Wer sich in den letzten Jahren mit der Musikindustrie auseinandergesetzt hat, wurde
oft mit Meldungen über große Umsatzverluste und die anhaltende Krise konfrontiert.
Vor allem die Tonträger herstellenden Unternehmen sind von dieser Entwicklung am meisten betroffen. Im Jahr 2002 lag der Umsatz des Tonträgermarktes in Deutschland bei 2,201 Mrd. €, im
Jahre 2009 bei 1,53 Mrd. € . Der Grund hierfür wird hauptsächlich in der illegalen Verbreitung von
Musik durch das Internet und der Anfertigung von CD-Kopien durch private Nutzer
gesehen. Inwiefern diese Änderung der Rahmenbedingungen für Musikverlage als Teil der Musikindustrie relevant sind, soll diese Arbeit als Teilaspekt aufzeigen.
Das Musikverlagswesen hat im Laufe der Jahrhunderte eine enorme wirtschaftliche
und kulturelle Bedeutung erlangt, wurde aber von der Wissenschaft vernachlässigt.
Die Aufgaben eines modernen Musikverlages, die sich vor allem auf Rechteverwertung
von Musik beziehen, sind vor allem durch den Wandel der Medien beeinflusst.
Grundlegende Veränderungen in der Geschichte des Musikverlagswesens brachten
die Erfindung des Notendrucks mit beweglichen Metalltypen um 1500 in Italien, die Weiterentwicklung zum Notenstich mit Stahlstempeln um 1700 in England und die Entwicklung der elektronischen Medien wie Hörfunk, Tonfilm, TV, Schallplatte, Tonband, CD und Internet ab ca. 1900 bis heute.
Vor allem das Medium Internet ist bei den Musikverlagen aktuell ein diskutiertes
Thema, das neue Herausforderungen, Chancen und Risiken für die Branche beinhaltet.
Im Bereich der Verleger ernster Musik beginnt der Vertrieb digitaler Noten über
das Internet und auch die Verlage der Unterhaltungsmusik finden neue Verwertungsmöglichkeiten
wie beispielsweise Klingelton-Angebote für Mobiltelefone.
In dieser Bachelorarbeit wird darauf eingegangen, welche Aufgaben ein Musikverlag
hat und wie sich die Aufgaben und Rahmenbedingungen des Musikverlagswesens
durch die Erfindung der neuen Medien geändert haben. Dazu wird auf die Struktur
der Musikindustrie und der Musikverlage eingegangen und gezeigt, welche Beziehungen
zwischen den Musikverlagen und den Verwertungsgesellschaften bestehen.
Um die Aufgaben des Musikverlagsgeschäftes auszuführen, sind Verträge mit den
Werkherstellern nötig. Deshalb werden in diesem Zusammenhang die vertraglichen
Beziehungen eines Musikverlages dargestellt, bevor umfassend die Aufgaben des
modernen Musikverlagswesens beschrieben werden.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung und Aufbau der Arbeit
- Grundlagen des Musikverlagsgeschäftes
- Die Entwicklung des Musikverlagswesens in Deutschland.
- Rahmenbedingungen des Musikverlagsgeschäftes
- Die Struktur der Musikindustrie.
- Wertschöpfungskette der Musikverlage innerhalb der Musikindustrie
- Struktur der Musikverlage..
- Gesetzliche Grundlagen für Musikverlage
- Die Akteure der Musikindustrie.
- Die Musikrechteinhaber und Musikverwerter_.
- Vervveltungsgesellschaften und ihre Bedeutung für Musikverlage.
- GEMA__
- GVL und VG Musikeditiom_
- Vertragliche Beziehungen im Musikverlagsgeschäft
- Der Musikverlagsvertrag_
- Der Autoren-Exklusivvertrag....
- Der Editionsvertrag._
- Der Co-Verlagsvertrag._._
- Aufgaben eines Musikverlages
- A&R Management/Scouting.
- Verwertung der emorbenen Rechte.
- Songmarketing._
- Lizenzierung an Dritte.
- Lizenzierung im W- und Filmbereich.
- Lizenzierung im Video-/DVD-Bereich.
- Lizenzierung an Subverlage
- Lizenzierung im Mobiltelefonbereich.
- Lizenzierung im Multimediabereich.
