Zu den Methoden der empirischen Forschung gehören u.a. die Stichproben
(SP). Zunächst sind als Voraussetzung für das Verständnis der Problematik der
Stichproben einige Grundbegriffe notwendig, die im folgenden kurz erläutert
werden. Nun ergibt sich aber die Frage, was unter „Stichproben“ verstanden
wird, unter welchen Voraussetzungen sie angewandt werden und welche Arten
es gibt. Darauf wird im folgenden eingegangen. Zunächst also ein paar allgemeine Fakten und wichtige Grundbegriffe zum
Verständnis der Problematik der Stichproben.
Der wichtigste Grundbegriff ist die Grundgesamtheit (GGH). Unter ihr wird
die Definition bzw. Bestimmung einer Menge von Objekten verstanden, für die
die Untersuchungsergebnisse gelten sollen (Schnell / Hill / Esser, S. 279).
Dabei wird die definierte Menge von Objekten auch Population genannt
(Diekmann, S. 327). Das bedeutet, dass einerseits die Aussagen einer
Untersuchung nur für die Objekte einer, also der untersuchten
Grundgesamtheit gelten und andererseits kann daher über all die Elemente
nichts ausgesagt werden, die nicht zur Grundgesamtheit gehören (Schnell / Hill
/ Esser, S. 280). Weitere Definitionsmerkmale der Grundgesamtheit sind, dass
erstens die Anzahl der Elemente der Grundgesamtheit als Umfang dieser
Grundgesamtheit mit „N“ bezeichnet wird (Roth, S. 205), zweitens die
Grundgesamtheit veränderlich ist (a.a.O.), weil sich die Menge der Objekte, für
die die Definitionsmerkmale zutreffen, sich ständig wandeln (Schnell / Hill /
Esser, S. 281) und drittens ist zur Durchführung einer empirischen
Untersuchung eine möglichst genaue Definition der Grundgesamtheit dringend
erforderlich (Kaase, S. 16; Schnell / Hill / Esser, S. 281).
Ebenfalls von Bedeutung im Zusammenhang mit Stichproben ist die
Unterscheidung von Untersuchungsgesamtheit und Erhebungsgesamtheit
(Kaase, S. 16). [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Grundbegriffe / Allgemeines
- 3. Stichproben (= Auswahl)
- 3.1 Definition
- 3.2 Arten der Stichprobe (= Auswahlverfahren)
- 3.2.1 Allgemeines
- 3.2.2 nicht zufallsgesteuerte Auswahl
- 3.2.2.1 willkürliche Auswahl
- 3.2.2.2 bewusste Auswahl
- 3.2.3 Wahrscheinlichkeitsauswahl
- 3.2.3.1 einstufige Auswahlen
- 3.2.3.1.1 Prinzip der einfachen Zufallsstichprobe
- 3.2.3.1.2 einige Beispiele der einfachen Zufallsstichprobe
- 3.2.3.1.3 Sonderfälle: geschichtete Stichprobe + Klumpenstichprobe
- 3.2.3.1.3.1 Anmerkung
- 3.2.3.1.3.2 geschichtete Stichprobe
- 3.2.3.1.3.3 Klumpen- / Cluster-Stichprobe
- 3.2.3.2 mehrstufige Auswahlen
- 3.2.3.1 einstufige Auswahlen
- 3.3 Vor-Nachteile der verschiedenen Auswahlverfahren
- 4. Fazit / Ergebnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Thema Stichproben in der empirischen Forschung. Ziel ist es, die Grundbegriffe zu klären, verschiedene Arten von Stichprobenverfahren zu erläutern und ihre Vor- und Nachteile zu diskutieren. Die Arbeit konzentriert sich auf das Verständnis der Konzepte und Methoden im Kontext empirischer Sozialforschung.
- Grundbegriffe der Stichprobentheorie (Grundgesamtheit, Untersuchungs- und Erhebungsgesamtheit, Vollerhebung)
- Definition und Arten von Stichprobenverfahren
- Zufallsauswahl vs. nicht-zufallsauswahl
- Einfache Zufallsstichprobe und ihre Modifikationen (geschichtete und Klumpenstichprobe)
- Mehrstufige Auswahlverfahren
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Die Einführung führt in die Thematik der Stichproben in der empirischen Forschung ein und benennt die Notwendigkeit des Verständnisses von Grundbegriffen für die spätere Auseinandersetzung mit der Problematik von Stichproben. Sie stellt die zentralen Fragen nach der Definition von Stichproben, den Voraussetzungen ihrer Anwendung und den verschiedenen Arten von Stichproben.
2. Grundbegriffe / Allgemeines: Dieses Kapitel erläutert wichtige Grundbegriffe wie Grundgesamtheit (GGH), Population, Untersuchungsgesamtheit und Erhebungsgesamtheit. Es betont die Bedeutung einer präzisen Definition der Grundgesamtheit für die Durchführung einer empirischen Untersuchung und hebt die Unterschiede zwischen der Zielpopulation und der tatsächlich zugänglichen Erhebungsgesamtheit hervor. Der Gegensatz zur Stichprobe, die Vollerhebung, wird ebenfalls definiert und ihre Vor- und Nachteile werden angesprochen.
