In der Finanzwelt wird zurzeit kaum ein Thema so häufig diskutiert, wie das über
Tradingmethoden der Banker und speziell die der Hedgefonds. In Jahr 2005 noch als
Heuschrecken von Franz Müntefering betitelt, wurden die Hedgefonds ein Jahr später
wiederum von der Finanzwelt als Heilsbringer hochgelobt. Es galt, Hedgefonds erzielen
in jeder Börsenphase Gewinne und tragen richtig eingesetzt zur optimalen Diversifizierung
eines Portfolios bei. Heutzutage nach dem Schrecken der Finanzkrise, gelten
Hedgefonds aufgrund weniger schwarzer Schafe und deren Methoden mit Leerverkäufen
wiederum als hochspekulative Finanzprodukte, als verantwortungsloser Bösewicht
oder als ein Auslöser von Krisen. Oft werden aufgrund der fehlenden Transparenz
dieser Anlageklasse allgemein die Hedgefonds beschuldigt, obwohl es viele Unterschiede
hinsichtlich deren Strategien und Tradingstilen gibt. Diese Ausarbeitung klärt
darüber auf, was genau eine Strategie ausmacht und was ein Tradingstil ist. Diese
Arbeit fasst mögliche Strategien, als Ebenen zu einem Überblick zusammen und verbildlicht
den Entscheidungs- bzw. Entwicklungsprozess zum persönlich angepassten
Tradingstil, indem die einzelnen Stufen anhand von Beispielen aufgezeigt und erläutert
werden.
Natürlich gibt es kein perfektes System und es wird auch keins geben, was immer
funktioniert. Jedoch ist es Tatsache, dass bestimmte Systeme immer wieder Anwendung
finden, funktionieren und auch über bestimmte Zeiträume kontinuierlich Gewinn
abwerfen. Das was man braucht, um erfolgreich am Finanzmarkt zu handeln, ist ein
individuell angepasster Tradingstil, der auf vielen Entscheidungen basiert.
Diese Arbeit soll aufzeigen, welche Optionen zu traden man hat und Denkanstöße geben,
um zu seinem individuellen Tradingstil zu kommen. Daher zielt diese Arbeit darauf
ab, die grundlegenden bekanntesten Tradingansätze zur Verwirklichung der Findung,
eines individuellen Tradingstils, als Übersicht aufzuzeigen. Themen wie Psychologie
des Marktes, Moneymanagement und Risikomanagement sind zur Findung eines geeigneten
Tradingstils unabdingbar, aber da es sich um eine Arbeit über Strategien und
Handelsysteme handelt, werde ich sie hier nicht behandeln und empfehle jedem aktivem
Trader oder dem der es noch werden will, die Lektüre dieser Themen.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Zielsetzung
1.2 Vorgehensweise und inhaltliche Struktur
2 Hedgefonds und deren Strategien
2.1 Definition
2.2 Bedeutung für den Finanzmarkt
2.3 Hedgefond Strategien
2.4 Kategorisierung von Hedgefond Strategien
2.4.1 Gewichtung der Hedgefondstrategien
2.4.2 Direktionale Strategien
2.4.2.1 Long Short Equity
2.4.2.2 Dedicated Short Bias
2.4.2.3 Emerging Markets - aufstrebende Märkte
2.4.2.4 Commodity Trading Advisors
2.4.2.5 Global Macro
2.4.3 Nicht-Direktionale Strategien
2.4.3.1 Relative-Value-Arbitrage / Marktneutrale Strategien
2.4.3.2 Equity Market Neutral - Statistical Arbitrage
2.4.3.3 Convertible Arbitrage
2.4.3.4 Fixed lncome Arbitrage
2.4.3.5 Event Driven (Ereignisbezogene Strategie)
2.4.3.6 Merger Arbitrage / Risk Arbitrage
2.4.3.7 Distressed Securities
2.4.3.8 Corporate Restructuring
3 Trading-Systeme
3.1 Allgemein
3.1.1 Kategorisierung der nach Konzepten
3.2 Trendfolgen (Momentum)
3.2.1 Slingshots
3.2.2 Darvas Methode
3.2.3 Reversal New Highs
3.2.4 Turtle Methode
3.2.4.1 Turtle Soup von Altucher