- Lizenzierung im World Wide Web.
- Lizenzierung an Opern und Musicals.
- Lizenzierung im Bereich Notenblätter..
- Administrative Tätigkeiten und Künstlerbetreuung_
- Möglichkeit der Inhaltebeschaffung durch produzentische Aktivitäten.
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit dem Musikverlagsgeschäft und untersucht, wie sich die Aufgaben und Rahmenbedingungen dieses Geschäftsfelds durch die Entwicklung neuer Medien verändert haben. Die Arbeit konzentriert sich auf die Struktur der Musikindustrie und die Rolle der Musikverlage innerhalb dieser Struktur. Sie beleuchtet die Beziehungen zwischen Musikverlagen und Verwertungsgesellschaften sowie die verschiedenen Arten von Verträgen, die im Musikverlagsgeschäft abgeschlossen werden. Darüber hinaus werden die Aufgaben eines modernen Musikverlags im Detail beschrieben, insbesondere die Verwertung der erworbenen Rechte.
- Entwicklung des Musikverlagswesens in Deutschland
- Struktur der Musikindustrie und Rolle der Musikverlage
- Vertragliche Beziehungen im Musikverlagsgeschäft
- Aufgaben eines Musikverlags, insbesondere die Verwertung der Rechte
- Einfluss neuer Medien auf das Musikverlagsgeschäft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit erläutert die Problemstellung und den Aufbau der Arbeit. Es wird auf die Krise der Musikindustrie, insbesondere der Tonträgerhersteller, eingegangen und die Relevanz dieser Entwicklung für das Musikverlagswesen hervorgehoben.
Kapitel 2 behandelt die Grundlagen des Musikverlagsgeschäftes. Es beleuchtet die historische Entwicklung des Musikverlagswesens in Deutschland, beginnend mit der Erfindung des Notendrucks im 16. Jahrhundert. Die Entwicklung des Urheberrechts und der Verlagsrechte wird im Kontext der historischen Entwicklung des Musikverlagswesens dargestellt. Die Struktur der Musikindustrie wird analysiert und die Wertschöpfungskette der Musikverlage innerhalb dieser Struktur beschrieben. Die Arbeit geht auf die verschiedenen Akteure der Musikindustrie ein, insbesondere auf die Musikrechteinhaber, Musikverwerter und Verwertungsgesellschaften wie die GEMA, GVL und VG Musikedition.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit den vertraglichen Beziehungen im Musikverlagsgeschäft. Es werden die verschiedenen Arten von Verträgen, die zwischen Musikverlagen und Urhebern abgeschlossen werden, erläutert, darunter der Musikverlagsvertrag, der Autoren-Exklusivvertrag, der Editionsvertrag und der Co-Verlagsvertrag. Die Arbeit geht auf die wichtigsten Vertragsinhalte wie die Rechteübertragung, die Vergütung, die Laufzeit und die Pflichten der Vertragsparteien ein.
Kapitel 4 beschreibt die Aufgaben eines Musikverlags. Es werden die Bereiche A&R Management, Songmarketing und Lizenzierung im Detail beleuchtet. Die Arbeit geht auf die verschiedenen Möglichkeiten der Rechteverwertung ein, darunter die Lizenzierung von Musik für Film, Fernsehen, Video, Mobiltelefone, Multimedia, Internet und Opern/Musicals. Zudem werden die administrativen Tätigkeiten eines Musikverlags und die Möglichkeit der Inhaltebeschaffung durch produzentische Aktivitäten behandelt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Musikverlagsgeschäft, die Musikindustrie, Urheberrecht, Verlagsrecht, Verwertungsgesellschaften, GEMA, GVL, VG Musikedition, Musikverlagsvertrag, Autoren-Exklusivvertrag, Editionsvertrag, Co-Verlagsvertrag, A&R Management, Songmarketing, Lizenzierung, neue Medien, Internet, Digitalisierung, Klingeltöne, Multimedia, Bildschirmspiele, World Wide Web, Online-Nutzung, und die Herausforderungen und Chancen des Musikverlagsgeschäftes im digitalen Zeitalter.
- Citar trabajo
- Tim Klein (Autor), 2011, Geänderte Rahmenbedingungen und Aufgaben des Musikverlagsgeschäftes, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178238
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