Bildung. Der Grundpfeiler unserer Zivilisation. Sie hat uns dorthin gebracht, wo wir heute stehen und sie wird es sein, die uns in Zukunft alle Wege offen hält. „Etwas aus sich machen“. „Sich Bildung verschaffen“. „Etwas werden“. All diese Aussprüche bieten einen verurteilenden Umkehrschluss: ohne Bildung wird man nichts! Geradezu ein gesellschaftliches Todesurteil für Schüler, denen das Lernen schwerfällt. Sollte man das akzeptieren? Sollte man die Darwin‘sche Theorie soweit interpretieren, dass die Schwächeren auf der Strecke bleiben sollen und nur die Stärksten das Leben bestreiten dürfen? Auf gar keinen Fall! Wenn eine Maschine nicht richtig arbeitet, repariert man sie. Quietscht eine Tür, dann ölt man sie und wenn ein Schüler Probleme hat? … Dann hilft man ihm. Ein delikates Thema und eine scheinbar unlösbare Problematik. Genau deshalb ist es so wichtig, dass man sich weiterhin unablässig damit auseinandersetzt, wie leistungsschwächere Schüler in der Schule auf richtige und nützliche Weise gefördert werden können. Die Aufgabe eines Lehrers an einer Schule ist nicht die Elitenausbildung. Diese Aufgabe ist Firmen, Hochschulen und Universitäten zugeschrieben. Die Schule übernimmt das Lehren einer allgemeinen Grundbildung und die Weisung des späteren Weges. Da es sich nicht als größtes Problem darstellt, den Hochbegabten den richtigen Weg zu weisen, bildet wohl die Bildung aller Schüler zu oder über ein Durchschnittsniveau hinaus die größte Mauer, die es zu überwinden gilt. Auf dieser Erkenntnis ist das Thema dieser Arbeit begründet. Die Förderung leistungsschwächerer Schüler. Zuerst bedarf es hierfür einer genauen Begriffsbetrachtung, um den zu untersuchenden Gegenstand so präzise eingrenzen zu können, dass man im nächsten Schritt auf eventuelle Ursachen blicken kann. Doch vor allem die von wissenschaftlicher Seite aufgezeigten und bearbeiteten Fördermethoden sollen hier dargestellt werden.
Gliederung
1. Einleitung
2. Begriffsbetrachtung
3. Ursachen für eine Leistungsschwäche
4. Förderung von Leistungsschwachen Schülern
5. Schlussbemerkung
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Bildung. Der Grundpfeiler unserer Zivilisation. Sie hat uns dorthin gebracht, wo wir heute stehen und sie wird es sein, die uns in Zukunft alle Wege offen hält. „Etwas aus sich machen“. „Sich Bildung verschaffen“. „Etwas werden“. All diese Aussprüche bieten einen verurteilenden Umkehrschluss: ohne Bildung wird man nichts! Geradezu ein gesellschaftliches Todesurteil für Schüler, denen das Lernen schwerfällt. Sollte man das akzeptieren? Sollte man die Darwin‘sche Theorie soweit interpretieren, dass die Schwächeren auf der Strecke bleiben sollen und nur die Stärksten das Leben bestreiten dürfen? Auf gar keinen Fall! Wenn eine Maschine nicht richtig arbeitet, repariert man sie. Quietscht eine Tür, dann ölt man sie und wenn ein Schüler Probleme hat? … Dann hilft man ihm.
Ein delikates Thema und eine scheinbar unlösbare Problematik. Genau deshalb ist es so wichtig, dass man sich weiterhin unablässig damit auseinandersetzt, wie leistungsschwächere Schüler in der Schule auf richtige und nützliche Weise gefördert werden können. Die Aufgabe eines Lehrers an einer Schule ist nicht die Elitenausbildung. Diese Aufgabe ist Firmen, Hochschulen und Universitäten zugeschrieben. Die Schule übernimmt das Lehren einer allgemeinen Grundbildung und die Weisung des späteren Weges. Da es sich nicht als größtes Problem darstellt, den Hochbegabten den richtigen Weg zu weisen, bildet wohl die Bildung aller Schüler zu oder über ein Durchschnittsniveau hinaus die größte Mauer, die es zu überwinden gilt. Auf dieser Erkenntnis ist das Thema dieser Arbeit begründet. Die Förderung leistungsschwächerer Schüler.
