In der Vergangenheit waren Simulationsverfahren vor allem in technischen Disziplinen wichtige Analyseinstrumente, da gerade hier reale Experimente sehr kosten- und aufwandsintensiv sind. Ein klassisches Beispiel hierfür ist die Simulation aerodynamischer Eigenschaften von Fahrzeugen oder Flugzeugen im Windkanal.
Aufgrund immer leistungsstärkerer Computer, welche auch die Simulation hochkomplexer Experimente ermöglichen, kam dieser Technologie eine immer höhere Bedeutung zu, wodurch sie Einzug in die unterschiedlichsten Forschungs- und Entwicklungsdisziplinen – so auch in das Geschäftsprozessmanagement, fand.
Durch diese Technologie ist es möglich, Geschäftsprozesse, vor der Einführung in den Produktivbetrieb, zu simulieren und damit zu verifizieren. Es können Fehler und Schwachstellen der Modelle im Vorfeld identifiziert und behoben werden, wodurch kritische Situationen und ineffiziente Arbeitsweisen vermieden werden.
Das am weitesten verbreitete und bewährte Konzept der diskreten Ereignissimulation (engl. Discrete Event Simulation = DES) stellt in diesem Zusammenhang den Fokus der vorliegenden Arbeit dar, wobei im Grundlagenteil (Kapitel 3) in das gesamte Spektrum der Simulation eingeführt wird. Weiterhin wird anhand eines Beispiels die Formalisierung eines zu simulierenden Systems vorgenommen und die zugehörigen Algorithmen erarbeitet.
Im Kapitel der erweiterten Konzepte (Kapitel 5) wird anschließend auf Erweiterungen und Neuerung in diesem Teilbereich eingegangen und in Kapitel 6 die aktuellen Entwicklungen und offenen Probleme diskutiert. Zum Abschluss werden simulationsunterstützende Softwarewerkzeuge vorgestellt und, auf den Ergebnissen basierend, eine Erweiterung des allgemeinen Bezugsrahmens vorgenommen (Kapitel 8).
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung und Motivation
- 2 Historische Entwicklung
- 3 Grundkonzepte
- 3.1 Begriffsklärung
- 3.2 Arten der Simulation
- 3.2.1 Klassifizierung
- 3.2.2 Monte Carlo-Simulation
- 3.2.3 Diskrete Simulation
- 3.2.4 Kontinuierliche Simulation
- 3.3 Formalisierung der DES
- 3.4 Beispiel der DES
- 3.4.1 Problembeschreibung
- 3.4.2 Definition der Simulationskomponenten
- 3.4.3 Algorithmische Formalisierung
- 3.4.4 Abschlussbemerkungen
- 4 Untersuchungsansatz
- 4.1 Review
- 4.2 Vorgehensweise
- 5 Erweiterte Konzepte
- 6 Aktuelle Entwicklungen und offene Probleme
- 7 Aktuelle Software
- 7.1 Übersicht
- 7.2 AnyLogic
- 8 Erweiterung des Bezugsrahmens
- 8.1 Überblick
- 8.2 Ereignissimulation und BPM
- 8.3 Umsetzung der Ereignissimulation in BPM Suiten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der diskreten Ereignissimulation im Kontext von Business Process Management (BPM). Ziel ist es, die Anwendung der diskreten Ereignissimulation im Bereich des BPM zu untersuchen und deren Potenzial für die Optimierung von Geschäftsprozessen aufzuzeigen.
- Grundkonzepte der diskreten Ereignissimulation
- Historische Entwicklung der Ereignissimulation
- Anwendungsgebiete der Ereignissimulation im BPM
- Aktuelle Softwarelösungen und Trends
- Potenziale und Herausforderungen der Anwendung von Ereignissimulation im BPM
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der diskreten Ereignissimulation im Kontext des BPM ein und erläutert die Motivation für die Arbeit. Das zweite Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Ereignissimulation. Kapitel 3 behandelt die Grundkonzepte der diskreten Ereignissimulation, einschließlich einer Definition der verschiedenen Arten der Simulation und einer formalen Beschreibung. Es enthält außerdem ein Beispiel, das die Prinzipien der diskreten Ereignissimulation verdeutlicht.
Kapitel 4 befasst sich mit dem Untersuchungsansatz der Arbeit. Das fünfte Kapitel widmet sich erweiterten Konzepten der diskreten Ereignissimulation. Kapitel 6 diskutiert aktuelle Entwicklungen und offene Probleme im Bereich der Ereignissimulation. Kapitel 7 bietet eine Übersicht über aktuelle Softwarelösungen für die Ereignissimulation und beleuchtet die Software AnyLogic im Detail. Das achte Kapitel schließlich erweitert den Bezugsrahmen der Ereignissimulation auf das BPM und untersucht die Umsetzung von Ereignissimulationen in BPM-Suiten.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Diskrete Ereignissimulation, Business Process Management (BPM), Simulationssoftware, AnyLogic, Prozessoptimierung, Geschäftsprozessmodellierung, Modellierungssprachen, Ereignisgesteuerte Prozesse, Anwendungsszenarien.
- Quote paper
- B. Sc. Tom Thaler (Author), 2011, Diskrete Ereignissimulation im Kontext BPM, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176299