Einstellungen von Individuen sind „relativ überdauernde Verhaltensbereitschaften gegenüber bestimmten Objekten, Personen oder Ideen“ (Ahlheim 1981:80). Sie gehören in der empirischen Sozialforschung zu einem relevanten Untersuchungsgegenstand. „E.en steuern die Zuwendung zu Medienangeboten und die Verarbeitung und Speicherung der Medieninhalte. […] Auf der anderen Seite können E.en durch Medieninhalte beeinflusst werden.“ (Baumann 2006:51; Abkürzung im Original: E.en bedeutet Einstellungen)
Der Schwerpunkt der vorliegenden Hausarbeit richtet sich auf Ansichten von Jugendlichen in Bezug auf ihren TV-Konsum. Die Fernsehnutzung, mit durchschnittlich etwa zwei Stunden pro Tag, befindet sich bei Heranwachsenden auf einem sehr hohen Niveau (vgl. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest 2010:19). Die zentrale Forschungsfrage lautet: „Wie bewerten Jugendliche im Alter von 12-19 Jahren die privat-kommerziellen Fernsehsender im Vergleich zu den Öffentlich-Rechtlichen?“
Zunächst wird der Begriff „Einstellung“ näher thematisiert. Danach folgt ein Überblick zur bestehenden Fernsehlandschaft in Deutschland. Unter Zuhilfenahme des Nutzen- und Belohnungsansatzes sowie der Theorie der kognitiven Dissonanz soll anschließend verdeutlicht werden, weshalb die junge Generation das Fernsehen nutzt. Die „Jugend, Information, (Multi-)Media“-Studien liefern Untersuchungsergebnisse zum aktuellen Rezeptionsverhalten. Daraus geht unter anderem hervor, dass junge Konsumenten ein recht ausgeprägtes Nutzungsverhalten in Bezug auf die einzelnen TV-Veranstalter aufweisen. Die Privatsender liegen in der Gunst der jungen Generation generell an erster Stelle. Doch höher gebildete Jugendliche nutzen mit ansteigendem Alter meist qualitativ hochwertige und informierende Angebote. Diese zählen des Öfteren zu den öffentlich-rechtlichen Programmen und weisen einen höheren Bildungswert, anstelle eines alleinigen Unterhaltungswerts, auf. Ein Zusammenhang zwischen Bildungsstand und Angebotskonsum ist, in Ansätzen, erkennbar.
Doch welche Ansichten sorgen dafür, dass sich der Nachwuchs generell eher für ProSieben oder RTL anstatt für „Das Erste“ entscheidet? Aktuelle Ergebnisse zu Einstellungen und Werteorientierungen von Jugendlichen, zu privat-kommerziellen und öffentlich-rechtlichen Fernsehanbietern, versuchen dies zu verdeutlichen. Abgerundet wird die Arbeit durch ein Fazit und eine Zusammenfassung der zentralen Befunde.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Was sind Einstellungen?
- 2.1 Entstehung, Definition und Konzept
- 2.2 Funktion, Struktur und Messung
- 3. Überblick zu privat-kommerziellen und öffentlich-rechtlichen Fernsehanbietern in Deutschland
- 4. Ansatz und Theorie mit Erklärungsansätzen zum Mediennutzungsverhalten
- 4.1 Nutzen- und Belohnungsansatz
- 4.2 Theorie der kognitiven Dissonanz
- 5. Überblick zum Fernsehnutzungsverhalten von Jugendlichen
- 6. Aktuelle Ergebnisse zu Einstellungen und Werteorientierungen von Jugendlichen zu privat-kommerziellen und öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern
- 7. Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht Einstellungen von Jugendlichen zum TV-Konsum, insbesondere zum Vergleich zwischen privat-kommerziellen und öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern. Die Arbeit befasst sich mit der Entstehung und Funktion von Einstellungen und analysiert den Nutzen- und Belohnungsansatz sowie die Theorie der kognitiven Dissonanz im Kontext des Mediennutzungsverhaltens.
- Einstellungsbildung und -messung
- Mediennutzungsverhalten von Jugendlichen
- Vergleich von privat-kommerziellen und öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern
- Werteorientierungen von Jugendlichen
- Zusammenhang zwischen Bildungsstand und Medienkonsum
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Einstellungen von Jugendlichen zum TV-Konsum ein und stellt die Forschungsfrage nach der Bewertung von privat-kommerziellen und öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern durch Jugendliche. Kapitel 2 definiert den Begriff "Einstellung" und beleuchtet dessen Entstehung, Funktion und Messung. Kapitel 3 bietet einen Überblick über die Fernsehlandschaft in Deutschland, während Kapitel 4 den Nutzen- und Belohnungsansatz sowie die Theorie der kognitiven Dissonanz als Erklärungsansätze für das Mediennutzungsverhalten von Jugendlichen präsentiert. Kapitel 5 beleuchtet das Fernsehnutzungsverhalten von Jugendlichen und Kapitel 6 analysiert aktuelle Ergebnisse zu Einstellungen und Werteorientierungen von Jugendlichen gegenüber verschiedenen Fernsehanbietern.
Schlüsselwörter
Einstellungen, Mediennutzungsverhalten, Jugendliche, Fernsehsender, privat-kommerziell, öffentlich-rechtlich, Nutzen- und Belohnungsansatz, Theorie der kognitiven Dissonanz, Werteorientierung, Bildungsstand.
- Citation du texte
- Timmy Ehegötz (Auteur), 2011, Einstellungsunterschiede von Jugendlichen zu öffentlich-rechtlichen und privat-kommerziellen Fernsehsendern , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174429
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