Das Phänomen der hyperkinetischen Störung, wenn auch noch nicht als solches bezeichnet, wurde bereits vor 150 Jahren von dem Frankfurter Psychiater und Autor Dr. Heinrich Hoffmann in Form des bekannten Zappelphilipp beschrieben.
Mit dem Zappelphilipp beschreibt Hoffmann ein Kind mit Hyperaktivität so prägnant, dass die Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung (ADS) im deutschsprachigen Raum vielfach auch als Zappelphilipp-Syndrom bekannt geworden ist. In der Geschichte geht es um den Jungen Philipp, der am Tisch nicht still sitzen kann und mit dem Stuhl schaukelt und am Ende mitsamt der Tischdecke und der Mahlzeit auf die Erde fällt.
Früher wurde diese Erkrankung als Hyperaktivitätssyndrom bezeichnet. Die Erkenntnis, dass nicht nur hyperaktive, das heißt unruhige, sondern auch hypoaktive, das sind ruhige, verträumte Kinder, zum gleichen Formenkreis gehören können, hat in den letzten Jahren zu einer Umbenennung des Krankheitsbildes geführt, das jetzt als Aufmerksamkeit – Defizit – Syndrom (ADS) mit und ohne Hyperaktivität deklariert wird, bzw. als Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivität – Störung (ADHS).
Heute gehören die hyperkinetischen Störungen "zusammen mit den Störungen des Sozialverhaltens zu den am häufigsten in kinder- und jugendpsychiatrischen Einrichtungen gestellten Diagnosen".
Das klinische Bild zeigt eine "deutliche Altersabhängigkeit" (Trott, 1993). Dabei bestehen "bei über der Hälfte der Kinder bereits im Säuglingsalter eine ausgeprägte Unruhe und Irritierbarkeit" (Trott, 1993), welche dann im Vorschulalter nicht mehr zu übersehen sind.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. ADHS
3. Diagnose laut ICD-10 und DSM -IV
4. Symptome
5. Komorbidität
6. Ursachen
7. Therapie
8. Literatur
1. Einleitung
Das Phänomen der hyperkinetischen Störung, wenn auch noch nicht als solches bezeichnet, wurde bereits vor 150 Jahren von dem Frankfurter Psychiater und Autor Dr. Heinrich Hoffmann in Form des bekannten Zappelphilipp beschrieben.
Mit dem Zappelphilipp beschreibt Hoffmann ein Kind mit Hyperaktivität so prägnant, dass die Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung (ADS) im deutschsprachigen Raum vielfach auch als Zappelphilipp-Syndrom bekannt geworden ist. In der Geschichte geht es um den Jungen Philipp, der am Tisch nicht still sitzen kann und mit dem Stuhl schaukelt und am Ende mitsamt der Tischdecke und der Mahlzeit auf die Erde fällt.
Früher wurde diese Erkrankung als Hyperaktivitätssyndrom bezeichnet. Die Erkenntnis, dass nicht nur hyperaktive, das heißt unruhige, sondern auch hypoaktive, das sind ruhige, verträumte Kinder, zum gleichen Formenkreis gehören können, hat in den letzten Jahren zu einer Umbenennung des Krankheitsbildes geführt, das jetzt als Aufmerksamkeit - Defizit - Syndrom (ADS) mit und ohne Hyperaktivität deklariert wird, bzw. als Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivität - Störung (ADHS).
Heute gehören die hyperkinetischen Störungen "zusammen mit den Störungen des Sozialverhaltens zu den am häufigsten in kinder- und jugendpsychiatrischen Einrichtungen gestellten Diagnosen".
Das klinische Bild zeigt eine "deutliche Altersabhängigkeit" (Trott, 1993). Dabei bestehen "bei über der Hälfte der Kinder bereits im Säuglingsalter eine ausgeprägte Unruhe und Irritierbarkeit" (Trott, 1993), welche dann im Vorschulalter nicht mehr zu übersehen sind.
2. ADHS
Mit dem Begriff Aufmerksamkeits - Defizit/Hyperaktivitäts - Störung (ADHS) bezeichnet man eine Aufmerksamkeits - Störung (auch hyperkinetisches Syndrom (HKS), früher bekannt als minimale cerebrale Dysfunktion (MCD)), die sich durch folgende Hauptsymptome bemerkbar macht:
- Motorische Unruhe: darunter versteht man einen exzessiven Bewegungsdrang und desorganisierte, überschießende Ruhelosigkeit.
- Impulssteuerungsschwäche: damit ist impulsives, plötzliches Handeln gemeint ohne zu überlegen, sowie die mangelnde Fähigkeit abzuwarten oder Bedürfnisse und Wünsche aufzuschieben. Meist folgen die Kinder dem ersten Handlungsimpuls. Sie reden und handeln ohne zu überlegen, sie rennen los, ohne zu schauen. Ihr Verhalten wird unberechenbar und unvorhersehbar, sie haben sich nicht im Griff, platzen überall dazwischen, stören andere beim Spiel, stören bei Gesprächen und reden überall dazwischen.
- Verminderte Konzentration und Daueraufmerksamkeit: dies zeigt sich darin, dass die Betroffenen häufig von einer nicht zu Ende geführten Aktivität in die nächste wechseln und unfähig sind, Einzelheiten zu betrachten. Die Kinder schauen oft nicht richtig hin, hören nicht richtig zu und können sich schwer auf eine Sache konzentrieren.
Auch Geräusche lenken das Kind ab. Obwohl sie selbst viel Lärm machen und laut reden, vertragen sie eine laute Umgebung nicht.
Die Wahrnehmung ist gestört, und damit auch die Informationsaufnahme, deren Verarbeitung und Wiedergabe.
Diese Auffälligkeiten treten bereits vor dem Alter von sechs Jahren auf und sind in mehreren Situationen und Lebensbereichen nachweisbar, wie z.B. in der Familie, im Kindergarten oder auch in der Untersuchungssituation (Barkley, 2002). Des Weiteren müssen für die Diagnose von ADHS eindeutige Anzeichen einer Beeinträchtigung der entwicklungsgemäßen sozialen, schulischen oder beruflichen Leistungsfähigkeit gegeben sein.
3. Diagnose laut ICD-10 und DSM-IV
Die derzeit am häufigsten verwendeten Diagnoseschemata DSM - IV („Diagnostisches Statistisches Manual psychischer Störungen“) und ICD 10 („International Classification of Disease“) unterscheiden sich nur unwesentlich in der Definition der einzelnen Kriterien, wohl aber in der differenten Gewichtung von Hyperaktivität.
Das DSM - IV weist Hyperaktivität - Impulsivität als unabhängiges Hauptmerkmal auf, während im ICD - 10 die Aktivitätsstörung als unabdingbar gilt.
Im DSM IV werden drei Subtypen des ADHS unterschieden:
- Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung - H
überwiegend unaufmerksamer Typus (das Kind ist übermäßig unaufmerksam, aber weder hyperaktiv noch impulsiv)
- Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung +H
überwiegend hyperaktiver, impulsiver Typus (das Kind ist hyperaktiv und impulsiv, aber nicht unaufmerksam)
- Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung +H -H
Mischtypus (Kind ist impulsiv, hyperaktiv und unaufmerksam)
Liegt nach dem ICD - 10 sowohl eine Störung der Aufmerksamkeit als auch der Impulskontrolle und der Aktivität vor, so kann die Diagnose „Störung von Aktivität und Aufmerksamkeit“ gestellt werden.
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- Arbeit zitieren
- Susanna Bärenberg (Autor:in), 2006, Spezielle Kapitel aus der Kinder– und Jugendpsychiatrie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178360
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