1. Einleitung:
Spiel ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens und vor allem heute, wo man viele Erkenntnisse
darüber hat, was Spiel beim Menschen, speziell beim Kinde bewirken kann und in welcher
Art und Weise das Spielen in der Lage ist, Kindern zu helfen, kann man sich als Pädagoge,
Erzieher, Psychologe usw. den Alltag eines Kindes ohne Spiel nicht vorstellen.
2. Zwei wichtige Definitionen
Zwei Definitionen:
„Spiel ist eine allgemeine Aktivität des Menschen, die ohne Zwang und Zweck um ihrer
selbst ausgeübt wird.
Spiel stellt nach J. Huizinga (‚homo ludens’, 1933) eine ‚primäre Lebenskategorie’ dar.
Spiel(verhalten) ist ein komplexes Geschehen, in dem
· sensomotorisches Verhalten
· intellektuelles (kognitives) Verhalten
· emotionales Verhalten
· soziales Verhalten
untereinander verquickt sind“
(vgl.: Vernooij o. J.: http://www.uni-wuerzburg.de/sopaed1/vernooij/spiel/spiel.htm).
3. Formen von Spiel
Es gibt verschiedenste Möglichkeiten und Formen ein Spiel in die Handlung umzusetzen.
Man kann allein spielen (Einzelspiel), ein Gruppenspiel machen (Sozialbezug bzw.
Sozialverhalten) oder auch ein Planspiel durchführen. Des weiteren gibt es die sogenannten
Gesellschaftsspiele, wie z.B. „Mensch ärgere Dich nicht“, das Theaterspiel und das
Rollenspiel, in denen sich die Mitspieler meist in andere Charaktere hinein versetzen. Zwei
wichtige Formen, die in der Schule als unkomplizierte Lehrmethoden verwendet werden, sind
z.B. Lern- und Denkspiele. Auch Sportspiele und Mannschaftsspiele sind sowohl in der
Schule, als auch in der Freizeit Ausgleich und Beschäftigung. Das freie Spiel findet man
hauptsächlich in Kindergärten, in denen die Kinder ihren Wünschen und Bedürfnissen
nachgehen können und sich somit den Spielen widmen, die sie wollen. Des weiteren kennen
wir Interaktions-, Wahrnehmungsspiele und einige andere Formen.
Inhaltverzeichnis
1. Einleitung
2. Zwei wichtige Definitionen
3. Formen des Spiels
3.1. Das „Rollenspiel“ in der Entwicklung des Kindes
4. Zur Geschichte und Entstehungsweise von Spiel
5. Spieltheorien
5.1 Psychoanalytische Spieltheorie
5.2 Entwicklungspsychologischer Ansatz
5.3 Phänomenologische Spieltheorie
5.4 Sozialisationstheoretischer Ansatz
5.5 Rollentheorie und Spiel
6. Die Spieltherapie
6.1 Entwicklungspsychologische Sichtweise der Spieltherapie
6.2 Therapeutische Sichtweise der Spieltherapie
7. Spiel als eine Art Überlebenstechnik im Holocaust
1. Einleitung:
Spiel ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens und vor allem heute, wo man viele Erkenntnisse darüber hat, was Spiel beim Menschen, speziell beim Kinde bewirken kann und in welcher Art und Weise das Spielen in der Lage ist, Kindern zu helfen, kann man sich als Pädagoge, Erzieher, Psychologe usw. den Alltag eines Kindes ohne Spiel nicht vorstellen.
2. Zwei wichtige Definitionen
Zwei Definitionen:
„Spiel ist eine allgemeine Aktivität des Menschen, die ohne Zwang und Zweck um ihrer selbst ausgeübt wird.
Spiel stellt nach J. Huizinga (‚homo ludens’, 1933) eine ‚primäre Lebenskategorie’ dar.
Spiel(verhalten) ist ein komplexes Geschehen, in dem
- sensomotorisches Verhalten
- intellektuelles (kognitives) Verhalten
- emotionales Verhalten
- soziales Verhalten
untereinander verquickt sind“
(vgl.: Vernooij o. J.: http://www.uni-wuerzburg.de/sopaed1/vernooij/spiel/spiel.htm).
3. Formen von Spiel
Es gibt verschiedenste Möglichkeiten und Formen ein Spiel in die Handlung umzusetzen. Man kann allein spielen (Einzelspiel), ein Gruppenspiel machen (Sozialbezug bzw. Sozialverhalten) oder auch ein Planspiel durchführen. Des weiteren gibt es die sogenannten Gesellschaftsspiele, wie z.B. „Mensch ärgere Dich nicht“, das Theaterspiel und das Rollenspiel, in denen sich die Mitspieler meist in andere Charaktere hinein versetzen. Zwei wichtige Formen, die in der Schule als unkomplizierte Lehrmethoden verwendet werden, sind z.B. Lern- und Denkspiele. Auch Sportspiele und Mannschaftsspiele sind sowohl in der Schule, als auch in der Freizeit Ausgleich und Beschäftigung. Das freie Spiel findet man hauptsächlich in Kindergärten, in denen die Kinder ihren Wünschen und Bedürfnissen nachgehen können und sich somit den Spielen widmen, die sie wollen. Des weiteren kennen wir Interaktions-, Wahrnehmungsspiele und einige andere Formen.
