Afrikanische Philosophie oder Philosophie in Afrika? Es gibt wohl keine Frage, die die Diskussion um die afrikanische Philosophie der Gegenwart so entscheidend geprägt hat wie diese. Im Zentrum dieser Frage steht dabei der Philosophiebegriff selbst. Dieser kann entweder als kulturgebunden oder aber als kulturunabhängig, d.h. universal verstanden werden. Der afrikanische Philosoph Paulin Jidenu Hountdonji fasst die Problematik folgendermaßen zusammen:
Was ist Philosophie oder genauer, was ist afrikanische Philosophie? Das Problem lautet, ob durch das Hinzufügen des Wortes „afrikanisch“ die habi-tuelle Bedeutung des Begriffes „Philosophie“ beibehalten bleibt oder ob es durch eine einfache Hinzufügung eines Adjektivs notwendigerweise zu ei-ner Änderung der Bedeutung des Substantivs kommt. Was zur Disposition steht, ist die Universalität des Begriffes „Philosophie“ jenseits seiner mögli-chen geographischen Applikationen.
Kulturgebundenheit und Universalität des Philosophiebegriffs scheinen also un-vereinbar einander gegenüberzustehen – zumindest dann, wenn es um den afri-kanischen Kontinent geht.
Aufgabe dieser wissenschaftlichen Arbeit soll es sein, den Konflikt zwischen den beiden konkurrierenden Grundpositionen darzustellen und miteinander zu verglei-chen. Dabei soll zunächst auf den belgischen Missionar Placide Tempels einge-gangen werden, der mit seinem 1946 publizierten Werk Bantu-Philosophie den Grundstein für die sogenannte Ethnophilosophie gelegt hat und damit als Vertreter des kulturgebundenen Ansatzes gesehen werden kann. Darauf folgt eine Analyse des universalistischen Ansatzes, vertreten durch den wohl schärfsten Kritiker der Ethnophilosophie: Paulin J. Hountondji. Als zusätzlichen Repräsentanten des uni-versalistischen Ansatzes soll der afrikanische Philosoph Kwasi Wiredu mit seinem Werk Philosophy and an African Culture vorgestellt werden. Den Schlussteil der Arbeit bildet eine kritische Gegenüberstellung der beiden Ansätze.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der ethnophilosophische Ansatz
2.1 Placide Tempels: Bantu-Philosophie
2.1.1 Allgemeines über das Werk
2.1.2 Lebenskraft als zentraler Wert der Bantu-Philosophie
2.1.3 Die Ontologie der Bantu
2.2 Rezeption des ethnophilosophischen Ansatzes nach Tempels
3. Der universalistische Ansatz
3.1 Paulin J. Hountondi: Afrikanische Philosophie. Mythos und Realität
3.1.1 Allgemeines über das Werk
3.1.2 Die Frage nach der Existenz afrikanischer Philosophie
3.1.3 Die Rolle der afrikanischen Philosophen
3.1.4 Philosophie als Geschichte
3.2 Kwasi Wiredu: Philosophy and an African Culture
3.2.1 Allgemeines über das Werk
3.2.2 Traditionelle Philosophie vs. moderne Philosophie
3.3 Rezeption des universalistischen Ansatzes nach Hountondji und Wiredu..
4. Schlussbetrachtung
5. Literaturverzeichnis
- Citar trabajo
- Imke Meyer (Autor), 2009, Afrikanische Philosophie oder Philosophie in Afrika?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174903
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.