Wenn ich mir heutzutage das Fernsehprogramm ansehe, so fällt es mir schwer die Informations- und Unterhaltungsfunktion der Medien noch ernst zu nehmen. Nachmittags werden Banalitäten ausgetauscht und abends wird das Showprogramm immer spektakulärer und aufwendiger. Doch spannender und attraktiver wird es für die meisten Menschen nur selten. Auf Sat.1 wird zum Beispiel in der Talkshow „Britt“ über so geistreiche Themen wie „Abartig! Deine Freundin könnte deine Mutter sein“ oder „Britt deckt auf: Hochbrisante Sexabenteuer“ (Themen der Woche vom 06.12.2010 zum 10.12.2010) geplaudert. Im Gegenprogramm bei RTL laufen wiederum die zur Zeit sehr erfolgreichen Doku-Soaps, ob sie nun auf echte Tatsachen beruhen oder nicht, mag dahin gestellt sein. Dort ging es diese Woche unter anderem darum, wie eine Frührentnerin versucht von ihrer Männersucht loszukommen oder wie eine überforderte Mutter mit ihrer Angst vor der Obdachlosigkeit umgeht. So banal diese Geschichten doch sind, so liegt es nahe, dass sie zu den alltäglichen Geschehnissen in Deutschland gehören und uns somit soziale und gesellschaftliche Entwicklungen zeigen.
- Citation du texte
- Andy Kujath (Auteur), 2011, Individualisierung und Sozialisation durch die Medien - Talkshows als Richtlinie für die gesellschaftliche Entwicklung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174771
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