3.2.4.2 Turtle soup und Turtle soup(+1)von Cooper
3.2.5 Donchian Channel Breakout
3.2.6 180's
3.3 Band Trading - Volatilität - Umkehrformationen
3.3.1 Spekulation mit Bändern
3.3.2 5-Minuten-Bollinger-Bänder
3.3.3 1-2-3er Ross-Methode
3.3.4 1-2-3-4er
3.3.5 lizard's day
3.3.6 Boomers
3.3.7 Warum bewegen sich Märkte in diesen Bändern
3.4 Ausbruch Trading
3.4.1 expansion breakout (ohne ADX und relative Stärke)
3.4.2 Bollinger Ausbrüche
3.4.3 expansion pivots
3.4.4 Dreiecksformationen
3.5 sonstige kurzfristige Methoden
3.5.1 Gaps
3.5.2 Gilligans Island (Gaps)
3.5.3 ticks nutzen
3.5.4 Momentitäts-Trading
3.6 Optionsstrategien
3.6.1 Spreading
3.6.2 Arbitrage
3.6.3 Hedging
3.6.3.1 Kategorisierung nach zeitlichem Rahmen
3.6.3.2 Scalping
3.6.3.3 Day-Trading
3.6.3.4 Overnight Trading
3.6.3.5 Swingtrading
3.6.3.6 Positionstrading
3.6.3.7 Value Trading
3.7 Verlustbegrenzung durch Stopp Management
3.7.1 Absolute-Stops
3.7.2 Trailing-Stops
3.7.3 Volatilitäts-Stopps
4 Schlussfolgerung
4.1 Zusammenfassung
4.2 Kritische Darstellung und Ausblick
Quellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Weg zum individuellen Handelsstil 1
Abbildung 2: Kategorisierung von Hedgefondstrategien nach ihrem Marktexposure
Abbildung 3: Gewichtung im Credit Suisse/Tremont Hedge Fund Index 2008
Abbildung 4: Performance Long/Short Equity Index
Abbildung 5: Performance Dedicated Short Bias Index
Abbildung 6: Performance Emerging-Markets Index
Abbildung 7: Performance des CTA/Managed Futures Strategie Index
Abbildung 8: Global Macro Index
Abbildung 9: Convertible Arbitrage Index
Abbildung 10: Fixed Income Arbitrage Index
Abbildung 11: Event Driven Index
Abbildung 12: Risk Arbitrage Index
Abbildung 13: Distressed Securities Index
Abbildung 14: Kategorisierung von Tradingkonzepten
Abbildung 15: slingshots long
Abbildung 16: slingshots short
Abbildung 17: reversal new highs long
Abbildung 18: reversal highs short
Abbildung 19: Turtle Methode
Abbildung 20: Donchian channel breakout
Abbildung 21: 180's long
Abbildung 22: 180's short
Abbildung 23: 180's
Abbildung 24: Bollinger Band
Abbildung 25: 1-2-3-Tief - Hoch
Abbildung 26: 1-2-3-4 long
Abbildung 27: 1-2-3-4 short
Abbildung 28: lizard's day long
Abbildung 29: lizard's day short
Abbildung 30: Verlauf nach dem Auftreten von Lizzards
Abbildung 31: boomers long
Abbildung 32: boomers short
Abbildung 33: expansion breakout long
Abbildung 34: expansion breakout short
Abbildung 35: ATX auf Tagesbasis mit Bollinger-Bändern
Abbildung 36: expansion pivot long
Abbildung 37: expansion pivot short
Abbildung 38: steigendes Dreieck
Abbildung 39: fallendes Dreieck
Abbildung 40: symmetrisches Dreieck
Abbildung 41: gilligans island long
Abbildung 42: gilligans island short
Abbildung 43: gilligans island langfristiger Verlauf
Abbildung 44: DAX 15-Minuten Chart mit Donchian-Channels
Abbildung 45: DAX 15-Minuten Chart mit Donchian-Channels
Abbildung 46: ATX auf Tagesbasis mit Bollinger-Bändern
Abbildung 47: DAX 15-Minuten Chart mit Donchian-Channels und Bollinger-Bändern
Abbildung 48: DAX 15-Minuten Chart mit Donchian-Channels und Bollinger-Bändern
Abbildung 49: Tradingmethoden nach zeitlichem Rahmen
Abbildung 50: Vor- und Nachteile kurzfristiger Trades
Abbildung 51: Vor- und Nachteile langfristiger Trades
Abbildung 52: Trailing Stop Loss
Abbildung 53: Weg zum systematisierten individuellen Tradingstil