3. Stichproben (= Auswahl): Das Kernkapitel der Arbeit definiert den Begriff "Stichprobe" als Teilmenge der Grundgesamtheit, deren Elemente die gleichen Eigenschaften wie die Gesamtpopulation aufweisen. Es differenziert zwischen den Elementen der Stichprobe (Personen oder Dinge) und dem Auswahlrahmen, der durch die Zusammensetzung der Grundgesamtheit, den zeitlichen und finanziellen Rahmen der Erhebung und die Verfügbarkeit von Daten definiert wird. Das Kapitel beleuchtet die unterschiedlichen Schlussfolgerungsmethoden (Repräsentationsschluss und Inklusionsschluss), die von Stichprobendaten auf die Grundgesamtheit angewendet werden können.
Schlüsselwörter
Stichproben, empirische Forschung, Grundgesamtheit, Population, Auswahlverfahren, Zufallsstichprobe, geschichtete Stichprobe, Klumpenstichprobe, mehrstufige Auswahl, Repräsentationsschluss, Inklusionsschluss, Vollerhebung.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Stichproben in der empirischen Forschung
Was ist der Inhalt dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit befasst sich umfassend mit dem Thema Stichproben in der empirischen Forschung. Sie beinhaltet eine Einführung, die Klärung von Grundbegriffen, eine detaillierte Erläuterung verschiedener Stichprobenverfahren (inklusive Zufallsauswahl und nicht-Zufallsauswahl, einfache Zufallsstichprobe, geschichtete Stichprobe, Klumpenstichprobe und mehrstufige Auswahlverfahren), eine Diskussion der Vor- und Nachteile der verschiedenen Verfahren, sowie ein Fazit. Die Arbeit bietet einen Überblick über die wichtigsten Konzepte und Methoden der Stichprobentheorie im Kontext der empirischen Sozialforschung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: 1. Einführung, 2. Grundbegriffe / Allgemeines, 3. Stichproben (= Auswahl), und 4. Fazit / Ergebnis. Kapitel 3 ist dabei besonders umfangreich und unterteilt sich in Unterkapitel, die verschiedene Arten von Stichprobenverfahren detailliert beschreiben.
Welche Grundbegriffe werden erklärt?
Die Arbeit erklärt wichtige Grundbegriffe wie Grundgesamtheit (GGH), Population, Untersuchungsgesamtheit, Erhebungsgesamtheit und Vollerhebung. Der Unterschied zwischen der Zielpopulation und der tatsächlich zugänglichen Erhebungsgesamtheit wird hervorgehoben. Die Bedeutung einer präzisen Definition der Grundgesamtheit für die Durchführung einer empirischen Untersuchung wird betont.
Welche Arten von Stichprobenverfahren werden behandelt?
Die Arbeit behandelt sowohl Zufallsauswahl als auch nicht-Zufallsauswahlverfahren. Im Detail werden die einfache Zufallsstichprobe, geschichtete Stichproben, Klumpenstichproben und mehrstufige Auswahlverfahren erläutert. Für jedes Verfahren werden die Vor- und Nachteile diskutiert.
Was sind die Ziele der Hausarbeit?
Das Ziel der Hausarbeit ist es, die Grundbegriffe der Stichprobentheorie zu klären, verschiedene Arten von Stichprobenverfahren zu erläutern und ihre Vor- und Nachteile zu diskutieren. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Konzepte und Methoden im Kontext empirischer Sozialforschung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Stichproben, empirische Forschung, Grundgesamtheit, Population, Auswahlverfahren, Zufallsstichprobe, geschichtete Stichprobe, Klumpenstichprobe, mehrstufige Auswahl, Repräsentationsschluss, Inklusionsschluss, Vollerhebung.
Wie ist der Aufbau des Kapitels "Stichproben (= Auswahl)"?
Kapitel 3 ("Stichproben (= Auswahl)") ist sehr detailliert aufgebaut und gliedert sich in Unterkapitel zu Definition von Stichproben, Arten der Stichprobe (mit Unterteilungen in zufallsgesteuerte und nicht-zufallsgesteuerte Auswahlverfahren), und Vor- und Nachteile verschiedener Auswahlverfahren. Die Zufallsauswahl wird in einstufige und mehrstufige Auswahlen unterteilt, mit detaillierten Erklärungen zu einfachen Zufallsstichproben, geschichteten und Klumpenstichproben.
Wo finde ich Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel?
Die Arbeit enthält eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel, welche die wichtigsten Punkte jedes Kapitels kurz und prägnant beschreibt.
- Quote paper
- Nancy Kunze-Groß (Author), 2003, Stichprobenarten und deren Vor- und Nachteile, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17758