1 Einleitung
1.1 Ein paar einleitende Worte zur Arbeit
Erstmals im Novellenzyklus Die Leute von Seldwyla (1856-1874) erschienen, gilt Romeo und Julia auf dem Dorfe als das heute wohl bekannteste Werk des Schweizer Schriftstellers Gottfried Keller. Dabei greift der Autor vorerst auf ein nicht unbekanntes Thema zurück - zentrales Motiv der Novelle bildet der durch Shakespeare bekannt gewordene Stoff um Romeo und Julia, den Keller jedoch in eine eigenständige Erzählung umwandelt. So steht auch bei Keller zunächst die Liebe zweier Kinder im Vordergrund, die letztendlich durch die Feindschaft der Eltern, aber auch – und das ist neu bei Kellers Werk –durch den Einfluss gesellschaftlicher Werte und Normen scheitern muss und im Tod beider mündet.
Nachdem bereits der Ehrbegriff, die Schuld der Väter und deren Verfall und die Auswirkungen der gesellschaftlichen Werte und Normen auf die Liebe der Kinder in mehreren Arbeiten untersucht wurden, soll sich diese Arbeit einmal mit der Wirkung der Landschaftsbilder beschäftigen.
Ebenso wie Kellers Erzählung nicht nur eine „müßige Nachahmung“ der Romeo und Julia-Tragödie darstellen soll, so soll auch die folgende Abhandlung nicht eine bloße Aneinanderrei-hung von Symbolen und wechselnden Landschaften der Novelle sein. Vielmehr soll es Ziel dieser Arbeit sein, eine Vernetzung zwischen bestimmten Landschaftsbildern und der Entwicklung der handelnden Figuren zu verdeutlichen, auf bestimmte wiederkehrende Symbole zu verweisen und so eine mögliche Struktur in Kellers Novelle aufzuzeigen.
1.2 Eingrenzung der Arbeit
„Etliche Vordeutungen, Signale der kommenden schlimmen Wendungen, und zahlreiche Korrespondenzen gliedern die erzählte Welt in eine symbolische Struktur, in der kaum ein zufälliges Detail, ein nebensächlicher Umstand Platz finden.“
Aufgrund der hier angesprochenen Komplexität und der Vielzahl an Symbolen, wird es im Rahmen dieser Arbeit jedoch nicht möglich sein, alle verwendeten Motive hinreichend zu untersuchen. Daher soll die folgende Arbeit zwei wesentlichen Schwerpunkte beinhalten: Den Verfall der Väter und den damit verbundenen Wandel in der Landschaftsbeschreibung, sowie die Auswirkungen des väterlichen Handelns auf die Entwicklung der Kinder und dem anschließenden Wandel in der Landschaftsbeschreibung der Kinder.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Ein paar einleitende Worte zur Arbeit
1.2 Eingrenzung der Arbeit
2 Väterlicher Verfall und wandelnde Landschaftsbilder
2.1 Pflügende Bauern und idyllische Landschaft
2.2 Dunkle Wolken ziehen auf
2.3 Sinn für gerade Linien und kindliches Spiel
2.4 Väterlicher Verfall und wechselnde Landschaft
2.5 Fischende „Lumpenhunde“ und Konflikthöhepunkt
3 Liebe der Kinder und idyllische Momente
3.1 Idyllische Landschaft und Dämonische Erscheinungen
3.2 Übertragen der Schuld und Verdrängen aus der Heimat
3.3 Träumerische Landschaft und Weg in den Tod
4 Literaturverzeichnis
4.1 Primärliteratur:
4.2 Sekundärliteratur:
- Citation du texte
- Sabrina Walther (Auteur), 2010, Harmonische Idylle oder Vorboten der Tragödie?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176351
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