Die mannigfaltigen Eindrücke, die auf einen Neuankömmling in einem neuen Land einprasseln, prägen den weiteren Verlauf des Auslandsaufenthalts. Doch nicht allein die äußeren Umstände bestimmen, wie sich ein Expat in sein neues Leben einfindet. Das Wissen um kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten und ein bewusster Umgang mit der eigenkulturellen Prägung können zu einem erfolgreichen Auslandsaufenthalt beitragen.
Die Autorin befasst sich mit dem Vorhandensein interkultureller Probleme deutscher Lehrer in Mexiko.
Eine Gegenüberstellung von adaptierten Dimensionen dient dem Vergleich der beiden Kulturen.
In diesem Kontext wird beleuchtet, wie Kulturschocks durch Interkulturelles Training für diese Zielgruppe gemindert werden können.
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort
Einleitung
1 Geschichte und Stand der Forschung
2 Kultur und Interkulturalität
2.1 Unterschiedliche Herangehensweisen an den Begriff „Kultur“
2.2 Einblicke in Bereiche der Interkulturellen Kommunikation
2.2.1 Kommunikation
2.2.2 Interkulturell und intrakulturell
2.2.3 Interkulturelle Kompetenz
2.2.4 Interkulturelle Kommunikation
2.2.5 Der Begriff der Fremdheit
2.2.6 Vergleichbarkeit von Kulturen
2.2.7 Kulturstandards
2.2.8 Werte
2.2.9 Stereotypen
2.3 Mögliche Herangehensweisen zum Vergleich von Kulturen
2.3.1 Dimensionen von Kultur nach Hall und Hofstede
2.3.2 „High-context-cultures“ und „Low-context-cultures“
2.4 Kulturschock
2.4.1 Vorbereitung auf die neue Kultur
2.4.2 Ursachen, Definition, Symptome
2.4.3 Modelle zur Interkulturellen Anpassung
2.4.3.1 Der interkulturelle Anpassungs-Zyklus
2.4.4 Drei Ebenen der Reaktion auf Kulturschock
2.4.5 Auswirkungen und Überwindung des Kulturschocks
2.5 Der Rückkehrerschock
2.5.1 Aufarbeiten der Auslandserfahrung
2.5.2 Nutzung der Auslandserfahrung
3 Mexiko
3.1 Die mexikanische Bevölkerung
3.1.1 Probleme der Begriffsbestimmung
3.1.2 Die indigene Bevölkerung
3.1.3 Armut
3.1.4 Das Bildungswesen
3.1.5 Mexikanische Lehrer
4 Beziehungen Deutschland und Mexiko
4.1 Entwicklung der Beziehungen
4.2 Selbst- und Fremdbilder
4.3 Die mexikanische Identität
4.4 Deutsche Schulen in Mexiko
4.5 Deutsche Lehrer im Auslandsdienst
4.5.1 Deutsche Lehrer und ihre Schüler
4.5.2 Auswahlkriterien
4.5.3 Der Aufgabenbereich
4.5.4 Interkulturelle Sensibilität
5 Vergleich der Kulturen
5.1 Adaptierte Dimensionen deutscher und mexikanischer Kultur
5.2 Die „High-context-culture“ Mexikos
5.3 Kulturstandards
5.3.1 Zentrale deutsche Kulturstandards
5.3.1.1 Organisationsbedürfnis und Pünktlichkeit
5.3.1.2 Regelkonformität
5.3.1.3 Direktheit interpersonaler Kommunikation
5.3.1.4 Interpersonale Distanzdifferenzierung
5.3.2 Zentrale mexikanische Kulturstandards
5.3.2.1 Die Familie
5.3.2.2 Verwandtschaftliche Beziehungen
5.3.2.3 Freundschaft
5.3.2.4 Gastfreundschaft und Höflichkeit
5.3.2.5 Religiosität
5.3.2.6 Die Auffassung von Wahrheit, Wirklichkeit und Moral
5.3.2.7 Der Umgang mit dem Tod
5.3.2.8 Fiestas
5.3.2.9 Patriotismus
5.3.2.10 Machismo
5.3.2.11 Geduld oder die Auffassung von Zeit
5.3.3 Das kulturelle Regelsystem von Herrschaft und Unterordnung
5.3.3.1 Das Ausmaß der Hierarchie
5.3.3.2 Kontakte
5.3.3.3 Korruption
6 Die Untersuchung: Methoden und Ergebnisse
6.1 Methoden
6.2 Die Bestimmung der Zielgruppe
6.3 Vorbereitung und Durchführung der Umfrage
6.3.1 Konzept und Inhalt des Fragebogens
6.3.2 Durchführung der Umfrage
6.3.3 Die teilnehmenden Schulen
6.4 Auswertung der Befragungsergebnisse
6.4.1 Den Auslandsaufenthalt prägende Merkmale aus der Sicht deutscher Lehrer
6.4.1.1 Positive Aspekte des Mexikoaufenthaltes
6.4.1.2 Problematische Aspekte des Mexikoaufenthaltes
6.4.2 Die Dimensionen der untersuchten Phänomene
6.4.2.1 Einstellung zu Aktivitäten der Bundesregierung im Bezug auf deutsche Lehrer
6.4.2.2 Einstellung zu Aktivitäten der Bundesregierung im Bezug auf Deutsche Schulen
6.4.2.3 Vorbereitende Trainings
6.4.2.4 Training für Rückkehrer
6.4.2.5 Sprachkenntnisse und Spracherwerb
6.4.2.6 Integration
6.4.2.7 Allgemeine Lebenszufriedenheit
6.4.2.8 Auffällige Aspekte im Umgang zwischen Deutschen und Mexikanern
6.4.2.9 Besonders auffällige Unterschiede zwischen Deutschen und Mexikanern
6.5 Schlussfolgerung. Beantwortung der Forschungsfrage
7 Lösungsansätze
7.1 Interkulturelles Training
7.1.1 Ziele des Interkulturellen Trainings
7.1.2 Typen Interkultureller Trainings
7.1.3 Zielgruppen
7.2 Mögliche Einsatzbereiche für Lehrer
Schlusswort
Quellenverzeichnis
Anhang
Vorwort
„Wir sind nicht offen, aber unsere Aufrichtigkeit kann so extrem sein, dass sie einen Europäer in Schrecken versetzt. Die explosive, dramatische und selbstmörderische Art, wie wir uns entblößen und hingeben, macht deutlich, dass uns etwas hemmt und zu ersticken droht. [...] Und da wir es nicht wagen – oder nicht die Möglichkeit haben -, unserem eigenen Wesen uns entgegenzustellen, nehmen wir Zuflucht zur Fiesta, die uns in das Nichts schleudert.“1
Tritt man eine Reise in ein fremdes Land an, sei es für eine kurze Zeit, um dort die Ferien zu verbringen, um an einem Austausch teilzunehmen oder aber über einen längeren Zeitraum zu Arbeitszwecken, bestehen bereits Vorstellungen über das betreffende Land, die eine bestimmte Erwartungshaltung entstehen lassen. Meist ist bekannt, dass man sich mit Traditionen vertraut machen sollte, hauptsächlich steht jedoch zunächst die Schönheit des Neuen und Exotischen im Vordergrund. Manch einer verspricht sich von der Reise ein kleines Paradies, doch zeigt sich erst vom Augenblick der Ankunft an, wie der Reisende im fremden Land aufgenommen wird, und, ob die Realität mit den Erwartungen des Neuankömmlings vereinbar ist. Viele fremde und unerwartete Eindrücke stürmen auf ihn ein. Die Konfrontation mit einer Verflechtung von Geschichte, Sozialem, Politik, anderen Sitten, eigenen Erfahrungen, Missverständnissen, Ratschlägen und persönlichen Ängsten katapultiert den Auslandsreisenden in eine andere Welt hinein.
