Was sind Ausstellungen? Welche Ziele verfolgen sie? Was tragen
Ausstellungen zu der Wissenschaft bei? Mit welcher Intention geht der
Besucher in eine Ausstellung?
Einen Teil dieser Fragen möchte in diesem Essay auf den Grund gehen. Ich persönlich verbinde mit dem Begriff „Ausstellung“ immer einen
wissenschaftlichen Diskurs, der durch Vergegenständlichungen Positionen dieses Diskurse erarbeitet und ansprechend aufzeigt. Gegenstände sind in einer Ausstellung Medien, die bestimmte Informationen an den Besucher weitergeben sollen. Doch wie äußert sich die Wissenschaftlichkeit in einer Ausstellung? Wissenschaftlichkeit äußert sich durch die methodische Herangehensweise an ein Thema oder einem Diskurs. Dabei spielt die Transparenz eine wichtige Rolle. Gerade in Ausstellungen muss diese Tranzparenz gegeben sein. Für den Besucher muss ersichtlich sein, auf was der Ausstellungsmacher oder Wissenschaftler hinaus will.
Wissenschaft ist immer an eine Intention gebunden, sonst würde sie
keinen Sinn ergeben. Meist eignen sich Fragestellungen für einen
wissenschaftlichen Zugang zu einem Thema. Ausstellungen werden
demnach oft mit einem Motto oder einer Überschrift versehen, die den
Besucher auf das vorbereitet, was (auf-)gezeigt werden soll. Diese
Überschrift oder dieses Thema zieht sich idealerweise wie ein roter Faden durch die Ausstellung und stellt somit die nötige Tranzparenz dar, die für die Wissenschaftlichkeit notwendig ist.
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Was sind Ausstellungen? Welche Ziele verfolgen sie? Was tragen
Ausstellungen zu der Wissenschaft bei? Mit welcher Intention geht der Besucher in eine Ausstellung?
Einen Teil dieser Fragen möchte in diesem Essay auf den Grund gehen. Ich persönlich verbinde mit dem Begriff „Ausstellung“ immer einen wissenschaftlichen Diskurs, der durch Vergegenständlichungen Positionen dieses Diskurse erarbeitet und ansprechend aufzeigt. Gegenstände sind in einer Ausstellung Medien, die bestimmte Informationen an den Besucher weitergeben sollen. Doch wie äußert sich die Wissenschaftlichkeit in einer Ausstellung? Wissenschaftlichkeit äußert sich durch die methodische Herangehensweise an ein Thema oder einem Diskurs. Dabei spielt die Transparenz eine wichtige Rolle. Gerade in Ausstellungen muss diese Tranzparenz gegeben sein. Für den Besucher muss ersichtlich sein, auf was der Ausstellungsmacher oder Wissenschaftler hinaus will. Wissenschaft ist immer an eine Intention gebunden, sonst würde sie keinen Sinn ergeben. Meist eignen sich Fragestellungen für einen wissenschaftlichen Zugang zu einem Thema. Ausstellungen werden demnach oft mit einem Motto oder einer Überschrift versehen, die den Besucher auf das vorbereitet, was (auf-)gezeigt werden soll. Diese Überschrift oder dieses Thema zieht sich idealerweise wie ein roter Faden durch die Ausstellung und stellt somit die nötige Tranzparenz dar, die für die Wissenschaftlichkeit notwendig ist.
So behandelt die Ausstellung „Körperwelten“ die Anatomie des Menschen. Als eine Ausstellung, die in ihrer Art das erste Mal 1995 in Japan statt fand, will sie dem Besucher die Funktionsweisen des menschlichen Körpers durch Plastinate und Präperate näher bringen. Besonders das Konzept der Ausstellung „Körperwelten“ lebt davon das Dargestellte zu kontextualisieren und inszenieren. Im Gegensatz zu den Museen Anatomica, die eher einer wissenschaftlich- medizinischen Sammlung gleichen als einer Ausstellung, beruht „Körperwelten“ auf ein Konzept, dass den Besucher in erster Linie, neben der Bildung, auch unterhalten will. In einem Museum Anatomicum sind Plastinate und Präperate zu sehen, die zur Erforschung des menschlichen Körpers im Rahmen der Lehre angefertigt worden sind. Im Laufe der Jahre hat sich daraus eine Sammlung entwickelt, die auch für die Bevölkerung außerhalb des Lehrrahmens zugänglich gemacht wurden ist. Die Objekte, die im Museum Anatomicum zu sehen sind, bedürfen keiner Inszenierung und sprechen für sich selbt. Das ist ein wesentlicher Unterschied zu der Ausstellung „Körperwelten“. Hier werden die Plastinate in einem lebensnahen Kontext gestellt, um diverse anatomische Prozesse zu vergegenwärtigen1. Diese Inszenierung steht in der Gefahr die Wissenschaftlichkeit in den Hindergrund geraten zu lassen. Gunther von Hagen bedient sich bei den Szenerien, in denen die Plastinate gezeigt werden, bekannten Motiven. So hat er einige Gestalt-Plastinate so zusammengestellt, dass sie eine Szene aus James Bond`s „Casino Royale“ zeigen2. Ich unterstelle dieser Kontextualisierung, dass sie in erster Linie dem Sensationseffekt dient. Hier werden Leichen in einer Pose gezeigt, die auf keine anatomische Besonderheit hinweisen soll. Dieser „Show-Effekt“ besitzt für den Besucher einen Wiedererkennungswert. Weil eine solche Inszenierung gerade nicht explizit für medizinische oder anatomische Fragestellungen geeignet ist, wirkt ein solches Vorgehen unwissenschaftlich.
Natürlich sind solche Szenen dafür vorgesehen, um Besucher in die Ausstellung zu locken. Schließlich wird in den Ausstellungen „Körperwelten“ anatomisches Wissen an eine „normale“ und vielleicht weniger gut gebildete Bevölkerung herangetragen.
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1 Diese Darstellung nennt man Gestalt- Plastinate: ästhetisch- instruktives Ganzkörperplastinat. Siehe auch: Von Hagen, Gunther: Körperwelten. Die Faszination des Echten (= Ausstellungskatalog Körperwelten), Heidelberg 2003,S. 37 (13. überarb. Aufl.).
2 Siehe: http://p3.focus.de/img/gen/D/C/HBDCTnH7_Pxgen_r_467xA.jpg [letzter Zugriff: 23.06.2010]
- Quote paper
- Katharina Schneider (Author), 2010, Die Ausstellung „Körperwelten“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177316
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