Am 31.12. 1943, elf Monate nach der Kapitulationserklärung von Generaloberst Paulus, meldete
der Völkische Beobachter „Die Schlacht um Stalingrad ist zu Ende“. Verschwiegen wurde bei
dieser Meldung allerdings, daß 146 000 Soldaten allein auf deutscher Seite gefallen, und 90 000
Soldaten in Gefangenschaft geraten waren. Doch wie kam es zur ‘Schlacht um Stalingrad’?
Im Sommer 1942 formierte sich die deutsche Wehrmacht erneut, um nach der Niederlage vor
Moskau (1941/42) das ‘Unternehmen Barbarossa’ (Eroberung der Sowjetunion zur
sogenannten ’Schaffung neuen Lebensraumes’) doch noch zum Erfolg zu bringen. Ziel von
Hitler war es, die Rüstungs- und Industriestadt Stalingrad und die Ölfelder um Baku im
Kaukasus, zu erobern, um bei der Unterwerfung der Sowjetunion strategische Vorteile und
einen „gigantischen Umschlagplatz“1 zu haben und nicht zuletzt aus Prestigegründen, um die
Stadt mit Stalins Namen zu besitzen. Gegen die Vorstellung seiner Generäle versuchte er diese
beiden Ziele gleichzeitig durchzusetzen. Während zu Beginn noch alles nach Plan lief, hatte sich
bald die Offensive um Baku festgelaufen. Auch der Angriff auf Stalingrad endete in erbitterten
Straßenkämpfen. Unter großen Verlusten der deutschen und rumänischen Armeen konnten die
Sowjets am 19. November 1942 zum Gegenangriff antreten und die Stadt mit der nun
eingeschlossenen 6.Armee einkesseln. Hitler befahl jedoch Stalingrad zu halten und nicht, wie
der Befehlshaber der 6. Armee Paulus es vorsah, den Kessel zu durchbrechen und sich nach
Westen zurückzuziehen. Der strenge Winter und die nicht eingehaltene Luftversorgung machte
die Lage der eingeschlossenen Soldaten immer schwieriger. Hinzu kam, daß die versprochenen
Entlastungen der anderen Truppen nicht fruchteten. Am 31.1. und 1.2. 1943 ergaben sich
schließlich die übrig gebliebenen erschöpften, größtenteils verletzten und kranken, deutschen,
italienischen, österreichischen, ungarischen und rumänischen 90 000 Soldaten in die
sowjetische Gefangenschaft. Erst Jahre später kehrten noch 6000 Überlebende zurück.2 In
Deutschland nutzte Propagandaminister Goebbels Stalingrad, um die deutschen Soldaten als
heroische Kämpfer darzustellen (Der Völkische Beobachter schrieb am 4. Februar 1943: [...]
1 Rede Hitlers am 8.11.1942 im Bräukeller München. In: Wolfgang Michalka (Hrsg): Das dritte Reich.
Dokumente zur Innen- und Außenpolitik, Bd. 2, München 1985.
2 Informationen aus: Helmut M. Müller, Schlaglichter der deutschen Geschichte, Mannheim 1988, S.293/294
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung
2. Stalingrad
2.1 Filmtechnische Daten
2.2 Gestaltung des Films
2.3 Rezensionen
3. Hunde Wollt Ihr Ewig Leben
3.1 Filmtechnische Daten
3.2 Gestaltung des Films
3.3 Rezensionen
4. Vergleich der beiden Filme
4.1. Personenkonstellation
4.2. Die Darstellung des Krieges
5. Fazit
6. Literatur
1.Einführung
Am 31.12. 1943, elf Monate nach der Kapitulationserklärung von Generaloberst Paulus, meldete der V ö lkische Beobachter „Die Schlacht um Stalingrad ist zu Ende“. Verschwiegen wurde bei dieser Meldung allerdings, daß 146 000 Soldaten allein auf deutscher Seite gefallen, und 90 000 Soldaten in Gefangenschaft geraten waren. Doch wie kam es zur ‘Schlacht um Stalingrad’? Im Sommer 1942 formierte sich die deutsche Wehrmacht erneut, um nach der Niederlage vor Moskau (1941/42) das ‘Unternehmen Barbarossa’ (Eroberung der Sowjetunion zur sogenannten ’Schaffung neuen Lebensraumes’) doch noch zum Erfolg zu bringen. Ziel von Hitler war es, die Rüstungs- und Industriestadt Stalingrad und die Ölfelder um Baku im Kaukasus, zu erobern, um bei der Unterwerfung der Sowjetunion strategische Vorteile und einen „gigantischen Umschlagplatz“1 zu haben und nicht zuletzt aus Prestigegründen, um die Stadt mit Stalins Namen zu besitzen. Gegen die Vorstellung seiner Generäle versuchte er diese beiden Ziele gleichzeitig durchzusetzen. Während zu Beginn noch alles nach Plan lief, hatte sich bald die Offensive um Baku festgelaufen. Auch der Angriff auf Stalingrad endete in