Viele Situationen oder auch Menschen einer neuen Kultur unterscheiden sich auf den ersten Blick kaum von der eigenen.
In Mexiko begegnen dem Ankömmling neben kleinen, in Lumpen gekleideten Jungen, die an roten Ampeln im lärmenden Straßenverkehr ihre Kaugummis verkaufen oder wartende Autos putzen, viele elegant gekleidete, geschäftige Menschen, die gleich den Menschen einer deutschen Großstadt zu Stoßzeiten, den schnellsten Weg zur Arbeit zu suchen scheinen.
Eine Metropole wie Mexiko Stadt mit alten Gebäuden und modernen Bauten ist ebenso Wahrzeichen dieses Landes, wie traumhafte Landschaften, Pyramiden und indigene Bevölkerungsgruppen wie die Azteken es sind. Es stellt sich die Frage, wie und ob sich diese Gegensätze mit einer weiteren, der deutschen Kultur, vereinbaren lassen. Was geschieht, wenn unterschiedliche Kulturen aufeinanderprallen und die Reise sich nicht auf einen vierwöchigen Sommerurlaub beschränkt, sondern wenn ein beliebtes Reiseland wie Mexiko zum Arbeitsplatz wird?
Denn wie sich aus dem Zitat von Octavio Paz in seinem Buch „Labyrinth der Einsamkeit“, das Bezug auf die historische Orientierungslosigkeit Mexikos nimmt, schließen lässt, besteht die mexikanische Gesellschaft aus einem äußerst komplexen Gebilde, das dem Deutschen fremd ist und zugleich eine anziehende Wirkung auf ihn ausübt. Es gilt, Wege des Verstehens zu finden. Dabei ist es „[...] nicht unsere Aufgabe, einander näher zu kommen, so wenig wie die Sonne und Mond zueinander kommen oder Meer und Land. [...] Unser Ziel ist nicht, ineinander überzugehen, sondern einander zu erkennen und einer im andern das sehen und ehren zu lernen, was er ist: des andern Gegenstück und Ergänzung.“2
Dieser Aufgabe kann man sich sowohl auf praktischer, „gelebter“ Ebene, als auch mithilfe der wissenschaftlichen Betrachtung der Interkulturellen Kommunikation nähern. Wie viele Wissenschaften bietet auch diese keine endgültigen Wahrheiten, sondern versteht sich als eine Annäherung an ein mögliches vorläufiges Wissen. Sie verfolgt keine praktischen Interessen, ist nicht profit- und wirtschaftsorientiert und kann somit einen hilfreichen, erklärenden Hintergrund zu Erlebtem bilden.
In dieser Arbeit sollen Ansätze aus der Interkulturellen Kommunikation mit praktischem Wissen verbunden werden.
Einleitung
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Vorhandensein interkultureller Probleme deutscher Lehrer in Mexiko. In diesem Kontext wird beleuchtet, wie Kulturschocks durch Interkulturelles Training für diese Zielgruppe gemindert werden können.
Die Idee zu dieser Arbeit entstand in einem Gespräch mit einem deutschen Lehrer, der über seine Erfahrungen im Auslandsdienst in Mexiko berichtete.
Sie wurde unter anderem auch durch Gespräche in den Lehrveranstaltungen zur Interkulturellen Kommunikation am FASK in Germersheim bei Herrn Prof. Dr. Jens Loenhoff und Frau Dr. Andrea Cnyrim angeregt.
In Kapitel 1 soll eine kurze Einführung zur Geschichte und zum Stand der Forschung gegeben werden.
Zur wissenschaftlichen Fundierung der interkulturellen Herangehensweise an die Thematik vorliegender Arbeit soll Kapitel 2 einen Überblick über Teile der Interkulturellen Kommunikationswissenschaft bieten. In diesem Rahmen werden die Begriffe der Kultur und der Interkulturellen Kommunikation besprochen, sowie deren Kontext erläutert. Das Phänomen des Kulturschocks spielt hierbei eine besondere Rolle.
Der theoretische Teil stellt die Grundlage zum Verständnis für das konkrete interkulturelle Thema dieser Arbeit dar.
In Kapitel 3 wird ein Einblick in die Parakultur Mexikos gegeben. Zur Verifizierung und Ergänzung mancher Angaben wurden Informanten befragt.
Die Mexikanerin Fabiola Hoeck besuchte die Deutsche Schule in Mexiko Stadt, „Lomas Verdes“, und studiert nun seit fünf Jahren in Deutschland. Sie stand für zahlreiche Gespräche und Rückfragen zur Verfügung. Da die Mehrheit der Befragten jedoch anonym bleiben möchte, sind sie im Text jeweils durch Zahlen (Informant 1 bis 4) gekennzeichnet. Bei Informant 1 handelt es sich um einen deutschen Rückkehrer, der nach wie vor in engem Kontakt zu vielen Lehrern im Ausland steht. Informantin 2 ist mit einem Mexikaner verheiratet, hat zwei Kinder und hat lange an einer Deutschen Schule in Mexiko unterrichtet. Derzeit wohnt sie in Deutschland, wird aber in wenigen Monaten wieder nach Mexiko übersiedeln. Mexiko war für Informant 3 bereits der dritte Auslandsaufenthalt an einer Deutschen Schule. Zum Zeitpunkt des Interviews stand er kurz vor einem erneuten Auslandsaufenthalt. Informant 4 befindet sich seit einem Jahr in Mexiko und stellte sich für ein Telefoninterview zur Verfügung.
Diese Kultur Mexikos wird in Kapitel 4 durch die Untersuchung des Phänomens „Deutsche Auslandslehrer in Mexiko“ in einen Zusammenhang mit der deutschen Kultur gebracht, indem auf Beziehungen zwischen Deutschland und Mexiko eingegangen wird.
Darüber hinaus wird in Kapitel 5 eine Annäherung an den Vergleich der zwei Kulturen vorgenommen, sowie eine Besprechung deutscher und mexikanischer Kulturstandards. Diese dient zur Herausarbeitung der sich daraus ergebenden potentiellen Missverständnisse und Konflikte.
Publikationen über US-Amerikaner im Ausland oder über Ausländer in den USA sind das Ausgangsmaterial vieler interkultureller Untersuchungen. Vergleichsstudien über den Anpassungsprozess vieler nationaler Gruppen in unterschiedlichen Gastländern sind jedoch Mangelware. Auch zu Deutschen in Mexiko gibt es diesbezüglich wenig Material. In dieser Arbeit soll ein Einblick in eine bestimmte Gruppe, die der deutschen Lehrer in Mexiko, gegeben werden.
Die untersuchte Einheit sind Deutsche Schulen in Mexiko, in denen deutsche Lehrer im Auslandsdienst mit der mexikanischen Gesellschaft in Berührung kommen.
Der soziokulturelle Hintergrund, vor dem deutsche Lehrer sich bewegen, ist hauptsächlich die Mittel- und Oberschicht Mexikos in Form von mexikanischen Eltern der Schüler der Deutschen Schulen in Mexiko. Auch der Bekanntenkreis außerhalb der Schule gehört in den seltensten Fällen unteren Schichten an. Ein Kontakt mit ärmeren Menschen beschränkt sich in der Regel auf Reisen oder Einkäufe auf den großen Märkten der Einheimischen.
