„When Britain first, at heaven's command,
arose from out the azure main, This was the charter of the land,
And guardian angels sang this strain
Rule Britannia! Britannia, rule the waves;
Britons never, never, never will be slaves“
So lautet der Anfang des, im Jahre 1740 anlässlich des Jahrestages der Thronbesteigung König Georg II. uraufgeführten, Werkes Rule Britannia, dessen Text von James Thomson (1700 – 1748) verfasst und das von Thomas Arne (1710 – 1778) vertont wurde.1
Bis in die heutige Zeit wird dieses Lied, das mit seinem getragenen Klang emotional beeindruckend ist, zu vielen Anlässen in Großbritannien gespielt oder gesungen, von der night of the proms bis zu Fußballspielen und ist immer noch eine Art inoffizielle Nationalhymne, auch im Hinblick darauf, dass sie fünf Jahre vor der eigentlichen britischen Nationalhymne uraufgeführt wurde2.
So wie die letzten beiden Verse der ersten Strophe des Liedes eines der Leitmotive britischer Politik des 18. und 19. Jahrhunderts darstellen, so steht der erste Vers für das Selbstverständnis der Briten, mit dem sie ihrer Mission, der Herrschaft über die Meere (und damit über die überseeischen Gebiete, die Neue Welt), verfolgten, denn schließlich war ja Großbritannien, auf Weisung des Himmels, des allerhöchsten, aus seiner Inselstellung im azurblauen Ozean aufgestiegen, um über die Meere zu herrschen3.
Diese Arbeit geht der Frage nach, wie es einem Land wie Großbritannien4, gelingen konnte, von einem kleinen Inselstaat mit beschränkten Ressourcen an Rohstoffen, Land und Menschen, zur führenden Macht der Welt aufzusteigen.
Betrachtet wird der Zeitraum vom Beginn des 18. Jahrhunderts bis zum Jahr 1815, von welchem an Großbritannien für fast 100 Jahre die Position als unangefochtener Herrscher der Weltmeere und als einzige wirkliche Weltmacht inne hatte[...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Wichtige Konzepte der britischen Außenpolitik des 18. Jahrhunderts
- 2.1 Balance of Power
- 2.2 Blue-Water-Policy
- 2.3 Pax Britannica
- 2.4 Pentarchie
- 3. Von der Großen Haager Allianz zum Frieden von Utrecht
- 3.1 Ursachen und Verlauf des Spanischen Erbfolgekrieges
- 3.2 Große Haager Allianz
- 3.3 Der Frieden von Utrecht
- 3.4 Handelsverträge und Asiento
- 3.5 Ergebnis und Ausblick
- 4. Der Frieden von Aachen
- 4.1 Ursachen und Verlauf des War of Jenkin's Ear und des Österreichischen Erbfolgekrieges
- 4.1.1 War of Jenkin's Ear
- 4.1.2 Der Österreichische Erbfolgekrieg
- 4.2 Der Friedensvertrag von Aachen
- 4.3 Ergebnis und Ausblick
- 4.1 Ursachen und Verlauf des War of Jenkin's Ear und des Österreichischen Erbfolgekrieges
- 5. Der Frieden von Paris 1763
- 5.1 Ursachen und Verlauf des French and Indian War
- 5.2 Der Friedensvertrag von Paris
- 5.3 Ergebnis und Ausblick
- 6. Die Frieden von Versailles 1783 und Gent 1814
- 6.1 Die Amerikanische Revolution und der Friede von Versailles 1783
- 6.1.1 Ursachen und Verlauf des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges
- 6.1.2 Die Friedensverträge von Versailles
- 6.1.3 Ergebnis und Folgen
- 6.2 Der Frieden von Gent
- 6.2.1 Ursachen und Verlauf des britisch-amerikanischen Krieges von 1812
- 6.2.2 Der Friedensvertrag von Gent
- 6.2.3 Ergebnis und Ausblick
- 6.1 Die Amerikanische Revolution und der Friede von Versailles 1783
- 7. Die Frieden von Amiens, Paris 1814 und 1815 und der Wiener Kongress
- 7.1 Der Frieden von Amiens
- 7.1.1 Vorgeschichte und Ursachen der Französischen Revolutionskriege
- 7.1.2 Verlauf der Französischen Revolutionskriege
- 7.1.3 Der Friedensvertrag von Amiens
- 7.1.4 Ergebnis und Ausblick
- 7.2 Der Frieden von Paris 1814
- 7.2.1 Verlauf der Napoleonischen Kriege
- 7.2.2 Der Friedensvertrag von Paris 1814
- 7.2.3 Ergebnis und Ausblick
- 7.3 Der Wiener Kongress
- 7.4 Der Frieden von Paris 1815
- 7.4.1 Kriegsverlauf des Krieges von 1815
- 7.4.2 Der Friedensvertrag von Paris 1815
- 7.5 Ergebnis und Ausblick
- 7.1 Der Frieden von Amiens
- 8. Die Rolle der Vertragspolitik auf Großbritanniens Weg zur Weltmacht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der britischen Vertragspolitik, insbesondere der Friedensvertragspolitik, auf den Aufstieg Großbritanniens zur Weltmacht im Zeitraum von 1700 bis 1815. Es wird analysiert, inwieweit geschickte Verhandlungen und die Ergebnisse der Friedensverträge zum Ausbau britischer Macht und Einfluss beitrugen. Andere Faktoren wie innenpolitische Entwicklungen und wirtschaftlicher Fortschritt werden nur im Kontext der Vertragspolitik betrachtet.
