Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit einer Studie zum Thema Bildretrieval im Internet, die in dem 2005 erschienenen Fachzeitschriftsartikel A model for image retrieval tasks for creative multimedia von Roslina Othman beschrieben und
ausgewertet wird. Die zu diesem Zweck vorgenommene Einteilung gliedert die Arbeit
in vier Teile, wobei im ersten die Ausgangssituation samt Fragestellung, Zielen und der angewandten Methodik beschrieben, im zweiten themenrelevante Studien aus der Vergangenheit erläutert, im dritten die Ergebnisse der Autorstudie vorgestellt und im vierten schließlich kritisch reflektiert werden.
1 Einleitung
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit einer Studie zum Thema Bildretrieval im Internet, die in dem 2005 erschienenen Fachzeitschriftsartikel A model for image retrieval tasks for creative multimedia von Roslina Othman beschrieben und ausgewertet wird. Die zu diesem Zweck vorgenommene Einteilung gliedert die Arbeit in vier Teile, wobei im ersten die Ausgangssituation samt Fragestellung, Zielen und der angewandten Methodik beschrieben, im zweiten themenrelevante Studien aus der Vergangenheit erläutert, im dritten die Ergebnisse der Autorstudie1 vorgestellt und im vierten schließlich kritisch reflektiert werden.
1.1 Fragestellungen und Ziele
Die Bestrebung des Autors ist es durch eine qualitative Studie zu klären, wie Bildretrieval, also - vereinfacht ausgedrückt - die Recherche nach Bildern, von Akademikern aus dem Bereich Multimedia gehandhabt wird und welche Besonderheiten dabei zu Tage treten. Insbesondere geht es dabei um die Beziehungen zwischen dem beabsichtigten Nutzen, den die Bilder für die Suchenden haben sollen, der Art der query, also der Sucheingabe, den dazu verwendeten Suchwörtern bzw. Schlagwörtern sowie der Relevanzbeurteilung der Bilder durch die Suchenden. Die Ergebnisse werden mit denen aus vorherigen Studien in diesem Bereich abgeglichen und sollen als Hilfestellung zur Entwicklung eines professionellen, den Ansprüchen der Nutzer gerecht werdenden Bildretrieval-Systems dienen. Die Wichtigkeit ein solches System zu entwickeln vor dem Hintergrund der rasant ansteigenden Menge an verfügbarem Bildmaterial im Web, sowohl aus dem Privaten als auch aus dem Beruflichen Milieu bei gleichzeitig wachsender Multimedia-Industrie und einher- gehend ihrem wachsenden Interesse an diesem Thema, wird betont.
1.2 Vorgaben und Methodik
Zur Beantwortung der eben beschriebenen Fragen wurden 35 Lehrkräfte mit akademischer Laufbahn herangezogen, die einerseits an der Fakultät Information und Kommunikations-Technologie der Internationalen Islamischen Universität Malaysia und andererseits an der Fakultät Creative Multimedia der Multimedia-Universität Malaysia tätig waren. Aufgrund einer vorherigen, vom Autor durchgeführten Studie, in der herausgefunden wurde, dass die Akademiker die Bildersuche von Google (erreichbar unter: http://images.google.de/imghp?hl=en&tab=wi) nutzen, um ihre Bildrecherchen zu vollführen, wurde für diese Studie entsprechend die Google Bildersuche vorgegeben. Jeder Studienteilnehmer hatte jeweils eine Bildrecherche durchzuführen und die in Abschnitt 1.1 schon angesprochenen, teils offen, teils geschlossen formulierten Fragen zu beantworten, wobei die Relevanzbeurteilung der gefundenen Bilder in einem zweiten, zeitlich leicht versetzten Schritt abgefragt wurde. Für die Erwerbung der Bilder stand den Akademikern ein Budget zur Verfügung, so dass daran abzusehen sein würde, bis zu welchem Ausmaß dieses in Anspruch genommen würde, um eine Bildsuche erfolgreich zu beenden. Der zeitliche Rahmen der Studie erstreckte sich von Juli bis Dezember 2003, die praktische Abwicklung verlief über telefonische Einzelinterviews.
2 Vorherige Studien und Studie des Autors
Othman befasst sich zunächst mit den schon veröffentlichten Studien im Bereich Bildretrieval und trägt die wichtigsten Erkenntnisse zusammen. Dabei wird festgestellt, dass sich das Bildretrieval zwar von Themengebiet zu Themengebiet unterscheide, die Anwendbarkeit auf Multimedia jedoch bestehen könne, zumal Multimedia ein Gebiet sei, das sich aus vielen Teilgebieten zusammensetze.