Kapitel 6 befasst sich mit der Auswertung einer für deutsche Lehrer im Auslandsdienst durchgeführten Fragebogenaktion. Sie geht auf das Leben in Mexiko und die damit verbundenen positiven und problematischen Aspekte dieser Gruppe ein und soll verifizieren, ob sich vermutete Probleme bewahrheiten und Phänomene wie der Kulturschock auftreten.
Die Arbeit schließt mit Kapitel 7, das mögliche Lösungsansätze thematisiert, die Bezug auf die Ergebnisse der Fragebogenaktion und die damit verbundene Problemstellung nehmen.
1 Geschichte und Stand der Forschung
Personenaustausch, der entweder durch gegenseitige Grenzüberschreitung oder indirekt durch Begegnung des Ein- oder Ausreisenden mit der ihm fremden Bevölkerung geschehen kann, begleitet die gesamte Menschheitsgeschichte. Drei Ursachen sind für den Personenaustausch zu nennen: Krieg, Handel und Auswanderung.
Innerhalb der letzten Jahrzehnte fand eine starke historische Veränderung statt. Am Ende der Kolonialzeit und des Imperialismus ist die Welt in eine Neuordnungskrise geraten, die nach wie vor nicht überwunden ist. Die eigentlichen Kennzeichen des Personenaustauschs sind heute Probleme wie Auswanderung, Flucht und Asyl. Weitere Folgen, die an die Industrialisierung geknüpft sind, sind Massentourismus und eine zunehmende internationale Angleichung des Konsumverhaltens.
Die Globalisierung schafft neue Konditionen, mit denen es umzugehen gilt.
Die heutigen Praxisfelder des Konsumaustauschs sind vielfältig und müssen unter verschiedenen Rahmenbedingungen gesehen werden. Danckwortt unterscheidet zwischen drei Feldern. Ein Feld unterscheidet existentielle Notwendigkeit und freiwilligen Personenaustausch, ein zweites einen staatlich oder auf privater Ebene organisierten Teil und ein weiteres unterscheidet kurzfristige Programme oder mittel- und langfristige Formen des Austausches.3
Im Zeitalter der Globalisierung werden immer mehr interkulturelle Begegnungen thematisiert. Jede interkulturelle Begegnung bietet positive und negative Aspekte, die es zu beachten gilt.
Die völlige Kontrolle und Vorwegnahme möglicher Probleme kann nicht erlangt werden. Steht jedoch eine Reise ins Ausland an, so kann durchaus etwas zur Verbesserung der Ausgangsposition getan werden. Bereits bei Antritt der Reise und zu Beginn des Auslandsaufenthaltes kann so auf ein gewisses Vorwissen zurückgegriffen werden, denn zum Zeitpunkt der Interaktion ist es für Vorüberlegungen bereits zu spät.
So ist das Zusammentreffen verschiedener Kulturen Fakt, „the only choice we have is the mode of our interaction – whether by force, conflict and war on the one hand or through peaceful coexistence on the other.“4
Einer der Schlüssel zur erfolgreichen Integration scheint das zurückhaltende Beobachten und Anpassen an die Gastkultur zu sein, ohne dabei alle Eigenheiten aufzugeben, um die Diversität zu wahren, denn „[...] our source of strength is not in our sameness but, in fact, in our plurality!“ (Brislin/Pedersen 1976, VII)
2 Kultur und Interkulturalität
2.1 Unterschiedliche Herangehensweisen an den Begriff
„Kultur“
Die etymologische Herleitung von Kultur geht auf die lateinischen Wörter „colere“, „pflegen, bebauen“, und „cultura“ zurück. Dies beinhaltet die „Gesamtheit der geistigen und künstlerischen Leistungen“.5 Auch im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter Kultur vornehmlich Kunst und Literatur. So werben viele Städte mit einem reichhaltigen Kulturangebot. Dabei ist „Kultur“ ein äußerst vielschichtiger Begriff, für den es keine einheitliche und allgemein gültige Definition gibt. Konzepte von Kultur beschäftigen nicht nur Wissenschaftler. Sie sind auch im Alltag Gesprächsthema, werden ein- und vorausgesetzt. Hier sollen nur die für diese Arbeit relevanten Definitionen dargestellt werden.
Es gibt viele Modelle, die versuchen, das Konzept von Kultur greifbarer zu machen. Eines davon ist das in drei Ebenen unterteilte Eisberg-Modell von Weaver.6 Es ist in offensichtliche und weniger offensichtliche Bereiche unterteilt. Der sichtbare Teil des Eisberges zeigt die sichtbaren Merkmale einer Kultur, wie Sprache, Kunst, Literatur und Verhaltensweisen. Der weitaus größere Teil, der in dem Modell die eigentlichen Einflüsse durch Kultur aufzeigt, ist zunächst unsichtbar, beziehungsweise unbewusst. Kultur besteht nicht nur aus offensichtlichen geschichtlichen und literarischen Einflüssen, sondern auch aus gesellschaftlichen Normen und Werten, die oft auf den ersten Blick beziehungsweise im ersten Kontakt nicht ersichtlich sind. Diese unbewusste Ebene kann dem Menschen bewusst gemacht werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 - Das Eisberg-Modell (vgl. Weaver 1993, 160)
Nach Göhring ist Kultur
„all das, was ein Individuum wissen und empfinden können muss, damit es beurteilen kann, wo sich Einheimische in ihren verschiedenen Rollen so verhalten, wie man es von ihnen erwartet [...] und wo sie von den Erwartungen [...] abweichen, damit es sich in Rollen der Zielgesellschaft, die ihm offen stehen, erwartungskonform verhalten kann, sofern es dies will und nicht etwa bereit ist, die Konsequenzen aus erwartungswidrigem Verhalten zu tragen [...], zur Kultur gehört auch all das, was das Individuum wissen und empfinden können muss, damit es die natürliche und die vom Menschen geprägte oder geschaffene Welt wie ein Einheimischer wahrnehmen kann.“7
Diese Auffassung von Kultur fordert implizit die Auseinandersetzung mit Kultur in jeglicher Form. Zwar wird der Mensch von Geburt an durch die jeweilige Kultur geprägt, sie ist jedoch kein dem Menschen angeborenes Merkmal. Kultur ist erlernt und kann somit verändert werden.
Eine Definition aus der Interkulturellen Psychologie lautet:
„Kultur ist ein für eine Gesellschaft, Organisation und Gruppe aber sehr typisches Orientierungssystem. [...] Es beeinflusst das Wahrnehmen, Denken, Werten und Handeln aller ihrer Mitglieder und definiert somit deren Zugehörigkeit zur Gesellschaft. [...] Kultur kann man sich als spezifisches Orientierungssystem vorstellen. Jeder Mensch erwirbt also sein eigenes kulturelles Orientierungssystem durch einen Prozess der individuellen Sozialisation.“8
Eine weitere Definition von Kultur gibt Hofstede (2001). Er unterscheidet zwischen „Kultur Eins“ und „Kultur Zwei“. „Kultur Eins“ ist Kultur „im engeren Sinne“, welche die Ergebnisse einer „Verfeinerung des Geistes“ und insbesondere die Ergebnisse dieser Verfeinerung wie Bildung, Kunst und Literatur beinhaltet. Der Kulturbegriff aus sozialanthropologischer Sicht, „Kultur Zwei“, ist „die kollektive Programmierung des Geistes, welche die Mitglieder einer Gruppe oder Kategorie von Menschen von einer anderen unterscheidet.“ Er nennt diesen Kulturbegriff, davon ausgehend, dass der Mensch durch sein soziales Umfeld vorprogrammiert wird, „mentale Software“. Das Konzept der „kollektiven Programmierung des Geistes“, welche die Mitglieder einer Gruppe oder Kategorie von Menschen von einer anderen unterscheidet“9, geht auf den Soziologen Pierre Bourdieu zurück:
„Les conditionnements associés à une classe particulière de conditions d’existence produisent des habitus, systèmes de dispositions durables et transposables, structures structurées prédisposées à fonctionner comme structures structurantes, c´est à dire en tant que principes générateurs et organisateurs de pratiques et de présentations qui peuvent être objectivement adapteés à leur but sans supposer la visée consciente de fins et la maîtrise expresse des opérations nécessaires pour les atteindre, objectivement « réglées » et « régulières » sans être en rien le produit de l’obéissance à des règles, et, étant tout cela, collectivement orchestrés sans être le produit de l´action organisatrice d´un chef d’orchestre.“10
Kultur kann man sich als spezifisches Orientierungssystem vorstellen, denn jeder Mensch erwirbt sein eigenes kulturelles Orientierungssystem durch einen Prozess der individuellen Sozialisation. Dies ist aber nur ein Erklärungsansatz, der nicht isoliert von anderen Einflüssen gesehen werden kann.
