In der vorliegenden Arbeit wurde die mentale Repräsentation von Geruchswissen mit unterschiedlichen kognitions- und neuropsychologischen Methoden untersucht und auf diese Weise Fragestellungen der Geruchsforschung, der Kognitionspsychologie und der Neuropsychologie miteinander verbunden. Es wurde der Frage nachgegangen, wie differenziert die menschliche Geruchswelt im Gehirn verankert ist, und in welchem Maße individuelle Geruchswelten vergleichbar sind. Ferner wurde geprüft, inwieweit Gerüche non-verbal repräsentiert sind, und ob es Hinweise auf eine Dominanz der rechten Hemisphäre für die Verarbeitung von Gerüchen gibt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Zur allgemeinen Bedeutung von Geruchswissen
- 1.2 Das Problem der Klassifikation von Gerüchen
- 1.3 Kognitionspsychologisches Interesse an der Struktur von Geruchswissen
- 1.4 Relevanz des Themas für die Medizin
- 1.5 Ziel der Arbeit
- 2. Bild und Benennung: Bildhaftes Assoziieren zu Gerüchen - ein explorativer Ansatz
- 2.1 Fragestellung
- 2.2 Methode
- 2.3 Ergebnisse
- 2.3.1 Assoziations- oder Antwortverhalten insgesamt
- 2.3.1.1 Überblick
- 2.3.1.2 Reihenfolge der Assoziationen
- 2.3.2 Bildhafte Assoziationen
- 2.3.2.1 Häufigkeit
- 2.3.2.2 Art der bildhaften Assoziationen
- 2.3.2.3 Alter und Lebhaftigkeit der bildhaften Assoziationen
- 2.3.2.4 Interindividuelle Übereinstimmung der Assoziationen zu den selben Gerüchen
- 2.3.2.5 Interindividuelle Übereinstimmung der Assoziationen zu ähnlichen Gerüchen
- 2.3.3 Benennungen
- 2.3.4 Individuelle und Geschlechtsunterschiede
- 2.4 Diskussion
- 3. Differenziertheit von Geruchsrepräsentationen - eine Untersuchung verbaler und non-verbaler Leistungen im Umgang mit semantisch verwandten Gerüchen
- 3.1 Methode
- 3.2 Ergebnisse
- 3.2.1 Vertrautheit und Hedonik
- 3.2.2 Die Leistung innerhalb der Aufgaben
- 3.2.2.1 Ungestützte Identifikation
- 3.2.2.2 Zuordnung zum kategoriellen Oberbegriff
- 3.2.2.3 Zuordnung zum Objektbegriff
- 3.2.2.4 Diskrimination
- 3.2.3 Vergleich zwischen den Aufgaben
- 3.2.3.1 Zusammenhang mit Vertrautheit
- 3.2.3.2 Geschlechtsunterschiede
- 3.2.3.3 Schwierigkeit der Aufgaben
- 3.2.4 Fallanalyse über alle Aufgaben
- 3.3 Diskussion
- 4. Neuronale Lokalisation von Geruchsrepräsentationen
- 4.1 Hinweise auf funktionelle Hemisphärenasymmetrien bei der Verarbeitung von Geruchsreizen: Befunde aus Neuropsychologie und Gedächtnisforschung
- 4.2 Funktion des Geruchsgedächtnisses unter unilateraler Hemisphärenanästhesie
- 4.3 Methoden
- 4.4 Ergebnisse
- 4.4.1 Kontrollpersonen
- 4.4.2 Patienten
- 4.4.2.1 Linke Hemisphäre vs. rechte Hemisphäre
- 4.4.2.2 Leistung in Abhängigkeit von der Seite der Läsion
- 4.4.2.3 Lateralität von Sprachfunktionen
- 4.4.2.4 Sprachfunktionen und Leistung im Geruchsgedächtnistest
- 4.4.2.5 Natürliche vs. künstliche Reize
- 4.4.2.6 Einfluß der Narkose und der Reihenfolge der Injektion
- 4.5 Diskussion
- 5. Gesamtdiskussion
- 6. Zusammenfassung
- Die Rolle des Geruchssinns im Alltag und die Bedeutung von Geruchswissen für die menschliche Wahrnehmung.
- Die Schwierigkeit der Klassifizierung von Gerüchen und die Herausforderungen bei der Benennung und Identifikation von Düften.
- Die kognitiven Prozesse, die bei der Verarbeitung von Gerüchen im Gehirn ablaufen, einschließlich der bildhaften Assoziationen, die mit Gerüchen verbunden sind.
- Die Rolle der Sprachverarbeitung und des verbalen Gedächtnisses im Umgang mit Gerüchen.
- Die neuronale Grundlage der Geruchswahrnehmung und die Lokalisation von Geruchsrepräsentationen im Gehirn.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Dissertation befasst sich mit der mentalen Repräsentation von Alltagsgerüchen. Sie untersucht, wie Menschen Gerüche wahrnehmen, verarbeiten und im Gedächtnis speichern. Ziel der Arbeit ist es, ein tieferes Verständnis für die kognitiven Prozesse im Zusammenhang mit Geruchswissen zu gewinnen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die allgemeine Bedeutung von Geruchswissen für die menschliche Wahrnehmung dar und beleuchtet die Herausforderungen bei der Klassifizierung von Gerüchen. Sie führt zudem die kognitionspsychologische Forschung zu diesem Thema ein.
Kapitel 2 erforscht die bildhafte Assoziationen, die Menschen mit Gerüchen verbinden. Es untersucht, wie häufig und in welcher Form diese Assoziationen auftreten und welche individuellen und geschlechtsspezifischen Unterschiede bestehen.
Kapitel 3 untersucht die Differenziertheit von Geruchsrepräsentationen anhand verschiedener Aufgaben, die die Fähigkeit der Probanden testen, semantisch verwandte Gerüche zu identifizieren, zu kategorisieren und zu diskriminieren.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit der neuronalen Lokalisation von Geruchsrepräsentationen im Gehirn. Es untersucht die Rolle der beiden Gehirnhälften bei der Verarbeitung von Geruchsinformationen.
Schlüsselwörter
Geruchswissen, Geruchswahrnehmung, mentale Repräsentation, Geruchsassoziationen, Geruchsidentifikation, Geruchsgedächtnis, neuronale Lokalisation, Hemisphärenasymmetrie, Geruchsklassifikation.
- Arbeit zitieren
- Ina Schicker (Autor:in), 1995, Gehirn und Geruch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176156