Endlich ist es soweit. Das Internet-Zeitalter hält Einzug in die bayerischen Klassen-zimmer. Ganz nach dem Motto „Laptop und Lederhose“ hat sich laut Angaben des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus die durchschnittliche Zahl der Computerarbeitsplätze an bayerischen Gymnasien von lediglich 35 im Jahr 2001 auf 67,2 im Jahr 2006 fast verdoppelt (vgl. BMBF 2006).
Auch die Lehrkräfte scheinen von den Vorzügen des World Wide Webs über-zeugt zu sein. In einer bundesweiten Lehrerbefragung fand das MMB-Institut für Medien- und Kompetenzforschung im Auftrag des Bundesbildungsministeriums heraus, dass sich rund 90 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer mit Hilfe des Internets auf ihren Unterricht vorbereiten (vgl. Goertz 2008, 17). Das Internet ist also nicht nur fester Bestandteil im Leben der Schülerinnen und Schüler, sondern ist auch im Alltag der Lehrkräfte nicht mehr wegzudenken.
Diese erfreuliche Erkenntnis wird leider von einem weiteren, weitaus weniger angenehmen Umfrageergebnis überschattet. Lediglich 20 bis 30 Prozent der Lehrer-innen und Lehrer setzen das Internet im Unterrichtsalltag auch ein (vgl. Goertz 2008, 17). Damit fristet das Internet aus Sicht der Schülerinnen und Schüler in der Schule leider nur eine Randexistenz.
Die Erwartungen an das Internet für den Schulbereich sind in der Öffentlich-keit und in der Bildungspolitik in den letzten Jahren ins schier Unermessliche gestie-gen. Es steht außer Frage, dass das Internet das Potential hat, den Unterricht enorm zu bereichern. Die Frage, die sich stellt, ist, unter welchen Voraussetzungen sich dieses Potential entfalten kann. Eine Ausstattung mit modernen und vielseitigen Medien führt nicht automatisch zu einem modernen und abwechslungsreichen Unterricht.
Obwohl viele Lehrkräfte dem Internet gegenüber sehr aufgeschlossen sind, fehlt es noch immer an geeigneten didaktischen Konzepten, um die Vorzüge des World Wide Webs für den Unterricht voll auszuschöpfen. Die vorliegende Arbeit soll dabei helfen, das Internet in den Schulunterricht besser zu integrieren, indem sie eine Methode zur pädagogischen Nutzung dieses vielseitigen Mediums vorstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Das Internet im Schulalltag
- Das WebQuest-Konzept
- Die Geschichte des WebQuest-Konzepts
- Der Begriff ,WebQuest'
- Definition
- Das WebQuests-Konzept — Eine konstruktivistische Lemtheorie
- Die Komplexität von WebQuests
- Die WebQuest-Struktur
- Introduction
- Task
- Der WebQuest-Task
- Die Group-Tasks
- Die Gruppenkonzeption
- Information Sources
- Process
- Evaluation
- Evaluation durch die SchülerInnen
- Evaluation durch den Lehrenden
- Conclusion
- Die Vor- und Nachteile von WebQuests
- Ausblick— ,Web 2.0' und die Lehrkraft
- Bibliographie
- ABBILDUNGSVERZEICHNIS
- ANHANG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem didaktischen Konzept der WebQuests, einer computergestützten Lehr-Lern-Methode, die die Nutzung des Internets im Unterricht fördert. Die Arbeit soll einen Beitrag zur Integration des Internets in den Schulunterricht leisten und eine Methode zur pädagogischen Nutzung dieses vielseitigen Mediums vorstellen.
- Die Geschichte und Entwicklung des WebQuest-Konzepts
- Die Definition und theoretischen Grundlagen von WebQuests im Kontext konstruktivistischer Lerntheorien
- Die Struktur und die einzelnen Bausteine eines WebQuests
- Die Vor- und Nachteile von WebQuests im Vergleich zu traditionellen Lehrmethoden
- Der Einfluss des ,Web 2.0' auf die Gestaltung und Anwendung von WebQuests im Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Rolle des Internets im Schulalltag und stellt fest, dass obwohl die Ausstattung mit Computern an bayerischen Gymnasien in den letzten Jahren gestiegen ist, das Internet von Lehrkräften im Unterricht nur selten eingesetzt wird. Die Arbeit argumentiert, dass das Internet das Potential hat, den Unterricht zu bereichern, und es bedarf geeigneter didaktischer Konzepte, um dieses Potential auszuschöpfen.
Das zweite Kapitel führt das WebQuest-Konzept ein und beschreibt die Geschichte und die Entwicklung dieser Lehr-Lern-Methode. Es werden verschiedene Definitionen von WebQuests vorgestellt und die theoretischen Grundlagen, insbesondere im Kontext konstruktivistischer Lerntheorien, erläutert. Die Arbeit betont, dass WebQuests eine effektive Methode darstellen, um Schüler zum selbstständigen Lernen und zur aktiven Wissenskonstruktion zu motivieren.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Struktur von WebQuests und beschreibt die einzelnen Bausteine, die ein WebQuest ausmachen: Introduction, Task, Information Sources, Process, Evaluation und Conclusion. Die Arbeit erläutert die Bedeutung jedes einzelnen Bausteins und gibt praktische Hinweise zur Gestaltung und Anwendung von WebQuests im Unterricht.
Das vierte Kapitel analysiert die Vor- und Nachteile von WebQuests. Es werden die Vorteile für Schüler und Lehrer hervorgehoben, wie zum Beispiel die Förderung von Selbstständigkeit, Kreativität und Medienkompetenz. Gleichzeitig werden auch die Herausforderungen und möglichen Nachteile, wie der hohe Zeitaufwand für die Vorbereitung und die Notwendigkeit einer geeigneten IT-Ausstattung, beleuchtet.
Das fünfte Kapitel blickt in die Zukunft und diskutiert den Einfluss des ,Web 2.0' auf die Gestaltung und Anwendung von WebQuests. Die Arbeit betont, dass die neuen Möglichkeiten des Internets, wie zum Beispiel Wikis und Blogs, eine ideale Plattform für den Austausch von Erfahrungen und Strategien im Bereich der Medienpädagogik bieten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen WebQuests, computergestütztes Lernen, konstruktivistische Lerntheorie, Internet im Unterricht, Medienpädagogik, ,Web 2.0', didaktische Konzepte, Unterrichtsgestaltung, Schulalltag, Schülermotivation, Medienkompetenz, Sozialkompetenz, höhere Lernstufen (higher level learning).
- Citar trabajo
- Martin Wellmann (Autor), 2008, WebQuests - Ein handlungsorientiertes Lehr-Lern-Arrangement im Internet, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178362
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