Für Hofstede bildet die menschliche Natur die Grundlage allen menschlichen Handelns und Verhaltens. Dabei ist „die menschliche Natur das, was allen Menschen gemeinsam ist [...] sie stellt die universelle Ebene in unserer mentalen Software dar. Wir haben sie mit unseren Genen geerbt; in Analogie zum Computer entspricht sie dem „Betriebssystem“, das unsere physische – und in den Grundzügen – auch unsere psychische Funktionsweise festlegt. [...] Was man allerdings mit diesen Gefühlen macht, [...] wird durch die Kultur bestimmt.“11
Damit vertritt Hofstede im Gegensatz zu Kulturrelativisten wie Milton Bennett, die Kultur ausschließlich in ihrem jeweiligen Kontext verstehen, einen kulturuniversalistischen Ansatz.
Folgende Grafik verdeutlicht seinen Standpunkt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2 - Drei Ebenen der Einzigartigkeit in der mentalen Programmierung des Menschen (Hofstede 2001, 5)
Entscheidend ist hierbei, Kultur als etwas zu begreifen, das erlernt werden muss, um inmitten Angehöriger verschiedener Gesellschaften und Kulturen leben zu können, sich anpassen oder gar vermitteln zu können.
2.2 Einblicke in Bereiche der Interkulturellen Kommunikation
„Interkulturelle Kommunikation ist die Folge und auch gleichzeitig Wunschkorrektiv zum babylonischen Sprachenfluch.“12
Mit diesem Satz weist Hinnenkamp sowohl auf die Ausmaße der jungen Wissenschaft der Interkulturellen Kommunikation hin, als auch auf die Unmöglichkeit, das Thema auf einige allgemein gültige Definitionen und Merkmale zu reduzieren. Tatsächlich diskutieren Experten noch immer über eine Festlegung von Standards. Im Folgenden sollen einige wichtige Begriffe bezüglich der interkulturellen Kommunikation erläutert werden.
2.2.1 Kommunikation
„Kommunikation bezieht sich auf Kommunikationsformen, die die Menschen im interpersonalen Kontakt zum Ausdruck bringen – also zunächst einmal der ganze Bereich der verbalen, vokalen, nonverbalen, paraverbalen und ausdrucksmäßigen Kommunikation. [...] Zu diesem Ausdrucksverhalten zählen unter anderem so unterschiedliche Formen wie Sprache, Gestik, Kleidung, Gangart oder Raumnutzung.“13
Kommunikation beschränkt sich demnach bei Weitem nicht auf die Sprache.
In jedem Fall ist „das zentrale Problem der Kommunikation das zentrale Problem des Verstehens“, denn nicht Worte oder Handlungen sind ausschlaggebend, sondern deren Deutung und somit das Verständnis des Adressaten, das ausreichend sein muss, um in seiner Handlungsweise daran anschließen zu können.14
Die Vielschichtigkeit des Begriffes Kommunikation führt schnell zu Missverständnissen. Im alltäglichen Verständnis steht er für modernes Leben, Toleranz und zwischenmenschliche Begegnung, da er in der Regel automatisch mit „Interkultureller Kommunikation“ assoziiert wird. Er darf jedoch nicht ausschließlich als Modebegriff dargestellt werden. In einer Welt des Ein-, Um- und Aufbruchs sind Schlagworte wie „internationale Verständigung und Zusammenarbeit“, „Entstehung einer multikulturellen Gesellschaft“, „interkulturelles Lernen“, „interkultureller Dialog“, „Globalisierung“ und Korrelatbegriffe wie interkulturelle Kompetenz alltäglich und fordern geradezu die Auseinandersetzung mit diesem Thema.
2.2.2 Interkulturell und intrakulturell
Kommunikationskonflikte15 können inter- oder intrakultureller Art sein. Auf intrakultureller Ebene sind diese Konflikte ontogenetisch kompetenzbedingt, semantisch bedingt (denn die Bedeutung aller Sprachen ist kontextvariant) oder sozialstrukturell bedingt (z.B. Ungleichverteilung des Rederechts). Interkulturelle Konflikte basieren auf sprachlichen Problemen, durch Differenz des Hintergrundwissens, metakommunikativ oder durch Verstoß gegen soziale Regeln der Kommunikation (Loenhoff, Vorlesung WS 2004). Selbst die Annahme, Kontaktsituationen, an denen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen beteiligt sind, seien interkulturell, und Kontakte innerhalb der selben Kultur seien intrakulturell, muss kritisch betrachtet werden, denn viele Merkmale gelten für beide Ebenen.
Innerhalb derselben Kultur können sich gegebenenfalls mehr konfliktreiche, missverständliche Situationen ergeben als auf interkultureller Ebene. Die Einteilung in inter- und intrakulturell funktioniert so nicht, da die Heterogenität verschiedener Nationen übergangen wird.
„Eher wird – und das kennzeichnet den Unterschied zwischen intra- und interkultureller Kommunikation als einen lediglich graduellen – Kommunikation auf der Basis heterogener Weltverhältnisse riskiert, deren Ergebnis geteiltes Wissen sein kann.“ (Loenhoff 1992, 14). Wenn sich etwa ein deutscher mit einem mexikanischen Schuhverkäufer unterhält, weisen diese vermutlich mehr Gemeinsamkeiten auf als ein deutscher Schuhverkäufer, der sich mit einem deutschen Nachbarn, der Mathematiklehrer ist, unterhält.
Die Grenze zwischen intra- und interkulturell ist demnach schwer zu ziehen und ist nach wie vor ein ungeklärtes Thema der Wissenschaft:
„Die Vorsilbe „Intra“ verweist auf ein „Innerhalb“. Im Sinne des weiten Kulturbegriffs ist damit folglich die Interaktion zwischen Angehörigen von Subkulturen innerhalb eines Netzwerkes innerhalb derselben Lebenswelt als intrakulturell zu bezeichnen. Diese Differenzierung ist allerdings notwendig unscharf und muss es auch bleiben, weil die Grenzen zwischen Inter- und Intrakulturalität fließend sind.“16
2.2.3 Interkulturelle Kompetenz
Was den Erfolg eines guten Zusammenlebens ausmacht, ist noch unklar. Es gibt zahlreiche Ansätze, die eine möglichst umfassende Definition der sogenannten sozialen Handlungskompetenz zu geben suchen.
