Nachdem das Volumen ausländischer Direktinvestitionen (FDI) von 207,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 1990 auf 1,1 Billionen US-Dollar im Jahr 20091 stieg, was einen Multiplikator von fast 5 bedeutet, lässt sich sagen, dass deren Bedeutung über Jahre hinweg deutlich zugenommen hat. Der Großteil dieser Mittel floss zwar zwischen den entwickelten Ländern, aber auch der den Entwicklungsländern zufließende Anteil wuchs stetig. Inwiefern sich FDI in Beziehung zu dem Wachstum einer Region oder eines Landes setzen lassen, wurde oftmals und hinreichend diskutiert und dargestellt.2 3 Dabei wurde die Betrachtung jedoch oftmals auf die Dimension des ökonomischen Wachstums beschränkt, weshalb diese Arbeit dem Leser den Einfluss auf verschiedene Wachstumsdimensionen vor Augen führen soll. Es soll die folgende Hypothese geprüft werden: "ausländische Direktinvestitionen haben einen positiven Einfluss auf die Entwicklung armer Länder" Den Anfang bilden konzeptionelle und definitorische Abgrenzungen zu den hier zu behandelnden Aspekten. Darauf folgend wurde auf die Methodik der Überprüfung sowie deren empirischen Basis eingegangen. Anhand verschiedener Dimensionen des Wachstums wurde dann konkret im nächsten Schritt der Einfluss von FDI gemessen und diskutiert. Abschließend wurden die einzelnen Ergebnisse zusammengefasst und es wurde versucht eine eindeutige Schlussfolgerung zu ziehen. Da sich in Entwicklungsländern die Erhebung von Daten als schwierig gestaltet, war eine umfassende Datenverfügbarkeit oftmals nicht gegeben. Dies führte dazu, dass in dieser Arbeit in einigen Betrachtungsdimensionen der Untersuchungszeitraum ausgeweitet werden musste.
Inhalt
1. Abkürzungsverzeichnis
2. Einleitung
3. Abgrenzung
4. Methodik
5. Auswirkungen auf ökonomisches Wachstum und Beschäftigung
6. Auswirkungen auf technologische Entwicklung
7. Schlussfolgerung
8. Literatur
1. Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2. Einleitung
Nachdem das Volumen ausländischer Direktinvestitionen (FDI) von 207,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 1990 auf 1,1 Billionen US-Dollar im Jahr 20091 stieg, was einen Multiplikator von fast 5 bedeutet, lässt sich sagen, dass deren Bedeutung über Jahre hinweg deutlich zugenommen hat. Der Großteil dieser Mittel floss zwar zwischen den entwickelten Ländern, aber auch der den Entwicklungsländern zufließende Anteil wuchs stetig. Inwiefern sich FDI in Beziehung zu dem Wachstum einer Region oder eines Landes setzen lassen, wurde oftmals und hinreichend diskutiert und dargestellt.2 3 Dabei wurde die Betrachtung jedoch oftmals auf die Dimension des ökonomischen Wachstums beschränkt, weshalb diese Arbeit dem Leser den Einfluss auf verschiedene Wachstumsdimensionen vor Augen führen soll. Es soll die folgende Hypothese geprüft werden:
"ausländische Direktinvestitionen haben einen positiven Einfluss auf die Entwicklung armer Länder"
Den Anfang bilden konzeptionelle und definitorische Abgrenzungen zu den hier zu behandelnden Aspekten. Darauf folgend wurde auf die Methodik der Überprüfung sowie deren empirischen Basis eingegangen. Anhand verschiedener Dimensionen des Wachstums wurde dann konkret im nächsten Schritt der Einfluss von FDI gemessen und diskutiert. Abschließend wurden die einzelnen Ergebnisse zusammengefasst und es wurde versucht eine eindeutige Schlussfolgerung zu ziehen. Da sich in Entwicklungsländern die Erhebung von Daten als schwierig gestaltet, war eine umfassende Datenverfügbarkeit oftmals nicht gegeben. Dies führte dazu, dass in dieser Arbeit in einigen Betrachtungsdimensionen der Untersuchungszeitraum ausgeweitet werden musste.
3. Abgrenzung
Da ausländische Direktinvestitionen zentraler Aspekt und unabhängige Variable dieser Arbeit sind, war dieser Begriff zu Beginn abzugrenzen. Ausländische Direktinvestitionen sind eine Form der Auslandsinvestition und "[...] bezeichnen den Kapitalexport durch Wirtschaftssubjekte eines Landes in ein anderes Land mit dem Ziel, dort Immobilien zu erwerben, Betriebsstätten oder Tochterunternehmen zu errichten, ausländische Unternehmen zu erwerben oder sich an ihnen mit einem Anteil zu beteiligen, der einen entscheidenden Einfluss auf die Unternehmenspolitik gewährleistet." Sie sind im Gegensatz zur Portfolio-Investition zu sehen, die vorrangig der Geldanlage dient.4
Weiterhin musste der Bezugspunkt dieser Größe umrissen werden, der in der Hypothese als "arme Länder" bezeichnet wurde. In dieser Arbeit wurde eine aktuelle vom "Development Assistance Committee (DAC)" herausgegebene Liste herangezogen, welche einzelne Staaten und Gebiete aufgrund ihrer Wirtschaftskraft und ihres Entwicklungsstandes als Entwicklungsländer ausweist.5 Hieraus wurden als empirische Basis die Daten der Länder Peru und Venezuela analysiert, die als repräsentativ für den zu untersuchenden Zusammenhang zu sehen sind.