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Zielsetzung
In der Finanzwelt wird zurzeit kaum ein Thema so häufig diskutiert, wie das über Tradingmethoden der Banker und speziell die der Hedgefonds. In Jahr 2005 noch als Heuschrecken von Franz Müntefering betitelt, wurden die Hedgefonds ein Jahr später wiederum von der Finanzwelt als Heilsbringer hochgelobt. Es galt, Hedgefonds erzielen in jeder Börsenphase Gewinne und tragen richtig eingesetzt zur optimalen Diversifizierung eines Portfolios bei. Heutzutage nach dem Schrecken der Finanzkrise, gelten Hedgefonds aufgrund weniger schwarzer Schafe und deren Methoden mit Leerverkäufen wiederum als hochspekulative Finanzprodukte, als verantwortungsloser Bösewicht oder als ein Auslöser von Krisen.[1] Oft werden aufgrund der fehlenden Transparenz dieser Anlageklasse allgemein die Hedgefonds beschuldigt, obwohl es viele Unterschiede hinsichtlich deren Strategien und Tradingstilen gibt. Diese Ausarbeitung klärt darüber auf, was genau eine Strategie ausmacht und was ein Tradingstil ist. Diese Arbeit fasst mögliche Strategien, als Ebenen zu einem Überblick zusammen und verbildlicht den Entscheidungs- bzw. Entwicklungsprozess zum persönlich angepassten Tradingstil, indem die einzelnen Stufen anhand von Beispielen aufgezeigt und erläutert werden.
Natürlich gibt es kein perfektes System und es wird auch keins geben, was immer funktioniert. Jedoch ist es Tatsache, dass bestimmte Systeme immer wieder Anwendung finden, funktionieren und auch über bestimmte Zeiträume kontinuierlich Gewinn abwerfen. Das was man braucht, um erfolgreich am Finanzmarkt zu handeln, ist ein individuell angepasster Tradingstil, der auf vielen Entscheidungen basiert.
Diese Arbeit soll aufzeigen, welche Optionen zu traden man hat und Denkanstöße geben, um zu seinem individuellen Tradingstil zu kommen. Daher zielt diese Arbeit darauf ab, die grundlegenden bekanntesten Tradingansätze zur Verwirklichung der Findung, eines individuellen Tradingstils, als Übersicht aufzuzeigen. Themen wie Psychologie des Marktes, Moneymanagement und Risikomanagement sind zur Findung eines geeigneten Tradingstils unabdingbar, aber da es sich um eine Arbeit über Strategien und Handelsysteme handelt, werde ich sie hier nicht behandeln und empfehle jedem aktivem Trader oder dem der es noch werden will, die Lektüre dieser Themen.
1.2 Vorgehensweise und inhaltliche Struktur
Abschnitt 1:
Hier wurde, wie ersichtlich, auf die Problemstellung dieses Themas sowie die Zielstellung, Vorgehensweise und den Aufbau eingegangen.
Abschnitt 2:
Um den Einstieg in die Hedgefondstrategien zu vereinfachen, wird der Begriff beginnend definiert und erläutert. Grundlegendes Wissen über die Entstehung, Einordnung der Hedgefonds in Alternative Investments und Fähigkeiten der Manager von Hedgefonds habe ich wissentlich weggelassen, da sie kaum zum Verständnis der Strategien beitragen werden. Folglich wird mit den Hedgefondstrategien fortgefahren. Hedgefondstrategien eignen sich zur Erläuterung von allgemein möglichen Strategien, da sie bisher keine Beschränkungen haben und somit sämtliche Instrumente am Markt nutzen können, wodurch sich sehr vielfältige Strategien ergeben. Diese werden nach der kurzen Charakteristik von Hedgefonds und deren Bedeutung, anhand von der Charakterisierung, Umsetzung und der Rendite-/Risikoerwartung, genauer betrachtet.