Interkulturelle Kompetenz besitzen die handelnden Personen, die in der Lage sind, Distanz zu ihrem eigenen interkulturellen Vorverständnis zu bekommen. Paradoxerweise erwirbt man interkulturelle Kompetenz gerade durch Fehler im Umgang mit anderen. Interkulturelle Kompetenz ist die „Fähigkeit, kulturelle Bedingungen und Einflussfaktoren im Wahrnehmen, Urteilen, Empfinden und Handeln bei sich selbst und bei anderen Personen zu erfassen, zu respektieren und in der Kommunikation und der Zusammenarbeit produktiv zu nutzen“17 Dieser Anspruch ist jedoch sehr hochgesetzt, da das Konzept handlungsentlastet ist, also etwas beschreibt, das in der menschlichen Reflexion stattfindet. Demnach ist diese Idealvorstellung als regulative Idee für Zielvorgaben von Nutzen, aber nicht für eine schnelle, konkrete Umsetzung, da hierfür sehr lange Lernprozesse von Nöten sind. Diese Kompetenz wiederum muss in einem wechselseitigen Prozess erlernt werden. Die individuelle Kompetenz ist immer im gesellschaftlichen Kontext zu sehen. Zunächst müssen demnach soziale Strukturen vorhanden sein, die interkulturelle Kompetenz wertschätzen.
(Loenhoff, Vorlesung WS 2004). Wer interkulturelle Kompetenz anstrebt, strebt gewissermaßen eine Doppelrolle an, denn er sollte die Fähigkeit erwerben, den Standpunkt des anderen zu begreifen, aber nicht zwangsläufig zu teilen.
2.2.4 Interkulturelle Kommunikation
Jede Disziplin geht mit dem Begriff „Interkulturelle Kommunikation“ anders um. Es gibt keinen interdisziplinären Konsens.
An vielen Instituten wird die interkulturelle Kommunikation als eigenständige Disziplin herausgestellt und angeboten, weist jedoch sofort auf die Verzahnung mit anderen Disziplinen hin.
Die wichtigsten Teildisziplinen sind Linguistik, (Sozial-) Psychologie, Soziologie und Kulturanthropologie sowie Kommunikationswissenschaft (vgl. Hinnenkamp 1994, 13). In dieser Arbeit geht es im Anschluss an den theoretischen Teil hauptsächlich um die interpretative Soziolinguistik, eine „[...]ethnographische, empirische, face-to-face orientierte und interpretative Arbeitsweise [...], bei der Gesellschaft als von den Beteiligten situativ produzierte „Realität“ im Sinne der damit konstituierten sozialen Bedeutsamkeit gesehen wird.“18
Die Begriffe Kultur und Kommunikation bedingen sich gegenseitig. Menschen sind Träger der Kultur, und um diese zu vermitteln, muss immer Kommunikation in irgendeiner Art und Weise stattfinden. In jedem Fall „ist Kommunikation immer pragmatischer Umgang mit individuellen Differenzen. Sobald falsche Deutungen des Gegenübers entstehen, greift der Kommunikationspartner zu Korrekturmaßnahmen“ (Loenhoff, Vorlesung WS 2004).
Interkulturelle Kommunikationsprozesse kann man außerdem als „solche Kommunikationsprozesse“ verstehen, „die zwischen Angehörigen unterschiedlicher Sprach- und Kulturgemeinschaften stattfinden und folglich dadurch charakterisiert sind, dass sich die Interaktionspartner weitgehend an unterschiedlichen symbolischen Codes orientieren und damit ein relativ hohes Maß an gegenseitiger Fremdheit empfinden.“ (Loenhoff 1992, 11) So tritt durch die Problematik der kontextvarianten Sprache die Fremdheit als weiteres Problem in den Vordergrund.
2.2.5 Der Begriff der Fremdheit
Kann man Kulturen oder bestimmte Kulturmerkmale unterscheiden, so geht dem bereits ein (bewusster oder unbewusster) Prozess voraus. Denn die Fähigkeit zu unterscheiden setzt zunächst das Bewusstwerden gewisser Unterschiede voraus. Dies gilt auch für die Kulturzugehörigkeit. Fühlt man sich einer bestimmten Kultur nicht zugehörig, so muss es ein Gegenstück geben, dem man sich zugehörig fühlt. So lässt sich von einem Paradoxon sprechen, denn ohne das Eigene würde das Fremde nicht existieren. Eigen ist, was nicht fremd ist. Eine Kultur wird als eigen und „nicht-fremd“ bezeichnet, wenn die Kontextbedingungen ein alltagsbezogenes Routinehandeln ermöglichen, das für den Handelnden durch „Normalität“ und Sinnhaftigkeit charakterisiert ist.
Kulturzugehörigkeit beinhaltet automatisch eine Abgrenzung gegenüber „Nicht- Kulturellem“ oder Anderem, steht also immer im Zusammenhang mit Anderssein und Fremdheit. Dabei hat der „Fremde“ durch diese Zuschreibung in der Gesellschaft schon eine feste Rolle eingenommen:
„Der Fremde ist ein Element der Gruppe selbst, nicht der Wandernde, der heute kommt und morgen geht, sondern der, der heute geht und morgen bleibt.“ 19
Gerade durch das Betrachten des Anderen sieht man sich mit sich selbst konfrontiert. Die Identität, die ein Mensch sich zuschreibt, muss automatisch beim Zusammentreffen mit anderen Kulturen verändert, sogar erweitert werden. Ziel sollte es sein, „ausgangskulturelle Phänomene holistisch in zielkulturelle Phänomene übertragen“ zu können.20 Eine natürliche Reaktion des Menschen ist jedoch zunächst die Angst vor dem Unbekannten. Die tiefe Ursache vieler Konflikte dieser Art ist die Angst vor Alterität. So ist der Prototyp des Fremden der Ausländer im Inland, der bei jeder Begegnung den Inländer mit Unbekanntem konfrontiert, sei es durch andere Kleidung, andere Verhaltensweisen, etc.
Trotz der Unmöglichkeit des völligen Fremdverstehens kann auf einer gemeinsamen Basis der Toleranz anders, aber gleichwertig gelebt werden. Unterschiede allein machen keinen zum Fremden, erst die institutionalisierte Fremdheit tut dies durch gesellschaftliche Konventionen: Der Mensch lernt, was er als fremd empfindet.21
2.2.6 Vergleichbarkeit von Kulturen
Voraussetzung einer Vergleichbarkeit von Kulturen ist die Unterstellung von Gemeinsamkeiten. Wie bereits erwähnt, muss man sich kultureller Unterschiede zunächst bewusst werden, um sich derer annehmen zu können. Witte beschreibt den Vorgang als „Rezeption fremder Kulturen“. Diese besteht aus (bewusster und/oder unbewusster) „Wahrnehmung, Interpretation und Bewertung“ (Witte 2000, 75). Es wird davon ausgegangen, dass der Zugang zu Neuem durch Vergleiche mit bereits Bekanntem geschaffen wird. Daraus lässt sich ableiten, dass jeder die Kultur des anderen aus einem ethnozentrischen Blickwinkel heraus betrachtet:
„Im interkulturellen Kontakt geschehen Wahrnehmung, Interpretation und Bewertung der Fremdkultur letztlich im und durch den Vergleich mit der Eigenkultur“ (Witte 2000, 77).
Dennoch gilt als Voraussetzung für die Vergleichbarkeit von Kulturen die Annahme von Gemeinsamkeiten, einem Wissen, das von allen Menschen geteilt wird.
