedeutung von TV-Konsum für die Identitätsbildung in der reflexiven Moderne. Sie setzt sich zum Ziel, die Rolle des Massenmediums Fernsehen im Kontext der Individualisierung und der Herausforderungen der modernen Gesellschaft zu beleuchten.
- Die Bedeutung von Konsum für die Identitätsbildung in einer individualisierten Gesellschaft
- Die Modifikation von Meads Kommunikationskonzept im Kontext der reflexiven Moderne
- Die Rolle des Fernsehens als Medium der Massenkommunikation und seine Auswirkungen auf die Identitätsbildung
- Die Bedeutung von TV-Konsum für die soziale Orientierung und die Bewältigung der Herausforderungen der modernen Gesellschaft
- Die dialektische Beziehung zwischen TV-Konsum und der Individualisierung
Zusammenfassung der Kapitel
-
Einleitung
Die Einleitung stellt die grundlegende These der Hausarbeit vor: TV-Konsum hat eine bedeutende Rolle für die Identitätsbildung in der reflexiven Moderne. Sie baut auf dem Kommunikationskonzept von Mead auf, das die symbolische Bedeutung von Konsumgütern für die Identitätsbildung betont. Die Einleitung führt das Forschungsproblem ein und skizziert die zentralen Argumentationslinien der Arbeit.
-
Das Individuum in der gesellschaftlich-entwickelten Moderne
Dieses Kapitel analysiert die Bedingungen der modernen Gesellschaft, die das Individuum prägen. Es beleuchtet die Herausforderungen der Individualisierung und der Enttraditionalisierung, die das Individuum in einem Prozess der Selbstfindung und der Suche nach Orientierung und Sinn gefangen halten. Das Kapitel stellt den Zusammenhang zwischen Individualisierung und der Bedeutung von Massenmedien, insbesondere Fernsehen, her.
-
Modifikation der theoretischen Überlegungen Meads
Dieses Kapitel greift Meads Kommunikationskonzept auf und modifiziert es im Kontext der reflexiven Moderne. Es betont die Bedeutung von Selbstreflexion und die Rolle der Sprache in der Identitätsbildung. Das Kapitel integriert die Ideen von Habermas, der den Begriff der kommunikativen Vernunft einführt und die Bedeutung von Anerkennung und Selbstverständigung in der modernen Gesellschaft hervorhebt.
-
Die Bedeutung von TV-Konsum für die Identitätsbildung
Dieses Kapitel analysiert die Rolle des Fernsehens als Medium der Massenkommunikation und seine Auswirkungen auf die Identitätsbildung. Es zeigt, wie TV-Konsum den Individualisierungsprozess unterstützt und dem Individuum Möglichkeiten zur Orientierung und Selbstfindung bietet. Das Kapitel untersucht die Bedeutung von TV-Konsum für die soziale Orientierung und die Bewältigung der Herausforderungen der modernen Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Identitätsbildung, die reflexive Moderne, Individualisierung, TV-Konsum, Massenkommunikation, Mead, Habermas, soziale Orientierung und Selbstverständigung.
- Arbeit zitieren
- Christian Kohl (Autor:in), 2011, Identität durch (TV)-Konsum? (Teil 2) - Die Bedeutung eines Massenmediums für die Identitätsbildung in einer reflexiven Moderne, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179117
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.