- Die Rolle der Friedensverträge im Kontext der Kriege des 18. Jahrhunderts
- Analyse der britischen Verhandlungsstrategie und ihrer Ziele
- Der Einfluss der Vertragspolitik auf das globale Machtgleichgewicht
- Die langfristigen Folgen der britischen Friedensverträge
- Bedeutung der Vertragspolitik für die wirtschaftliche Entwicklung Großbritanniens
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt mit dem bekannten Lied "Rule Britannia" ein und skizziert die Forschungsfrage: Wie gelang es Großbritannien, von einem kleinen Inselstaat zur Weltmacht aufzusteigen? Die Arbeit konzentriert sich auf die Rolle der britischen Vertragspolitik, insbesondere der Friedensverträge, als einen bisher wenig beachteten Aspekt dieses Aufstiegs. Sie wählt exemplarisch wichtige Verträge aus dem Zeitraum 1700-1815 aus und betont die Notwendigkeit, diese im historischen Kontext zu betrachten, um ihre Bedeutung für Großbritanniens Weg zur Weltmacht zu verstehen.
2. Wichtige Konzepte der britischen Außenpolitik des 18. Jahrhunderts: Dieses Kapitel definiert zentrale Konzepte der britischen Außenpolitik, die im weiteren Verlauf der Arbeit relevant sind. Es werden Konzepte wie die "Balance of Power", die "Blue-Water-Policy", die "Pax Britannica" und die "Pentarchie" erläutert und ihre Bedeutung für das Verständnis der britischen Außenpolitik im 18. Jahrhundert herausgearbeitet. Diese Konzepte dienen als theoretische Grundlage für die Analyse der britischen Vertragspolitik im Kontext der behandelten Kriege und Friedensverträge.
3. Von der Großen Haager Allianz zum Frieden von Utrecht: Dieses Kapitel analysiert den Spanischen Erbfolgekrieg und den darauf folgenden Frieden von Utrecht. Es beleuchtet die Ursachen und den Verlauf des Krieges, die Rolle der Großen Haager Allianz und die Bedeutung des Friedensvertrages von Utrecht für das britische Empire, insbesondere die Handelsverträge und das Asiento. Die Analyse konzentriert sich auf die strategischen Ziele Großbritanniens und deren Erfolg oder Misserfolg in der Aushandlung des Vertrags. Die Auswirkungen auf das Machtgleichgewicht werden ausführlich betrachtet.
4. Der Frieden von Aachen: Dieses Kapitel befasst sich mit dem War of Jenkin's Ear und dem Österreichischen Erbfolgekrieg, die zu dem Frieden von Aachen führten. Es untersucht die Ursachen und den Verlauf beider Kriege und analysiert, wie Großbritannien seine Ziele durch die Aushandlung des Friedensvertrages erreichte und seine Position stärkte. Der Fokus liegt auf der Bewertung der Ergebnisse für Großbritannien und der strategischen Bedeutung des Vertrages im Kontext der europäischen Machtpolitik.
5. Der Frieden von Paris 1763: Dieses Kapitel analysiert den French and Indian War und den daraus resultierenden Frieden von Paris 1763. Es untersucht die Ursachen und den Verlauf des Krieges und die Bedeutung des Friedensvertrages für den territorialen Ausbau des britischen Reiches. Die Analyse konzentriert sich auf die strategischen Erfolge Großbritanniens und die Veränderungen im globalen Machtgleichgewicht nach dem Abschluss des Vertrages. Die langfristigen Konsequenzen für die britische Vormachtstellung werden hervorgehoben.
6. Die Frieden von Versailles 1783 und Gent 1814: Dieses Kapitel behandelt die Amerikanische Revolution und den darauffolgenden Frieden von Versailles 1783, sowie den Britisch-Amerikanischen Krieg von 1812 und den Frieden von Gent. Es wird die Entwicklung beider Konflikte und die Bedeutung der Friedensverträge für die britische Machtposition analysiert. Der Fokus liegt auf den strategischen Entscheidungen und ihren langfristigen Auswirkungen auf das britische Empire und die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten.