erbitterten Straßenkämpfen. Unter großen Verlusten der deutschen und rumänischen Armeen konnten die Sowjets am 19. November 1942 zum Gegenangriff antreten und die Stadt mit der nun eingeschlossenen 6.Armee einkesseln. Hitler befahl jedoch Stalingrad zu halten und ncht, wie der Befehlshaber der 6. Armee Paulus es vorsah, den Kessel zu durchbrechen und sich nach Westen zurückzuziehen. Der strenge Winter und die nicht eingehaltene Luftversorgung machte die Lage der eingeschlossenen Soldaten immer schwieriger. Hinzu kam, daß die versprochenen Entlastungen der anderen Truppen nicht fruchteten. Am 31.1. und 1.2. 1943 ergaben sich schließlich die übrig gebliebenen erschöpften, größtenteils verletzten und kranken, deutschen, italienischen, österreichischen, ungarischen und rumänischen 90 000 Soldaten in die sowjetische Gefangenschaft. Erst Jahre später kehrten noch 6000 Überlebende zurück.2 In Deutschland nutzte Propagandaminister Goebbels Stalingrad, um die deutschen Soldaten als heroische Kämpfer darzustellen (Der V ö lkische Beobachter schrieb am 4. Februar 1943: „Sie starben, damit Deutschland lebe“), und den Haß gegenüber dem sowjetischen Gegner zu schüren. Diese Schlacht sollte den weiteren Verlauf des Krieges bestimmen: auf sowjetischer Seite bedeutete dieser militärische Sieg ein Stärkung des eigenen Selbstbewußtseins, und steigerte die Entschlossenheit, dem Aggressor Deutschland mit aller Kraft entgegenzutreten. Deutschland, bzw. die Führer des Naziregimes, veranlaßte die Niederlage der 6. Armee den „Kampf bis zur letzten Patrone“ zu fordern. Dies gipfelte schließlich in der bekannten Rede Goebbels vom 18.2.1943 im Berliner Sportpalast, wo er die Frage nach dem „totalen Krieg“ stellt. Dieser endete, wie man weiß, in einem völlig zerstörten Deutschland und Millionen von toten Menschen auf dem ganzen Erdball. Ob die ‘Schlacht um Stalingrad’ nun der entscheidende Wendepunkt im Kriegsverlauf war oder nicht, ist an dieser Stelle nicht zu beantworten. Wichtig für diese Arbeit ist jedoch die Tatsache, daß Stalingrad sich im Bewußtsein von Deutschen und den Bürgern der Sowjetunion festgesetzt hat. Susanne zur Nieden3 vergleicht ‘Stalingrad’ mit der ‘Schlacht von Verdun’ aus dem ersten Weltkrieg. Für sie sind beide Orte „fester Bestandteil kollektiver Erinnerung von Deutschen“. Doch wie sieht die Erinnerung der Deutschen an diesen Ort des Massensterbens aus?
Während des Krieges wurde Stalingrad mit Hilfe des Propaganda-Apparates der Nazis zum mystischen Ort ‘heldenhaften, deutschen Kampfes’ verklärt. Es wurden Stalingrad-Denkmäler errichtet und Gedenkfeiern abgehalten, um die Niederlage zu verherrlichen und den Glaube an den ‘Endsieg’ zu erhalten. Der Mythos von Stalingrad blieb auch nach dem Krieg in den deutschen Köpfen. War es während des Krieges noch ‘der russische Feind’, der an dem Inferno Schuld hatten, wurde in der weiteren Geschichtsbetrachtung die alleinige Verantwortung den Naziführern, im besonderen natürlich Hitler, zugeschrieben. Dieser hatte gegen die Empfehlungen der Generäle gehandelt, und die 6. Armee bis zum bitteren Ende kämpfen lassen, ohne überhaupt Aussicht auf Erfolg zu haben. Es entwickelte sich eine gewisse Opferhaltung im deutschen Gedächtnis an Stalingrad, wobei vor allen Dingen das Leid der deutschen Soldaten und der Verrat Hitlers Platz haben. Stalingrad wrd zum Ort, an dem Deutsche eine Stadt vor angreifenden Russen verteidigen, dann aber, durch den Verrat ihres Führers und die Übermacht des Gegners, geschlagen werden. Die deutschen Soldaten sehen sich als das Opfer ihres Führers und dessen Politik! Jens Ebert fügt an dieser Stelle richtig an, daß man dabei aber verschweigt, daß sie die Aufgabe hatten, die gesamte männliche Bevölkerung zu ermorden und bereits auf dem Weg nach Stalingrad 628 russische Dörfer von der deutschen Wehrmacht niedergebrannt wurden und ihre Bevölkerung getötet hatten.4 Ein
weiterer Punkt wird bei dieser Diskussion sträflich außer Acht gelassen: Was hatten deutsche Truppen überhaupt an der Wolga zu suchen?