Abschnitt 3:
Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit der Kategorisierung der Tradingssysteme und Tradingmethoden und es werden technische Researchmethoden zum Erkennen von Chartformationen vorgestellt und deren Funktionsweise aufgezeigt. Dieses Kapitel erläutert zusätzlich, anhand der Charakteristik von Tradingmethoden, wie oft der Trader kauft, wie lange er die Positionen hält und auch wie viele Positionen er kauft. Anhand der Tradingsysteme dieses Kapitels versuche ich aufzuzeigen, welche charttechnischen Tradingsysteme Trader anwenden können, wobei das Augenmerk vor allem auf das Band Trading und die Trendfolge gerichtet ist, da Spreading und Arbitrage eine Ableitung und Erweiterung dessen darstellen und das langfristige Value Trading, mit ausführlicher Fundamentalanalyse, als ein einzelnes großes Thema, den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde. Da diese Methoden tausendfach individuell modifiziert werden können und auch sollten, werde ich in dieser Arbeit versuchen, dem Leser einen Überblick auf verschiedene Grundmethoden des Systemtradings zu geben. Es werden in Abhängigkeit der jeweiligen Systeme Ereignisse aufgezeigt die Kauf oder auch Verkaufssignale sein können, je nachdem welche Strategie man verfolgt. Der Leser bekommt einen Überblick über den Grundaufbau, die Funktionsweise von Tradingkonzepten und erfährt, warum sie so erfolgreich sein können, wann sie anzu
wenden sind, wie die Einstiegsformationen aussehen und wie er sein Risiko beschränkt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Weg zum individuellen Handelsstil 1
Es ist allgemein üblich diese Strategien in alle mögliche Richtungen zu kombinieren, was speziell beim Arbitrage Trading , Spreading und Hedging der Fall ist, worauf aber in dieser Arbeit nicht detailliert eingegangen wird. Spreading, Hedging und Arbitrage Trading wird grob umschrieben. Zum Schluss des Kapitels über Tradingsysteme, werde ich nochmal einen Ansatz zu einer möglichen Kombination von zwei Systemen aus dem Band Trading und dem Trendfolgen vorstellen.
Abschnitt 4:
In Abschnitt 4 erfolgt ein Fazit und es wird die Ausarbeitung mit dem Fokus auf eine weitere Ausgestaltung mit einer kritischen Darstellung abgeschlossen.
2 Hedgefonds und deren Strategien
2.1 Definition
Kauter D. definiert Hedgfonds wie folgt: „Hedgefonds als eine spezielle Form von Investmentfonds, die unter anderem derivative Instrumente als Direktinvestment nutzen und denen es erlaubt ist, Leerverkaufspositionen einzugehen und über zum Teil signifikante Fremdkapitalaufwendungen und einen damit verbundenen Leverage-Effekt[2] Erträge zu erwirtschaften, sind die wichtigsten und aktivsten Nutzer des Short Sellings. Sie unterliegen keiner staatlichen Regulation und dürfen in alle Asset-Klassen und Investmentformen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffen, Währungen genauso wie in Finanzinnovationen investieren. Dadurch haben sie sich zu aktiven Teilnehmern im Bereich des Leerverkaufes entwickelt. Die Gründe dafür sind neben Absicherungs- und Arbitragestrategien auch Spekulationen auf relative oder absolute Bewegungen von Assets zueinander“[3]
Um bestimmte Risiken einer Investition zu begrenzen, wird beim Hedgen ein kompensatorisches Geschäft hinzugefügt, wobei dieses nicht unbedingt das gesamte Risiko abdecken muss. Es ist möglich nur ganz bestimmte Risiken wie beispielsweise nur das Zinsrisiko zu begrenzen, aber ganz bewusst das Kreditrisiko zu erhalten. Es gilt die Chancen und Risiken, gegeneinander zur Optimierung der Risiko-Ertrags-Situation abzuwägen und mit anderen Strategien vergleichbar zu machen, um die optimale Position bestimmen zu können. Um einen Hedge zu konstruieren ist es notwendig, zuerst geeignete Hedginginstrumente zu identifizieren. Die Kombination dieser Instrumente, ergibt die Hedgingstrategie, welche den gewünschten Effekt auf die Risiko-ErtragsSituation erzeugt. Die Kosteneffizienz, intuitive Einsichtigkeit, langfristige Stabilität in verschiedenen Marktsituationen und ein hoher Grad an Umsetzbarkeit sind Merkmale einer optimalen Hedgingstrategie.[4]
2.2 Bedeutung für den Finanzmarkt
Für den Finanzmarkt bedeutet Hedging nicht die Reduzierung von Risiken, sondern lediglich die Übertragung des Risikos auf einen anderen Marktteilnehmer. Jede dieser Transaktionen benötigt immer ein Gegenüber, der bereit ist, das Risiko gegen eine Gebühr zu übernehmen. Diese Rolle wird generell von Intermediären[5] übernommen, welche dieses Risiko aber meist nicht selbst übernehmen, sondern sich ebenfalls durch Gegengeschäfte absichern.[6] Hedgefonds sind keine Instrumente der Absicherung, vielmehr bedienen sich Hedgefonds der umfangreichen Möglichkeiten standardisierter und individueller derivater Produkte, um spezifische Arbitrage- und Hedging- Strategien zu verfolgen. Hedgefonds können gar keine effektive Absicherung bieten, da sie eine absolute Renditeerwartung haben, Absicherungen aber Kosten oder zumindest Opportunitätskosten verursachen.[7]
