Die Federalist Papers sind das politisch-theoretisch Basiswerk der amerikanischen Demokratie schlechthin, die „Bibel des amerikanischen Konstitutionalismus“ . Weit über die Grenzen Amerikas hinaus erlang die Essay-Sammlung eine große Bedeutung für die Entwicklung der modernen Demokratie überhaupt. Die Verfassung der USA und ihre theoretische Fundierung und Explikation im Federalist können als Begründung der repräsentativen Demokratie und dem Prinzip der uneingeschränkten Volkssouveränität angesehen werden.
Die vorliegende Arbeit widmet sich einem Teilaspekt dieses Konzepts: der Theorie der politischen Repräsentation in den Federalist Papers; sicherlich eine der zentralen Neuerrungenschaften im republikanischen Denken oder wie der Federalist es selbst ausdrückt: eine Entdeckung . Welche Verdienste den Autoren des Federalist dabei genau zukommen und welche Unterschiede es zu früheren Verständnissen von Repräsentation gibt, wird im Laufe der Arbeit herausgearbeitet. In der folgenden Arbeit soll das Konzept der politischen Repräsentation der Federalist Papers herausgearbeitet werden. Darauf aufbauend soll zudem noch die Frage danach geklärt werden, ob die Repräsentanten dem Gemeinwohl dienen oder die konkreten Interessen ihrer jeweiligen Wähler vertreten. Wie noch aufgezeigt wird, erkennt der Federalist den Interessenpluralismus der Gesellschaft an. Schlägt sich dieser aber auch in der Volksvertretung durch oder handelt es sich um ein identitäres Repräsentationsverständnis à la Rosseau?
Gleichwohl der Federalist auch heute noch eine der wichtigsten Interpretationshilfen bei Verfassungsauslegungen ist und noch immer Geltung beanspruchen kann, ist er doch ein Dokument, das in seinem historisch-politischen Kontext betrachtet werden muss. Da die USA in den 200 Jahren seit Formulierung der Essays selbstverständlich sozio-ökonomische, verfassungs- und auch geopolitische Entwicklungen durchgemacht haben, lassen sich nicht zwingendermaßen alle dargestellten Ergebnisse auf die heutige Situation des Landes übertragen. Als wichtiger Aspekt kann hier beispielsweise die Verfassungsänderungen hinsichtlich der Wahl des Senats angeführt werden: Während die Senatoren heute direkt durch die jeweiligen Wähler der Einzelstaaten gewählt werden, wurden sie bis 1913 noch durch die Legislativen der Bundesstaaten bestimmt. Dieser Unterschied ist wesentlich, wie die weitere Untersuchung noch zeigen wird.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Allgemeines zu den Federalist Papers
2.1 Die Autoren
2.2 Der Entstehungszusammenhang
2.3 Intention und Wirkung
2.4 Aufbau und Probleme bei der Analyse
3. Demokratie und Republik
4. Das Konzept der politischen Repräsentation
4.1 Virtuelle Repräsentation versus Aktuelle Repräsentation
4.2 Repräsentanten und Repräsentierte
4.3 Die Beziehung zwischen Repräsentanten und Repräsentierten
4.3.1 Die Abgeordneten des Repräsentantenhauses und die Repräsentierten
4.3.2 Die Senatoren und die Repräsentierten
5. Gemeinwohl- oder interessenbestimmte Vertretung?
5.1 Was ist Gemeinwohl?
5.2 Gemeinwohl- und interessenbestimmte Vertretung
6. Fazit
Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Marcel Rüttgers (Author), 2007, Das Konzept der politischen Repräsentation in den Federalist Papers, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176289
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