Es sind jedoch die verschiedenen Arten der Unterschiede und der Grad der Ungleichheiten des Wissens im Bezug auf soziale Interaktion im Allgemeinen und Kommunikation im Speziellen, die den strukturellen Kontext sozialer Interaktion und Kommunikation bestimmen. So entstehen viele Probleme sozialer Interaktion und noch mehr in der Kommunikation.22
Welche Phänomene als miteinander vergleichbar angesehen werden, ist kulturbedingt. Auch bleibt das „Fremdkulturwissen“ immer eigenkulturspezifisch (vgl. Witte 2000, 79-81). Der Mensch geht zunächst davon aus, dass sein Gegenüber so ist, fühlt und denkt, wie er selbst. Es ist ihm unmöglich, die Stellung eines objektiven Betrachters einzunehmen. Spricht ein Deutscher beispielsweise mit einem Mexikaner über den „Día de los Muertos“, den Totengedenktag, wird der Deutsche mit dem Tod zunächst das Gefühl der Trauer und des Verlustes in Verbindung bringen, während er für den Mexikaner kein stilles Ereignis ist, sondern ein bunter Festtag, für den verzierte, den Tod karikierende Totenköpfe aus Zucker angefertigt werden und an dem auf vielen Friedhöfen mit geschmückten Gräbern und speziell zubereiteten Speisen ein reges Treiben herrscht. Er hat ein anderes Verhältnis zum Tod.
2.2.7 Kulturstandards
Eine mögliche Hilfe zum Vergleich von Kulturen sind Kulturstandards. Hierbei handelt es sich um „zentrale Merkmale eines kulturspezifischen Orientierungssystems“ (Thomas 1996, 112). Man versteht darunter „alle Arten des Wahrnehmens, Denkens, Wertens und Handelns, die von der Mehrzahl der Mitglieder einer bestimmten Kultur für sich persönlich und andere als normal, selbstverständlich, typisch und verbindlich angesehen werden. Eigenes und fremdes Verhalten wird auf der Grundlage dieser Kulturstandards beurteilt und reguliert.“23
Durch das Herausarbeiten von Kulturstandards einer Gesellschaft können Ursachen von Konflikten mit einer anderen Kultur verständlicher werden, so zum Beispiel der deutsche Kulturstandard Pünktlichkeit, der im Zusammenhang mit einer unterschiedlichen Auffassung von Zeit bei Mexikanern zu Konflikten führen kann.
2.2.8 Werte
„Qualitative and quantitative differences in values between the person´s country of departure and country of arrival were assumed to be directly proportional to the amount of difficulty experienced by that person.”24
Die Existenz etlicher Studien über Werte, die einen direkten Zusammenhang zwischen unterschiedlichen Wertvorstellungen und psychischem Stress belegen, bietet Anlass genug zur Auseinandersetzung mit diesem Thema.
Hofstede beschreibt Werte als „allgemeine Neigung, bestimmte Umstände anderen vorzuziehen. Werte sind Gefühle mit einer Orientierung zum Plus- oder Minuspol hin“ und stellt die Paare böse-gut, schmutzig-sauber, hässlich-schön, unnatürlich-natürlich, anormal-normal, paradox-logisch und irrational-rational gegenüber (vgl. Hofstede 2001, 9-10). Bei unterschiedlichen Wertvorstellungen kommt es zu vielen sehr persönlichen Konfliktsituationen, da das Individuum um seine existentiellen Wertvorstellungen kämpft. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Betreffende den jeweiligen Wert stark ablehnt oder ihn vertritt. In beiden Fällen neigt das Individuum zu Ethnozentrismus, denn ist es persönlich stark involviert, wird es versuchen, auch seinen Gegenüber von der Richtigkeit seiner persönlichen Wertvorstellungen zu überzeugen, die auf seine eigene Kultur oder Gruppe zurückgehen. Das Zentrum der Welt sind das eigene Volk und das eigene Land. So greift derjenige, der das ausländische Individuum angreift, seiner Meinung nach auch dessen Volk an; und wird dessen Volk angegriffen, so auch das Individuum.25
Wie zu erwarten war, gaben Studien zum interkulturellen Vergleich von Wertesystemen länderspezifische Ergebnisse ab, die nicht auf einen Nenner zu bringen sind und warnen davor, im eigenen Land funktionierende Systeme selbstverständlich auf andere Länder zu übertragen. Dies gilt beispielsweise auch für Unternehmen, die ihre Produktivität im Ausland mit derselben Methode steigern wollen wie zu Hause. Oft tritt anstelle einer Steigerung sogar die entgegengesetzte Wirkung ein (vgl. Bergemann/Sourisseaux 1996, 29). Ebenso sollte auf Schulebene auf mögliche Unterschiede geachtet werden.
Durch unzureichendes Fremdkulturwissen werden fremdkulturelle Formen im interkulturellen Kontakt eigenkulturelle Funktionen zugeordnet. Solche fremdkulturinadäquate Einschätzungen können den Erfolg dieser interkulturellen Kommunikation gefährden.
Unterschiedliche Erwartungshaltungen können zu erheblichen Missverständnissen führen: Wird ein deutscher Lehrer von seinem mexikanischen Schüler geduzt, könnte er es als Respektlosigkeit einordnen, in Mexiko ist es jedoch üblich, seine Lehrer beim Vornamen zu nennen. So kann es durch eine unbewusste Überbewertung der eigenen Kultur zu ungerechtfertigten Übertragungen auf die fremde Kultur kommen:
„Value seems to be the basis of all decisions that a people makes. It tells him how something ought to be and for what his life is worth living, worth fighting, and even worth dying. Since value is so important, it is also necessary to influence others to accept it as the only end state of life. Value thus becomes the standard for a person to judge his own and other´s actions.”26
Da keine Kultur homogen ist, können die Werte der eigenen Kultur in der Gastkultur zwar von geringerer Bedeutung sein. Dies schließt aber nicht aus, dass für einzelne Personen oder Gruppen dieser Kultur eben diese Werte ebenfalls von Bedeutung sind.
Werte stehen in einer hierarchischen Beziehung zueinander, da sie Vorlieben zum Ausdruck bringen.27 Oft vergleicht man mit „schöner als“, „besser als“, „angemessener wäre“, etc. Werte können sich jedoch in einem ständigen Wandel befinden. Eine Verschiebung der Werte ist im Laufe eines Lebens normal und oftmals, etwa zwecks Anpassung in einem fremden Land, wünschenswert:
„Adaptation implies respect for the other value system. Without such respect one cannot adapt his/her communicative behavior to the other system. Adaptation should be an on-going act.”28
So kann beispielsweise der Wert „Harmonie“ für einen deutschen Lehrer in der deutschen Auslandsschule eine höhere Priorität erlangen als der Wert „Hundertprozentige Offenheit“, weil er etwa erkannt hat, dass er mit einer weniger direkten Art auf mehr Akzeptanz stößt und mehr erreichen kann. Er kann je nach Anspruch ebenfalls die Rangordnung der Werte „Meine Familie geht vor“ und „Mein Beruf geht vor“ vertauschen. Hierbei kann diese Wertvorstellung nach wie vor sehr differenziert in die Praxis umgesetzt werden; für den Beruf kann ein anderes Wertesystem gelten als im privaten Bereich.
Werte sind ein wichtiger Faktor zum Selbstverständnis, dem Verstehen anderer und deren Kultur. Sie zeigen Unterschiede auf; dies bedeutet aber nicht das Fehlen jeglicher kultureller Gemeinsamkeiten. Persönliche Werte sind nicht diskutierbar, aber weit unten am Eisberg besteht ein Wertekonsens.