Zuerst bedarf es hierfür einer genauen Begriffsbetrachtung, um den zu untersuchenden Gegenstand so präzise eingrenzen zu können, dass man im nächsten Schritt auf eventuelle Ursachen blicken kann. Doch vor allem die von wissenschaftlicher Seite aufgezeigten und bearbeiteten Fördermethoden sollen hier dargestellt werden.
2. Begriffsbetrachtung
Schüler die der „Durchschnittsleistung“ widersprechen. Wir finden sie überall. Doch wie genau soll man mit ihnen umgehen? Zunächst ist es wichtig zu wissen, was man in diesem Zusammenhang sucht. Sind sie einfach nur Faul, Demotiviert oder leiden sie sogar an einer Lernbehinderung. Die unterschiedlichen Begrifflichkeiten reichen natürlich über diese drei Bezeichnungen weit hinaus und jedes Problem bedarf natürlich einer anderen Hilfe. Roswitha Defersdorf geht zum Beispiel in ihrer Argumentation vorwiegend davon aus, dass „ein Kind merkt, daß es bei bestimmten Dingen Schwierigkeiten hat“ (Defersdorf 1996, S. 39) und daraufhin Minderwertigkeitskomplexe entwickelt, was die Leistungsschwäche ausbaut. (vgl. Defersdorf 1996, S. 31-40) Helmut Doerfert hingegen betrachtet dieses Thema unter dem Oberbegriff Lernbeeinträchtigung und unterteilt ihn in Lernstörung und Lernbehinderung. Beides sieht er wie eine Krankheit. Letzteres ist dabei eine „umfängliche und gravierende Lernbeeinträchtigung“ (Doerfert 1982, S. 9), die den Vorgang des schulischen Lernens an sich beeinflusst. Lernstörungen hingegen sind nicht so gravierend und „betreffen nur einen oder nur wenige Lernbereiche“ (Doerfert 1982, S. 9), wie zum Beispiel die Legasthenie. Hans Eberwein hingegen betrachtet vor allem den Lernbehinderungsbegriff in seinem „Handbuch Lernen und Lern-Behinderungen“. Er legt schon auf den ersten Seiten dar, wie kompliziert der Begriff der Lernbehinderung zu gebrauchen ist. Darauf näher einzugehen, würde den hier gegebenen Rahmen sprengen. Festzuhalten bleibt jedoch, dass Eberwein Lernbehinderungen nicht als „feststehendes, defizitäres Persönlichkeitsmerkmal, das dem Individuum unabhängig von schulischen Rahmenbedingungen und Leistungsanforderungen zukommt“ (Eberwein 1996, S. 12), definiert. Darüberhinaus stimmt er zusammen mit Begemann mit Kanter und Bleidick überein, dass „Lernbehinderte […] Schüler der Schule für Lernbehinderte [sind]“ (Begemann 1984, S. 16 & vgl. Eberwein 1996, S. 13). Eben deshalb hält Eberwein durch Bleidick für die Begriffsdeutung fest, dass Lernbehinderte durchaus lernfähig seien. Hier spalten sich allerdings die beiden Geister, da Begemann in seiner Arbeit davon ausgeht, dass alle Menschen das gleiche Potential inne haben und nur durch gewisse äußere Faktoren beim Lernen behindert werden, also „daß es d e n Lernbehinderten nicht gibt“ (Begemann 1984, S. 16). Eberwein hingegen behandelt Lernbehinderung ebenso wie Doerfert, also wie eine Krankheit. Basierend auf seinen weiteren Erkenntnissen schlussfolgert er, dass das heutige Schulsystem dem Umgang mit Lernbeeinträchtigten nicht gerecht wird. Schwächere Schüler auf eine andere Schulform abzuschieben, ist, als würde man ein unfertiges Auto in einer Lagerhalle stehenlassen. Wenn niemand weiter an ihm baut, kann es nicht fertig und auch nicht besser werden. (vgl. Eberwein 1996, S. 11-15) Eine gemeinsame Auseinandersetzung mit beiden Gedankengängen findet sich zum Beispiel bei Betz und Breuninger (vgl. Betz / Breuninger 1998, S. 3, 13-64). Es ist letztendlich Dieter Dumke, der sich schon in dem Titel seines Buches des Begriffs der Lernschwäche bedient (vgl. Dumke 1980). Eine Mischung zwischen seinem hier vorliegenden Werk und dem Beitrag Juri Babanskis hat in dieser Arbeit den Oberbegriff „Leistungsschwäche“ hervorgebracht, um ein möglichst großes Feld von zu fördernden Schülern einzugrenzen (vgl. Babanski 1977). Wer nur die Lernschwäche sieht, berücksichtigt nicht jene Schüler die aus schlichter Faulheit oder aus Desinteresse schlechte Ergebnisse erzielen. Hingegen Leistungsversagen impliziert zu stark eine Persönlichkeitsabwertung des Schülers und übersieht dabei nur allzu leicht jene, deren Ergebnisse nicht als Versagen eingestuft werden können, die aber doch beim Lernen große Probleme haben.