So werden zunächst die vier in der Autorstudie näher zu untersuchenden Hauptdisziplinen Bildnutzen, Suchanfrage, Suchwörter und Relevanzbeurteilung als Konsens aus den Studien ausgemacht. Das Gebiet Bildnutzen wäre nach CONNIS ET AL. 2000 in die sieben Subgebiete Illustration, Informationsaufbereitung, Informationsverbreitung, Lehre, Ideenerzeugung, ästhetische Untermalung sowie Emotionsansprache und -erzeugung zu unterteilen. Die Unterscheidung sei vor allem deshalb so wichtig, da der bezweckte Nutzen der Bilder sich auf die Art der Suche an sich auswirke. Wie im Folgenden zu sehen sein wird, wird diese Kategorisierung weitestgehend beibehalten.
Zum Thema Art der Suchanfrage wird ENSER 1993 herangezogen, der die Suchanfrage in vier Modi einteilt:
1. linguistische Suchanfrage - linguistischer Suchmodus
2. visuelle Suchanfrage - visueller Suchmodus
3. visuelle Suchanfrage - linguistischer Suchmodus
4. linguistische Suchanfrage - visueller Suchmodus
In der Studie gilt es entsprechend herauszufinden, welche Modi am häufigsten bzw. seltensten genutzt werden usw. Es ist jedoch hinzuzufügen, dass der zweite und dritte Modus aufgrund der visuellen Suchanfrage für diese Studie ausgeschlossen ist, da Google Bildersuche diese nicht unterstützt bzw. anbietet.
Für die Bewertung der Relevanz von Bildern sind laut CHOI/RASMUSSEN 2002 neun Kriterien entscheidend: Themenspezifizität, Akkuratheit, Zeitrahmen, Suggestivkraft, Neuheit, Vollständigkeit (der benötigten Bildinhalte), Verfügbarkeit, Anziehungskraft bzw. Attraktivität und technische Eigenschaften der Bilder. Neben diesen werden noch weitere acht Kriterien angegeben, die nicht aus der visuellen Erscheinung eines Bilds bestimmt werden können: Titel, Datum der Veröffentlichung, Name des Fotografen oder Erstellers, Deskriptoren, Anmerkungen, sowie Informationen über das Medium, die Kollektion und die Speicherquelle.
Neben der eben genannten Relevanzkriterien übernimmt Othman auch die Suchmodi und gibt diese als Antwortmöglichkeiten für die befragten Akademiker vor. Überdies sollten die Befragten ihre Suchanfrage benennen und das Gesuchte beschreiben (z.B. „Domestic animals on farm“). Weiterhin musste angegeben werden, welche Suchwörter verwendet wurden - jeweils bei der ersten und bei einer evtl. nachfolgenden Suche - sowie eine von drei Antwortmöglichkeiten hinsichtlich der benötigten Informationen für eine Relevanzbestimmung bzw. -beurteilung ausgewählt wurden (Bild, Bild mit Beschreibung, Bild mit detaillierter Beschreibung).
3 Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Nach der Auswertung der Fragebögen wurde festgestellt, dass der Verwendungszweck der Bilder vor allem in den Bereichen Forschung, IT-Projekt, Publikation und Lehre lag (vgl. Tab. 1), wobei diese naturgemäß jeweils an die Verantwortlichkeiten der Akademiker in der Institution gekoppelt waren. Etwas mehr als ein Drittel der Recherchen versuchten dabei zwei Bereiche zugleich abzudecken. Als Motivation zur Durchführung einer Suche wurde allgemein die Sicherstellung der Qualität der Arbeit angegeben. Weiter waren auch die qualitativen Erwartungen der Studenten bezüglich der Krea- tivität des Präsentationsmaterials der Akademiker wichtig.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 1: Quantitative Verteilung auf Verwendun- gszwecke (Quelle: eig. Darst. n. Othmann 2005)
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1 Aus didaktischen Gründen wird die männliche Form stellvertretend für beide Geschlechter verwendet.
- Quote paper
- Master of Arts Stanislaw Schmidt (Author), 2009, Eine kritische Auseinandersetzung mit einer qualitativen Studie zu Bildretrieval, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178570
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