Ihr Ziel war doch eindeutig die rücksichtslose Eroberung eines fremden Staates. Wenn man diese Fragen verdrängt ist die Flucht in die Opferhaltung nur zu gut verständlich. Insa Eschenbach bemerkt dazu: „Wer selbst Opfer ist, ist nicht mehr verantwortlich für das, was geschieht.“5 Diese verklärte Haltung zu den Geschehnissen in Stalingrad prägen laut Eschenbach die verhältnismäßig hohe Anzahl an Literatur zu diesem Thema im Nachkriegsdeutschland. In ihrem Aufsatz zu ‘Stalingrad in der deutschen Nachkriegsliteratur’6 untersuchte sie dazu unter anderem den Roman ’Hunde, wollt ihr ewig eben’ von Fritz Wöss (1958), der noch im gleichen Jahr verfilmt wurde und Gegenstand dieser Arbeit ist. Den Grund für die Beliebtheit dieser Romane (Konsalik: Der Arzt von Stalingrad / 1956; Gerlach: Die verratene Armee / 1957) sieht sie dabei in der schon angesprochenen Opferhaltung, die es den Deutschen erlaubt aus der gewohnten Verbrecherrolle auszubrechen. Inwiefern diese Haltung in der filmischen Umsetzung von ‘Hunde, wollt ihr ewig leben’ und dem 35 Jahre später entstandenen Film ‘Stalingrad’ zu finden ist, wird in der weiteren Arbeit nochmals aufgegriffen werden. Wie unterscheiden sich die beiden Filme? Was verbindet die filmischen Auseinandersetzungen mit dem Thema ‘Stalingrad’ aus dem Jahre 1958 und 1992? Und wie weit treffen sie die realen, geschichtlichen Ereignisse oder spiegeln sie die jeweilige gesellschaftliche Sicht der Dinge wieder? Diese und andere Fragen werden Gegenstand der vorliegenden Arbeit sein. Nach der historischen Erläuterung folgt im weiteren die Erläuterung und Auseinandersetzung mit den Filmen und ihren Rezensionen in der Filmpresse aus verschiedenen Jahren, um sie schließlich zu vergleichen und ein Fazit aus den gewonnenen Erkenntnissen zu ziehen.
2. Stalingrad
2.1. Filmtechnische Daten
‘Stalingrad’
Bundesrepublik Deutschland 1992. Regie: Joseph Vilsmaier.
Drehbuch: Johannes Heide. Kamera: Rolf Greim, Klaus Moderegger. Schnitt: Hannes Nikel. Musik: Norbert J. Schneider. Bauten: Wolfgang Hundhammer. Jindrich Goetz . Kost ü me: Ute Hofinger. Special Effects: Karl Baumgartner.
Darsteller: Dominique Horwitz (Fritz Reiser), Thomas Kretschmann (Hans von Witzland), Jochen Nickel (Manfred „Rollo“ Rohleder), Dana Vavrova (Irina), Sebastian Rudolph („GeGe“ Müller) u.a.
Produktion: Hanno Huth, Günther Rohrbach, Bob Arnold/Royal Film, Bavaria Film, B.A. Fernsehproduktion, Perathon.
L ä nge: 138 Minuten.
Verleih: Senator.