7. Die Frieden von Amiens, Paris 1814 und 1815 und der Wiener Kongress: Dieses Kapitel untersucht die Französischen Revolutionskriege, die Napoleonischen Kriege und die Friedensverträge von Amiens, Paris (1814 und 1815) sowie den Wiener Kongress. Es analysiert die jeweiligen Kriegsverläufe und die Bedeutung der Friedensverträge für die Neuordnung Europas und den endgültigen Aufstieg Großbritanniens zur Weltmacht. Die Rolle des Wiener Kongresses bei der Konsolidierung der britischen Position wird dabei besonders berücksichtigt.
8. Die Rolle der Vertragspolitik auf Großbritanniens Weg zur Weltmacht: Dieses Kapitel zieht ein Resümee der vorherigen Kapitel und fasst die Bedeutung der britischen Vertragspolitik für den Aufstieg Großbritanniens zur Weltmacht zusammen. Es analysiert die Erfolgsfaktoren der britischen Verhandlungsstrategie und die langfristigen Folgen der beschriebenen Friedensverträge. Die Schlussfolgerungen werden im Kontext der behandelten Themen und Konzepte präsentiert.
Schlüsselwörter
Britische Außenpolitik, Friedensverträge, 18. Jahrhundert, Weltmacht, Vertragspolitik, Balance of Power, Pax Britannica, Spanischer Erbfolgekrieg, Österreichischer Erbfolgekrieg, Amerikanische Revolution, Napoleonische Kriege, Wiener Kongress, Handelspolitik, Kolonialismus.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Britische Friedensvertragspolitik und Aufstieg zur Weltmacht (1700-1815)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der britischen Friedensvertragspolitik auf den Aufstieg Großbritanniens zur Weltmacht zwischen 1700 und 1815. Der Fokus liegt auf der Analyse der Verhandlungsstrategien und der Auswirkungen der Friedensverträge auf das globale Machtgleichgewicht und die wirtschaftliche Entwicklung Großbritanniens.
Welche Zeitspanne wird behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf den Zeitraum von 1700 bis 1815, eine Epoche, die durch zahlreiche Kriege und bedeutende Friedensverträge geprägt war, welche die Position Großbritanniens entscheidend beeinflussten.
Welche zentralen Konzepte der britischen Außenpolitik werden erläutert?
Die Arbeit erklärt wichtige Konzepte wie die "Balance of Power", die "Blue-Water-Policy", die "Pax Britannica" und die "Pentarchie". Diese Konzepte bilden die theoretische Grundlage für das Verständnis der britischen Außen- und Vertragspolitik.
Welche Friedensverträge werden im Detail analysiert?
Die Arbeit analysiert exemplarisch folgende Friedensverträge: den Frieden von Utrecht, den Frieden von Aachen, den Frieden von Paris (1763), den Frieden von Versailles (1783), den Frieden von Gent (1814), den Frieden von Amiens, den Frieden von Paris (1814 und 1815). Der Wiener Kongress wird ebenfalls behandelt.
Welche Kriege werden im Zusammenhang mit den Friedensverträgen betrachtet?
Die Arbeit untersucht den Spanischen Erbfolgekrieg, den War of Jenkin's Ear, den Österreichischen Erbfolgekrieg, den French and Indian War, die Amerikanische Revolution, den Britisch-Amerikanischen Krieg von 1812 und die Napoleonischen Kriege.
Wie wird die britische Verhandlungsstrategie analysiert?
Die Arbeit analysiert die britische Verhandlungsstrategie in Bezug auf ihre Ziele, ihre Erfolgsfaktoren und ihre langfristigen Auswirkungen auf die britische Machtposition. Es wird untersucht, inwieweit geschickte Verhandlungen zum Ausbau britischer Macht und Einfluss beitrugen.
Welche Rolle spielte die Vertragspolitik für die wirtschaftliche Entwicklung Großbritanniens?
Die Arbeit beleuchtet den Einfluss der Vertragspolitik, insbesondere der Handelsverträge (z.B. Asiento), auf die wirtschaftliche Entwicklung Großbritanniens und den Ausbau seines Handelsreichs.
Welche Bedeutung hatte die Vertragspolitik für das globale Machtgleichgewicht?
Die Arbeit analysiert den Einfluss der britischen Friedensverträge auf das globale Machtgleichgewicht und die Verschiebung der Machtverhältnisse im 18. und frühen 19. Jahrhundert.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit fasst die Bedeutung der britischen Vertragspolitik für den Aufstieg Großbritanniens zur Weltmacht zusammen. Sie analysiert die Erfolgsfaktoren der britischen Verhandlungsstrategie und die langfristigen Folgen der beschriebenen Friedensverträge.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit am besten?
Britische Außenpolitik, Friedensverträge, 18. Jahrhundert, Weltmacht, Vertragspolitik, Balance of Power, Pax Britannica, Spanischer Erbfolgekrieg, Österreichischer Erbfolgekrieg, Amerikanische Revolution, Napoleonische Kriege, Wiener Kongress, Handelspolitik, Kolonialismus.
- Quote paper
- Torsten Schneider (Author), 2008, Über Verträge zur Weltmacht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178170