Motivation zum Thema und Zielsetzung
„Juren ist ein Scheiß-Afrikaner!“ Die ständige Diffamierung der anderen Klassenkameraden gegen den aus Sri Lanka stammenden Jungen aufgrund seiner dunklen Hautfarbe und das geringe Vorwissen bzw. die Intoleranz der Kinder bezogen auf andere Kulturen, die sich in verschiedenen Alltagsituationen zeigten, beschäftigten mich schon seit Anfang des Schuljahres. Dies brachte mich auf die Idee mich näher mit der Thematik des Interkulturellen Lernens auseinanderzusetzen.
Interkulturelles Lernen wird aufgrund der zunehmenden weltweiten Migration und der Öffnung Europas immer wichtiger. Dessen Förderung ist insbesondere in der Sonderpädagogik wesentlich, da an Förderschulen der Anteil der Schüler mit Migrationsanteil hoch ist. Speziell die Sonderpädagogischen Förderzentren im Großraum München werden von einer großen Zahl von Schülern mit Migrationshintergrund besucht. Die Werte liegen in 27 von 29 untersuchten Klassen bei 21-100% (vgl. Foddis 2010 S. 45). Diese Situation spiegelt sich in meiner Klasse wider. Die Diagnose- und Förderklasse (DFK) 1 Aa besuchen derzeit 12 Schülern aus acht verschiedenen Ländern. Auch der Bayerische Grundschullehrplan spricht dem interkulturellen Lernen eine hohe Bedeutung zu: „Die besondere Aufgabe der Grundschule besteht dabei in der Entwicklung der Erkenntnis, dass Menschen und Kulturen in gleichberechtigter Weise nebeneinander und miteinander leben, dass man voneinander lernen kann und sich so gegenseitig bereichert“ (Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus, 2000, S. 14).
Zunächst hatte ich mir überlegt im Unterricht verschiedene Länder vorzustellen. Da die Fachliteratur jedoch empfiehlt, sich auf ein Land bzw. auf einen Kontinent zu beschränken und dieses dann intensiv zu behandeln, entschied ich mich aufgrund der nahenden Fußball-Weltmeisterschaft und meiner fußballbegeisterten Klasse für Afrika. Als Rahmenhandlung wurde das Buch „Marie hat jetzt Stachelzöpfe“ von Sylvia Schopf ausgewählt.
Im Rahmen dieser Hausarbeit bzw. der zugrunde liegenden Unterrichtseinheit kann interkulturelles Lernen nur initiiert werden, da es ein langfristiger Prozess ist, der sich im Laufe der Jahre nach und nach entwickelt. Daher sollen die Schüler zunächst die Andersartigkeit der fremden Kultur entdecken und sich in vielfältiger Weise mit allen Sinnen mit ihr auseinandersetzen.
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- Karolina Wimmer (Author), 2010, Wir reisen mit Marie nach Afrika. Förderung des interkulturellen Lernens im fächerübergreifenden Unterricht in einer Diagnose- und Förderklasse 1A auf Grundlage des Buches ,,Marie hat jetzt Stachelzöpfe“ von Sylvia Schopf, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176884
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