„Wer meint, bei der demografischen Entwicklung ohne ältere Kollegen auskommen zu können, wird einen Wettbewerbsnachteil haben.“
Dies ist die Hauptbotschaft der diesjährigen Fachtagung „Change 2010“ des Centers of Competence e.V. in Emden, ein Unternehmensbündnis zum Wissenstransfer von Nordwestunternehmen.
Politik, Krankenkassen und Bundesämter warnen schon seit Jahren vor den Folgen der Überalterung der deutschen Bevölkerungsstruktur.
Mit dem demografischen Wandel gehen die Verknappung des Nachwuchskräfteangebotes sowie der altersbedingte Anstieg des betrieblichen Krankenstandes einher. Deutsche Unternehmen werden zwingend dazu aufgefordert, die bereits bestehenden Arbeitsverhältnisse vor allem durch Gesundheitsprävention dauerhaft zu sichern.
Im Jahr 2004 hat daher der Gesetzesgeber einen Teil der Verantwortung zur gesundheitlichen Prävention an die deutschen Unternehmen übertragen. Dieser legt insbesondere die betriebliche Eingliederung von Langzeiterkrankten fest, um den Produktionsfaktor Arbeit auch zukünftig dem Unternehmen und vor allem der Volkswirtschaft zu sichern.
Aus aktuellem Anlass untersucht daher diese Arbeit, ob das betriebliche Eingliederungsmanagement (im Sinne des §84 Abs.2 SGB IX) zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit von langzeiterkrankten Arbeitnehmern geeignet ist. Dabei wird sich ausschließlich auf die Eingliederung von Erwerbstätigen mit einer durchgehenden, krankheitsbe-dingten Arbeitsunfähigkeit von mehr als 42 Tagen im Jahr beschränkt. Die Eingliederung von schwerbehinderten Arbeitnehmern wird nicht thematisiert.
Des Weiteren wird in dieser Arbeit noch von einem gesetzlichen Renteneintrittsalter von 65 Jahren ausgegangen.
Diese Arbeit wird mit der Untersuchung von Ursachen und Folgen des demografi-schen Wandels für deutsche Unternehmen begonnen. Anschließend wird in diesem Zusammenhang die Entwicklung von Langzeiterkrankungen von 2005 bis 2010 in der erwerbstätigen Bevölkerung analysiert. Daraufhin werden deren mögliche Ursachen geklärt und am Beispiel der Baubranche näher veranschaulicht.
Die durch Langzeitarbeitsunfähigkeit entstehenden, betrieblichen Herausforderun-gen, werden nachfolgend kurz skizziert.
Das betriebliche Eingliederungsmanagement soll mit den dazugehörigen, rechtlichen Rahmenbedingungen auf Unternehmensebene vorgestellt werden. Im Anschluss wird das Instrument einer ausführlichen Evaluation, mit der Abwägung von Vor- und Nachteilen unterzogen.
Inhaltsverzeichnis
- Thematische Einführung und Problemstellung
- Der demografische Wandel in der Arbeitswelt
- Ausmaß und Entwicklung der Langzeiterkrankungen in der erwerbstätigen Bevölkerung zwischen 2005-2010
- Ursachen für Langzeiterkrankungen von älteren Arbeitnehmern
- Langzeiterkrankungen im Baugewerbe
- Betriebswirtschaftliche Folgen von Langzeiterkrankungen im Unternehmen
- Das betriebliche Eingliederungsmanagement
- Die betriebliche Umsetzung des Eingliederungsmanagements
- Die rechtlichen Rahmenbedingungen des BEM auf Unternehmensebene
- Evaluation des BEM
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Bedeutung des betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) im Kontext des demografischen Wandels und der damit verbundenen Alterung der Belegschaft. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen von Langzeiterkrankungen auf Unternehmen und beleuchtet die Rolle des BEM als Instrument zur Wiedereingliederung erkrankter Mitarbeiter.
- Der demografische Wandel und seine Auswirkungen auf die Arbeitswelt
- Ausmaß und Ursachen von Langzeiterkrankungen bei älteren Arbeitnehmern
- Betriebswirtschaftliche Folgen von Langzeiterkrankungen
- Das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) als Lösungsansatz
- Rechtliche Rahmenbedingungen und praktische Umsetzung des BEM
Zusammenfassung der Kapitel
Thematische Einführung und Problemstellung: Die Einleitung führt in die Thematik des demografischen Wandels und seiner Auswirkungen auf die Unternehmensstrukturen ein. Sie stellt die Problematik von Langzeiterkrankungen älterer Mitarbeiter und den daraus resultierenden betriebswirtschaftlichen Herausforderungen heraus. Die Arbeit argumentiert für die Notwendigkeit eines effektiven BEM zur Bewältigung dieser Herausforderungen und skizziert den Forschungsansatz.
