Ungleichheitssensible Begleitung von Kindern und Familien im Übergangskontext ist ein möglicher Weg die zur Bildungsförderung von Kindern beitragen kann.
Warum gehst Du in die Schule? Die Frage ist einfach gestellt und wird von zukünftigen Schulkindern zumeist kurz beantwortet, lädt aber dazu ein, stellvertretend für viele andere Fragen zur Übergangsgestaltung über die entwicklungspsychologische, historische, pädagogische und soziologische Bedeutung der vielfältigen Herausforderungen eines gelingenden Übergangs nachzudenken, Elementar- und Primarbereich schaffen im Bildungssystem die Grundlagen für lebenslanges Lernen: "Bildungschancen sind Lebenschancen", die es in Bezug auf den Übergang von der Kindertagesstätte in die Grundschule zu betrachten gilt (vgl. Die Bundesregierung, 2011).
Ob und wie vorteilhafte oder nachteilige Lebensbedingungen in Bezug auf Bildungschancen für Kinder produziert werden ist Gegenstand der Thesis. Sie geht der Forschungsfrage nach, welche Aspekte der Übergangsbegleitung vom Kindergarten in die Grundschule für Teilhabe und Bildungschancen bedeutsam und relevant sind.
Im Verlauf der ungleichheitstheoretisch und pädagogisch ausgerichteten Arbeit bieten diese theoretischen Ansatzpunkte für die Übergangsgestaltung weitere Aspekte, die berücksichtigt werden können (u.a. werden die Begriffe Habitus und Kapital nach Pierre Bourdieu).
Neben den beteiligten Bildungsorten und dem zugrunde liegenden Bildungsverständnis werden die aktiven Akteure der Transition sowie die begleitenden Akteure beleuchtet.
Im Weiteren wird der Frage nachgegangen, welche Kompetenzen und Ressourcen für den Übergang relevant sind und es erfolgt eine Analyse der Ursachen der Bildungsbenachteiligung. Die vorliegende Arbeit möchte hierzu mögliche Antworten geben und verborgene Mechanismen der Bildungsbenachteiligung im Übergangskontext aufdecken, um etwaige Ursachen von Bildungsbenachteiligung zu bergen (vgl. Bourdieu, 2005).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Übergänge — Transitionen: Theoretische Zugänge
- Betrachtungsweisen und Vorläufer der Konzeption von Übergang
- Bezeichnung Übergang — Begriff Transition
- Zentrale theoretische Grundlagen der Transitionsforschung
- Der ökopsychologische Ansatz nach Urie Bronfenbrenner
- Das ökopsychologische Modell zur Schulfähigkeit nach Horst Nickel
- Das kontextuelle System-Modell
- Das Stressmodell von Richard S. Lazarus
- Entwicklungspsychologie der Lebensspanne
- Modell der kritischen Lebensereignisse nach Sigrun-Heide Filipp
- Das Transitionsmodell — der theoretische Rahmen für die pädagogische Übergangsgestaltung
- Die Bildungsorte und Akteure der Transition
- Bildungsorte — Historische Entwicklung der Trennung
- Aktuelle Organisation und Struktur der Bildungsorte
- Familie als Ort der Bildung
- Kindertagesstätte und Grundschule
- Das Bildungsverständnis
- Sicht auf Bildung
- Bildungsbereiche und Basiskompetenzen
- Die Akteure der Transition
- Die Kompetenz des sozialen Systems — Kinderfreundschaften
- Die aktiven Akteure: Kinder und Eltern
- Die begleitenden Akteure: die pädagogischen Fachkräfte
- Exkurs: Gatekeeper
- Exkurs: Ehrenamtliche und Honorarkräfte
- Zusammenhang: Teilhabe und Bildungschancen im Übergangskontext
- Einführung der Begriffe Kapital und Habitus nach Pierre Bourdieu
- Anschlussfähiges Wissen
- Teilhabe, Bildung und Chancen
- Recht auf gesellschaftliche Teilhabe — Recht auf Bildung
- Mechanismen der Bildungsexklusion
- Ungleiche Kindheiten — Studien zu Bildungspraktiken der Familien
- Ressourcenunterschiede und Milieus
- Milieutypische, familiäre Alltagspraktiken und bildungsrelevanter Habitus
- Elemente des familienbezogenen Habitus
- Konsequenzen für die Übergangsgestaltung
- Weiterer Ausbau der Kindertagesbetreuung
- Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Übergangsgestaltung
- Bestehende Übergangsmodelle in Deutschland
- Zentrale Ansatzpunkte der Übergangsbegleitung
- Anforderung und Herausforderungen der pädagogischen Akteure
- Die Einstellung als Grundvoraussetzung
- Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelor-Thesis befasst sich mit der Gestaltung des Übergangs von der Kindertagesstätte in die Schule und dessen Bedeutung für die Teilhabe und Bildungschancen von Kindern. Die Arbeit analysiert verschiedene theoretische Ansätze der Transitionsforschung, um den Übergangsprozess aus entwicklungspsychologischer und soziologischer Perspektive zu beleuchten. Im Mittelpunkt stehen die Bildungsorte Familie, Kindertagesstätte und Grundschule sowie die jeweiligen Akteure, die an diesem Übergang beteiligt sind.