2.3 Hedgefond Strategien
In der breiten Masse herrscht Unwissen über die Vorgehensweisen der Hedgefonds und deren Manager. Diese bleiben bei den Diskussionen über die Strategien verschwiegen. Jeder will seine Tricks und Kniffe für sich behalten, um seinen Klienten überdurchschnittliche Ergebnisse zu bieten, deswegen versuchen die Manager so wenig wie möglich über ihren „Handelsstil“ zu verraten, mit dem sie diese Erträge erzielen. In der Literatur gibt es sehr vielfältige am Markt angewandter Strategien und Systeme. Diese Arbeit beschäftigt sich primär mit den bekanntesten Strategien und Systemen und soll einen grundlegenden Überblick geben und zeigen was möglich ist und worauf erfahrene Trader achten. Es wird aufgezeigt, wie man sich, anstatt die Fonds, welche zum Teil Produkte beinhalten, welche man gar nicht will, direkt zu kaufen, die Strategien und Tradingsysteme der Hedgefonds, je nach Marktlage, selber zu Nutze machen kann um auch in Bärenmarkten oder seitwärts bewegenden Märkten erfolgreich von weltweiten Kapitalmarktentwicklungen zu profitieren.
Es gibt beinahe genauso viele unterschiedliche Strategien, wie es Hedgefonds und Ineffizienzen gibt. Neue Ineffizienzen und Möglichkeiten, interessante Renditen zu erzielen, treten täglich auf, entsprechend wächst die Zahl der Manager, die diese auszunutzen versuchen.[8] Alternative Investments, in welche auch Hedgefonds einzuordnen sind, werden meist als Bereicherung eines bereits vorhandenen traditionellen Portfolios, beispielsweise bestehend aus Aktien- und Rentenpositionen betrachtet.[9] Allerdings, je höher der Grad der Marktneutralisierung und je weniger Risiko, desto geringer sind die Möglichkeiten einen hohen Ertrag zu erzielen.[10] Hedgefond Strategien werden auch als Skill-Based-Strategien bezeichnet. Dabei handelt es sich um Strategien, deren Renditeentwicklung von den Fähigkeiten der jeweiligen Manager abhängt und nicht von den Aktienmärkten. Das heißt, der Anleger investiert in ein aktiv gemanagtes Portfolio. Aufgrund der geringen Abhängigkeit gegenüber der Entwicklung der internationalen Märkte und somit der Möglichkeit, jederzeit eine positive Rendite erzielen zu können, die über einer vorgegebenen Mindestrendite liegt (Absolute Returns), werden die Hedgefond Strategien auch als Absolut-Return-Strategien bezeichnet. Allein der Begriff Hedgefond besagt nichts über das, was genau der Fonds macht. Einzig die Konzentration auf die Erzielung eines Added-Value (Mehrwert) durch aktives Management, ist daraus ersichtlich. Daneben existieren aber auch andere, vor allem arbitrageorientierte Hedgefonds, welche ihren Added-Value auch mit passiven Strategien erzielen. Dieser Mehrwert hängt vor allem mit dem hohen Spezialisierungsgrad auf ganz bestimmte Strategien zusammen. Dies ermöglicht einen Vorsprung bei der Informationsbeschaffung auf ganz bestimmten Gebieten, dem Zugriff und der Analyse von Investmentmöglichkeiten. Ebenso ermöglicht das Fehlen von Regulierung die Bildung von außergewöhnlichen Handelsstrategien und Portfolios.[11]
2.4 Kategorisierung von Hedgefond Strategien
Wie in der folgenden Abbildung zu sehen ist werden die einzelnen Hedgefond Strategien nach ihrem Marktexposure[12] eingeteilt. Hedgefonds werden in direktionale und nicht-direktionale Strategien, eingeteilt. Nach dem Aufzeigen der Gewichtung im Credit Suisse/Tremont Hedgefund Index 2008 folgt eine Charakterisierung der zugehörigen Strategien und es werden die Vorgehensweisen beschrieben, sowie die jeweiligen Vorteile und Nachteile aufgezeigt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Kategorisierung von Hedgefondstrategien nach ihrem Marktexposure [Quelle: eigene Darstellung, in Anlehnung an; Hafner R. (2004), S. 3. / Signer A. (2003), S. 6. / http://www.vereinigungai.at/Stiftungsservice/Praesentationen/P1%20Holzer.pdf]
2.4.1 Gewichtung der Hedgefondstrategien
Die folgende Abbildung zeigt die Gewichtung der Hedgefondstrategien im Credit Suisse/Tremont Hedge Fund Index.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Gewichtung im Credit Suisse/Tremont Hedge Fund Index 2008 [Quelle: Entnommen aus: http://www.hedgeindex.com/hedgeindex/de/weights.aspx?ChartType=PieChart&cy=USD&indexname=HEDG]
Event Driven und Long/Short Equity Strategien sind am stärksten vertreten. Darauf folgen Multi-Strategy und Global Macro, während die übrigen ein relativ geringes Gewicht im Credit Suisse/Tremont Hedge Fund Index haben.
