Diverse Informationen, die über Kut Hahn existieren in einem Essay zusammengefasst. Diese Arbeit beschränkt sich aber eher auf den Bereich der Erlebnispädagogik, die Hahn entscheident mitgeprägt hat.
Gliederung
1. Einleitung
2. Zur Person Kurt Hahns
3. Anthropologie und das Thema Kurt Hahns
4. Versuch eines Transfers
5. Bezugnahme und Resümee
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Kurt Hahn galt zu Lebzeiten eine Vielfalt an Beschreibungen. Pädagoge, Gründer, Politiker waren die bekanntesten. In diesem Essay widme ich mich der pädagogischen Seite Hahns. Seine Lebensbeschreibung ist ein wenig politiklastig, doch widme ich mich anschließend dem Menschenbild Hahns. Während seiner publizistischen Tätigkeit, die eine große Zeitspanne umfasst hat sich „Hahn selten explizit über ein „Menschenbild“ geäußert“[1]. Ich versuche dennoch einen groben Überblick dazu zu geben. Daraus resultieren dann im nächsten Teil das bildungspolitische Credo und ein Versuch eine Brücke zur heutigen Zeit zu schlagen.
Um den Lesefluss nicht zu unterbrechen verwende ich in dieser Arbeit ausschließlich das generische Maskulinum, wobei sich beide Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen sollen.
2. Zur Person
Das Leben und Wirken Kurt Hahns lässt ihn nicht automatisch als einer der Klassiker der Pädagogik erscheinen, wenn man die Daten seines Lebenslaufs liest. Doch hat er die Welt der Pädagogik entschieden mit geprägt.
Kurt Hahn (1886- 1974) wurde 1886 in Berlin geboren und genoss eine Erziehung, die geprägt war vom jüdischen Glauben. Er studierte die Lehren der Philosophie und der Philologie in unterschiedlichsten Städten Deutschlands, sowie in Oxford, Großbritannien. Letztere Stadt half ihm die ersten Kontakte mit der englischsprachigen Insel zu knüpfen, die im weiteren Verlauf seines Lebens noch von Nutzen sein sollten.
Dadurch war Kurt Hahn im Ersten Weltkrieg der Englandexperte mit verschiedenen politischen Aufgaben. Er war unter Anderem politischer Vertrauter des Reichskanzlers Prinz Max von Baden, mit dem er 1920 die erste Schule nach dem hahnschen Konzept der Internatserziehung gründete. Dies taten sie als Ansatz und Versuch um das kranke Land durch Erziehung zu heilen[2].
Als er 1932 eine Stellungnahme gegen die nationalsozialistische Gewaltpolitik veröffentlichte, musste er gezwungenermaßen emigrieren. Dies tat er, dank seiner in der Vergangenheit geknüpften Kontakte, nach Großbritannien, wo er die British Salems School mit diversen Zweigstellen gründete.[3] Mit fortschreitendem Aufenthalt in England wurde er britischer Staatsbürger und trat in die Anglikanische Kirche ein.
Nach seiner Rückkehr nach Salem 1953 fuhr Hahn in seiner internationalen Erziehungspolitik fort, wirkte weiter „im Spannungsfeld zwischen Erziehung und Politik“[4] und gründete bzw. initiierte verschiedene Leistungsabzeichen[5]. Bis zu seinem Tod bekam er durch sein Wirken im internationalen Kontext diverse Ehrungen[6].
3. Anthropologie Kurt Hahns
Am Anfang seiner publizistischen Tätigkeit geht er noch 1908 „vom Boden der kantischen Philosophie aus, um sein Menschenbild zu definieren. „Das einzige Ziel der Pädagogik bestehe darin, „die Kinder zu sittlichen Menschen zu erziehen““ Wobei er sich aber teilweise im nächsten Atemzug korrigiert und sagt, dass die Sittlichkeit nur in abgeschwächter Form als Stütze gilt, „da man die menschliche Seele so einrichten müsse, dass im Kräftespiel“, bzw. Kräftemodell (nach K. Hahn) „keine Neigung die andere zwingt, sondern eine jede nur rät“. Diese Gedanken resultieren heutzutage in der Definition der Selbstständigkeit.
Weiter sieht Hahn die Zivilisation wie Rousseau im Wesentlichen als Entartung. Wo Rousseau von der „reifen Kindheit“ spricht, sieht Hahn den „Zustand größtmöglicher reaktiver Stärke des Menschen“ direkt beim Kind. Womit sich Hahn auch von anderen Denkern seiner Zeit distanziert, die die Jugend als das entscheidende Lebensalter sehen. In diesem Sinne sagt Hahn auch als nicht- Pädagoge: „Der Pädagoge muß die Seele des Kindes schön, lebendig und fähig machen, weil nur dadurch der werdende Mensch instand gesetzt wird, sich selber zu einem sittlichen Menschen zu machen.“[7] Was schwierig konkret zu greifen ist, denn was kann ein Pädagoge oder Erzieher dazu tun? Auch darauf gibt Hahn eine Antwort. Indem man die entsprechenden Motive unterscheidet und entsprechend „nährt“. Durch die „Nährung“ werden die Motive erstens lebendig und zweitens geschieht dies durch ihre Betätigung, weil sie sonst verkümmern würden; was überwiegend durch den Antrieb zur Nachahmung geschieht.[8]
Grundsätzlich jedoch sieht Hahn den Menschen mit den humanistischen Werten[9] und ist daher der Annahme, „daß jedem Menschen eine auf Vernunfteinsicht gegründete Achtung vor der Würde des Menschen eigen sein müsse“[10].
[...]
[1] Ziegenspeck, Jörg (Hrsg.): KURT HAHN Erinnerungen- Gedanken- Aufforderungen, S 74
[2] ebd., S 119
[3] http://www.kurt-hahn-stiftung.de/php/kurt_hahn/,
[4] Ziegenspeck, Jörg (Hrsg.): KURT HAHN Erinnerungen- Gedanken- Aufforderungen, S.5
[5] Duke of Edingburgh Award, Hochschulstipendien wie der Trevelyan Scholarships, die Outward Bound Schools und den United World Colleges
[6] z.B. das Große Bundesverdienstkreuz Bundesrepublick Deutschland; Foneme Preis, Mailand; C.B.E. Großbritannien oder den Freiherr vom Stein Preis, Hamburg
[7] K. Hahn: Gedanken über Erziehung, a.a.O., S.17
[8] Ziegenspeck, Jörg (Hrsg.): KURT HAHN Erinnerungen- Gedanken- Aufforderungen, S.77
[9] vgl. dtv Lexikon 10, 2006
[10] Vgl. Ziegenspeck, Jörg (Hrsg.): KURT HAHN Erinnerungen- Gedanken- Aufforderungen, S.74
- Citation du texte
- Magnus Hinz (Auteur), 2010, Kurt Hahn und die Erlebnispädagogik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/173684
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