Kinostart: 21.1.1993
FSK: ab 12 Jahren
FBW-Pr ä dikat: Wertvoll Farbe
Nach den Erfolgen mit seinen ‘neuen Heimatfilmen’ „Herbstmilch“ (1988) und „Rama Dama“ (1990), wagte sich der bayerische Filmemacher Joseph Vilsmaier daran, 50 Jahre nach der Schlacht um Stalingrad, einen deutschen Antikriegsfilm zu machen, der die deutsche Niederlage in Stalingrad zum Thema hat. Mit 20 Millionen Mark Produktionskosten kam dabei einer der teuersten deutschen Filme heraus. Mit großem Aufwand wurde die wohl bedeutendste Schlacht im zweiten Weltkrieg rekonstruiert: 12 000 Statisten, 100 Stuntleute, 9000 Original Uniformen, drei Tonnen Sprengstoff, 100 000 Schuß Munition und 13 Originalpanzer aus dem Jahr 1942 wurde dabei verwendet. Gedreht wurde in Italien, Tschechien und in Finnland von Oktober 1991 bis April 1992. Der Film wurde 1993 einer der wenigen deutschen Kassenschlager.
2.2 Gestaltung des Films
Handlung:
Der Film beginnt in Porto Cervo, in Italien, im Sommer 1942. Eine Gruppe von deutschen Soldaten läßt es sich nach der Rückkehr von dem Feldzug in Afrika, am sonnigen Strand gut gehen. Nach dem verspäteten Antritt beim Appell wird einem der Gruppe („Rollo“ Rohleder) die verdiente Ehrung durch den Vorgesetzten verwehrt („Helden haben keine Verspätung“7 ). Bei der anschließenden Versetzung und der darauffolgenden Zugfahrt nach Rußland werden die Hauptpersonen des Filmes zusammengebracht. Der junge Leutnant Hans von Witzland befehligt einen Zug der 2. Kompanie der 6.Armee, zu der unter anderem der Obergefreite Fritz Reiser, der Gefreite „GeGe“ Müller und der Unteroffizier Manfred „Rollo“ Rohleder gehören. Während der Fahrt ist die Stimmung ausgelassen, denn die Soldaten sind davon überzeugt, „die lumpige Stadt in drei Tagen zu nehmen“8, um durch die Eroberung Rußlands zu paradiesischem Reichtum zu gelangen. Mit der Ankunft an der Front ändert sich die Atmosphäre. Regen, Verwundete und Leid prägen das Bild. Leutnant v. Witzland bemerkt die Mißhandlung eines gefangenen Russen. Er versucht bei Hauptmann Haller zu protestieren, wird aber nicht ernst genommen und ausgelacht. Nach dem Antreten werden die ersten Kampfhandlungen gezeigt. Die Soldaten um Leutnant von Witzland befinden sich jetzt an vorderster Front. Unter Granatenbeschuß versuchen sie eine Lagerhalle zu stürmen. Bei dem jungen Soldaten Feldmann löst sich ein Schuß, was zu einem Schußwechsel und den ersten Toten im Film führt, und die Gruppe in eine verzwickte Lage bringt. Hauptmann Musk fordert daraufhin Feldmann auf, seine Sache wieder gut zu machen und vorauszustürmen. „Sie wollen doch, daß Ihre Frau stolz auf Sie ist!“.9 Feldmann stirbt im Kugelhagel. Sie erreichen die Halle. ‘GeGe’ Müller erschießt aus Versehen einen eigenen Mann. Erster Kontakt mit russischen Soldaten, die zunächst Gefangen genommen werden, dann aber von heranstürmenden Deutschen erschossen werden. Ein sterbender Russe spricht in seinen letzten Worten zu seiner Mutter. In der ersten Ruhe nach dem Angriff, vor der Halle türmen sich die Leichen, sitzt die erschöpfte Gruppe in den Trümmern und hört die Rede Hitlers im Bürgerbräukeller München vom 8.11.42 im Radio. Er äußert sich dabei zur Schlacht in Stalingrad, bei der es „kein zweites Verdun geben wird“, denn man könne die Stadt mit einem „ganz kleinen Stoßtrupp nehmen“. Erste Resignationen machen sich breit. „Wenn du hier anfängst nachzudenken, wirst du verrückt!“.10 Lt. v. Witzland vereinbart eine verbotene Waffenruhe mit den Russen. Bei der Bergung von Toten und Verwundeten begegnen sich die verfeindeten Soldaten. Zögernd tauscht man schließlich Verpflegung. Durch den Schuß eines ‘linientreuen’ Deutschen entsteht ein Schußwechsel bei dem sie einen russischen Jungen mitnehmen. Anschließend verursacht das Verhalten des ‘Linientreuen’ Streitereien unter den Soldaten.