Es gibt grundsätzlich eine Reihe von Werten, die von nahezu allen Kulturen als erstrebenswert und gut gelten. Zu diesen Werten zählen zum Beispiel Frieden und Freiheit. Dies bedeutet nicht, dass die Umsetzung der Werte gegeben ist.
Wünschenswertes und Erwünschtes sind allerdings zu trennen. Sie unterscheiden sich in der Art der jeweiligen Normen. Normen sind die Normalformen von Werten, die in einer Gruppe oder Kategorie von Menschen existieren (vgl. Hofstede 2001, 10-11).
Wie schwer dem Individuum die Anpassung fällt, hängt von drei Faktoren ab: Von der Qualität und Quantität der Werte der Fremdkultur im Vergleich zur Eigenkultur, der Toleranz gegenüber unterschiedlichen kulturellen Wertesystemen innerhalb derselben Gesellschaft und der kognitiven Komplexität des Individuums, seiner Fähigkeit und Motivation das persönliche kulturelle Wertesystem zu verändern (vgl. Furnham/Bochner 1986, 196).
2.2.9 Stereotypen
Eine Konsequenz interkultureller Kommunikationskonflikte ist die Bildung nationalkultureller Stereotypen.
„Stereotypen sind unkritische Verallgemeinerungen, die gegen Überprüfung abgeschottet, gegen Veränderungen relativ resistent sind. Stereotyp ist der wissenschaftliche Begriff für eine unwissenschaftliche Einstellung.“29
Stereotypen werden auch beschrieben als „[...] a peculiar kind of individious shorthand which caricatures the host country and its people in a negative manner.” (Oberg 1960, 178)
Stereotype werden sozial und individuell durch Vorurteile entwickelt. Erst durch die Beteiligten wird etwas relevant gesetzt. Beispiele werden zwar oft an individuellen Fällen deutlich, aber mit jedem Stereotyp werden gesellschaftsspezifische Normen wiedergegeben. Handlungsebene ist zum Beispiel das Ritual, z.B. ein Begrüßungsritual. Das Stereotyp ist oft zurecht negativ besetzt, denn „if we rigidly hold our stereotypes [...] we can never reach the point where we know strangers as individuals.“30 Zwar steht jedes Individuum für seine ganz persönlichen Charaktereigenschaften und Erfahrungen, aber die Zuordnung in Stereotype bei der Begegnung mit dem Fremden ist ein unerlässlicher Vorgang. Er kann und muss Verständigung rationell machen. So bietet ein Stereotyp eine positive Orientierungsfunktion. Stereotypen haben eine identitätsstabilisierende Funktion, denn kann das Verhalten, mit dem der Gegenüber sich konfrontiert sieht, nicht in ein jeweiliges kulturelles Bezugsnetz, „frame of reference“, eingeordnet werden, wird es in bekannte Strukturen eingeordnet. So reduziert man Personen auf einige Eigenschaften, um sie leichter einordnen zu können, denn wollte man bei jeder Begegnung alles verstehen, könnte keine Konversation zu einem Ende gebracht werden. Demnach können Stereotypen notwendige Abstraktionen einer Fremdkultur darstellen. Vorurteile dagegen sind schon erhärtete Stereotypen.
Bei der Erstbegegnung entsteht ein „Erster Eindruck“, bei dem aktivierte Gefühlsmuster und kausale Erklärungsmuster zur Attribution führen. Beim Beobachten von Verhalten registriert man demnach nicht nur, man schreibt auch automatisch Ursachen zu. Beim Attributionsprozess wird über die Perzeption eine Bewertung durch einen Vergleich mit Bekanntem vorgenommen. Es gibt zwei Arten, mit derartigen Abläufen umzugehen: Durch Verhaltensbeobachtung und Ursachenzuschreibung findet eine Kausalattribuierung statt, d.h. warum bestimmte Ereignisse und Verhaltensweisen in der sozialen Umwelt auf eine ganz bestimmte Weise stattfinden. So werden bei der Attribution Ursachen, Zwecke und persönliche Eigenschaften für ein bestimmtes Verhalten zugeschrieben.31
Im Gegensatz zur Kausalattribuierung wird bei der Finalattribuierung eine Zuschreibung auf die Handlungsziele vorgenommen, d.h. eine Mutmaßung, warum die Interaktionspartner bestimmte Ziele verfolgen, auch Plausibilisierung genannt.
In einer Begegnung kann die Wertung entweder auf der Mikro- oder auf der Makroebene vorgenommen werden. Ein Beispiel für starke Attributionen auf der Makroebene sind schwere Konflikte zwischen Nationen, die Kriege auslösen oder die Aussicht auf Frieden langfristig unvorstellbar machen. Sowohl fehlendes Bemühen, als auch eine Plausibilisierung können Gründe für Missverständnisse sein. Am Beispiel des Kulturstandards Pünktlichkeit kann man verfolgen, wie die Zuschreibung stattfindet. Hat ein Deutscher sich mit einem Mexikaner zu einer bestimmten Uhrzeit verabredet, und kommt der Mexikaner zu spät, kann der Deutsche auf Mikroebene die Unpünktlichkeit auf den Charakter zuschreiben. Durchlebt der Deutsche die Situation mehrmals mit unterschiedlichen Mexikanern, kann er durch die scheinbare Bestätigung des bereits Erlebten entweder allen Mexikanern auf der Makroebene durch ihre Unpünktlichkeit als Zuweisung von Charaktereigenschaften oder Absichten Unpünktlichkeit oder gar Unzuverlässigkeit unterstellen. Somit schafft er einen Stereotyp, der weitere Klischees und Vorurteile nährt, da sich durch die so entstehende eingeschränkte Wahrnehmung ähnliche Situationen scheinbar stark wiederholen („self-fulfilling prophecy“). Diese Einstellung würde höchstwahrscheinlich eine Vermeidung andersartiger Kommunikationserfahrungen zur Folge haben.
Die zweite Möglichkeit wäre das Schließen auf andere Gewohnheiten, Regeln oder Konventionen der neuen Gesellschaft. Dieser Ansatz kann den Einstieg zu einer differenzierteren Sichtweise und somit zu einem neuen Zugang zur fremden Kultur ermöglichen.32
2.3 Mögliche Herangehensweisen zum Vergleich von Kulturen
Eine mögliche Herangehensweise zum Vergleich von Kulturen bieten die Arbeiten von Hall und Hofstede.
2.3.1 Dimensionen von Kultur nach Hall und Hofstede
Eine der größten interkulturellen Studien zum Vergleich arbeitsbezogener Werte führte Hofstede 1984 durch. Durch den direkten Bezug zur Arbeit hat das Werk stellenweise Beratungscharakter. Er erarbeitete durch eine Befragung von mehreren hundert IBM-Mitarbeitern aus fünfzig Ländern zu zwei Zeitpunkten vier Grundproblembereiche, die in Zusammenhang mit demographischen, ökonomischen, geographischen, historischen und politischen Indikatoren stehen. Demnach kann man zum Vergleich nationaler Kulturen auf vier Dimensionen von Kulturen zurückgreifen. Eine Dimension ist „ein Aspekt einer Kultur, der sich im Verhältnis zu anderen Kulturen messen lässt.“ (Hofstede 2001, 18). Alle Phänomene werden im Hinblick auf diese Bereiche, Machtdistanz, Individualismus/Kollektivismus, Unsicherheitsvermeidung und Maskulinität/Feminität, interpretiert.
1. Machtdistanz. Diese Dimension nationaler Kultur bestimmt von gering bis groß den Grad, in dem weniger mächtige Mitglieder von Institutionen und Organisationen in einem Land die ungleiche Verteilung der Macht, wie z.B. in den Bereichen Prestige, Gesundheit und Macht, erwarten und akzeptieren.