- Die Bedeutung von Transitionen für die Entwicklung von Kindern und deren familiärem Umfeld
- Die Herausforderungen und Chancen des Übergangs von der Kindertagesstätte in die Schule
- Die Rolle von sozialen und kulturellen Kapitalien im Bildungsprozess
- Die Entstehung von Bildungsungleichheit und Exklusion im Übergangskontext
- Handlungsempfehlungen für die Gestaltung eines gelingenden Übergangs
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 befasst sich mit den theoretischen Grundlagen der Transitionsforschung. Es werden verschiedene Ansätze vorgestellt, darunter der ökopsychologische Ansatz von Urie Bronfenbrenner, das Modell der kritischen Lebensereignisse von Sigrun-Heide Filipp und das Transitionsmodell von Harald Welzer. Diese Ansätze liefern wichtige Erkenntnisse über die Bedeutung von Übergängen im Lebenslauf eines Menschen und deren Einfluss auf die Entwicklung von Kindern.
Kapitel 3 analysiert die Bildungsorte und Akteure der Transition. Es wird die historische Entwicklung der Trennung von Kindertagesstätte und Grundschule beleuchtet und das aktuelle Bildungsverständnis sowie die Bedeutung von Basiskompetenzen für den Übergangsprozess erläutert. Außerdem werden die aktiven Akteure (Kinder und Eltern) und die begleitenden Akteure (pädagogisches Fachpersonal, Gatekeeper, Ehrenamtliche) vorgestellt.
Kapitel 4 untersucht den Zusammenhang zwischen Teilhabe und Bildungschancen im Übergangskontext. Es werden die Kapitalsorten von Pierre Bourdieu (ökonomisches, soziales und kulturelles Kapital) sowie der Begriff des Habitus eingeführt. Die Studie „Ungleiche Kindheiten" von Tanja Betz liefert Einblicke in die unterschiedlichen Bildungspraktiken von Familien aus verschiedenen Milieus und deren Einfluss auf die Bildungschancen der Kinder.
Kapitel 5 widmet sich den Konsequenzen für die Gestaltung des Übergangs. Es werden Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Übergangsgestaltung gegeben, bestehende Übergangsmodelle vorgestellt und zentrale Ansatzpunkte der Übergangsbegleitung erläutert. Außerdem werden die Anforderungen und Herausforderungen an das pädagogische Fachpersonal im Übergangskontext beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Übergang von der Kindertagesstätte in die Schule, Transitionen, Bildungschancen, Teilhabe, Bildungsungleichheit, Exklusion, Kapital, Habitus, familiäre Bildungspraktiken, pädagogische Fachkräfte, professionelle pädagogische Einstellung, Übergangsbegleitung und Kooperation zwischen Kindertagesstätte und Grundschule.
- Citar trabajo
- Birgit Schäfer-Biermann (Autor), 2011, Übergangsgestaltung von der Kindertagesstätte in die Schule und deren Bedeutung für Teilhabe und Bildungschancen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178565
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