Die Globalisierung ist in vollem Gange. Angestellte großer Unternehmen arbeiten über nationale Grenzen hinaus. Der Arbeitsplatz ist dabei oft das eigene Zuhause. Feste Arbeitszeiten werden zur Ausnahme, wenn die wichtigsten Vereinbarungen in kontinentübergreifenden Telefonkonferenzen geschlossen werden, wobei den zeitlichen Unterschieden gerecht zu werden ist. Mit Hilfe neuer Kommunikationsmedien wie des Internets sind wichtige Informationen nahezu jederzeit von überall aus verfügbar. Diese Entgrenzung und Technologisierung ermöglicht also in zunehmendem Maße den Zugang zu bisher verschlossenen Wissenspools.
Da ist es nicht verwunderlich, wenn diese Umstände sich auch im Bereich der Bildung, der schließlich eine der Grundlagen des Wissenserwerbs darstellt, niederschlagen. Die Teilnahme an den international vergleichenden PISA-Studien, die Einführung von Studiengebühren, die Debatte um Elite-Universitäten sowie die endgültige Ablösung der alten Studienabschlüsse durch das international anerkannte Bachelor/Master-System sind Anzeichen diesen Trends. Deutschland rüstet auf, um im Kampf um die Weltspitze konkurrenzfähig zu bleiben. Deshalb wird seit einigen Jahren auch hierzulande vermehrt Augenmerk auf das Phänomen des „informellen Lernens“ gelegt, das beispielsweise in den USA schon seit längerer Zeit Beachtung findet. Denn in einem Zeitalter, wo das Verfallsdatum von Wissen immer schneller näher rückt und (lebenslanges) Lernen die vorherrschende Lebensform darstellt, wird in wachsendem Maße nach alternativen Lernformen gesucht, die den Anforderungen der heutigen Lebens- und Arbeitswelt, gerecht werden.
In dieser Arbeit werde ich mich deshalb mit verschiedenen Aspekten dieser Lernform in Hinblick auf die Erwachsenenbildung befassen. Da sich die Forschung bis heute nicht darüber einig ist, was sich genau hinter dem Begriff des „informellen Lernens“ verbirgt, werde ich zunächst versuchen, eine zufrieden stellende Definition desselben – in Abgrenzung von formalem und nicht-formalem Lernen – zu finden. Sodann werde ich mit der Untersuchung des Erfahrungslernens und des impliziten Lernens auf die beiden dominanten Phänotypen informellen Lernens zu sprechen kommen, um im Anschluss darzustellen, welche Umgebungen potentielle Lernorte für informelle Lernprozesse bei Erwachsenen darstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Informelles Lernen in Lernprozessen von Erwachsenen
- Formelles, nonformales und informelles Lernen — Begriffsbestimmung
- Formen informellen Lernens
- Erfahrungslernen
- Implizites Lernen
- Erfahrungswissen, Kompetenzentwicklung und reflexive Handlungsfähigkeit
- Orte informellen Lernens in Lernprozessen von Erwachsenen
- Lernen im Alltag
- Lernen im Prozess der Arbeit
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem informellen Lernen im Kontext der Erwachsenenbildung. Die Zielsetzung ist es, den Begriff des informellen Lernens zu definieren, seine Formen zu analysieren und die Bedeutung für die Kompetenzentwicklung von Erwachsenen aufzuzeigen.
- Definition und Abgrenzung von formalem, nonformalem und informellem Lernen
- Analyse verschiedener Formen informellen Lernens, insbesondere Erfahrungslernen und implizites Lernen
- Die Rolle informellen Lernens in der Kompetenzentwicklung von Erwachsenen
- Identifizierung von Lernorten für informelles Lernen im Alltag und im Arbeitsleben
- Herausforderungen und Chancen des informellen Lernens in der heutigen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des informellen Lernens ein und beleuchtet den wachsenden Stellenwert dieser Lernform in der heutigen Wissensgesellschaft. Im zweiten Kapitel wird der Begriff des informellen Lernens definiert und von formalem und nonformalem Lernen abgegrenzt. Anschließend werden die beiden dominanten Phänotypen informellen Lernens, das Erfahrungslernen und das implizite Lernen, näher erläutert. Das dritte Kapitel behandelt die Rolle des Erfahrungswissens für die Kompetenzentwicklung und die reflexive Handlungsfähigkeit von Erwachsenen. Im vierten Kapitel werden verschiedene Lernorte für informelles Lernen im Alltag und im Arbeitsleben untersucht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen informelles Lernen, Erwachsenenbildung, Kompetenzentwicklung, Erfahrungslernen, implizites Lernen, Lernorte, Alltag, Arbeit, reflexive Handlungsfähigkeit, Globalisierung, Wissensgesellschaft.
- Quote paper
- M.A. Julia Balogh (Author), 2008, Informelles Lernen in Lernprozessen von Erwachsenen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178408
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