2. Kollektivismus/Individualismus. Kollektivismus repräsentiert eine Gesellschaft, in der die Menschen von Geburt an in Gruppen mit einem starken Zusammengehörigkeitsgefühl leben, die ihnen bis zum Tod Schutz leisten, solange diese im Gegenzug ihre obligatorische Loyalität gewähren. Individualismus steht für eine Gesellschaftsform, in der soziale Bindungen zwischen Individuen locker sind. Das Individuum ist entweder selbstbestimmt oder kümmert sich nur um seine unmittelbare Familie.
3. Die Unsicherheitsvermeidung. Diese Dimension misst den Grad, eingeteilt von schwach bis stark, bis zu dem die Angehörigen einer Kultur sich durch ungewisse oder unbekannte Situationen bedroht fühlen, wie etwa Gesetzgebung, Technologie und Religion.
4. Feminität/Maskulinität. Femininität steht für eine Gesellschaft, in der sich die gesellschaftlichen Geschlechterrollen überlappen: Sowohl Männer als auch Frauen gelten als bescheiden, sensibel und um Lebensqualität bemüht. Maskulinität steht für eine Gesellschaft, in der die sozialen Geschlechterrollen klar festgelegt sind: Männer sollen durchsetzungsfähig und hart sein und sich auf materiellen Erfolg konzentrieren; Frauen sollen bescheiden und zärtlich sein und sich mit der Lebensqualität beschäftigen (vgl. Hofstede 2001,409-212).
Hofstede ergänzte diese Dimensionen später um eine fünfte, von Michael Harris Bond eingeführte Dimension: Die Orientierung. Sie ist in „langfristige Orientierung“ und „kurzfristige Orientierung“ unterteilt. Das Herausarbeiten einer fünften Dimension beruht auf der Tatsache, dass viele der Untersuchungen zu sehr aus der westlichen Denkweise heraus entstanden, von der sich auch Wissenschaftler nicht vollständig zu lösen vermögen (vgl. Hofstede 2001, 19). Man erhofft sich eine Optimierung der Ergebnisse durch ein Reduzieren der Subjektivität.
Zu Forschungszwecken eignen sich diese Dimensionen bis zu einem gewissen Maße, zur praktischen Veranschaulichung eignen sich Typologien besser.
[...]
1 Paz, Octavio. Das Labyrinth der Einsamkeit. Olten: Suhrkamp 1969, 59
2 Hesse, Hermann. Narziß und Goldmund. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1975, 44-45
3 vgl. Danckwortt, Dieter. „Forschungs- und Praxisfelder interkulturellen Personenaustausches“. In: Thomas, Alexander. Psychologie Interkulturellen Handelns. Göttingen: Hogrefe 1996, 269-271
4 Brislin, Richard W. / Pedersen, Paul. Cross-cultural orientation programs. New York: GARDENER PRESS 1976, VI
5 Kluge, Friedrich. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Berlin: de Gruyter 1989, 418
6 Weaver, Gary W.. “Understanding and Coping with Cross- Cultural Adjustment Stress.” In: Education for the Intercultural Experience. Michael R. Paige (Hrsg.) Yarmouth: Intercultural Press 1993. 137-167
7 Göhring, Heinz. „Deutsch als Fremdsprache und interkulturelle Kommunikation.“ In: Wierlacher, Alois (Hrsg.): Fremdsprache Deutsch. Grundlagen und Verfahren der Germanistik als Fremdsprachenphilologie I. München: Fink 1980, 73-75
8 Thomas 1996, 112
9 vgl. Hofstede, Gert. Lokales Denken, Globales Handeln. Interkulturelle Zusammenarbeit und globales Management. München: Beck 2001, 3-4
10 Bourdieu, Pierre. Le sens pratique. Paris : Editions de Minuit 1980, 88-89
11 Hofstede 2001, 5
12 Hinnenkamp, Volker. Studienbibliographie Interkulturelle Kommunikation. Studienbibliographien Sprachwissenschaft. Heidelberg: Groos 1994, 1
13 Hinnenkamp 1994, 5
14 Loenhoff, Jens. Vorlesung zur Interkulturellen Kommunikation. WS 2003/2004
15 Gemeint sind nicht soziale Konflikte, sondern Schwierigkeiten, die verhindern können, hinsichtlich des Gemeinten verstanden zu werden. (Loenhoff, Vorlesung WS 2004)
16 http://www.ikkompetenz.thueringen.de Zugriff am 30.12.03
17 Thomas 1996, 28
18 Hinnenkamp 1989, 38
19 Hahn, Alois. „Fremd- und Selbstthematisierung in soziologisch-historischer Perspektive.“ In: Kotthoff, Helga. Kultur(en) im Gespräch. Tübingen: Narr 2001, 150
20 vgl. Hans J. Vermeer : „Sprache oder Kultur ?“ In: Heidemarie Salevsky. Dolmetscher- und Übersetzerausbildung gestern, heute und morgen. Frankfurt am Main [u.a.]: Lang 1996
21 vgl. Hahn, Alois: Die soziale Konstruktion des Fremden. In: Sprondel, Walter (Hrsg.): Die Objektivität der Ordnungen und ihre kommunikative Konstruktion. Frankfurt am Main, Suhrkamp 1994, 140ff.
22 Günthner, Susanne / Luckmann, Thomas. Assymetries of Knowledge in Intercultural Communication. The Relevance of Cultural Repertoires of Communicative Genres. Arbeitspapier Nr. 72. Konstanz: Fachgruppe Sprachwissenschaft der Universität Konstanz 1995, 4ff.
23 Thomas 1996, 112
24 Furnham, Adrian/Bochner, Stephen. Culture Shock. Psychological reactions to unfamiliar environments. London: Methuen 1986, 189
25 Oberg, Kalervo. “Culture Shock: Adjustment to New Cultural Environments.” In: Practical Anthropology 7. 1960, 180
26 Sitaram, K.S./Cogdell, R.. Foundations of Intercultural Communication. Charles E. Merrill (Hrsg.). Ohio: Columbus 1976
27 vgl. Kluckhohn, C.. “Values and value-orientations in the theory of action.” In: T Parsons/E. Shils (Hrsg.): Toward a General Theory of Action. Cambridge Mass: Harvard Univ. Press 1951, 419
28 Sitaram/Haapanen: “The Role of values in intercultural communication.” In: Asante et al. Handbook of Intercultural Communication. London: SAGE Publications 1979, 159
29 Bausinger, Hermann: „Stereotypie und Wirklichkeit.“ In: Wierlacher, Alois. Jahrbuch Deutsch als Fremdsprache. Berlin: iudicium 1988
30 Gudykunstz, Wiliam B./Kim, Young Yun. Communicating With Strangers. An Approach To Intercultural Communication. Ney York: McGraw-Hill Inc. 1992, 94
31 vgl. Markowsky, Richard/Thomas, Alexander. Studienhalber in Deutschland. Interkulturelles Orientierungstraining für amerikanische Studenten, Schüler und Praktikanten. Heidelberg: Asanger 1995
32 vgl. Wolf, Jürgen 1986: „Übungen zur interkulturellen Kommunikation mit Anfängern.“ In: Geringhausen, Josef (Hrsg.). Aspekte einer interkulturellen Didaktik. Dokumentation eines Werkstattgesprächs des Goethe-Instituts am 16.-17. Juni 1986. München
- Citation du texte
- Katja Linsenmeier (Auteur), 2004, Interkulturelle Probleme Deutscher Lehrer im Auslandsdienst am Beispiel Mexikos, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176409
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