Bei der Postausgabe kommen Gespräche über die Heimat auf. Russische Gesänge hallen dazu durch das zerstörte Gelände. Durch einen Brief erfährt Rohleder dann, daß seine Frau mit einem französischen Kriegsgefangenen fremd geht. Er will dies den Russen heimzahlen. Die Kämpfe gehen weiter. In der Kanalisation trifft Lt. v. Witzland auf eine deutsch sprechende russische Soldatin. Diese überlistet ihn und kann fliehen. Reiser rettet ihn. Bei dem Versuch aus dem Labyrinth zu kommen finden sie einen vor Schmerz schreienden Soldaten. Sie helfen ihm und bringen den Verletzten in ein Lazarett. Dort kann sich keiner um ihn kümmern, weil das Lazarett hoffnungslos mit schwerverletzten Soldaten überlastet ist. Reiser bedroht einen Sanitäter, wird aber von dem sadistischen Hauptmann Haller entdeckt. Die Gruppe wird verhaftet. Der Verletzte stirbt. Lt. v. Witzland besteht daraufhin auf ein Gesuch bei seinem Hauptmann Musk. Dieser befindet sich in einer Besprechung mit hohen Offizieren. Verzweifelt schreit er den Hauptmann an: „Sind wir den alle nur ein Fältchen auf ihrer Scheiß Karte?“ Die Gruppe wird von General Hentz, der den Vorfall bemerkt, in ein Strafbataillion versetzt. Die Soldaten müssen bei Schnee und eisiger Kälte Minen suchen. Die 6. Armee ist nun seit vier Wochen eingeschlossen. Die Gruppe wird in ein Himmelfahrtskommando eingezogen. Die Soldaten üben aber Widerstand: „Mit mir nicht! Ich hab den Kanal voll! Erschieß uns doch alle, ist doch egal wer uns abknallt!“11 Hauptmann Musk versucht ihnen die Lage zu erklären und stellt sie vor die Wahl zu verhungern oder zu kämpfen. Der Gefangene Otto, ein alter Bekannter des Hauptmannes, unterhält sich mit ihm und klagt ihn an, trotz dessen Beteuerung kein Nazi zu sein, nicht zu kapitulieren und mitzumachen, denn das „Offiziersgesocks ist noch schlimmer“ als die Nazis. Bei der Fahrt an die Front erzählt der verbitterte Otto, er könne mit der Heimat nichts mehr anfangen und habe seiner Frau geschrieben er sei tot. Seine Heimat wäredie Front.
[...]
1 Rede Hitlers am 8.11.1942 im Bräukeller München. In: Wolfgang Michalka (Hrsg): Das dritte Reich. Dokumente zur Innen- und Außenpolitik, Bd. 2, München 1985.
2 Informationen aus: Helmut M. Müller, Schlaglichter der deutschen Geschichte, Mannheim 1988, S.293/294
3 Susanne zur Nieden: „Umsonst geopfert“?-Zur Verarbeitung der Ereignisse in Stalingrad... Aus: Krieg und Literatur/War and Literature, Bd.10, 1993,S.33-44
4 Jens Ebert: Apokalyptisches Land-Die Schlacht von Stalingrad in der deutschen Literatur. Aus: Krieg und Literatur/War and Literature, Bd.10, 1993,S.7-18
5 Insa Eschenbach: Nachdenken über Stalingrad. ARD-Sendung, 31.01.1993. Aus: Jens Ebert, vgl.Anm.4
6 Insa Eschenbach: Schicksalswende und Flammenzeichen. Stalingrad in der deutschen Nachkriegsliteratur der 50er Jahre. Aus: Krieg und Literatur/War and Literature, Bd.10, 1993,S.21-30
7 Zitat aus ‘Stalingrad’: Leutnant v. Witzland zu Reiser
8 Zitat aus ‘Stalingrad’: Junger Soldat mit Bierflasche und Zigarette
9 Zitat aus ‘Stalingrad’: Hauptmann zu jungem Soldat Fedmann
10 Zitat aus ‘Stalingrad’: Obergefreiter Reiser zu Müller
11 Zitat aus ‘Stalingrad’: Reiser zu Hauptmann
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- Jochen Fischer (Autor:in), 1997, Die Darstellung der Schlacht um Stalingrad in den deutschen Filmen Hunde Wollt Ihr Ewig Leben (1958) und Stalingrad (1992), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17752
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