3.1. Das Rollenspiel in der Entwicklung des Kindes
Im Rollenspiel wird von den Kindern eine Wirklichkeit erzeugt. Oft wollen sie so sein, wie die von ihnen dargestellte Rolle. Sie lösen über ihre gespielte Rolle das Problem, dass sie bestimmte Dinge nicht können oder nicht dürfen. Denn in Spiel und Phantasie ist nun mal alles möglich!
Des weiteren können Kinder im Rollenspiel soziale Kompetenzen erwerben.
„Im Rollenspiel ist [auch] die symbolische Darstellung, also die darstellende Assimilation von Bedeutung (vgl. Piaget 1969: 157f). Das Kind generalisiert in symbolischen Darstellungen und Handlungen, Erfahrungen und Verhaltensweisen und stellt sie zum Schein dar. Was das Kind darstellt spricht sein Gefühl an.
Die Erfahrung des begrenzten Könnens und Wollens, des noch unsicheren Ichs, versucht das Kind durch das Rollenspiel zu kompensieren“ (Renner 1995: S.58).
„Kindliches Rollenspiel beinhaltet einerseits die Darstellung der Rollen, wie sie das Kind erfährt - z.B. Mutter, Vater, Bauarbeiter, Polizist - sowie Rollen, die die Innenwelt des Kindes widerspiegeln und seine Ängste und Größenphantasien symbolisieren z.B. (..), Ritter, Weltraumfahrer. Bei Kindern zwischen dem 4. und 7. Lebensjahr ist der Wunsch zu beobachten, die verwendeten Symbole der Wirklichkeit immer ähnlicher werden zu lassen. Diesem Bedürfnis kommen Playmobilprodukte entgegen.“ (Renner 1995: S. 59)
4. Zur Geschichte und Entstehungsweise des Spiels
: „Zu allen Zeiten und in allen Kulturkreisen haben Kinder und Erwachsene gespielt. Huizinga (1958) spricht von Spiel als ‚Kulturfunktion’. Bis zum Mittelalter gibt es kaum theoretische Erörterungen des Spiels - lediglich ‚Bruchstücke’ ‚(Scheuerl 1979, S. 11)’; aktuelle spieltheoretische Aspekte wurden allerdings schon sehr früh bedacht bzw. angedacht (Grabfunde, Fresken, frühe Malerei).
- Aristoteles (384 - 322 v. Chr.) stellt das Spiel in Gegensatz zur Arbeit, mit Erholungs- und Heileffekt; Spiel hatte zu allen Zeiten, auch schon in der Antike bis zum Mittelalter, einen hohen Stellenwert, insbesondere für Kinder:
’Maßvoll betriebenes Spiel bekommt den Kindern besonders, weil darin mäßige Bewegung enthalten ist, Trägheit vermieden und körperliche Beweglichkeit gefördert wird.’
- Spiel bei Comenius (1592 - 1670/Rationalismus) war als Entspannungs- und Abreaktionsmöglichkeit fest im Erziehungsprozess verankert, auch im Unterricht ‚Draußen [im Außengelände der Schule ] sollte nicht nur ein Platz vorhanden sein zum Springen und Spielen ..., sondern auch ein Garten, in den man sie ab und zu schicken soll’ (1657). Die Verbindung von Lernen und Spiel stießen in dieser Zeit auf Unverständnis und harsche Kritik und Ablehnung, insbesondere von theologischer Seite, da sie ‚(...) die Schauspiele nicht nur aus der Schule, sondern auch aus dem Staat verbannt wissen wollen.’
- Spiel bei Rousseau (1712 - 1778 Zeitalter: Aufklärung) erhält hohen pädagogischen Stellenwert. Spiel hat Sinn und Nutzen, was‚(...) auch ohne die Rechtfertigung einer pädagogischen Indienstnahme schon vorhanden ist und erhalten bleibt’ (nach Hering 1979, 11). In ‚Emile’ (1762) finden sich vielfältige Beispiele für Nachahmungsspiele, Bewegungsspiele, Laufspiele. Eltern und Erziehern gibt er den Rat: ‚Viel Phantasie soll der Erzieher darauf verwenden, um Spiele zu erfinden, und Arrangements vorzubereiten.’
- Spiel bei Fröbel (1782 - 1852) ist die ‚höchste Stufe der Kindes- und Menschheitsentwicklung’, da es ‚die freitätige Darstellung des Innern’ sei. ‚Spiel ist das reinste geistige Erzeugnis des Menschen auf dieser Stufe’, es bringt dem Menschen Freude, Freiheit, Zufriedenheit, Ruhe in sich und außer sich, Frieden mit der Welt (1826). Seine Aussage, dass Spiel nicht Spielerei sei, wurde später vielfach verwendet. Für Fröbel hat das Spiel eine wichtige Funktion für die Persönlichkeitsentwicklung. Für den Kindergarten setzt er seine Theorie als besondere Spielpraxis um, und zwar sowohl als zeit- und absichtslose Spiele als auch als Lernspiele (Spiele des Verstandes, Sprechspiele, Sinnesspiele).
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- Arbeit zitieren
- Daniela Baumgartl (Autor:in), 2002, Bedeutung des Spiels für Kinder, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17847
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