Die Vielfalt der Begrifflichkeit ist hier gezeigt worden und um dies noch genauer aufzuschlüsseln, ist der Umfang dieser Arbeit nicht geeignet. Abschließend halten wir jedoch zwei Aussagen schlicht und vereinfacht fest: Lernbehinderung kann eine Krankheit sein und die hier angesprochene Leistungsschwäche ist gegeben, wenn „in schulisch relevanten Leistungsbereichen relativ überdauernd Lernergebnisse erzielt werden, die unterhalb einer vorgegebenen Norm liegen“ (Büttner 2004, S. 69). (vgl. Kornmann 1983, S.21).
3. Ursachen für eine Leistungsschwäche
Um ein Problem angehen und beseitigen zu können, muss man zuerst seine Ursache kennen, denn reißt man das Unkraut nicht mit der Wurzel aus dem Boden, so wird es im nächsten Sommer schon wieder gedeihen. Die Ursachen für das hier behandelte Problem wurden schon oft diskutiert und immer wieder auf bestimmte Faktoren zurückgeführt. Diese hat Karlheinz Barth auf drei Kategorien reduziert, welche eine genaue Zusammenfassung darstellen, da man die von anderen Autoren angeführten Ursachen in dieses Schema einfügen kann (vgl. Thoma 1991, S. 13). Diese drei Kategorien sind: das Kind selbst durch biologische sowie psychische Einschränkungen, die Umwelt und unangemessene Lern- und Unterrichtsformen (vgl. Barth 2006, S. 53).
Gilt das genaue Interesse der Ursache mit einem biologischen oder psychischen Hintergrund, so ist der Ursprung für diese Arbeit eher irrelevant, da eine Krankheit weniger durch Förderung als durch Behandlung behoben werden kann. Aus diesem Grund soll hier nicht weiter darauf eingegangen werden. Für einen genaueren Einblick in derartige Störungen, wie das Strauss-Syndrom, Neurophrenie Rechen- sowie Sprachstörungen oder Dyslexie empfiehlt sich jedoch das Studium von D. J. Johnsons und Prof. H. R. Myklebusts „Lernschwächen“ (Johnson / Myklebust 1976, S. 21 - 69, 91-364). Gezielte Informationen zur Legasthenie finden sich ebenfalls sehr ausführlich bei Klaus Kleinmann (vgl. Kleinmann 2000) und Hans Grissemann (vgl. Grissemann 1984).
Eine vielschichtige und genaue Betrachtung des Umweltfaktors findet man auch bei Werner Correll, wobei er sich hier vor allem auf das familiäre und schulische Umfeld konzentriert (vgl. Correll 1989, S. 15-96). So zeigt er zum Beispiel auf, dass die Persönlichkeit des Lehrers in direkter Verbindung mit Lernproblemen steht, da er ja eine direkte Beziehung zu den Schülern aufbaut und die ihm entgegengebrachte Sympathie sich somit kongruent zum Lerngegenstand verhalten kann.
[...]
- Citar trabajo
- Jan Seichter (Autor), 2009, Wissenschaftlicher Kommentar zum Thema: Die Förderung leistungsschwacher Schüler, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176963
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.