Der demografische Wandel in der Arbeitswelt: Dieses Kapitel analysiert den demografischen Wandel in Deutschland und seine Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Es beleuchtet den Rückgang der Geburtenrate, die steigende Lebenserwartung und die daraus resultierende Alterung der Bevölkerung. Der Fokus liegt auf den Konsequenzen für Unternehmen, insbesondere auf den zunehmenden Anteil älterer Arbeitnehmer und die Herausforderungen, die sich daraus für die Personalplanung und das Arbeitsumfeld ergeben. Die zunehmende Verknappung qualifizierter Arbeitskräfte wird als zentrale Herausforderung diskutiert.
Ausmaß und Entwicklung der Langzeiterkrankungen in der erwerbstätigen Bevölkerung zwischen 2005-2010: Dieses Kapitel präsentiert statistische Daten zum Ausmaß und zur Entwicklung von Langzeiterkrankungen in der erwerbstätigen Bevölkerung zwischen 2005 und 2010. Es differenziert nach Altersgruppen und Branchen und analysiert die Ursachen von Langzeiterkrankungen bei älteren Arbeitnehmern. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der betriebswirtschaftlichen Folgen dieser Erkrankungen, wie z.B. Produktivitätsausfälle, erhöhte Personalkosten und verminderte Wettbewerbsfähigkeit. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Baugewerbe gewidmet, um branchen-spezifische Aspekte hervorzuheben.
Das betriebliche Eingliederungsmanagement: Dieses Kapitel beschreibt das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) als ein Instrument zur Wiedereingliederung erkrankter Mitarbeiter. Es erläutert die verschiedenen Aspekte der betrieblichen Umsetzung, einschließlich der rechtlichen Rahmenbedingungen, und bewertet die Effektivität des BEM anhand von Beispielen und empirischen Daten. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Vorteile eines gut funktionierenden BEM für sowohl den Arbeitgeber als auch den Arbeitnehmer. Die Bedeutung einer proaktiven und ganzheitlichen Herangehensweise wird betont.
Schlüsselwörter
Demografischer Wandel, Alterung der Belegschaft, Langzeiterkrankungen, Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM), Wiedereingliederung, Arbeitsunfähigkeit, Betriebswirtschaftliche Folgen, Rechtliche Rahmenbedingungen, Gesundheitsmanagement.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Demografischer Wandel, Langzeiterkrankungen und Betriebliches Eingliederungsmanagement
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit untersucht die Bedeutung des betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) im Kontext des demografischen Wandels und der damit verbundenen Alterung der Belegschaft. Sie analysiert die Auswirkungen von Langzeiterkrankungen auf Unternehmen und beleuchtet die Rolle des BEM als Instrument zur Wiedereingliederung erkrankter Mitarbeiter.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt den demografischen Wandel und seine Auswirkungen auf die Arbeitswelt, das Ausmaß und die Ursachen von Langzeiterkrankungen bei älteren Arbeitnehmern, die betriebswirtschaftlichen Folgen von Langzeiterkrankungen, das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) als Lösungsansatz sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen und die praktische Umsetzung des BEM.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zur thematischen Einführung und Problemstellung, zum demografischen Wandel in der Arbeitswelt, zum Ausmaß und zur Entwicklung von Langzeiterkrankungen (2005-2010), zum betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) und abschließend in eine Zusammenfassung und einen Ausblick. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte der Thematik.
Welche Daten werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit verwendet statistische Daten zum Ausmaß und zur Entwicklung von Langzeiterkrankungen in der erwerbstätigen Bevölkerung zwischen 2005 und 2010. Diese Daten werden differenziert nach Altersgruppen und Branchen ausgewertet. Zusätzlich werden empirische Daten und Beispiele zur Bewertung der Effektivität des BEM herangezogen.
Welche Ergebnisse werden in der Arbeit präsentiert?
Die Arbeit präsentiert Ergebnisse zur Auswirkung des demografischen Wandels auf Unternehmen, zum Ausmaß und den Ursachen von Langzeiterkrankungen bei älteren Arbeitnehmern und zu den betriebswirtschaftlichen Folgen dieser Erkrankungen. Sie bewertet die Effektivität des BEM als Instrument zur Wiedereingliederung erkrankter Mitarbeiter und beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen und die praktische Umsetzung.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit argumentiert für die Notwendigkeit eines effektiven BEM zur Bewältigung der Herausforderungen, die sich aus dem demografischen Wandel und den damit verbundenen Langzeiterkrankungen ergeben. Sie betont die Bedeutung einer proaktiven und ganzheitlichen Herangehensweise an das BEM für sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Demografischer Wandel, Alterung der Belegschaft, Langzeiterkrankungen, Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM), Wiedereingliederung, Arbeitsunfähigkeit, Betriebswirtschaftliche Folgen, Rechtliche Rahmenbedingungen, Gesundheitsmanagement.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Unternehmen, Personalmanager, Arbeitsmediziner, Wissenschaftler und alle, die sich mit den Herausforderungen des demografischen Wandels und des Gesundheitsmanagements in Unternehmen auseinandersetzen.
- Quote paper
- Kathrin Muschert (Author), 2011, Demografischer Wandel und Alterung der Mitarbeiterstruktur im Unternehmen. Die Bedeutung des Betrieblichen Eingliederungsmanagements, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178818