2.4.2 Direktionale Strategien
„Direktionale Strategien” nutzen die Vorteile von derivativen „short“ Positionen, um sowohl in fallenden, als auch steigenden Märkten, positive Erträge zu erwirtschaften.[13] Der Erfolg dieser Strategien hängt vor allem von den persönlichen Fähigkeiten des jeweiligen Managers ab und ob dieser den Markt richtig einschätzen kann. Die Manager beurteilen den Markt, anhand von Marktprognosen und nutzen globale Trends aus, indem sie auf bestimmte Währungen, Indizes oder Zinsveränderungen wetten. Diese Strategien haben das höchste Marktrisiko, aber auch ein hohes Ertragspotential.[14]
2.4.2.1 Long Short Equity
Charakteristik: Die Long Short Equity Strategie hat im Hedgefond-Universum die höchste Gewichtung (23,9%).[15] Ähnlich wie bei der Marktneutralen Aktienstrategie (Equity-Market-Neutral-Strategie) geht es hier darum, Aktienkenntnis doppelt unter Beweis zu stellen, indem die richtigen Titel gekauft (Long-Strategie) bzw. leer verkauft werden (Short-Strategie). Dabei verkauft der Hedgefond-Manager keine eigenen Aktien, sondern geliehene Stücke, die er später zurückgeben muss.[16] Der entscheidende Unterschied zu einer marktneutralen Strategie besteht darin, dass Long- und Short- Positionen nicht gleich gewichtet sind.
[...]
[1] Siehe: Finanzen Extra (1/2004), S. 44.
[2] Leverage beschreibt den Grad, zu dem ein Investor seine Anlage über Fremdkapital finanziert.
[3] Kauter C. (2006), S. 97.
[4] Siehe: Thießen F. / Walther U. (2006), S. 75.
[5] Intermediäre werden auch Mittler genannt und tätigen für Dritte Investitionen.
[6] Siehe: Thießen F. / Walther U. (2006), S. 85.
[7] Siehe: Weber T.(2004), S. 19.
[8] Siehe: Weber T. (2004), S. 49.
[9] Siehe: Agarwal V. / Naik N. (2006), S. 129. / Vgl. Brunner, B. Hafner, R. (2005), S.15.
[10] Siehe: Fano-Leszczynski U. (2005), S. 126.
[11] Siehe: Agarwal V. / Naik N. (2006), S. 130.
[12] Ist ein Verlustrisiko, welches beim Handel am Aktienmarkt entstehen kann. Siehe: http://www.charttec.de/html/lexikon_marktrisiko.php
[13] Siehe: http://www.fonds-reporter.de/newscenter/shownews.php?ida=457259&idc=58&com=43
[14] Siehe: http://www.faz.net/s/Rub4B891837ECD14082816D9E088A2D7CB4/Doc~E983C43BF28D645C
[15] Siehe: http://www.hedgeindex.com/hedgeindex/de/weights.aspx?ChartType=PieChart&cy=USD &indexname=HEDG
[16] Siehe: Ruh S. (2005), S. 65.
- Citation du texte
- Mirek Miedzinski (Auteur), 2009, Entwicklung des individuellen Tradingstils, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175093
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