Um die Zuverlässigkeit der Untersuchung zu gewährleisten, wurde ein zeitlicher Rahmen von 1990 - 2009 festgesetzt, aus welchem die Daten analysiert werden sollten.
4. Methodik
Um das Thema "Entwicklung" differenzierter zu betrachten, statt nur auf eine ökonomische Größe wie zum Beispiel das Bruttoinlandsprodukt zu reduzieren, wurde in dieser Arbeit der Einfluss ausländischer Direktinvestitionen auf zwei Dimensionen untersucht. Neben dem ökonomischen Wachstum und den Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sollte daher auch die Technologieentwicklung einbezogen werden. Als empirische Basis dienten Daten zu bewusst ausgewählten Entwicklungsländern, die im Durchschnitt der Jahre 1993 - 1996 einen hohen, beziehungsweise durchschnittlichen Anteil ausländischer Direktinvestitionen an den Bruttoinvestitionen (ABI) aufwiesen. So ließ sich im Falle von Peru sagen, dass das Land einen überdurchschnittlich (Bezugsgröße ist der Durchschnitt aller Entwicklungsländer in den genannten Jahren von 7,8 %) hohen Wert (23,5 %) aufweist. Venezuela repräsentiert in etwa diesen Durchschnitt mit 7,4 %. Diese Auswahl, die es ermöglichte, Auswirkungen von FDI an unterschiedlich von FDI geprägten Finanzierungsstrukturen zu analysieren, wurde als notwendig angesehen um die Hypothese überprüfen zu können.6
Es wurden Veränderungen aller genannten Dimensionen zwischen den Jahren 1996, 2000, 2004 und 2008 analysiert und die Rolle, die ebenfalls veränderte Volumina der ausländischen Direktinvestitionen dabei spielen. Um die Hypothese zu verifizieren, müsste also eine positive Korrelation zwischen ausländischen Direktinvestitionen und den verschiedenen Dimensionen von Entwicklung (mit positiver Tendenz) nachzuweisen sein.
5. Auswirkungen auf ökonomisches Wachstum und Beschäftigung
In diesem Kapitel soll untersucht werden, welche Folgen das in der Einleitung genannte Wachstum auf die Ökonomie der genannten Empfängerländer sowie deren Arbeitsmarkt hat. Der geläufigste Indikator für die Wirtschaftskraft einer Volkswirtschaft ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP), weshalb mit der Analyse der Auswirkungen auf diesen Wert für die Jahre 1996, 2000, 2004 und 2008 begonnen wurde. Ende des Jahres 1996 wies Perus Anteil ausländischer Direktinvestitionen an den Bruttoinvestitionen einen Wert von 27,5 %, das BIP einen Wert von 55.876.101.187 US-Dollar auf. Während der ABI bis zum Jahr 2000 auf 7,5 % gefallen ist, ist das BIP des Landes auf 53.290.390.318 US- Dollar gestiegen. Zum nächsten Betrachtungszeitpunkt im Jahr 2004 steigerte sich der ABI auf 12,8 %, wie auch das BIP, das in diesem Jahr einen Wert von
69.725.009.964 US-Dollar erreichte. Im letzten zu untersuchenden Jahr 2008 belief sich den Anteil der ausländischen Direktinvestitionen an den gesamten Bruttoinvestitionen auf 20,7 %, während das BIP weiter auf 127.433.926.566 US-Dollar steigern konnte.
Für das Land Venezuela betrug der Wert des BIP im Jahr 2006 68.258.588.862 US-Dollar, jener des ABI 14,9 %. Zum zweiten Betrachtungszeitpunkt ist der Wert des ABI auf 19,1 % gestiegen, wie auch das BIP, das einen Wert von 117.147.614.565 US-Dollar erreichte. Im Jahr 2004 ist der ABI auf 7,2 % gefallen, das BIP fiel ebenso auf einen Wert von 112.451.598.610 US-Dollar. Zum letzten Betrachtungszeitpunkt hin ist der ABI weiter auf 0,6 % gesunken, das BIP stieg im Gegensatz dazu jedoch auf 313.799.271.541 US-Dollar.7,8
Diese Werte lassen die Vermutung zu, dass zwischen beiden untersuchten Größen kein positiv linearer Zusammenhang besteht. Unter Hinzunahme des Korrelationskoeffizienten wurde diese Vermutung bestätigt. Im Falle Perus beträgt dieser 0,24; für Venezuela ergab sich ein Wert von -0,79, was auf eine negative Korrelation hinweist.
[...]
1 UNCTAD Statistik - http://unctadstat.unctad.org (abgerufen am 15.01.2011)
2 vgl. Borensztein, Gregorio & Lee (1998)
3 vgl. Makki & Somwaru (2004)
4 Gabler Wirtschaftslexikon - http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/1800/direktinvestition-v9.html (abgerufen am 15.01.2011)
5 DAC-Liste der Entwicklungsländer und - gebiete - http://www.bmz.de/de/ministerium/zahlen_fakten/DAC-Laenderliste_Berichtsjahre_2008-2010.pdf (aufgerufen am 15.01.2011)
6 UNCTAD Statistik - http://unctadstat.unctad.org (abgerufen am 17.01.2011)
7 The World Bank - http://data.worldbank.org/indicator/NY.GDP.MKTP.CD (abgerufen am 18.01.2011)
8 UNCTAD Statistik - http://unctadstat.unctad.org (abgerufen am 18.01.2011)
- Citar trabajo
- David Weingartner (Autor), 2011, Fördern oder behindern ausländische Direktinvestitionen die Entwicklung in armen Ländern?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177511
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